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Drachenhof Feuerfels - Band 6

Wie alles begann
Storytownerschienen am01.07.2023
Schon als sich Yu, Lilja und Rosabella kennenlernen, wartet ein großes Abenteuer auf sie! Wie alles begann: Nebel steigt aus dem Spiegelsee auf und mit ihm erwacht eine alte Legende zum Leben. Treibt ein unheimlicher Geisterpirat im Grinfjördtal sein Unwesen? Als der Geist ausgerechnet den Pokal für das berühmte Drachenrennen klaut, zögert Yu keine Sekunde! Gemeinsam mit Rosabella und der angehenden Alchemistin Lilja geht Yu auf die Jagd nach dem unheimlichen Schatten. Doch keine der drei Drachenreiterinnen hätte jemals für möglich gehalten, was sie erwartet ... Dies ist der 6. Band der 6-bändigen Drachenhof-Feuerfels-Reihe. Drachenhof Feuerfels ist eine magische Abenteuerreihe für alle, die Cornelia Funkes 'Drachenreiter' oder 'Drachenzähmen leichtgemacht' lieben. Presse '... liest sich wie eine Detektivgeschichte und ist spannend bis zur letzten Seite.' GEOlino 'Yu, Lilja, Rosabella - Abenteuer und Spannung pur.' Lesen macht Spaß, Nr. 55 'Das Buch ist so spannend, dass ein langer Abend reicht, um es drachenmäßig zu verschlingen...' Treff - Wissensmagazin für Schüler 'Pfiffig und humorvoll geschriebene Drachenbücher, die zum Schmökern verführen.' HFK 28

Marion Meister war schon immer eine Geschichtenerzählerin. In jungen Jahren brachte sie ihre fantasievollen Abenteuer mit dem Zeichenstift zu Papier. Später arbeitete sie als Illustratorin für Kinder- und Schulbücher. Inzwischen hat sie zur Tastatur gegriffen und schreibt - auch unter Pseudonymen (Mareike Marlow, June Perry) - Bücher für Abenteurer und humorvolle Krimifans.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
BuchGebunden
EUR19,90

Produkt

KlappentextSchon als sich Yu, Lilja und Rosabella kennenlernen, wartet ein großes Abenteuer auf sie! Wie alles begann: Nebel steigt aus dem Spiegelsee auf und mit ihm erwacht eine alte Legende zum Leben. Treibt ein unheimlicher Geisterpirat im Grinfjördtal sein Unwesen? Als der Geist ausgerechnet den Pokal für das berühmte Drachenrennen klaut, zögert Yu keine Sekunde! Gemeinsam mit Rosabella und der angehenden Alchemistin Lilja geht Yu auf die Jagd nach dem unheimlichen Schatten. Doch keine der drei Drachenreiterinnen hätte jemals für möglich gehalten, was sie erwartet ... Dies ist der 6. Band der 6-bändigen Drachenhof-Feuerfels-Reihe. Drachenhof Feuerfels ist eine magische Abenteuerreihe für alle, die Cornelia Funkes 'Drachenreiter' oder 'Drachenzähmen leichtgemacht' lieben. Presse '... liest sich wie eine Detektivgeschichte und ist spannend bis zur letzten Seite.' GEOlino 'Yu, Lilja, Rosabella - Abenteuer und Spannung pur.' Lesen macht Spaß, Nr. 55 'Das Buch ist so spannend, dass ein langer Abend reicht, um es drachenmäßig zu verschlingen...' Treff - Wissensmagazin für Schüler 'Pfiffig und humorvoll geschriebene Drachenbücher, die zum Schmökern verführen.' HFK 28

Marion Meister war schon immer eine Geschichtenerzählerin. In jungen Jahren brachte sie ihre fantasievollen Abenteuer mit dem Zeichenstift zu Papier. Später arbeitete sie als Illustratorin für Kinder- und Schulbücher. Inzwischen hat sie zur Tastatur gegriffen und schreibt - auch unter Pseudonymen (Mareike Marlow, June Perry) - Bücher für Abenteurer und humorvolle Krimifans.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757905484
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse3249
Artikel-Nr.11067505
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Es war früh am Morgen, und die Sonne über der kleinen Stadt Grinfjörd war noch nicht aufgegangen. Nur aus wenigen Schornsteinen wehte Rauch. Die Fachwerkhäuser mit ihren roten Schindeln, die hohen Backsteintürme, der Marktplatz und die befestigte Stadtmauer lagen friedlich da.

