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Im Zauber der Stille

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
384 Seiten
Deutsch
Grafit Verlagerschienen am23.02.2023
Drogen, Morde, Menschenhandel: Aufruhr in Montpelliers Unterwelt Unter dem Deckmantel seiner Hotel- und Casinokette betreibt Rémy Beauvolet Drogen- und Menschenhandel im großen Stil. Seine Ehefrau Fleur erträgt die Situation nicht länger und plant, ihn zu verlassen. Dafür ist sie bereit, gegen ihren Mann auszusagen, und wird mit der Hilfe von Capitaine Kylian Plevantier, der seit Jahren gegen Rémy ermittelt, in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Aber die Dinge laufe anders als geplant: Rémy sieht seine Chance gekommen, sich nicht nur seiner untreuen Ehefrau, sondern auch seines verhassten Widersachers Kylian zu entledigen. Als Plevantier klar wird, dass auch Fleur ihm gegenüber nicht mit offenen Karten spielt, droht die Situation zu eskalieren.

Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDrogen, Morde, Menschenhandel: Aufruhr in Montpelliers Unterwelt Unter dem Deckmantel seiner Hotel- und Casinokette betreibt Rémy Beauvolet Drogen- und Menschenhandel im großen Stil. Seine Ehefrau Fleur erträgt die Situation nicht länger und plant, ihn zu verlassen. Dafür ist sie bereit, gegen ihren Mann auszusagen, und wird mit der Hilfe von Capitaine Kylian Plevantier, der seit Jahren gegen Rémy ermittelt, in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Aber die Dinge laufe anders als geplant: Rémy sieht seine Chance gekommen, sich nicht nur seiner untreuen Ehefrau, sondern auch seines verhassten Widersachers Kylian zu entledigen. Als Plevantier klar wird, dass auch Fleur ihm gegenüber nicht mit offenen Karten spielt, droht die Situation zu eskalieren.

Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987080081
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.02.2023
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1879 Kbytes
Artikel-Nr.11109541
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


30

»Runot hat mich angerufen«, blaffte Rashida Démilliers durch die Leitung, nachdem Kylian das Gespräch angenommen hatte. Er seufzte stumm und wappnete sich innerlich für einen wutgeladenen Monolog seiner Vorgesetzten.

»Als ich nach Montpellier zurückkam, musste alles sehr schnell gehen, wenn Sie sich erinnern«, versuchte er, etwas Spannung aus Démilliers´ Worten zu nehmen. »Beauvolets Frau saß bei Ihnen und hat uns ihre Mitarbeit angeboten.«

»Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Plevantier. Ich bin nicht senil, daher weiß ich sehr genau, was sich gestern auf dem Revier abgespielt hat.«

Kylian erhob sich und tigerte über die Terrasse. Aus einem der offenen Fenster im oberen Geschoss hörte er die Stimme von Fleur, die leise mit ihren Töchtern sprach. Er fuhr sich durchs Haar.

»Wir wussten nicht, ob es funktioniert«, gab er widerwillig zu.

»Aha! Und sich vorher mit mir zu besprechen, war keine Option für Sie? Sollte ich als Ihre Vorgesetzte nicht über Ihre Ermittlungsansätze im Bild sein?« Démilliers´ Stimme klang schneidend.

Kylian schloss die Augen. »Es tut mir leid.«

»Wie bitte?«

»Es tut mir leid«, wiederholte er lauter und fluchte. »Ich kann es nicht verantworten, einen weiteren Kollegen zu verlieren. Es würde sich anfühlen, als ob ich ...« Er stockte kurz. »... als ob ich einen weiteren Polizisten zu seiner eigenen Hinrichtung schicken würde.«

»Und bei Camille Martin haben Sie diese Gewissensbisse nicht?«

Kylian entging der ironische Unterton nicht.

