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Liebe hat kein Gewicht

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Romy hatte schon immer ein paar Pfund zu viel auf den Rippen und träumt solange sie denken kann von der perfekten Bikinifigur. Umso unfassbarer erscheint ihr ihr Glück, als sich ausgerechnet der gutaussehende Alexander trotz ihrer Kurven für sie interessiert. Frisch verliebt verfällt sie ungeplant dem Klischee, gerade in der Anfangszeit ihrer Beziehung fast nur noch von Luft und Liebe zu leben. Die Zeit mit Alexander ist so aufregend und neu, dass die Pfunde praktisch von allein purzeln. Romy ist selig: Mit der Figur, die sie sich immer gewünscht hat und dem Mann ihrer Träume scheint ihr Leben perfekt. Doch ihr Glück gerät ins Wanken, als Alexander ihr gesteht, dass er sie mit ihrer neuen Figur sehr viel weniger attraktiv findet als vorher. Sein Geständnis erschüttert Romy umso mehr, als sie erkennt, dass er die Beziehung mit ihr ernsthaft in Frage stellt. Völlig überfordert steht sie vor der Entscheidung: Traummann oder Traumfigur?

Nancy Salchow, geboren 1981, hat seit 2011 unzählige Bücher sowohl im Verlag (Droemer Knaur, Heyne) als auch im Selfpublishing veröffentlicht. Egal, ob in ihren Liebesromanen, autobiografischen Schicksalsberichten oder Familienromanen, das große Gefühl ist der Autorin in jeder ihrer Geschichten besonders wichtig. Sie lebt mit ihrer Familie, Hunden, Katzen, Schafen, Hühnern und Enten in der Nähe der Mecklenburger Ostsee, was auch der Grund dafür ist, dass die meisten ihrer Bücher am Meer spielen.
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Produkt

KlappentextRomy hatte schon immer ein paar Pfund zu viel auf den Rippen und träumt solange sie denken kann von der perfekten Bikinifigur. Umso unfassbarer erscheint ihr ihr Glück, als sich ausgerechnet der gutaussehende Alexander trotz ihrer Kurven für sie interessiert. Frisch verliebt verfällt sie ungeplant dem Klischee, gerade in der Anfangszeit ihrer Beziehung fast nur noch von Luft und Liebe zu leben. Die Zeit mit Alexander ist so aufregend und neu, dass die Pfunde praktisch von allein purzeln. Romy ist selig: Mit der Figur, die sie sich immer gewünscht hat und dem Mann ihrer Träume scheint ihr Leben perfekt. Doch ihr Glück gerät ins Wanken, als Alexander ihr gesteht, dass er sie mit ihrer neuen Figur sehr viel weniger attraktiv findet als vorher. Sein Geständnis erschüttert Romy umso mehr, als sie erkennt, dass er die Beziehung mit ihr ernsthaft in Frage stellt. Völlig überfordert steht sie vor der Entscheidung: Traummann oder Traumfigur?

Nancy Salchow, geboren 1981, hat seit 2011 unzählige Bücher sowohl im Verlag (Droemer Knaur, Heyne) als auch im Selfpublishing veröffentlicht. Egal, ob in ihren Liebesromanen, autobiografischen Schicksalsberichten oder Familienromanen, das große Gefühl ist der Autorin in jeder ihrer Geschichten besonders wichtig. Sie lebt mit ihrer Familie, Hunden, Katzen, Schafen, Hühnern und Enten in der Nähe der Mecklenburger Ostsee, was auch der Grund dafür ist, dass die meisten ihrer Bücher am Meer spielen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754689462
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten170 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse168
Artikel-Nr.10746960
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Ich lernte Alexander während eines Gesprächs über Hämorriden-Salbe kennen. Allein dieser Umstand hätte schon damals alle Alarmglocken bei mir schrillen lassen müssen. Hämorriden-Salbe ist einfach kein besonders vielversprechender Auftakt für eine Bekanntschaft, geschweige denn für eine Beziehung. Doch die einzige Sorge, die mich damals an einem Spätsommertag während meines Aufenthaltes in der stickigen Apotheke plagte, war der Gedanke, dass dieser gutaussehende Athlet hinter mir etwas von dem Anwendungsgebiet für die ominöse Medikamentenschachtel in der Hand der redseligen Apothekerin mitbekommen könnte. Generell sollten Worte wie Rektalsalbe und Analdehner in keinem Gespräch fallen, das in Hörweite des vermeintlichen Traummannes stattfindet. Mit jedem Wort, das sie in beinahe unverschämter Lautstärke über die Art und Dauer der Anwendung verlor, nahmen meine abwehrenden Handbewegungen zu, die sie von meiner Fähigkeit, einen Beipackzettel zu lesen, überzeugen sollten.

