Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Poet mit dem gebrochenen Flügel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
500 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am20.02.20231. Auflage
Er ist ein französischer Pilot. Ein Held der Lüfte, der in seinem einmotorigen Doppeldecker um 1930 als einer der ersten Postflieger für die Briefe und Botschaften der Menschen sein Leben aufs Spiel setzt. In der Einsamkeit während seiner Flüge durch Nächte und über Wüsten hinweg, im Kampf mit den Elementen und im Krieg stellt sich Antoine de Saint-Exupéry immer wieder die Fragen des Menschseins: Was ist der Mensch? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wahre Liebe? Die feurige Latina Consuelo gewinnt schließlich sein Herz und wird die Gefährtin an seiner Seite. Doch ihr gemeinsames Leben ist voller Stürme, Bruchlandungen und Abenteuer. Durch sie findet Antoine Antworten auf seine Fragen, die er für die Welt in poetische Worte fasst. Dabei ist er stets ein verträumtes Kind mit einer empfindsamen Seele geblieben Ein Liebesroman über das Leben des Kleinen Prinzen, philosophisch und fesselnd zugleich.

Geboren und aufgewachsen ist die Autorin im Jahre 1965 im Südwesten Deutschlands, wo sie noch heute mit ihrer Familie lebt. Mit dem Schreiben hat sie begonnen, als ihr ältester Sohn aufgrund mehrfacher Behinderungen besonderer Förderung bedurfte. So entstand das erste Bilderbuch von G. C. J. Couillez "Die Taten des tapferen Ritters Bruno" zunächst nur für den Hausgebrauch. Andere Geschichten folgten, die ab 2003 nach und nach veröffentlicht wurden. Nach einigen Jahren hat sich die Autorin dieser besonderen Bilderbücher für Kinder auch auf das Schreiben von historischen Romanen für Erwachsene verlegt, von denen nach langer Recherche und Schreibarbeit ihr Debütroman "Die Frucht des Ölbaums" erstmals im Sommer 2011 als ungekürztes Hörbuch veröffentlicht wurde. Nach verschiedenen Verlagserfahrungen hat die Autorin viele ihrer Bücher nun wieder in die eigene Hand genommen, überarbeitet und selbst neu aufgelegt. Die Werke von Gabrielle C. J. Couillez sind bekannt für ihre Vielschichtigkeit, ihr Zeitkolorit und ihre Philosophie.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEr ist ein französischer Pilot. Ein Held der Lüfte, der in seinem einmotorigen Doppeldecker um 1930 als einer der ersten Postflieger für die Briefe und Botschaften der Menschen sein Leben aufs Spiel setzt. In der Einsamkeit während seiner Flüge durch Nächte und über Wüsten hinweg, im Kampf mit den Elementen und im Krieg stellt sich Antoine de Saint-Exupéry immer wieder die Fragen des Menschseins: Was ist der Mensch? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wahre Liebe? Die feurige Latina Consuelo gewinnt schließlich sein Herz und wird die Gefährtin an seiner Seite. Doch ihr gemeinsames Leben ist voller Stürme, Bruchlandungen und Abenteuer. Durch sie findet Antoine Antworten auf seine Fragen, die er für die Welt in poetische Worte fasst. Dabei ist er stets ein verträumtes Kind mit einer empfindsamen Seele geblieben Ein Liebesroman über das Leben des Kleinen Prinzen, philosophisch und fesselnd zugleich.

Geboren und aufgewachsen ist die Autorin im Jahre 1965 im Südwesten Deutschlands, wo sie noch heute mit ihrer Familie lebt. Mit dem Schreiben hat sie begonnen, als ihr ältester Sohn aufgrund mehrfacher Behinderungen besonderer Förderung bedurfte. So entstand das erste Bilderbuch von G. C. J. Couillez "Die Taten des tapferen Ritters Bruno" zunächst nur für den Hausgebrauch. Andere Geschichten folgten, die ab 2003 nach und nach veröffentlicht wurden. Nach einigen Jahren hat sich die Autorin dieser besonderen Bilderbücher für Kinder auch auf das Schreiben von historischen Romanen für Erwachsene verlegt, von denen nach langer Recherche und Schreibarbeit ihr Debütroman "Die Frucht des Ölbaums" erstmals im Sommer 2011 als ungekürztes Hörbuch veröffentlicht wurde. Nach verschiedenen Verlagserfahrungen hat die Autorin viele ihrer Bücher nun wieder in die eigene Hand genommen, überarbeitet und selbst neu aufgelegt. Die Werke von Gabrielle C. J. Couillez sind bekannt für ihre Vielschichtigkeit, ihr Zeitkolorit und ihre Philosophie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757894740
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.02.2023
Auflage1. Auflage
Seiten500 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11102072
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Nichts kann ihn mehr begeistern, als in einem Flugzeug zu sitzen! Auch wenn die Umstände und der Anlass wahrhaft betrüblich sind. Seine Fähigkeit, die Maschine nach seinem Willen zu steuern, besonders diese P-38 mit ihren zahllosen Armaturen, Schaltern, Knöpfen und Hebeln vor ihm und um ihn herum, macht ihn stolz und gibt ihm das Gefühl von Macht und etwas Herausragendes leisten zu können. Sein anderes Talent - das des Schriftstellers - findet ja kaum Anerkennung in der Welt oder gar seinem eigenen Volk. So hat General de Gaulle bei seiner Ansprache in Algier eine Reihe anderer Intellektueller und Autoren lobend für ihren militärischen Einsatz erwähnt, ihn jedoch übergangen. Selbst in Frankreich müsste man inzwischen von seinem in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Märchen gehört haben, das sich seit einem Jahr zu einem Bestseller entwickelt. Aber es ist eben nur eine reizende Kindergeschichte über Freundschaft und Menschlichkeit, die in der Realität dieses Krieges nicht zählt. Schon seit er vor vielen Jahren in der Einsamkeit der Sahara mit dem Schreiben seines ersten Romans begann, hat er sich dazu berufen gefühlt, den Menschen an sein wahres Wesen zu erinnern, an die Essenz, aus der er besteht - an die Liebe. Doch die Welt liest nur sein Märchen, obwohl er auch für einen seiner Romane einen renommierten Preis bekommen hat. Zu viel Intellekt wird im Allgemeinen nicht verstanden. Nur die einfache Sprache erreicht ihr Ziel, sowohl die einer populären Kindergeschichte wie auch die der politischen Agitatoren, die zum Krieg aufrufen. Aber sein schriftstellerisches Können einzig auf diese kleine außerirdische Märchenfigur zu reduzieren, ist, als ob man ihm seine Flügel nehmen würde â¦

