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Oneiroi

Dämonen der Nacht
tolino mediaerschienen am01.07.2023
Ob Ehemann, Verlobter, Freund oder Geschäftspartner - die Männer in Julias Leben ereilt stets dasselbe Schicksal. Sie sterben und die meisten von ihnen in recht jungen Jahren. Rasch stellt sich bei Julia der Verdacht ein, dass die tödlichen Unfälle und Todesfälle mit angeblich natürlichen Ursachen alles andere als zufällig waren. Doch auch als sie der Polizei ihren Verdacht und sogar haarsträubende Beweise vorlegt, stößt sie bei Kommissar Rukem auf taube Ohren und gerät kurzfristig sogar selbst unter Mordverdacht. Ihre letzte Hoffnung sieht sie darin, den Fall selbst zu lösen. Aber auch das bringt ihr kein Glück. Erschienen 2013 unter dem Pseudonym Zoe Zander. Dies ist eine komplett überarbeitete Neuauflage.

Mein Leben ist vielfältig und genau so schreibe ich auch: Packende Krimis und Thriller unter dem Pseudonym Jar Milla. Harte BDSM-Thriller, prickelnde Abenteuer - unter dem Pseudonym Zoe Zander. Als J. V. Aeron entführe ich euch an Orte, an denen Zeit und Raum keine Rollen spielen und wo Mächte aufeinandertreffen, von denen noch keiner etwas gehört hat. Einblick in meine persönliche Geschichte gebe ich mit meiner Autobiografie 193 Tage. Sie soll anderen verwaisten Eltern Mut machen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99

Produkt

KlappentextOb Ehemann, Verlobter, Freund oder Geschäftspartner - die Männer in Julias Leben ereilt stets dasselbe Schicksal. Sie sterben und die meisten von ihnen in recht jungen Jahren. Rasch stellt sich bei Julia der Verdacht ein, dass die tödlichen Unfälle und Todesfälle mit angeblich natürlichen Ursachen alles andere als zufällig waren. Doch auch als sie der Polizei ihren Verdacht und sogar haarsträubende Beweise vorlegt, stößt sie bei Kommissar Rukem auf taube Ohren und gerät kurzfristig sogar selbst unter Mordverdacht. Ihre letzte Hoffnung sieht sie darin, den Fall selbst zu lösen. Aber auch das bringt ihr kein Glück. Erschienen 2013 unter dem Pseudonym Zoe Zander. Dies ist eine komplett überarbeitete Neuauflage.

Mein Leben ist vielfältig und genau so schreibe ich auch: Packende Krimis und Thriller unter dem Pseudonym Jar Milla. Harte BDSM-Thriller, prickelnde Abenteuer - unter dem Pseudonym Zoe Zander. Als J. V. Aeron entführe ich euch an Orte, an denen Zeit und Raum keine Rollen spielen und wo Mächte aufeinandertreffen, von denen noch keiner etwas gehört hat. Einblick in meine persönliche Geschichte gebe ich mit meiner Autobiografie 193 Tage. Sie soll anderen verwaisten Eltern Mut machen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757904807
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten385 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse805
Artikel-Nr.11060951
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

 
5. 1989

 

 

Langsam, Roman, sonst brichst du dir das Genick! , ermahnte ihn meine Mutter zum hundertsten Mal, ohne ihren eigenen Worten ernsthaft Glauben zu schenken, und widmete sich sofort wieder ihrer Teerunde.

Es war Sonntag. Am Himmel herrschte strahlender Sonnenschein. Nichts deutete auf das Unwetter hin, das die Wettermänner im Fernsehen vorhergesagt hatten. Für so einen spätherbstlichen Tag war es ungewöhnlich warm. Jeder der Feiergäste trug nur leichte Bekleidung. In vollen Zügen genossen sie gemeinsam diesen herrlichen Wochenendtag. Und, natürlich, auch den Geburtstagskuchen.

Die Kinder rannten kreuz und quer. Mal spielten sie Blindekuh, mal Fangen. Die Größeren waren um den Kassettenrekorder versammelt und diskutierten über die neuesten Hits. Die Männer begutachteten das erst vor Kurzem angeschaffte Familienauto des Gastgebers und brüsteten sich damit, wessen Fahrzeug mehr Pferdestärken besaß und mehr Sonderwünsche erfüllte. Die Frauen verglichen die Ergebnisse ihrer strengen Diäten ...

 

Mit einem Schlag machte sich Stille auf der Spielwiese breit. Daraufhin verstummten auch die anderen Gäste und drehten ihre Köpfe in die Richtung, wo noch vor Sekunden gekichert und gegluckst wurde.

O mein Gott! Meine Mutter sprang aus ihrem Rattansessel und rannte zu der Unglücksstelle.

