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Deine Entscheidung

von
Dornheim, LauraStömer, LuisaIllustrationenWünsch, EvaIllustrationen
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
200 Seiten
Deutsch
Verlag Antje Kunstmannerschienen am16.02.2023
Ungewollt schwanger? Ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Für eine selbstbestimmte Entscheidung. Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Die Gründe sind vielfältig, und es ist das gute Recht der Frauen, diese Entscheidung zu treffen und sich dabei nicht bevormunden zu lassen. Aber wie komme ich zu der für mich richtigen Entscheidung? Wie viel Zeit habe ich? Wie erhalte ich den Beratungsschein, wie finde ich eine Ärztin, die den Abbruch durchführen kann? Ist ein operativer oder medikamentöser Eingriff das Richtige für mich? Welche Kosten kommen auf mich zu? Und wie gehe ich mit der Situation um, mit all meinen Gefühlen, den Meinungen und Erwartungen von außen? Laura Dornheim klärt die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hinter- gründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.

Laura Dornheim ist diplomierte Wirtschaftsinformatikerin und promovierte in Gender Studies. Sie ist im Netz und auf Konferenzen als engagierte Feministin bekannt. Mehrere Jahre arbeitete sie als Managerin in der Digitalbranche, seit Herbst 2022 ist sie IT-Referentin der Stadt München.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextUngewollt schwanger? Ein Buch, das dir zur Seite steht wie deine beste Freundin, das dich aufklärt wie eine erfahrene Ärztin und das dir alle rechtlichen und bürokratischen Fragen zum Thema Schwangerschaftsabbruch beantwortet. Für eine selbstbestimmte Entscheidung. Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Die Gründe sind vielfältig, und es ist das gute Recht der Frauen, diese Entscheidung zu treffen und sich dabei nicht bevormunden zu lassen. Aber wie komme ich zu der für mich richtigen Entscheidung? Wie viel Zeit habe ich? Wie erhalte ich den Beratungsschein, wie finde ich eine Ärztin, die den Abbruch durchführen kann? Ist ein operativer oder medikamentöser Eingriff das Richtige für mich? Welche Kosten kommen auf mich zu? Und wie gehe ich mit der Situation um, mit all meinen Gefühlen, den Meinungen und Erwartungen von außen? Laura Dornheim klärt die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von Expert:innen, Ärztinnen und Berater:innen gestellt. Hinter- gründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.

Laura Dornheim ist diplomierte Wirtschaftsinformatikerin und promovierte in Gender Studies. Sie ist im Netz und auf Konferenzen als engagierte Feministin bekannt. Mehrere Jahre arbeitete sie als Managerin in der Digitalbranche, seit Herbst 2022 ist sie IT-Referentin der Stadt München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783956145483
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.02.2023
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1524 Kbytes
Artikel-Nr.11063539
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


·

Wenn du dieses Buch in der Hand hältst, hast du vermutlich vor Kurzem erfahren, dass du schwanger bist. Vielleicht hast du es schon geahnt, vielleicht war es ein totaler Schock. Du weißt noch nicht, wie es jetzt weitergeht, aber du weißt, dass du eine Entscheidung treffen musst.

Was mache ich jetzt? Wer kann mir helfen? Wie viel Zeit habe ich? Vielleicht stellst du dir gerade diese oder ähnliche Fragen, vielleicht ist dein Kopf aber auch wie leer gefegt.

Dieses Buch ist dazu da, dir all deine Fragen zu beantworten und dich während der gesamten Zeit der ungewollten Schwangerschaft und - wenn du dich dafür entscheidest - der Abtreibung zu begleiten.

Zuallererst solltest du aber zwei Sachen wissen. Erstens: Du bist nicht allein, ungeplante Schwangerschaften sind nämlich sehr häufig. Zweitens: Du hast nichts falsch gemacht! Selbstvorwürfe sind absolut fehl am Platz, denn eine ungeplante Schwangerschaft kann jeder passieren.


DR. JANA MAEFFERT, GYNÄKOLOGIN

·

In einem Jahr wird es Ihnen gut gehen. Das ist ein Satz, den ich Frauen, die mit einer ungeplanten Schwangerschaft zu mir kommen, ganz oft sage. Für viele ist das in dem Moment ja ein Schock, ein totales Drama. Da hilft es, diese Perspektive aufzumachen, und das ist ja auch tatsächlich so, dazu gibt es diverse Studien. Das gilt für die, die sich für die Schwangerschaft entscheiden, genauso wie für die, die einen Abbruch machen.

