Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Andor Junior, 3, Das Flüstern im Wald

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
Franckh-Kosmoserschienen am17.03.2023
Der tapfere Krieger Thorn, die entschlossene Magierin Eara, die kluge Bewahrerin Chada und der clevere Zwerg Kram sind völlig unterschiedlich. Doch nur wenn sie zusammenhalten, können sie das Land Andor retten. Die jungen Helden sollen herausfinden, wer die Felder der Bauern im Rietland verwüstet hat. Ihre Mission führt sie in den Wachsamen Wald, wo sie plötzlich einer Horde Wardraks gegenüberstehen. Schnell ist klar: Der böse Magier Varkur hat hier seine Finger im Spiel. Diesmal hat er es nicht auf die Königskrone, sondern auf Earas Kristall abgesehen, durch den er unbesiegbar werden würde. Als Thorn, Eara, Chada und Kram auch noch getrennt werden, scheint der Kampf aussichtslos und Hilfe ist nicht in Sicht ...mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer tapfere Krieger Thorn, die entschlossene Magierin Eara, die kluge Bewahrerin Chada und der clevere Zwerg Kram sind völlig unterschiedlich. Doch nur wenn sie zusammenhalten, können sie das Land Andor retten. Die jungen Helden sollen herausfinden, wer die Felder der Bauern im Rietland verwüstet hat. Ihre Mission führt sie in den Wachsamen Wald, wo sie plötzlich einer Horde Wardraks gegenüberstehen. Schnell ist klar: Der böse Magier Varkur hat hier seine Finger im Spiel. Diesmal hat er es nicht auf die Königskrone, sondern auf Earas Kristall abgesehen, durch den er unbesiegbar werden würde. Als Thorn, Eara, Chada und Kram auch noch getrennt werden, scheint der Kampf aussichtslos und Hilfe ist nicht in Sicht ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783440508008
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum17.03.2023
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10717113
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


EIN UNERWARTETER AUFTRAG

Das Abendessen fand in der großen Halle der Rietburg statt, einem gewaltigen Saal, der heute aber recht leer war.

Die Gesellschaft saß verteilt an vier Tischen: An einem waren die superwichtigen Leute , wie Kram sie nannte. Darunter befanden sich der große, bärtige König Brandur mit seinem Sohn, dem achtzehn Jahre alten Prinzen Thorald, der breitschultrige Waffenmeister Harthalt und die Abgesandte Nelímar aus dem östlichen Nachbarland Tulgor. Das war ein Land, das sich hinter den Gipfeln des Fahlen Gebirges befand.

An zwei weiteren Tischen saßen die, die für Kram die normal wichtigen Leute waren: Wachleute und Handwerker und das Küchenpersonal der Burg. Auch Casimir, der Hüter der Nachrichtenfalken und Lehrer der Burgkinder, war bei ihnen.

Am letzten Tisch schließlich saßen die Kinder: nicht nur Eara, Chada, Kram und Thorn, sondern noch Ah und Forn.


© Michael Menzel/Kosmos


Ah war die Tochter der Gesandten aus Tulgor. Wie ihre Mutter hatte sie dunkle Haut und dunkle Haare. Auf ihrer Schulter saß ein großer, golden schimmernder Takuri mit Namen Turr. Takuris waren hochintelligente Zauberwesen und wurden von den Leuten in Tulgor oft für die Jagd, für Kämpfe oder als Wachtier abgerichtet.

Ah hatte Turr auf ihrer Reise nach Andor in den Bergen gefunden und er hatte sich ihr angeschlossen. Eigentlich war sie noch zu jung, um eine Takuri-Hüterin zu sein, aber Ah und Turr hatten mitgeholfen, die Rietburg vor dem bösen Zauberer Varkur zu retten. Damit hatte Ah gezeigt, dass sie bereits reif genug war, sich um einen Takuri zu kümmern, und ihre Mutter hatte ihr schließlich erlaubt, Turr zu behalten.

Jetzt gerade knabberte der Takuri an einem Bund Felsenblumen, den Ah ihm hinhielt. Der kräftige Lakritzgeruch der Pflanzen zog über den ganzen Tisch.