O mein Gott! Mein Vater ließ die Bierdose aus der Hand fallen und der Luxusflitzer war binnen Sekunden Schnee von gestern.

Roman! Beide liefen quer durch den Garten zu der vor Schreck erstarrten Kindergruppe.

Mitten unter ihnen lag er. Blutüberströmt und reglos. Nur langsam begriffen die anderen, was passiert war, und kamen nach. Sprachlos sahen sie meinen Eltern zu, wie sie meinem Bruder Erste Hilfe leisteten. In den Gesichtern der Anwesenden spiegelte sich blankes Entsetzen wider. Sogar das aufgemalte Lachen des bezahlten Clowns verzog sich zu einer undefinierbaren Grimasse.

Was ist mit ihm? , fragte ich als Erste das, was jeden der Zuschauer brennend interessierte, sich aber keiner zu fragen traute.

Er atmet noch. Meine Mutter wischte sich das Blut in ihre schönste Bluse und sah zu mir hoch. Julia, lauf ins Haus und ruf die Rettung an!

Ich rannte sofort los und alle blickten bestürzt zu Boden. Das Geschehen muss sie paralysiert haben. Warum war sonst keiner bislang auf die Idee gekommen, professionelle Hilfe zu holen.

Ich fahre! Mein Vater hob meinen kleinen Bruder vom Boden hoch. Erinnere dich daran, wie es war, als wir noch bauten. Jeder Baustofflieferant verfuhr sich. Ich will nicht ewig auf den Notarzt warten. Bis sie uns finden, wird es womöglich zu spät sein.

Sie nickte nur stumm zur Antwort und folgte ihm im Laufschritt zum Wagen.

In dieser Situation war es ihm egal, dass die Sonderausführung der Bezüge so viel extra gekostet hatte. Sie deckten nichts ab, um es vor dem Blut zu schützen. Kaum lag mein kleiner Bruder halbwegs sicher auf dem Rücksitz, fuhren sie los ...

 

Als ich aus dem Haus kam, sah ich nur mehr die Rücklichter des Wagens durch die Hecke schimmern. Ich hörte noch, wie alle ihnen Mut zuriefen. Und da zogen schon von irgendwo dichte Wolken daher. Ein greller Blitz erleuchtete den grauen Himmel und es donnerte in der Ferne. Die anderen Eltern riefen ihre Kinder zusammen und verließen fluchtartig unser Grundstück. Als wollten sie nicht nur dem Unwetter, sondern auch der Tragödie davonlaufen.

 

Auf einmal fand ich mich alleine in dem riesigen Garten vor. Überall standen Tische und Stühle, die weggeräumt gehörten. Genauso wie die vielen Gläser, Teller und die Speisen samt Getränken, die übrig geblieben waren. Immer wieder suchte mein Blick nach der Stelle, wo ich den Wagen zuletzt gesehen hatte. Und dann wanderte er zurück zu dem Platz, wo mein Bruder über eine aus der Erde herausragende Wurzel gestolpert war. Er hatte sie beim Toben in der Blumenwiese nicht gesehen. Beim Fallen schlug er mit der Stirn auf einem Stein auf. Erst gestern habe ich den Rasen gemäht und konnte es mir nicht erklären. Gestern war die Wiese garantiert steinfrei gewesen.

Der nächste Donnerschlag holte mich aus meiner Trance. Seufzend betrachtete ich all das, was nass zu werden drohte.

Wo soll ich bloß anfangen? , fragte ich laut, um mich nicht in der Angst um meinen kleinen Bruder zu verlieren.

Komm, ich helfe dir , sagte jemand hinter meinem Rücken.

Apathisch drehte ich mich zu der Stimme und erblickte den Clown. Er hatte sich das breite Grinsen bereits aus dem Gesicht gewischt. Wahrscheinlich fand er es in solch einer Situation unpassend.

Ich starrte reglos in sein Gesicht, als würde ich darin die Spiegelung der Rücklichter des Autos meiner Eltern suchen. Erst mit den ersten schweren Regentropfen, die wie Hammerschläge auf den Terrassenboden trommelten, kehrte das Leben in meinen starren Körper zurück.

 

Nein!

 

Das Geschehen warf mich völlig aus der Bahn. Erschöpft und durchnässt torkelte ich durch die Hintertür des Hauses direkt in die Küche bis hin zur Spüle, um mir ein Glas Wasser zu holen. Hinter meinem Rücken quietschte es, aber ich schenkte dem Geräusch keine Aufmerksamkeit. Mein Blick war zum Fenster gerichtet, als suchte ich zwischen den Regentropfen nach den Wagenlichtern.

Schon wieder.

