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Rasende Rache

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Übel zugerichtet. Gefoltert. Stranguliert. So hängt die Leiche des ersten Opfers am Seitpferd im Turnzentrum Dornbirn. Ins Leder eingeritzt: ein Zeichen. Revierinspektorin Cindy Panzenböck, in der Turnszene zu Hause, erkennt es sofort. Doch was will der Täter damit sagen? Und es bleibt nicht bei einem Toten, vielmehr zieht sich eine Blutspur bis nach Graz. Die Ermittlerteams müssen zusammenarbeiten. Kann das funktionieren, wenn die Fundorte der Opfer sechshundert Kilometer auseinanderliegen? Es gibt keine Anhaltspunkte. Nur eines ist gewiss: der Täter wird ein weiteres Mal zuschlagen. Die Zeit wird knapp für die Kriminalbeamten aus Bregenz und Graz. Können sie den Täter stoppen? Cindy wagt einen leichtfertigen Alleingang. Als sie die Zusammenhänge erkennt, ist es zu spät. Hochspannender Thriller mit überraschenden Wendungen. ACHTUNG - TRIGGERWARUNUNG - enthält Szenen, die eventuell schockieren können.

Lotte R. Wöss schreibt, seit sie denken kann, an eine Veröffentlichung traute sie sich erst im reiferen Alter. Geboren in Graz, absolvierte sie nach der Matura eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester. Seit Jahren lebt sie in Vorarlberg, ist verheiratet, drei Kinder und mittlerweile auch vier Enkelkinder. Neben den Liebesromanen schreibt sie auch Krimis, ist Mitglied von Romane made in Austria, dem Syndikat, den Mörderischen Schwestern und Krimiautor/innen Österreich.
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Produkt

KlappentextÜbel zugerichtet. Gefoltert. Stranguliert. So hängt die Leiche des ersten Opfers am Seitpferd im Turnzentrum Dornbirn. Ins Leder eingeritzt: ein Zeichen. Revierinspektorin Cindy Panzenböck, in der Turnszene zu Hause, erkennt es sofort. Doch was will der Täter damit sagen? Und es bleibt nicht bei einem Toten, vielmehr zieht sich eine Blutspur bis nach Graz. Die Ermittlerteams müssen zusammenarbeiten. Kann das funktionieren, wenn die Fundorte der Opfer sechshundert Kilometer auseinanderliegen? Es gibt keine Anhaltspunkte. Nur eines ist gewiss: der Täter wird ein weiteres Mal zuschlagen. Die Zeit wird knapp für die Kriminalbeamten aus Bregenz und Graz. Können sie den Täter stoppen? Cindy wagt einen leichtfertigen Alleingang. Als sie die Zusammenhänge erkennt, ist es zu spät. Hochspannender Thriller mit überraschenden Wendungen. ACHTUNG - TRIGGERWARUNUNG - enthält Szenen, die eventuell schockieren können.

Lotte R. Wöss schreibt, seit sie denken kann, an eine Veröffentlichung traute sie sich erst im reiferen Alter. Geboren in Graz, absolvierte sie nach der Matura eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester. Seit Jahren lebt sie in Vorarlberg, ist verheiratet, drei Kinder und mittlerweile auch vier Enkelkinder. Neben den Liebesromanen schreibt sie auch Krimis, ist Mitglied von Romane made in Austria, dem Syndikat, den Mörderischen Schwestern und Krimiautor/innen Österreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754683194
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten278 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse768
Artikel-Nr.10903662
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Olympiazentrum Dornbirn

 

Es war der 22. Juli 2020 und Cindy war selig, endlich wieder Urlaub in ihrer Heimat zu verbringen.

Als sie auf den Parkplatz des Landessportzentrums einbiegen wollte, wurde sie von einem uniformierten Beamten weitergewinkt. Was taten die zahlreichen Einsatzfahrzeuge hier?

Es war über zwölf Jahre her, dass Cindy in der Landessportschule in Dornbirn trainiert hatte. Mittlerweile hieß es Landessportzentrum. Sie selbst war bis zur Matura aktive Kunstturnerin gewesen, später hatte sie einmal vor ihrem Studium ein paar Euros dazuverdient und beim Sommertraining ausgeholfen. Nun war ihre Nichte, die vierzehnjährige Laura, in ihre Fußstapfen getreten.

Sie wollte sie zum Training bringen und dabei selbst einen Blick in ihre alte Trainingsstätte werfen.

»Was ist denn hier los?« Vom Beifahrersitz aus verrenkte Laura ihren Hals und versuchte zum Eingang zu spähen.

Cindy fuhr weiter zum benachbarten Fußballplatz und lenkte den Audi ihrer Schwägerin auf den dortigen Parkplatz.

»Sieh mal, Katharina ist da. Und Annika.« Laura deutete auf die Gruppe am Wiesenrand.

Kaum standen sie in einer Parklücke, hüpfte das Mädel aus dem Auto und rannte zu den anderen.

»Hallo Katharina, was ist denn da los?«, rief Cindy, während sie sich den Mädchen näherte.