Kram sah kopfschüttelnd zu dem Zauberwesen. Du hast echt einen komischen Geschmack, Turr. Dieses Kraut mieft so sehr, dass ich mein eigenes Essen nicht mehr schmecken kann.

Also, mich stört es nicht , schaltete Forn sich ein, der neben Ah saß. Forn sah ganz anders aus als die restlichen Kinder am Tisch: Seine Haut war rötlich schuppig, fast wie die einer Echse, und hinten hatte er einen langen Schweif.

Das lag daran, dass Forn ein Skral war - jedenfalls zur Hälfte. Skrale waren kämpferische Wesen, die schon oft versucht hatten, die Bewohner Andors anzugreifen. Forn war ein Waisenkind und kannte seine Eltern nicht, aber es war klar, dass ein Elternteil ein Skral und der andere ein Mensch gewesen sein musste. Von der Skralseite hatte er den Schweif und die rote Schuppenhaut, von der menschlichen Seite seine tiefblauen Augen.

Forn war als Adoptivkind in einer Skralhorde aufgewachsen, aber anders als die meisten Skrale hatte er nie viel vom Kämpfen gehalten. Als sein Adoptivvater ihn eines Tages als Spion in die Rietburg geschickt hatte, war er einfach dortgeblieben und hatte die Burg zusammen mit den anderen Kindern gegen die Angreifer verteidigt. Und als Belohnung hatte ihm König Brandur erlaubt, auf der Rietburg zu bleiben.

Forn deutete auf die Felsenblumen, die Turr mit zunehmender Begeisterung verzehrte. Ich mag den Geruch. Er sah sich um, um zu sehen, ob ihm jemand zustimmte. Doch stattdessen fing Eara plötzlich an, laut zu lachen. Forn war ein bisschen beleidigt. Was ist denn daran so lustig?

Eara schüttelte den Kopf, musste aber schon wieder lachen. Gar nichts! Entschuldige bitte! Sie deutete nach unten. Rutan schlabbert mir nur gerade die Füße ab. Das kitzelt!

Jetzt schauten alle unter den Tisch. Und wirklich: Dort saß ein kleiner, grauer Wolf, der voller Hingabe an Earas Füßen leckte!

Lass das, Rutan! , rief Eara. Bitte!

Chada sah Kram und Thorn an und hob die Augenbrauen. Wenn Rutan hier ist, sind Merla und Lonas bestimmt auch nicht weit. Wetten?

Thorn nickte. Garantiert!

Und wirklich: Einen Moment später sahen sie zwei weitere Wolfswelpen durch die Halle flitzen! Die Kinder kannten die Tiere gut. Es waren Zauberwölfe, mit denen sie schon viele Abenteuer erlebt hatten.

Jetzt tollten sie so wild unter dem Tisch herum, dass Thorn beruhigend einzugreifen versuchte. Hey, ruhig ihr drei! Was ist denn heute los mit euch?

Doch die Wölfe waren offenbar so aus dem Häuschen, wieder bei den Kindern zu sein, dass sie sich einfach nicht besänftigen ließen. Jetzt versuchte Rutan sogar, auf den Esstisch der Kinder zu springen!

Sch, lass das! , rügte Eara ihn. König Brandur guckt schon!

Tatsächlich schaute der König gerade stirnrunzelnd zum Tisch der Kinder herüber.

Thorn schluckte unwohl. Normalerweise war Brandur ein freundlicher und humorvoller Mann - aber auch er hatte Tage, an denen er nicht so gut gelaunt war - und vielleicht war ja heute so ein Tag?

Den drei Wolfswelpen schien das alles nichts auszumachen. Sie hatten jetzt endgültig entschieden, dass es auf dem Tisch spannender war als darunter. Mit einem entschlossenen Hops sprang Lonas auf den Tisch, mitten zwischen die Teller und Schüsseln!

Das wiederum gefiel Turr so gar nicht und er hüpfte aufgeregt auf Ahs Schulter auf und ab. Dabei ließ er ein missbilligendes Kreischen hören. Lonas erschrak daraufhin so sehr, dass er mit seinen Hinterbeinen direkt auf dem Stiel eines langen Holzlöffels trat, der in einer großen Schüssel voller Kartoffelbrei steckte.


