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Die geheimnisvolle Stadt im Schnee

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
551 Seiten
Deutsch
epublierschienen am27.01.20233. Auflage
Der Professor kratzte sich etwas verlegen am Kopf. »Na ganz toll...«, murmelte er leise. Dann sah er zu Emily auf. »Emily Wright, nehme ich an?« »Öh... ja«, erwiderte Emily verdutzt. Hatte der Professor allen Ernstes vergessen, dass sie ein Praktikum bei ihm machen würde? Noch dazu ein Jahrespraktikum! Und besonders begeistert klang er auch nicht gerade. »Es tut mir leid, es gab viel zu tun in letzter Zeit. Ich hatte Pauls Anfrage völlig vergessen... na ja, bis gerade eben jedenfalls.« Professor Evans sah aus, als hätte man ihm statt einer Praktikantin einen Eimer rostiger Nägel aufgedrückt. ***************************************************************************************************************************************************** Das Praktikum an der Universität bei Professor Evans ist eine große Chance für Emily - und deshalb will sie sich trotz des eher schlechten Starts so richtig anstrengen! Aber natürlich muss sie ausgerechnet an einen Professor geraten, der sie nicht leiden kann, ein Fach unterrichtet, von dem sie nichts versteht und zudem noch extrem süchtig nach Kaffee ist. Wenigstens findet Emily in der neuen Stadt schnell Freunde. Und als sie merkt, dass es in Melton Hill ein großes Geheimnis zu entdecken gibt, stürzt sie sich kopfüber in das Abenteuer! Was ist vor acht Jahren geschehen und was hat Professor Evans mit all dem zu tun? Die Tragödie von damals droht sich zu wiederholen, doch dieses Mal mit Emily in der Hauptrolle...

Lotti Rost hat Japanologie studiert und schreibt begeistert Jugendromane und Manga. In Amerika wurde ihr Manga »Scatheless« 2022 in Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Zenko verlegt. Lotti liebt Curry, Katzen und die Farbe grün.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR3,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR18,50

Produkt

KlappentextDer Professor kratzte sich etwas verlegen am Kopf. »Na ganz toll...«, murmelte er leise. Dann sah er zu Emily auf. »Emily Wright, nehme ich an?« »Öh... ja«, erwiderte Emily verdutzt. Hatte der Professor allen Ernstes vergessen, dass sie ein Praktikum bei ihm machen würde? Noch dazu ein Jahrespraktikum! Und besonders begeistert klang er auch nicht gerade. »Es tut mir leid, es gab viel zu tun in letzter Zeit. Ich hatte Pauls Anfrage völlig vergessen... na ja, bis gerade eben jedenfalls.« Professor Evans sah aus, als hätte man ihm statt einer Praktikantin einen Eimer rostiger Nägel aufgedrückt. ***************************************************************************************************************************************************** Das Praktikum an der Universität bei Professor Evans ist eine große Chance für Emily - und deshalb will sie sich trotz des eher schlechten Starts so richtig anstrengen! Aber natürlich muss sie ausgerechnet an einen Professor geraten, der sie nicht leiden kann, ein Fach unterrichtet, von dem sie nichts versteht und zudem noch extrem süchtig nach Kaffee ist. Wenigstens findet Emily in der neuen Stadt schnell Freunde. Und als sie merkt, dass es in Melton Hill ein großes Geheimnis zu entdecken gibt, stürzt sie sich kopfüber in das Abenteuer! Was ist vor acht Jahren geschehen und was hat Professor Evans mit all dem zu tun? Die Tragödie von damals droht sich zu wiederholen, doch dieses Mal mit Emily in der Hauptrolle...

Lotti Rost hat Japanologie studiert und schreibt begeistert Jugendromane und Manga. In Amerika wurde ihr Manga »Scatheless« 2022 in Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Zenko verlegt. Lotti liebt Curry, Katzen und die Farbe grün.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757511760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.01.2023
Auflage3. Auflage
Seiten551 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6169 Kbytes
Artikel-Nr.10973982
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1: Ein bisschen Chaos macht es doch erst interessant!

Der alte Bahnhofsvorsteher blickte kaum auf, als der letzte Zug an diesem Abend zischend auf dem Gleis einfuhr und zum Stehen kam. Er wusste bereits, dass niemand hier aussteigen würde und es waren auch keine Fahrgäste auf dem Bahnsteig, die einsteigen wollten. Er legte die Zeitung beiseite, in der er vorhin noch zum Zeitvertreib geblättert hatte und zog seine Mütze aus, die Teil seiner blauen Uniform war. Sofort spürte er einen feinen Lufthauch auf seinem kahlen Kopf.

Sobald dieser Zug den Bahnhof wieder verlassen haben würde, könnte er endlich Feierabend machen. Und dann waren es nur noch 427 Tage bis zu seiner Pensionierung.