»Es liegt angeblich ein Toter drin, man wollte uns nichts sagen.« Die Mundwinkel der sonst so fröhlichen Trainerin hingen herab. »Auf jeden Fall ist die Turnhalle bis auf weiteres gesperrt. Was kann da wohl passiert sein? Ein Unfall?«

In Cindy begann es zu kribbeln. Sie musste da hinüber.

»Denkst du, es könnte Mord sein?« Laura hüpfte von einem Bein aufs andere. »Wie im Fernsehen? Mensch, Cindy, lass uns rübergehen.«

Ehe sie antworten konnte, sammelte Katharina die Mädchen ein und lotste sie zur Gymnastik auf den Fußballplatz. Nun war Cindy nicht aufzuhalten. Ihren Heimvorteil würde sie nützen.

Zügig ging sie über die Wiese zum Sportzentrum hinüber, sie kannte den Weg noch von damals. Wie gehofft, kam sie so ungehindert zum Parkplatz und Hintereingang des Gebäudekomplexes.

Auf einer Holzbank saß eine bekannte Gestalt, die heftig an einer Zigarette zog.

»Heinz, ich habe dich noch nie rauchen gesehen.« Cindy trat näher. Der stets zu einem Spaß aufgelegte Hauswart sah mit trübem Blick auf. Cindy erschrak fast, wie blass er aussah. »Geht´s dir nicht gut?«

»Eine Leiche«, ein weiterer Zug am Glimmstängel, »es ist entsetzlich.«

»Hier? Ein Unfall?«

Heinz schüttelte den Kopf, zog erneut an der Zigarette und drückte sie dann im Stehaschenbecher neben der Bank aus. Wieder blickte er sie mit unglücklichem Ausdruck an. »Mord.«

Mord? Unmöglich! Oder doch? Wenn es Heinz, der eine Gemütsruhe wie ein Elefant besaß, aus den Latschen kippte, dann konnte es nur wahr sein.

»Wer ist denn umgekommen?«

»Du kennst ihn nicht, er war ein lästiger Stänkerer. Der Vater von einem Turner.« Heinz angelte sich eine neue Kippe aus dem Zigarettenpäckchen. »Er war ein Idiot, aber so was hat er nicht verdient, niemand verdient das.«

Zigmal musste er das Rädchen an seinem Feuerzeug drehen, bis seine Zigarette brannte, so sehr zitterten ihm die Hände. In Cindy rotierte alles, doch sie zwang sich zur Geduld.

Und richtig, Heinz sprach kurz darauf weiter. »Ich habe ihn bei meinem morgendlichen Check gefunden, den mache ich normal immer um halb sechs, heute war ich später dran, weil der Wecker seinen Geist aufgegeben hat und meine Frau zurzeit nicht da ist. Auf jeden Fall war es schon nach sechs. Ich hab´s gleich gerochen, so ein süßer Geruch, fast wie Metall. Einfach anders als sonst.« Er holte tief Luft. »Er hing da, aufgebunden auf dem Seitpferd. Es war furchtbar.« Heinz hustete heftig, schien sich jeden Moment zu übergeben.

Wie eine eiskalte Dusche rieselte es Cindy trotz der Hitze den Rücken hinunter.

Heinz blickte zu Boden, beide Hände hingen schlaff neben ihm herab, die Zigarette klemmte im Mundwinkel, Rauch umhüllte sein Gesicht und er nuschelte: »Er starrte mich an, aufgeknüpft an einer Pausche, einen Draht um den Hals, die Augen ...« Er brach ab, sog an der Kippe und spuckte sie aus. »Ich glaub, ich stand da, nur so, minutenlang, konnte es nicht fassen. Gespenstisch, ihn so leblos zu sehen. Am Vorabend hat er noch im Turnsaal herumgebrüllt und jetzt ist er tot! Alles schlaff, die Beine schleiften am Boden, waren leicht gespreizt und abgebogen. Warum hat er sich denn nicht dagegengestemmt? So ein Pferd ist doch nicht so hoch.« Heinz griff nach dem Stummel vor seinen Füßen, zuckte, weil sein Finger direkt die letzte Glut streifte, stieg wütend drauf und warf die Brösel dann in den Aschenbecher. »Ich bin das Rauchen nicht gewöhnt, eigentlich seit Jahren nicht mehr, jetzt habe ich dem Luigi ein Päckchen geklaut.«

Cindys Gedanken wirbelten. Zahlreiche Fragen brannten ihr auf der Zunge, aber sie war nicht als Ermittlerin hier.

»Da war so viel Blut.« Heinz fuhr sich durch die Haare. »Du kennst doch unsere hellblauen Filzmatten? Die sind nun dunkellila, du erkennst sie nicht wieder. Und auch das Pferd ist voller Blutflecken, das geht nie mehr raus.« Er schluckte. Cindy wusste, wie bemüht Heinz immer gewesen war, alles sauber zu halten. Klar, dass ihm das jetzt in den Sinn kam. »Aber das Schlimmste«, ein trockener Schluchzer, »das Messer - die Hose war geöffnet, es steckte mitten ...« Er deutete auf seine Mitte.