© Michael Menzel/Kosmos


Nein! , rief Chada noch, doch es war zu spät: Der Löffel schnellte wie ein Katapult nach oben und ein riesiger Flatsch Kartoffelbrei flog in hohem Bogen quer durch den Saal!

Allen blieben die Münder offen stehen, als ihre Blicke dem Flug des Breis folgten. Er sauste über die Kinder hinweg und segelte über die Tische mit den Wachen, Handwerkern und Dienstleuten hinweg - unaufhaltsam auf dem Weg zu seinem Ziel.

Dieses Ziel hatte weiße Haare, einen dichten Bart, und buschige Augenbrauen - es war König Brandur!

Mit einem gewaltigen Platsch landete eine Ladung Kartoffelpüree direkt im Gesicht des Königs!


© Michael Menzel/Kosmos


Danach war es plötzlich ganz still - allen hatte es vor Schreck die Sprache verschlagen. Die Kinder sahen unsicher zum König, dem das Püree vom Bart tropfte.

Prinz Thorald war noch nie ein großer Freund der Kinder gewesen. Jetzt sah er seine Gelegenheit gekommen. Er sprang auf und deutete wütend auf den Tisch, an dem die sechs saßen. Diesmal habt ihr es zu weit getrieben! , rief er. Dafür werdet ihr bestraft! Dann drehte der Prinz sich zu seinem Vater. Das wirst du ihnen doch nicht durchgehen lassen, oder?

König Brandur schwieg einen Moment, dann strich er sich mit den Fingern das Püree aus dem Bart. Danach leckte er sich die Finger sauber und runzelte die Stirn. Ist das Püree an eurem Tisch anders gewürzt als meines? , fragte er dann. Es schmeckt irgendwie besser.

Einen Moment lang sahen alle den König überrascht an. Dann fand Kram als Erster die Sprache wieder. Ich bitte den Koch immer darum, noch eine Prise Muskat dranzutun , erklärte er dann. Und die Welpen wollten wahrscheinlich, dass Sie auch mal probieren, wie gut das schmeckt, Herr König.

Der König lachte - und alle stimmten erleichtert ein.

Das soll er demnächst ruhig mal für alle Tische machen! , erklärte er.

Ah gab Kram einen kräftigen Klaps auf die Schultern: Gut gemacht!

Nur Prinz Thorald konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. Das kann doch nicht alles gewesen sein! , rief er und sah seinen Vater an. Die haben deine Ehre befleckt. Das muss bestraft werden!

Der König schüttelte langsam den Kopf, während er sich mit einer Serviette das restliche Kartoffelpüree aus dem Gesicht wischte. Die Kinder haben gar nichts gemacht - es waren die Wolfswelpen. Und die haben nicht meine Ehre befleckt, sondern höchstens meinen Bart. Die Kinder haben ja sogar noch versucht, sie aufzuhalten.

Pah! , rief der Prinz. Sie hätten verhindern müssen, dass diese Viecher überhaupt hier hereinkommen.

Brandur stand auf, legte dem Prinzen eine Hand auf die Schulter und drückte ihn sanft zurück auf seinen Stuhl.

Es gibt etwas sehr Wichtiges, was ein Herrscher lernen muss: nämlich, dass niemand alles kontrollieren kann. Weder er selbst noch andere. Und das Zweitwichtigste ist, dass ein Lächeln oder ein Augenzwinkern oft mehr Wirkung zeigt als eine Strafe. Der König sah den Prinzen ernst an. Das verstehst du doch, mein Sohn, oder?

Prinz Thorald merkte, dass der ganze Saal dem Gespräch gelauscht hatte. Er sah unwohl zu Boden. Ja, Vater. Natürlich.

Brandur lächelte und setzte sich wieder. Sehr gut. Dann können wir ja mit dem Essen fortfahren.

Doch er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da öffnete sich die Tür des Saals und ein Wächter trat herein. Majestät, ein berittener Bote mit einer Nachricht aus dem östlichen Rietland ist gerade eingetroffen!
...
mehr

Autor