Ein schriller Pfiff verhallte einsam auf dem menschenleeren Bahnhof und der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Der Vorsteher erhob sich langsam von seinem Stuhl und zog seinen Mantel über. Hier in der Bahnhofsvorhalle wurde zwar geheizt, aber draußen war es bitterkalt. Durch die Glastüren konnte man sehen, dass draußen noch immer hoher Schnee lag. In der Abenddämmerung glitzerte er ganz besonders schön und tauchte den alten Bahnhof in eine friedliche Atmosphäre.

Der Vorsteher klemmte sich die Zeitung unter den Arm und holte einen großen Schlüsselbund aus seiner Manteltasche hervor, als er plötzlich ein Geräusch von draußen vernahm. Zunächst nur ganz leise kam es rasch näher... waren das etwa die Rollen eines Koffers?

Tatsächlich konnte er draußen auf dem Bahnsteig eine kleine, dunkle Gestalt erkennen, die einen pastellfarbenen Koffer auf zwei Rollen hinter sich her zog. Sie blieb vor dem altmodischen Holzschild am Eingang stehen, auf dem in goldenen Lettern der Name der Stadt - Melton Hill - prangte. Der Schnee verdeckte einen Teil der Schrift, doch die Gestalt nickte zufrieden und betrat die Bahnhofsvorhalle. Der kalte Windzug, den der Reisende durch die offene Türe mit hinein brachte, ließ den Bahnhofsvorsteher erschauern.

Jetzt erst erkannte er, dass die Gestalt ein junges Mädchen war, höchstens im Teenager-Alter. Sie war nicht besonders groß und trotz ihres dicken Wintermantels konnte man erkennen, dass sie eine sehr zierliche Figur hatte. Beiläufig wischte sie sich eine Strähne ihres lockigen, haselnussbraunen Haares aus dem Gesicht, das sie unter einer grauen Strickmütze versucht hatte zu bändigen. Es war ihr nicht wirklich gelungen - die Spitzen kringelten sich auf Kinnhöhe wieder hinaus und rahmten ihr Gesicht vollständig ein. Als sie den Vorsteher erblickte, schien sich ihr Blick zu erhellen und sie hob eine Hand zum Gruß.

»Guten Abend!«, rief sie mit einer fröhlichen Stimme, »vielleicht können Sie mir helfen, ich suche...«

Ihre Frage wurde von einem lauten Knall unterbrochen, als sie versehentlich den Griff ihres Koffers losließ und dieser mit Getöse zu Boden fiel. Der Nachhall in der leeren Bahnhofshalle ließ sie schuldbewusst zusammenzucken. Eilig hob sie ihren Koffer wieder auf, verhedderte sich dabei noch fast in ihrem türkisfarbenen Schal und verlor einen Zettel, den sie in der Hand gehalten hatte.

Als alles wieder aufgesammelt war, startete sie einen neuen Versuch.

»Entschuldigung... ich muss in die Universität von Melton Hill. Können Sie mir helfen?«

Eine Schneespur hinter sich herziehend kam sie ein Stück näher und der Vorsteher konnte erkennen, dass sich ihre Wangen rot gefärbt hatten.

»Du bist aber noch etwas zu jung, um zu studieren, oder?«, fragte der Vorsteher erstaunt. Vor und nach Beginn der Semester war er viele Studenten am Bahnhof gewohnt, doch ansonsten kamen sie selten hierher. Wenn sie sich zum Winter hin bei der Universität einschreiben lassen wollte, war diese junge Dame zu spät. Oder zu früh, um sich für den Sommer einzuschreiben. Doch sie schüttelte nur energisch den Kopf.

»Nein, ich bin nicht zum Studieren hier... sondern für ein Praktikum«, erklärte sie bestimmt.

»Ein Praktikum? An der Universität von Melton Hill? In deinem Alter?«

Eifriges Nicken.

»Ja, ich soll mich bei Professor Evans melden.«

Der Bahnhofsvorsteher starrte sie für einen Moment nur an, dann zog er skeptisch eine Augenbraue nach oben.

»Bei Professor Evans«, wiederholte er ungläubig und strich sich dabei über den Schnurrbart. Diese junge Dame unterlag ganz offensichtlich einem großen Fehler. »Professor Evans nimmt keine Praktikanten an.«

»Aber«, setzte das Mädchen an und legte die Stirn in Falten, »ich bin mir ganz sicher...«

Sie entfaltete den Zettel, den sie zuvor hatte fallen lassen. Der Vorsteher erkannte den Briefkopf der Universität und nahm ihr das Schreiben aus den Händen. Tatsächlich, da stand es:

Ein Jahrespraktikum bei Professor Evans von der Melton Hill Universität, ab dem morgigen Datum, durchgeführt von -

»Dann bist du also Emily Wright?«, las der Vorsteher von dem Brief ab.

Das Mädchen namens Emily nickte ein weiteres Mal und lächelte nun wieder. Sie wirkte noch so jung mit ihrer Stupsnase und den großen, blau-grauen Augen. Als sie den Brief wieder an sich nahm, kam sie gerade nahe genug heran, dass man unter ihrem linken Auge ein kleines Muttermal erkennen konnte.