DU BIST NICHT ALLEIN!

Viele Frauen fühlen sich mit der Nachricht einer ungeplanten Schwangerschaft ziemlich allein. Umso wichtiger ist es zu wissen, dass du eben nicht allein bist! Etwa 30% bis 40% aller Schwangerschaften sind ungeplant. Nicht weltweit, sondern in Deutschland, wo Aufklärungsunterricht in der Schule stattfindet und Verhütungsmittel frei verfügbar sind. Sex gehört zum Leben dazu, und wer Sex hat, kann theoretisch auch schwanger werden oder eine Schwangerschaft zeugen. Denn kein Verhütungsmittel ist absolut sicher. Und sosehr wir es uns oft wünschen, dieses Leben verläuft nicht immer nach Plan. Aus welchen Gründen auch immer (weiter unten gehe ich noch genauer auf sie ein): Viele Frauen kommen im Laufe ihres Lebens in diese Situation. In Deutschland entscheiden sich etwa 100.000 Frauen jedes Jahr für einen Schwangerschaftsabbruch. Das heißt auch, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit Frauen kennst, die schon einmal abgetrieben haben. Aber es kann gut sein, dass du es nicht weißt. Und es ist möglich, dass du niemanden hast, mit dem du über die Erfahrung mit einer ungewollten Schwangerschaft sprechen kannst, weil immer noch viele Menschen nicht offen darüber reden. Das heißt aber nicht, dass du deine Situation geheim halten musst! Es kann sehr hilfreich sein und guttun, mit jemandem darüber zu sprechen.
DU HAST NICHTS FALSCH GEMACHT

Wir alle haben sofort bestimmte Gedanken und oft auch verinnerlichte Glaubenssätze im Kopf, wenn wir an Schwangerschaftsabbrüche denken. Die meisten davon haben mit unserer Erziehung, mit kultureller oder religiöser Prägung zu tun. Lange wurde das Wort Abtreibung absichtlich abwertend benutzt. (Übrigens ein Grund, warum es in diesem Buch gleichwertig mit dem Schwangerschaftsabbruch auftaucht: um Abtreibung zu enttabuisieren, in der Sprache und in unseren Köpfen.) Auch der Begriff wegmachen lassen impliziert, dass etwas Schlechtes passiert ist, ein Fehler, der jetzt möglichst still und heimlich korrigiert werden muss. Wie ein Fleck, den niemand sehen soll. Es ist kein Zufall, dass es diese sprachlichen Bewertungen gibt. Ungeplante Schwangerschaften zu stigmatisieren, war und ist schon viel zu lange eines der Instrumente gesellschaftlicher Unterdrückung von Frauen.

Viele empfinden Scham, wenn sie feststellen, dass sie unerwartet schwanger sind. Noch immer hält sich das verächtliche Klischee, so etwas würde nur verantwortungslosen jungen Frauen passieren, die nicht richtig verhütet haben. Aber mehr als 60% derer, die sich für einen Abbruch entscheiden, haben bereits Kinder.

Ungeplante Schwangerschaften kommen zudem in allen Bildungsschichten vor, bei reichen und armen Menschen, bei jungen und alten, bei gläubigen und bei atheistischen, in der Stadt und auf dem Land.

Trotzdem suchen viele ungewollt Schwangere zuerst die Schuld bei sich. Es ist aber weder deine Schuld noch die von jemand anderem. Du hast nichts falsch gemacht! Und du wirst die richtige Entscheidung treffen.
UNGEPLANT / UNGEWOLLT

Statistisch gesehen ist etwa jede dritte Schwangerschaft ungeplant.

Eine von drei ungeplanten Schwangerschaften wird abgebrochen.

Ungeplant muss nicht unbedingt auch ungewollt sein. Viele Schwangere sind zwar von der Schwangerschaft überrascht, wissen aber schnell, dass sie das Kind bekommen und die Schwangerschaft fortsetzen wollen. Vielleicht wissen sie bereits, dass sie grundsätzlich Kinder bekommen möchten, und können sich zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger schnell auf die neue Situation einstellen und sich auf die Ankunft eines neuen Menschen freuen. Die Umkehrrechnung der Statistik zeigt nämlich auch: Von vier ungeplant Schwangeren entscheiden sich drei dafür, die Schwangerschaft zu behalten; etwa jedes vierte Kind, das in Deutschland auf die Welt kommt, war ursprünglich nicht geplant, aber eben trotzdem willkommen.