Yu Rothschild stand schwungvoll auf und trat einen ihrer Spielzeug-Funkendrachen platt.

Autsch! Verflixte Feuerkralle! , motzte sie und hüpfte durch ihr Zimmer. Die Kammer unter dem Dach war ein einziges Chaos. Hier herrschten nur die Gesetze der Schwerkraft. Überall wo Yu ging, lag oder saß, ließ sie ihre Sachen auf den Boden plumpsen. Das Kleid, das sie von Oma zum Geburtstag per Windschiffpost bekommen hatte, ihre Lieblingsstiefel, die schon vollkommen ausgetreten waren, der Ledersäbel zum Üben, ein paar linke Socken - wo die rechten waren? ... Sie hatte es vergessen.

Hektisch versuchte Yu, sich einen der Flügel vom nackten Fuß zu zupfen. Sie strauchelte, stolperte über die Bücher und Zeichnungen, die vor ihrem Bett lagen, erwischte mit dem Kopf einen Balken des Dachstuhls.

Au! Verfluchte Drachenkralle! Drachenhefte segelten zu Boden. Die hübschen Kerzen, ihre Brummkiesel, die sie letzten Sommer im Tal nahe der Roten Berge gefunden hatte, Figürchen und Miniaturwappen verschiedener Ritterorden kullerten über die Bodendielen.

Sich den Kopf reibend musterte Yu das Durcheinander.

Ach was! Heute räum ich nicht auf! Ich habe echt keine Zeit für so was, sagte sie sich.

Schnell schlüpfte Yu in ihre liebsten Reitkleider, die im Gegensatz zum Durcheinander ordentlich gefaltet auf einem Stuhl lagen: die speckige Lederhose, das Wams und der schmale, geflochtene Gürtel. Ihren Rucksack hatte sie am Abend bereits fertig gepackt und neben die Tür gestellt. Flink zog sich Yu zwei linke und reichlich löchrige Socken über, legte sorgfältig das abgewetzte Lederwams an und befestigte am Gürtel ihr kleines Messer. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und schlüpfte in ihre schweren Stiefel.

Zu guter Letzt legte sie sich ihr Amulett um, das ihre Mutter Ariadne ihr vermacht hatte.

Einen Moment sah sie sich den feinen, verzierten Kranz aus Silber an. Er umfasste einen wunderschönen, mandelförmigen Stein, der von rubinrot bis tiefblau schimmerte. Das Morgenlicht fing sich in ihm und wurde geheimnisvoll zurückgeworfen.

Zufrieden schob sie das Amulett unter ihr Wams. Nun fehlten nur noch die Reithandschuhe, die ihr Vater ihr vor drei Wochen vom Lederer Wenke mitgebracht hatte.

Verflixt! Die müssen doch hier irgendwo sein ...?! Yu kramte in ihren Sachen, bis es ihr siedendheiß einfiel. Na klar! Unten in Vaters Werkstatt.

Polternd fegte sie die Stiege hinunter, die schweren Reitstiefel knallten laut auf den Holzstufen.

Yu stürmte an der Küche vorbei in die Schmiede, die den Hauptteil des Erdgeschosses einnahm. Die aufgehende Sonne ließ ihr erstes Licht durch die Fenster scheinen und gab der Werkstatt einen wohligen, goldenen Glanz. Speichenräder aus Eisen lehnten neben dem Eingang, der zur Kopfsteinstraße hinausführte. Zangen und Hämmer in jeglicher Form hingen aufgereiht an einem Balken. Auf der Werkbank stapelten sich Kisten mit Nägeln von unterschiedlicher Länge und Dicke, für Türen, Balken und Gondeln.