Antoine stöhnt. Wieder reißt dieser Schmerz in seinem Leib an seinen Eingeweiden, der ihn neben anderen Zipperlein bereits seit Jahren quält und wegen dem er immer wieder zum Opium greifen muss, um das Leben zu ertragen. Er ist zu alt, um noch Soldat zu spielen. Zu verletzt, um zu kämpfen. Zu sehr Humanist, um sich an Schlachten zu beteiligen. Doch sein Volk, seine Familie und seine französischen Freunde und Bekannten würden sein Ausharren im Exil bis zum Ende nicht verstehen. Seine aristokratische Erziehung würde es ebenfalls nicht erlauben. Da hilft ihm selbst sein von vielen Flugzeugabstürzen geschundener Körper nicht. Und schließlich ist auch er ein Patriot.

Antoine neigt seinen Kopf ein wenig zur Seite und sieht über seine linke Schulter hinweg durch das gewölbte Glasdach seiner Pilotenkabine am Flügel und rotierenden Propeller vorbei nach unten. Nichts als Blau um ihn herum, seit er in Korsika gestartet ist. Blauer Himmel und zehntausend Meter unter ihm das Meer. Eine Wüste aus Gasen, die einen als Luft, die anderen verschmolzen zu Wasser. Wüsten haben schon immer eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn ausgeübt, weil sie die Sinne nicht ablenken und den Blick nach innen auf das Wesentliche richten. Es wird Zeit für ihn, seinen Frieden mit der uneinsichtigen Welt zu machen, die ihren Sinn vergessen hat und nur noch Hass und Zerstörungswut kennt. Mit seinen Aufklärungsflügen hat er einen Weg gefunden, sich wenigstens nicht direkt am Töten zu beteiligen, ohne sich seiner Pflicht gegenüber seinem Vaterland zu entziehen. Anstelle der Bordgeschütze hat er Fotoapparate installiert, die er mit dem Druck auf das Knöpfchen auslöst, um die Stellungen der Deutschen und ihre Materiallager zu fotografieren. Auf diese Weise kann vielleicht das Blutvergießen minimiert werden.

Das altgewohnte Pfeifen in seinen Ohren schwillt wieder an und übertönt jetzt sogar das gleichmäßige Motorengeräusch seines Flugzeugs. Es verursacht ihm stets Kopfschmerzen, wenn es auftritt. Antoine beginnt, in seine Sauerstoffmaske hinein Edith Piaf zu imitieren und »Un coin tout bleu« zu singen. Er hofft, sich damit zu entspannen. Die ganze letzte Nacht hindurch hat er kein Auge zugemacht. Die Schmerzen waren zu heftig und er will von diesem Opium weg, das ihm sowieso nicht mehr richtig hilft. Also hat er sich am gestrigen Sonntagabend von ein paar amerikanischen Soldaten, mit denen er den Nachmittag in einem Café in Bastia verbracht hatte, nach Miomo fahren lassen und sich dann von den Kameraden verabschiedet. Er wollte allein sein, seinen Gedanken nachhängen und im Meer baden. Später beabsichtigte er ein Mädchen zu treffen, das er seit Kurzem kennt. Sie versüßte ihm die letzten Wochen und stillte seine Sehnsucht nach Zuwendung und Zärtlichkeit. Sie kam jedoch nicht zum vereinbarten Treffpunkt und so hat er dann schließlich im Restaurant »Sablette« auch allein an einem Tisch zu Nacht gegessen.