Doch Alexander, der damals noch namenlose Fremde mit dem dunklen Haar, den breiten Augenbrauen und den beinahe schwarzen Augen, ließ sich nichts anmerken. Kein verlegenes Lächeln, kein peinlich berührter Blick in die Seitenregale. Nur ein freundliches Augenblinzeln in meine Richtung, als befänden wir uns auf der Tanzfläche einer Singlebar.

Fünf Monate ist das mittlerweile her und noch immer spüre ich den ersten zaghaften Händedruck zwischen uns, schmecke noch immer unseren ersten gemeinsamen Milchkaffee, als hätten wir ihn erst gestern getrunken.

Während ich vor dem Spiegel stehe und mich in meinem neuen Etuikleid bewundere, kommen mir die fünf Monate jedoch wie eine Ewigkeit vor. Achtzehn Kilo trennen mich von dem Nachmittag in der stickigen Apotheke. Achtzehn Kilo, die aus einem unbeholfenen Pummelchen in Hemdbluse und Leinenhose eine selbstbewusste Frau in Tanktop und Hüftjeans gemacht haben. Achtzehn Kilo, die sogar die Tatsache erträglich machen würden, dass sich mein dreißigster Geburtstag in großen Schritten nähert.

Wenn ... ja, wenn nicht die Sache mit Alexander wäre.

Ich lasse mich auf das Bett vor dem Spiegelschrank fallen.

Die Sache mit Alexander. Immer wieder kreisen meine Gedanken um ihn. Auch in diesem Moment, wo sie eigentlich bei dem Abendessen sein sollten, das die Firma anlässlich des erfolgreich absolvierten Jahresabschlusses veranstaltet.

Nie hätte ich mir träumen lassen, dass es jemals auch nur den Hauch eines Problems zwischen Alexander und mir geben könnte. So unglaublich die Tatsache war, dass sich jemand wie er für jemanden wie mich interessiert, so unglaublich ist nun die Vorstellung, dass das zwischen uns jemals vorbei sein könnte. Viel zu tief sind unsere Gefühle, viel zu eng die Bindung zwischen uns.

Dachte ich.

Nein, eigentlich weiß ich es. Noch immer. Trotz allem.

Ich betrachte mich erneut im Spiegel. Meine braunen Augen scheinen durch den grauen Lidschatten regelrecht zu leuchten, während meine Strähnen in weichen Wellen auf die ärmellosen Schultern fallen. Die Idee, mich an einer Hochsteckfrisur zu versuchen, habe ich wieder verworfen, als ich festgestellt habe, wie gut das Rot meiner Haare zu dem neuen olivgrünen Kleid passt, das ich mir extra für das Essen gekauft habe.

Ein Kleid in Größe 38.

A-c-h-t-u-n-d-d-r-e-i-ß-i-g!

Warum nur kann ich mich gerade jetzt so gar nicht darüber freuen?

Ich schaue an mir herunter. Selbst im Sitzen bildet sich keine der unliebsamen Speckrollen, die ich bis vor wenigen Monaten noch unter weiten Shirts versteckt habe. Auch der BH, der sich in hauchdünnen Konturen unter dem Stoff meines Kleides abzeichnet, zerquetscht nichts. Kein unschönes Fettpolster, das durch zu enge BH-Träger in mehrere Fettinseln geteilt wird.

Alles sitzt. Alles hat Luft.

Nur mein Herz nicht.

Warum kann mein Leben nicht ein einziges Mal unkompliziert sein? Warum können die Dinge nicht einfach perfekt sein?

So wie Alexander.

Ja, er ist perfekt. In jeder Hinsicht.

Und genau deshalb wollte auch ich perfekt sein - für ihn. Umso enttäuschender ist nun die Erkenntnis, dass unsere Vorstellungen von Perfektion so weit auseinander driften wie die Hosenbeine meiner alten Jeans.

In dem Celebrity-Magazin, das auf meinem Küchentisch liegt, habe ich gelesen, dass Christina Aguilera dasselbe Problem hat wie ich. Nur umgekehrt. Sie war schlank, als sie ihren Freund kennenlernte und futtert sich nun ihm zuliebe kurvig. Denn auch er gehört zu den Männern, die auf vollschlanke Frauen stehen und - wie es so schön heißt - gerne was zum Anfassen haben. Aber woher will so ein Klatsch-und-Tratsch-Magazin überhaupt wissen, ob das stimmt? Vielleicht nutzt Christina ihren angeblich kurvengeilen Kerl auch nur als Alibi, um selbst ungehemmt schlemmen zu dürfen? Und selbst wenn es tatsächlich an ihm liegt, wie hilft mir das weiter? Das Problem mit einem Promi zu teilen, tröstet mich gerade herzlich wenig.

Auf dem Lammfell vor dem Bett brummt mein Handy. Ich bücke mich, um es aufzuheben.

Maik.

Hallo Lieblingscousinchen. Habe tonnenweise Pizza und Columbo-DVD´s hier. Interesse?

Seine Nachricht erinnert mich an alte Zeiten. Zeiten, die längst vorbei sind und doch für einen Moment Wehmut in mir wach werden lassen.