In der Esse schwelte noch Glut. Der Geruch von Asche, von Metall und Feuer umfing Yu. Sie liebte diesen strengen Duft. Oft saß sie stundenlang bei ihrem Vater in der Schmiede, sah ihm zu und half, wenn sie konnte. Die rhythmischen Schläge des Hammers auf das glühende Eisen und den Amboss waren für sie beruhigend. Hier in der Werkstatt fühlte sie sich zu Hause. Ihr Vater war der beste Schmied im Ort, wahrscheinlich sogar der beste im gesamten Grinfjördtal.

Gestern hatte sie mit seiner Hilfe ihrem neuen Reithelm den letzten Schliff gegeben und kleine Drachenflügel angelötet. Danach hatten sie gemeinsam ihr Fahrrad repariert und die Lenkstange geschweißt. Es war schlicht. Der Sattel aus Holz und der Rahmen, ja selbst die Räder aus grün lackiertem Metall.

Sie schob es beiseite und kramte einige Pergamentrollen mit Skizzen von der Werkbank, die sie für ihr Rad angefertigt hatte, aber auch hier fand sie keine Handschuhe.

Grübelnd rieb Yu sich das Kinn.

Beim Schweißen hatte sie sie noch getragen und ... Natürlich!

Sie lagen auf dem Amboss. Das Leder der robusten Handschuhe, die bis zum Ellenbogen reichten, war an vielen Stellen vom Funkenregen verbrannt. Auch wenn Yu erst zwölf Jahre alt war, stand sie bereits selbst am Amboss und ließ den schweren Hammer auf glühendes Eisen niedersausen. Schon mit acht hatte sie ihr erstes Stück geschmiedet: Ein kleines, sehr scharfes Messer, das sie stets am Gürtel trug.

Flugs steckte sie die Lederhandschuhe ein.

Erneut rannte sie los und wollte die Stiege hinauf, um ihren Rucksack zu holen, als eine große Hand sie festhielt.

Yusmay-Henriette-Gerlinde! Mit deinem Gepolter weckst du ja schlafende Drachen. Was zur vereisten Feuerkelle machst du schon so früh hier unten?

Oh ... Äh ... Morgen, Papa. Ich habe meine Handschuhe gesucht. Wenn Papa sie bei ihrem vollen Namen nannte, war er sauer. Da war Vorsicht geboten.

Grummelnd sah Yus Vater sie einen Moment lang an. Sören Rothschild war ein stämmiger Mann mit dicken, muskulösen Armen. Er konnte ganze Baumstämme werfen, so stark war er. Heute Morgen war er jedoch selbst zum Schimpfen zu müde.

Na ja, jetzt hast du sie ja gefunden. Er gähnte laut. Wenn wir schon wach sind, dann gibt´s auch Frühstück. Aber in Gottes Namen: Sei leise! Der Bommel seiner Zipfelmütze, die er immer zum Schlafen trug, kitzelte ihn an der Nase. Er schnippte ihn knurrig nach hinten und schlurfte müde den schmalen Flur zur Küche hinunter. Sein langes Nachthemd schleifte auf dem Dielenboden. Sören liebte seine Arbeit als Schmied, aber noch mehr liebte er es, am Wochenende auszuschlafen.

Wann kann ich los? Yu lief hinter ihm her. Die Sonne ist schon aufgegangen! Wieder polterten ihre schweren Stiefel auf dem Holzboden.

Herr Gott, Yu. Geht das denn nicht leiser? Es ist Samstagmorgen. Samstag! Du hast mich doch schon aufgeweckt! Willst du mich auch noch verrückt machen? Sören drückte sich in die Küche. Du kannst ja gleich los ... Und geh leeeeeeiiiiiise.