Für viele Menschen kommt eine Schwangerschaft aber nicht nur ungeplant. Sie wissen, dass sie gerade jetzt nicht, generell nicht oder nicht schon wieder schwanger sein wollen. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, weshalb ein positiver Schwangerschaftstest für sie keine gute Nachricht ist. Weil sie schon Kinder haben und ihre Energie und Kraft oder auch ihr Einkommen nicht für ein weiteres reichen. Weil sie mitten in der Ausbildung, im Studium oder in einer ungewissen Lebensphase stecken. Weil sie keinen Partner haben, der mit ihnen ein Kind großziehen will. Weil sie eine schwierige Beziehung führen, die sie aus welchen Gründen auch immer zu diesem Zeitpunkt nicht beenden wollen, in der sie aber auch keinen Raum für das Wohl eines Kindes sehen. Weil sie sich körperlich oder auch seelisch nicht vorstellen können, eine Schwangerschaft durchzustehen. Oder weil Kinder in ihrer persönlichen Lebensplanung einfach nicht vorkommen.
WIE GEHT ES JETZT WEITER?

In den ersten Stunden oder auch Tagen, nachdem du von der Schwangerschaft erfahren hast, geht es vor allem darum, diese Information zu verarbeiten. Ja, es gibt in Deutschland eine Fristenregelung, die das Zeitfenster begrenzt, in dem du selbstbestimmt entscheiden kannst, ob du die Schwangerschaft fortführen willst oder nicht. Aber in den meisten Fällen liegen einige Wochen zwischen dem positiven Test und dem Ablauf der Frist, sodass du dir die nötige Zeit nehmen kannst, um für dich zu sortieren, was eine Schwangerschaft für dich und dein Leben bedeutet. Zu einer guten Entscheidung gehört, dass du alle deine Optionen kennst, und du selbst bestimmst, wann und wie du dich entscheidest.

Im allerersten Moment musst du also gar nichts tun. Es ist absolut verständlich, dass du zunächst überrascht, vielleicht sogar geschockt bist. Atme durch, und gib dem Strudel in deinem Kopf ein wenig Zeit, sich zu legen. Vielleicht hilft dir ein Spaziergang, eine Tasse Tee oder eine Serie, die dich ablenkt. Falls du unbedingt eine Zigarette rauchen willst, um dich zu beruhigen, kannst du das tun, solange es bei einer oder wenigen bleibt. Auf einen Beruhigungsschnaps solltest du aber definitiv verzichten, wenn du nicht von Anfang an ganz sicher weißt, dass du die Schwangerschaft abbrechen willst. Laut schreien, in ein Kissen weinen oder an die Decke starren, ist in Ordnung, und zwar so lange, wie es dir guttut, oder eben bis du wieder etwas anderes tun kannst.

Wenn du das nicht schon getan hast, ist es jetzt eine gute Idee, mit deinem Partner oder einer guten Freundin zu sprechen. Anschließend kannst du beginnen, dich mit den relevanten Informationen zu beschäftigen, indem du dieses Buch liest oder dich bei vertrauenswürdigen Stellen erkundigst.
EINE VERTRAUENSPERSON EINBEZIEHEN

Was den meisten Menschen in dieser Situation hilft, ist, mit einer vertrauten Person darüber zu sprechen. Du bist nicht allein und du musst mit der Situation einer ungeplanten Schwangerschaft nicht allein zurechtkommen. Falls du in einer Beziehung bist, liegt es nahe, mit deinem Partner zu reden. Wahrscheinlich ist er erst einmal ähnlich überrascht wie du, aber ihr könnt dann gemeinsam darüber sprechen, euren Gefühlen und Gedanken Raum geben, und vielleicht stellt ihr auch schon fest, dass ihr in eine ähnliche Richtung tendiert. Wenn du Sorge hast, dass dein Partner negativ reagieren könnte, musst du ihm selbstverständlich auch nicht davon erzählen.

Viele Betroffene sprechen mit einer guten Freundin, ihrer Mutter...
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Autor

Dornheim, LauraStömer, LuisaIllustrationenWünsch, EvaIllustrationen
Laura Dornheim ist diplomierte Wirtschaftsinformatikerin und promovierte in Gender Studies. Sie ist im Netz und auf Konferenzen als engagierte Feministin bekannt. Mehrere Jahre arbeitete sie als Managerin in der Digitalbranche, seit Herbst 2022 ist sie IT-Referentin der Stadt München.
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