Doch außer Sträuchern, die sich im Wind verbogen, und Blumen, deren Blätter und Blüten sich unter der Last des Wassers zum Boden neigten, war weit und breit nichts zu erkennen.

Instinktiv führte ich mir das Glas zu den Lippen, mein Blick haftete weiterhin am Fenster.

Ich beschäftigte mich damit, mir jede Einzelheit des Gartenfestes ins Gedächtnis zu rufen. Ich merkte gar nicht, wie man die Küchentür schloss und mir einen Pullover über die Schultern streifte. Ich reagierte nicht auf das Klingeln des Telefons. Das Gespräch des Clowns mit der Rettungszentrale bekam ich nur flüchtig mit.

Mein Vater hatte richtig gelegen. Man versuchte vergebens, die Rettungskräfte zu unserem Haus zu lotsen.

 

Irgendwann verstummte die Stimme hinter meinem Rücken. Auch das Klirren des Geschirrs nahm sein Ende und als der Geschirrspüler leise zu summen begann, raschelte es noch kurz, bevor direkt vor meinem Gesicht ein undefinierbares Tier aus bunten Luftballons erschien.

Es wackelte hin und her.

Endlich geschafft! Wir sind fertig.

Der Clown versuchte mich mit allen Mitteln abzulenken, die er aus seinen Hosentaschen zaubern konnte. Nur leider war ich längst dem Alter entwachsen, in dem ich mich von undefinierbaren Gestalten aus aufgeblasenem Gummi beeindrucken ließ.

Kann ich mir auch etwas zum Trinken nehmen?

Schweigend holte ich aus der Anrichte ein weiteres Glas, füllte es mit Leitungswasser an und reichte es ihm. Er betrachtete dabei mein blasses Gesicht und bemerkte meinen Blick, den ich gleich wieder zum Fenster richtete.

Es wird schon wieder. Du wirst sehen, es wird alles gut.

Es fiel ihm nicht auf, dass ich ihm gar nicht richtig zuhörte. Ich suchte nicht mehr nach bekannten Rücklichtern, sondern starrte zur Einfahrt hinaus.

Zwei grelle Scheinwerfer näherten sich in der Dämmerung unserem Haus. Aber nicht diese Lichter ließen mein Herz schneller schlagen, sondern das Blaulicht am Dach des Wagens.

Stumm schob ich den Clown zur Seite, auch wenn er um einen Kopf größer und um etliche Kilo schwerer war als ich. Wie ferngesteuert taumelte ich zum Terrassenausgang. Noch bevor die zwei Fremden anklopfen konnten, öffnete ich die Tür.

 

Nein! , brüllte ich laut und das, bevor die zwei Männer auch nur einen Ton von sich gaben.

Als hätte man mir unerträgliche Schmerzen zugefügt.

Die Polizisten nahmen ihre Mützen ab und richteten ihre Blicke zu Boden.

Nein! , griff ich nach dem Türrahmen, um mich festzuhalten. Meine Knie knickten ein.

Einer der Beamten holte tief Luft, aber ich war schneller.

Nein! Tränen schossen mir in die Augen. Die Tränen, die ich mir bislang verkniffen hatte. Auch wenn es die ganze Zeit den Anschein hatte, als würde ich den jungen Mann im Clownskostüm gar nicht beachten. In Wirklichkeit wollte ich nicht, dass er mitbekam, wie mir vor Angst die Knie schlotterten und ich vor Sorgen hätte sterben können. Er sollte mich für ein starkes Mädchen halten und nicht für eine Heulsuse.

Auf der Bundesstraße ist ein Unfall passiert.

Einer der uniformierten Männer steckte rasch seinen Fuß in den Türrahmen, bevor ich ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen konnte. Mit viel Kraft drückte er dagegen, denn ich wollte sie unbedingt samt ihrer schrecklichen Nachricht aussperren. Als ob ich tatsächlich glaubte, damit alles ungeschehen machen zu können.

Die Angst schwächte mich und bald fehlte es mir an Kraft, um ihn weiter abzuwehren. Panisch verdeckte ich mir mit den Handflächen die Ohren und wandte mich von ihm ab.

Ich will es nicht hören!

Als wäre das sechzehnjährige Mädchen in mir auch mit dem Wagen fortgefahren. Ich fühlte mich plötzlich wie ein kleines Kind. Von den Eltern zurückgelassen und meiner Panik und Angst schutzlos ausgeliefert.

Der Mann in Uniform blickte ratlos den Clown mit verlaufener Schminke an.

Wer sind Sie?

Der schrill angezogene und durchnässte junge Mann schob mich zur Seite und trat den Polizisten selbstsicher entgegen.

Mein Name ist Martin Piha.

Die Männer wirkten überrascht.

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich der Geburtstagsclown , erklärte er...
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