Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Komorbiditäten bei Persönlichkeitsstörungen

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
115 Seiten
Deutsch
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGerschienen am10.02.20201. Auflage 2020
Die Diagnostik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen stellen Therapeuten stets vor besondere Herausforderungen. Liegt darüber hinaus eine Komorbidität mit einer anderen Persönlichkeitsstörung oder einer weiteren psychischen Störung vor, gilt dies umso mehr. Daher werden zu Beginn des Buches die besonderen Probleme bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen dargestellt und Lösungen erörtert. Anschließend wird ausführlich auf das Problem der Komorbiditäten eingegangen: Was Komorbiditäten psychologisch, diagnostisch und therapeutisch bedeuten und wie Therapeuten konstruktiv damit umgehen können. Es werden die speziellen Probleme bei besonders häufig auftretenden Komorbiditäten ausführlich behandelt: Wie Therapeuten schwierige Interaktionen bewältigen können und was sie therapeutisch besonders beachten sollten.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextDie Diagnostik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen stellen Therapeuten stets vor besondere Herausforderungen. Liegt darüber hinaus eine Komorbidität mit einer anderen Persönlichkeitsstörung oder einer weiteren psychischen Störung vor, gilt dies umso mehr. Daher werden zu Beginn des Buches die besonderen Probleme bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen dargestellt und Lösungen erörtert. Anschließend wird ausführlich auf das Problem der Komorbiditäten eingegangen: Was Komorbiditäten psychologisch, diagnostisch und therapeutisch bedeuten und wie Therapeuten konstruktiv damit umgehen können. Es werden die speziellen Probleme bei besonders häufig auftretenden Komorbiditäten ausführlich behandelt: Wie Therapeuten schwierige Interaktionen bewältigen können und was sie therapeutisch besonders beachten sollten.

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;7
2;1Worum es geht;9
3;2 Probleme bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen;10
3.1;2.1Einleitung;10
3.2;2.2Grundlegende Probleme bei der Anwendung des DSM bzw. Diagnose von Persönlichkeitsstörungen;11
3.3;2.3Unterschiedliche Aspekte der DSM-Kritik;12
3.4;2.4Was ist problematisch an einer DSM-Diagnose?;14
3.5;2.5 Eine mögliche Lösung: Das Persönlichkeits-Störungs-Rating-System;35
3.6;2.6Die Stellung von Diagnosen in der Praxis;36
4;3Das Komorbiditätsproblem;40
4.1;3.1Was sind und was bewirken Komorbiditäten?;40
4.2;3.2Der empirische Nachweis von Komorbiditäten;41
4.3;3.3Komorbiditäten von Persönlichkeitsstörungen untereinander;42
4.4;3.4Komorbiditäten von Persönlichkeitsstörungen mit Achse-I-Störungen;44
5;4Zur Theorie von Komorbiditäten;46
5.1;4.1Wechselwirkungen;46
5.2;4.2Kompatible und konfligierende Komorbiditäten;48
5.3;4.3Leitstörung und Modi;50
5.4;4.4Therapeutische Konsequenzen;51
6;5Komorbiditäten von Persönlichkeits­störungen mit Achse-I-Störungen;54
6.1;5.1Einleitung;54
6.2;5.2Histrionik und Panik: Funktionalität;54
6.3;5.3Narzissmus und Depression;57
6.4;5.4Persönlichkeitsstörungen und Depression;59
7;6 Komorbiditäten zwischen Persönlichkeitsstörungen;68
7.1;6.1 Komorbiditäten mit einer narzisstischen Störung;68
7.2;6.2 Komorbidität von histrionischer und dependenter Persönlichkeitsstörung;77
8;7 Sucht als Komorbidität bei Persönlichkeitsstörungen: Ein sehr spezielles Problem;81
8.1;7.1Sucht als Störung der Affektregulation;81
8.2;7.2 Was hat das mit Persönlichkeitsstörungen zu tun?;83
8.3;7.3 Konsummotive bei unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen;84
8.4;7.4 Therapeutische Besonderheiten bei der Behandlung einer komorbiden Sucht;91
9;Literatur;93
10;Endnoten;113
mehr
Leseprobe
2 Probleme bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
Rainer Sachse

2.1 Einleitung

Im Bereich von Psychotherapie geht es zentral um die Frage, welche therapeutischen Interventionen und Strategien ein Therapeut bei einem bestimmten Klienten anwenden soll. Um dies zu entscheiden, muss der Therapeut ein Modell vom Klienten erstellen (Sachse, 2017), ein Fallkonzept entwickeln, also ein Modell darüber, welche Störung(en) der Klient aufweist und wie diese psychologisch funktionieren (Becker & Sachse, 1998; Sachse, 2003, 2006a, 2006b, 2006c, 2013a,b, 2016a,b,c,d,e). Ein wesentlicher Aspekt eines solchen Klienten-Modells ist die Diagnose: Eine psychologische Hypothese darüber, welche Störung(en) der Klient überhaupt aufweist. Solche Diagnosen sind gerade bei Klienten mit Persönlichkeitsstörungen (PD) besonders wesentlich, da Therapeuten dies schon für eine initiale Gestaltung der therapeutischen Beziehung benötigen.

Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass ein Psychotherapeut eine bestimmte Persönlichkeitsstörung valide erfassen kann: Denn die Diagnose ist wesentlich für das weitere therapeutische Vorgehen: Von ihr hängt z. B. ab, welche Art von (komplementärer) Beziehungsgestaltung ein Therapeut einem Klienten gegenüber realisiert, auf welche Art von Tests sich der Therapeut einstellen muss, mit welchen Arten von Interaktionsproblemen er rechnen muss und wie er konstruktiv damit umgehen kann, welche Arten von Schemata er klären muss u. a. (Sachse, 1997a,b,c, 2001a,b, 2002, 2004a,b,c,d, 2006a).

Und: Ein Therapeut sollte eine PD-Diagnose auch möglichst früh im Therapieprozess stellen, denn nur dann weiß er überhaupt, welche Art von komplementärer Beziehungsgestaltung er realisieren sollte; nur dann hat er eine Vorstellung davon, welche hypersensiblen Schemata ein Klient aufweist und an welchen Stellen ein Therapeut damit vorsichtig agieren sollte, um keine interaktionellen Krisen zu provozieren.

Daher sollte ein Therapeut in der Lage sein, eine solche Diagnose, oder besser gesagt, eine Hypothese über eine solche Diagnose (Sachse, 2017) möglichst schon bis zur fünften Therapiestunde aufzustellen. Tut er dies nicht oder kann er es nicht, wird die Therapie dadurch beeinträchtigt. (Natürlich ist dies nicht für alle Klienten möglich: Bei Klienten mit Distanzstörungen wird dies in der Regel länger dauern; vgl. Sachse & Sachse, 2017.)
mehr

Autor