Grummelnd versuchte Yu, ihm nur auf Zehenspitzen zu folgen, aber so zu gehen war viel zu lahm. Ach, Papa. Für solchen Blödsinn habe ich jetzt keine Zeit. Ich muss endlich los zum Hof Feuerfels!

Gar nichts musst du. Noch nicht mal die Sonne ist hellwach. Er schlug mit einem Flammenstein Funken und entfachte ein Feuer. Frühstücken. Das musst du.

Keinen Hunger , sagte Yu schnell. Absolut gar keinen Hunger.

Ihr Vater antwortete nicht, sondern nahm unbeirrt eine Pfanne vom Herd, zog Eier und Speck aus dem Vorratsregal und kniete sich vor den gusseisernen Ofen, um Holz nachzulegen. Ich lasse mein Mädchen nicht mit leerem Magen zum Drachenhof los. Das wäre ja noch schöner. Sören wuschelte Yu durch die kurz geschnittenen, struppigen Haare.

Sören sorgte allein für seine Tochter, denn Yus Mutter Ariadne war gestorben, als sie vier Jahre alt gewesen war. Einmal im Monat ging Yu auf dem Tölmannfelsen zum Grab ihrer Mutter. Hier hatte ihr Vater einen kleinen Schrein geschmiedet, in den Yu eine Kerze stellen konnte. Wie Yus Mutter gestorben war, darüber schwieg Sören beharrlich, und mit den Jahren hatte Yu gelernt, das Schweigen über Ariadnes Tod zu akzeptieren. Sie selbst konnte sich nur schwer an ihre Mutter erinnern, weil sie so jung gewesen war, als sie starb.

Du bist der beste Papa, den´s gibt! , stellte Yu lächelnd fest.

Ihr Vater lachte. Na sicher bin ich der Beste. Er schlug sechs Eier auf und ließ sie zum Speck in die Pfanne gleiten. Vor allem, weil wir dieses Jahr endlich genügend Geld haben, dass du auf Hof Feuerfels kannst.

Also kann ich? Na, dann tschüss! Yu sprang auf. Ich ... Ich kann ja auf dem Drachenhof was essen! Und schon flitzte sie los, polternd und so laut, dass ihre Stiefel Sören die Ohren klingeln ließen.

Yu! Verflixt! , brüllte er ihr nach und zog sich brummelnd die Mütze über die Ohren. Ruhe!

 

Als Yu mit ihrem Fahrrad das Kopfsteinpflaster hinab sauste und auf den Marktplatz schoss, hatten die meisten Marktfrauen ihre Stände bereits aufgebaut. Eine Händlerin lud gerade von ihren Drachen Waren ab. Es roch nach frischem Brot, geräuchertem Schinken und Ziegenkäse. Zwei Marktschreier riefen gegeneinander um die Wette. Brüllend pries der eine seinen Fisch, der andere seine Wurst an. Der Platz in der Mitte Grinfjörds war Treffpunkt für Händler aus dem ganzen Tal. Mittags würde man kaum mehr einen Fuß auf den Boden des Marktplatzes setzen können. So wie jeden Samstag.

Doch so früh am Morgen kauften nur wenige Hausfrauen und Mägde mit ihren Lastdrachen ein. Yu bemerkte einen Steinländer und eine Yef-Drachin mit hellgemusterten Schuppen und verwachsenem Hals. Die beiden trugen auf ihren Rückenpanzern geflochtene Körbe für Obst und Gemüse.

Geschickt sauste Yu im Slalom zwischen den beiden Drachen, den Buden und den Händlern hindurch. Eine Hand zum Gepäckträger gestreckt, um ihren Rucksack festzuhalten, die andere fest am Lenker.

Sie radelte in halsbrecherischem Tempo an den Ständen entlang, am Brunnen und dem hohen Turm für die Windschiffe vorbei.

Gerade landete ein großes Schiff. Es schwebte über dem Marktplatz und ragte mit seinem mächtigen Rumpf aus hauchdünnem Fischleder weit über die Häuser rundherum und verdeckte die...
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