»Im Penis?«

»Da war nichts mehr, verstehst du? Ich habe keinen Penis gesehen.«

Oh mein Gott. Wenn das mit dem vielen Blut stimmte, dann musste der Mann noch am Leben gewesen sein. Leichen bluten nicht. Cindy fieberte danach, den Fall zu übernehmen. Im Kopf zog sie bereits Parallelen zu den Babyschuhmorden, ihrem ersten Fall beim LKA Graz.

Hier ging es sie allerdings überhaupt nichts an. Trotzdem. Jahrelang war dieser Ort so etwas wie Cindys zweite Heimat gewesen. Sie konnte nicht problemlos gehen. Es würde sie nicht mehr loslassen. Deswegen tastete sie nach ihrem Notizbuch, das sie seit ihrem letzten Fall bei sich trug, wenn sie ihr Tablet nicht griffbereit hatte. »Ich hole uns jetzt erst einen Kaffee und dann erzählst du alles noch mal chronologisch, möglichst zeitlich genau.«

Heinz nickte und zündete sich wieder eine Zigarette an. Das war´s dann wohl mit dem Nichtrauchen.

Cindy schlüpfte durch die Hintertür zum Kaffeeautomaten und kramte in ihrer Geldbörse nach Münzen. Durch die zwei Glastüren konnte sie in den Gang zur Geräteturnhalle sehen. Personen in weißer Schutzkleidung bevölkerten den schmalen Vorraum. Der letzte Beweis, dass es um einen Tatort ging.

»Was tun Sie hier?« Die Stimme schnarrte wie eine mechanische Computerstimme mit beleidigtem Unterton.

Cindy legte den Kopf fast neunzig Grad in den Nacken und sah trotzdem nur das Kinn des Riesen. Wobei Riese nicht zutreffend war, Riesen waren in ihrer Vorstellung kräftige Wesen. Der Mann vor ihr war hager und knochig, Tränensäcke hingen unter seinen Augen, er wirkte, als trüge er sämtliche Last der Welt auf seinen Schultern. Ein langes Elend.

»Ich bringe Herrn Fuhrmann Kaffee, er sitzt da draußen.«

»Und Sie sind?« Erneut der raunzige Beiklang.

Cindy zog den ersten Becher heraus und stellte ihn sofort auf dem Dach des Automaten ab, während sie ein zweites Mal Münzen einwarf. »Ich bin Revierinspektor Panzenböck.« Energisch drückte sie auf Cappuccino . »Und Sie?«

»Kontrollinspektor Brunner vom LKA Bregenz.«

Sprach er immer mit derselben Betonung, also mit keiner?

»Bleiben Sie draußen.«

Cindy hatte auf einmal die Vorstellung im Kopf, wie er einer Frau in diesem Tonfall ein Kompliment machte. Sie konnte weder Überraschung noch Verärgerung heraushören, nur gleichbleibende Genervtheit. Im Rücken spürte sie seinen Blick, als sie die beiden heißen Becher zu Heinz ins Freie trug und dabei automatisch schneller ging. Nicht wegen Brunner, sondern weil der Kaffee siedend heiß war.

»Wo ist denn Melanie?« Cindy biss sich gleich auf die Unterlippe. Hoffentlich waren sie nicht geschieden, alles war möglich nach den Jahren. Aber er hatte sie schließlich selbst vorhin erwähnt.

Heinz nippte an dem Getränk. »Zum Glück nicht da. Sie hat auf der Wiesbadener Hütte übernachtet, möchte heute den Piz Buin erklettern. Das war schon lange ein Traum von ihr. Bergsteigen ist ja nicht so meins.«

»Tüchtig.« Cindy hatte auch einmal geplant, auf den höchsten Berg von Vorarlberg zu steigen. Doch ihr Ex Simon war dafür nicht zu begeistern gewesen und nun lebte sie schon lange nicht mehr hier. »Und wo sind deine Leute?« Sie wusste, dass Heinz die Koordination der Reinigung unter sich hatte.

»Die sitzen in der Kantine, die Beamten wollen sie einzeln befragen. Ich könnte auch in meine Wohnung gehen, aber irgendwie schaffe ich es nicht. Allein die Vorstellung, dass ich da oben geschlafen habe, während im Turnsaal ein Mensch auf so grausame Weise umgebracht wurde.« Er schüttelte den Kopf und hielt den Pappbecher, als wolle er die Hände daran wärmen.

»Du wohnst immer noch hier?« Cindy setzte sich nun neben ihn, stellte den Becher auf den Boden vor sich und machte sich Notizen.

»Ja. Wie konnte es passieren, dass ich nichts mitgekriegt habe?«

»Drehst du normalerweise auch abends eine Runde?«

»Nein, das wäre zu viel.« Er trank einen Schluck.

»Hättest du von deiner Wohnung aus etwas mitkriegen können? Du hast erzählt, das Opfer hätte im Turnsaal herumgebrüllt?«

»Das war nur bildlich gesprochen. Ich habe ihn ab und zu gehört,...
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