Seufzend antworte ich ihm.

Interesse schon, aber keine Zeit.

Alexander?

Nein, Abendessen mit den Kollegen.

Herrscht noch immer Eiszeit zwischen euch beiden?

Keine Eiszeit, Maik. Nur ein kleines Problem. Und auch das wird sich bald lösen.

Na dann. Meld dich, wenn du mal wieder Zeit für mich hast. Die dritte Absage in zwei Wochen. Mal schauen, ob ich dir das nächste Mal verzeihe. ;-)

Mal sehen. Vielleicht morgen.

Ich lege das Handy zur Seite und schaue zum Radiowecker. 18 Uhr 43. Um Sieben wird das Taxi vor der Tür stehen, um den dritten Abend in Folge, den ich ohne Alexander verbringe, einzuleiten.

Ich rufe mir unser Gespräch in Erinnerung.

Es war nicht das erste Mal, dass er erwähnte, dass ich ihm bei unserer ersten Begegnung gerade wegen meiner Rundungen aufgefallen war und er sich nicht zuletzt deshalb in mich verliebt hatte, weil ich seiner Meinung nach als eine der wenigen Frauen dazu in der Lage war, das Leben voll und ganz zu genießen. Und Genuss - der Meinung ist zumindest er - fängt vor allem beim Essen an.

Bei diesem Gespräch war jedoch alles anders. Es war ein Streit. Unser erster richtiger, noch dazu eine Meinungsverschiedenheit, die plötzlich alles zwischen uns in Frage stellt.

Schon in den ersten Wochen unserer Beziehung hatte Alexander mich immer wieder dezent darauf hingewiesen, dass es wirklich nicht nötig wäre, dass ich weiter abnehme und ich ihm auch in Größe 44 gefallen würde. Und es war ja auch nicht so, dass ich das mit dem Abnehmen geplant hatte, ehrlich nicht. Zumindest nicht bewusst. Irgendwie waren die ersten Pfunde beinahe wie von selbst gepurzelt, weil ich jedes Mal vor Aufregung bis zu unseren Verabredungen am Abend kaum einen Bissen herunterbekam. Hinzu kamen die Besuche im Fitnessstudio, zu denen ich mich von meiner sportfanatischen Freundin Veronika überreden ließ, weil ich es nicht erwarten konnte, sie bei der Gelegenheit über meine gerade erst spruchreif gewordene Beziehung mit dem tollsten Mann aller Zeiten auf dem Laufenden zu halten.

Aber je mehr ich abnahm, desto öfter deutete Alexander an, dass er sein süßes Romy-Pummelchen vermissen würde.

Romy-Pummelchen. Allein bei diesem Kosenamen stellen sich mir noch heute die Nackenhaare hoch. Wer möchte schon Pummelchen genannt werden? Aus dem Mund des Traummannes ist das doch praktisch der Todesstoß.

Oder?

Warum nur hat er bei diesen Andeutungen immer wieder gelächelt? Wenn er nicht gelächelt hätte, hätte ich seine Worte vielleicht ernster genommen.

Andererseits war die Freude über jedes geschmolzene Kilo so groß, dass ich vermutlich ein Lächeln nicht von einem Stirnrunzeln hätte unterscheiden können.

Und jetzt? Drei Tage ist es inzwischen her, dass er mir gestanden hat, mich nicht mehr attraktiv zu finden.

Nicht nur nicht attraktiv, nein: unattraktiv. Das waren seine Worte. Vielmehr DAS Wort, das er mir an den Kopf knallte, während ich ihm freudestrahlend mein neues Kleid präsentierte.

Das erste Kleid in Größe 38.

Wie ein Brandzeichen sitzen seine Worte noch immer in meinem Kopf fest.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich mein Leben mit dir verbringen möchte, Romy. Du bist witzig, klug und charmant. Du weißt, wie man das Leben genießt, sagst immer deine Meinung und hast nie verlernt zu träumen. Dann senkte er den Blick auf meine Taille, eine Körperzone, die bei unserer ersten Begegnung praktisch nicht vorhanden gewesen war. Aber ich muss dir leider sagen, dass ich mich körperlich einfach nicht mehr von dir angezogen fühle. Du hast dich verändert und mittlerweile steht nicht mehr die attraktive Frau vor mir, die ich damals in der Apotheke kennengelernt habe.

Ich verstehe nicht, was du meinst, Alexander. Willst du mir ernsthaft sagen, dass ich zu dünn bin? Anfangs war es mir noch gelungen, meine Tränen zurückzuhalten. Ich bin nicht Victoria Beckham. Ich trage einfach nur Größe 38. Damit würde ich bei manchen Schlankheitsfanatikern sogar noch als gut bestückt gelten.

Es ist mir egal, welche Kleidergröße auf deinem Etikett steht. Alles, was zählt, ist das, was ich sehe oder besser gesagt: das, was meine Hände fühlen. Und das hat schon...

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