»Ich wollte heute noch bei der Universität vorbei gehen und mich vorstellen...« Sie zögerte kurz. »Ich weiß nur nicht, ob der Professor um diese Zeit überhaupt noch dort ist?«

Der Vorsteher musste lachen.

»Den trifft man immer in der Universität an, keine Sorge.«

Emily war darüber anscheinend so erleichtert, dass sie den Sarkasmus in der Stimme des Vorstehers gar nicht wahrnahm.

»Und wie komme ich am besten zur Uni?«

»Wenn du aus dem Bahnhof herausgehst, kannst du die Straßenbahn zum Marktplatz nehmen und dort in Richtung Universität umsteigen. Oder du gehst direkt zu Fuß zum Marktplatz, es dauert von hier aus nur etwa zehn Minuten«, erklärte der Vorsteher und deutete hinaus, »Und zur Universität sind es dann nur ein paar Stationen.«

»Dann gehe ich zu Fuß zum Marktplatz, vielen Dank!«

»Du musst hier vorne raus und immer nur der Straße folgen. Und wenn du bei der Universität bist, frag am besten gleich mal nach, ob denen vielleicht ein Fehler unterlaufen ist. Du bist bestimmt einem anderen Professor zugeteilt.«

Emily steckte den Brief in ihre Manteltasche und lachte.

»Ich bin mir sicher, dass das alles so richtig ist.«

Aber ihr Lachen klang nervös und verriet, dass sie nun doch verunsichert war. Trotzdem setzte sie sich in Bewegung und zog ihren Koffer in Richtung Ausgang hinter sich her.

»Jedenfalls noch einmal vielen Dank für Ihre Hilfe!«, rief sie noch über ihre Schulter.

Hätte sie es nicht so eilig gehabt, den Marktplatz zu erreichen, hätte sie den alten Vorsteher noch amüsiert in sich hineinlachen hören.

»Ein Praktikum bei Evans also....«


Trotz der dicken Schneeschicht war der Marktplatz von Melton Hill wesentlich belebter als der Bahnhof, wie Emily nur wenig später mit Erleichterung feststellte. Die Händler packten gerade ihre Auslagen in Kisten zusammen, während aus den Cafés Stimmengewirr und der Geruch von verschiedenen Kaffeesorten und Gebäck drang. Emily lief durch den knirschenden Schnee und zog ihren Koffer mit einiger Anstrengung bis zu der Straßenbahnhaltestelle hinter sich her. Dort warteten bereits ein paar Grüppchen von Leuten, die sich angeregt unterhielten. Nachdem, was Emily so in den Gesprächen aufschnappen konnte, mussten diese jungen Leute wohl allesamt Studenten sein. Möglichst unauffällig versuchte Emily sich unter sie zu mischen und wartete in der Menschentraube, bis die Straßenbahn kam. Und staunte dann nicht schlecht: Anscheinend waren die Winter in Melton Hill immer sehr schneereich, denn die Straßenbahn war vorne mit einer riesigen Schaufel ausgestattet, ganz wie bei einem Schneepflug.

Die Studenten gingen beiläufig einen Schritt zurück, als die Bahn einfuhr, um nicht den Schnee abzubekommen, der links und rechts durch die Luft wirbelte. Emily reagierte zu spät und spürte den eisigen Schnee auf ihrer Strumpfhose bis zu ihren Beinen durchsickern. Sie fluchte leise und bemühte sich dann hinter den Studenten noch schnell in die überfüllte Bahn einzusteigen. Als diese wieder anfuhr, konnte Emily sich gerade noch an einer der Metallstangen festklammern, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

In der Bahn war es warm und stickig und in dem Gedränge war es schwer, mit einem Koffer nicht im Weg zu stehen.

Emily riss sich ihre Mütze vom Kopf und wischte sich schnell ein paar Schweißtropfen von der Stirn.

Dabei bemerkte sie, wie eine der Studentinnen sie in aller Seelenruhe musterte. Als sich ihre Blicke schließlich trafen, schaute Emily nervös zu Boden. Doch sie schien das Interesse der jungen Frau schon geweckt zu haben, denn sofort hörte sie eine freundliche Stimme fragen:

»Na, du bist aber neu hier, was? Zumindest hab ich dich hier noch nie gesehen...«

Emily blickte auf. Die Studentin war schlank und einen guten Kopf größer als sie. Ihr langes blondes, fast schon weißes Haar bildete einen schönen Kontrast zu ihrer schwarzen Lederjacke. Sie sah Emily mit ihren runden, braunen Augen neugierig an.

»Ähm, ja, ich bin gerade erst angekommen«, sagte Emily und strich sich dabei nervös eine Strähne aus dem verschwitzten Gesicht.

Die Studentin drängelte sich näher zu ihr heran.

»Und was machst du hier so? Besuchst du jemanden?«, wollte sie wissen.

Emily war überrascht, dass sie einfach so von einer...

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Lotti Rost hat Japanologie studiert und schreibt begeistert Jugendromane und Manga. In Amerika wurde ihr Manga »Scatheless« 2022 in Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Zenko verlegt.Lotti liebt Curry, Katzen und die Farbe grün.