Um nicht in neugierige Gespräche verwickelt zu werden oder das Mitleid der anderen Gäste zu erregen, die den einsamen französischen Kommandanten in Fliegeruniform bedauerten, der jeden Tag dem Tod ins Auge blicken muss, unterhielt er seine Tischnachbarn mit seinen Taschenspielertricks und kleinen Zauberkünsten. Die belustigte Stimmung, die er damit im Restaurant hervorrief, bewahrte ihn obendrein vor den Fragen über die Lage der militärischen Operationen und den Hassreden auf die Deutschen. Er spürt selbst genügend Wut auf den Feind, die er gemäß seinen Grundsätzen, welche er mit seiner Schriftstellerei verbreiten möchte, eigentlich gar nicht haben dürfte - denn sind nicht alle Menschen gleich und Kinder Gottes? Oder sind manche göttlicher als andere? - Antoine weiß, dass sich auf beiden Seiten die Charaktere entsprechen und ein jeder sich für besser als der andere hält. Wann wird die Welt endlich aus diesem Wahnsinn erwachen?

Antoine lenkt sich mit dem Kontrollieren seiner Bordinstrumente ab, um sich von seiner Enttäuschung über die Menschen nicht niederdrücken zu lassen. Geschwindigkeit, Flughöhe, Öldruck ⦠Die P-38 ist ein fantastisches Flugzeug und er hätte nie gedacht, dass sich die Technik in so kurzer Zeit derart weit entwickeln würde. Ist er zu Beginn seiner Pilotenlaufbahn noch klapprige Kisten mit bei jedem Wetter offener Flugzeugkanzel ohne Radar, nur mithilfe von Höhenmesser, Kompassnadel, Karten und dem Chronometer an seinem Arm geflogen, so verfügt er jetzt über jeden Luxus, samt einer beheizten Spezialkombination, von dem er je beim Fliegen geträumt hat. Und erst die Höhe und Geschwindigkeit, die man mit der Lockheed Lightning erreicht! Dennoch ist für ihn das gemächliche Dahinziehen am Himmel in einer offenen Einmotorigen, möglichst einem Doppeldecker, die einzig wahre Flugkunst, weil sie dem Piloten mehr Mut und Wissen um die Elemente abverlangt. - Weil es vom Fluidum des Pioniergeistes umgeben ist, den auch er einst verspürt hat â¦

Beim Blick auf seinen Höhenmesser beschließt Antoine tiefer zu gehen. Er drückt seine Handflächen gegen das Steuer, bis er auf einer Höhe von dreitausend Fuß ist. Hier, unweit von Korsika ist die Gefahr eines Feindkontaktes gering, und es ist ihm außerdem lieber, wenn er das Blau des Meeres vom Blau des Himmels besser unterscheiden kann. Nicht, dass er am Ende die Orientierung verliert und die ganze Zeit kopfüber fliegt. Antoine lacht laut auf bei dieser irrwitzigen Vorstellung. Schließlich hat er seinem Hauptmann Gavoille versprochen, das Flugzeug wieder heil zurückzubringen.

»Et quand mon coeur est malheureux. Il va tout seul dans ce coin bleu. Tu as caché dans tes grands yeux. Un ciel d'amour! Un ciel tout bleu! - Und wenn mein Herz unglücklich ist, zieht es ganz allein in diese blaue Ecke. In deinen großen Augen hast du ihn versteckt: einen Himmel der Liebe! Einen Himmel, so blau!«, singt Antoine voller Inbrunst mit einem Vibrato in der Stimme, das der Piaf alle Ehre machen würde. Ein Schmunzeln zieht über sein Gesicht und bringt die spitzbübischen Grübchen in seinen Wangen zum Vorschein. Er muss an seine geheime Geliebte denken, die er bereits vor seiner Ehefrau Consuelo kannte und der er als einzigem Menschen in seinen Briefen noch immer seine tiefsten Ängste und größten Nöte offenbart. Nellys Augen sind blau â¦

Als ob er auch hier im Cockpit seines Aufklärungsfliegers seine Gedanken, die sich auf seiner Miene widerspiegeln, vor der Welt verbergen müsste, wendet Antoine sein Gesicht zur Seite und blickt auf die sich drehenden Rotorblätter des Flugzeugmotors an jeder der beiden Tragflächen. Über dem Meeresspiegel tief unter sich sieht er Gelbschnabel-Sturmtaucher fliegen, die in den Klippen und Felsspalten Korsikas ihre Nester haben. Ihre graubraunen Körper zeichnen sich dunkel von der gekräuselten Meeresoberfläche ab, deren Wellenkämme in der noch nicht im Zenit stehenden Morgensonne silbrig schillern. Antoine überprüft seinen Kurs. In wenigen Minuten müsste die französische Mittelmeerküste vor ihm am Horizont auftauchen. Dann wird er seinen Auftrag ausführen und seinen Kurs auf die Region östlich von Lyon ausrichten. Sein Treibstoff reicht noch für etwa fünf Stunden. Er hat also mehr als genügend Zeit und kann vielleicht sogar noch eine Runde über dem Ort seiner...
mehr