»Eine junge Prostituierte schien Ihnen die sinnvollere Alternative?«

»Es war Runots Idee. Er ist für die junge Frau zuständig. Ich dachte, ein Versuch könnte nicht schaden.«

Kylian fühlte sich wie ein kleiner Junge, der von seiner Mutter zurechtgewiesen wurde, obwohl ihm bereits selbst klar war, dass er Mist gebaut hatte.

»Sie weiß nicht, in welcher Gefahr sie schwebt, nehme ich an.« Es war keine Frage.

»Nein«, bestätigte Kylian notgedrungen. »Runot hat Andeutungen gemacht, aber sie ist keine Polizistin. Er konnte ihr nicht die ganze Wahrheit sagen.«

»Sie war heute in Beauvolets Haus«, gab Démilliers nach einigen Sekunden des Schweigens zurück. »Er hat sie mit zu sich genommen.«

Kylian verzog überrascht sein Gesicht. »Das ist gut.«

»Runot meinte, sie sei heute nicht dazu gekommen, ihren Auftrag auszuführen. Sie wolle versuchen, erst einmal Beauvolets Vertrauen zu erschleichen.«

Die Weitsicht der jungen Frau erstaunte ihn. »Das ist gut«, wiederholte er. »Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es nicht an. Nicht, nachdem ...« Er führte den Satz nicht zu Ende.

»... nachdem wir Fleur Beauvolet auf unserer Seite wissen«, ergänzte Démilliers hörbar zufrieden. Als Kylian nichts erwiderte, setzte sie nach: »Das ist sie doch, Plevantier? Oder?«

Er hob den Kopf und sah nach oben. Die Vorhänge waren zugezogen worden, das Fenster war noch immer gekippt. Er verließ die Terrasse und nahm die Stufen, die in den verwilderten Garten führten.

»Plevantier?«

»Ich bin noch da«, erwiderte er, nachdem er sich dreißig Meter vom Haus entfernt hatte. »Ja, natürlich steht sie auf unserer Seite«, bestätigte er, obwohl er sich selbst nicht wirklich sicher war, ob Fleur ihnen helfen würde.

»Hat sie sich schon geäußert?«

»Was meinen Sie?«, stellte Kylian sich dumm.

Sie stöhnte auf. »Plevantier! Strapazieren Sie nicht meine Geduld! Was ist mit den mutmaßlichen Beweisen?«

»Wir haben noch nicht danach gefragt.«

»Sie sind seit vierundzwanzig Stunden mit dieser Frau unterwegs.«

Er kickte einen kleinen Kiesel weg. »Wir haben zwei Kinder hier. Die Familie muss erst einmal zur Ruhe kommen. Die Mädchen sind ... stark verunsichert. Und ihre Mutter ... sie hat große Angst vor Beauvolet.«

»Soll ich jetzt Mitleid empfinden?«, bellte Démilliers. »Ich gehe davon aus, dass sie sich aus freien Stücken auf ihn eingelassen hat, oder nicht?«

Kylian biss sich auf die Zunge, damit ihm keine unangebrachte Erwiderung herausrutschte. »Wahrscheinlich«, presste er hervor.

»Wir brauchen Fakten! Sagen Sie ihr das. Unser Schutz kann nur aufrechterhalten werden, wenn sie uns endlich etwas liefert.«

»Das wird sie«, entgegnete Kylian, während er sich zusammenreißen musste. »Geben Sie ihr noch zwei, drei Tage.«

»Sie kümmern sich darum!«

Er schüttelte den Kopf. »Selbstverständlich.«

Nachdem er das Gespräch beendet hatte, blieb er einige Minuten auf der vermoosten Fläche stehen und blickte zu den kargen Felsen, die sich zu seiner Rechten erhoben. Der Himmel färbte sich bereits leicht grau, das strahlende Blau des Tages verwässerte mehr und mehr. Er musste dringend mit Fleur sprechen. Allein. Er sah sich um. Corinne patrouillierte ums Haus herum und kontrollierte die Zugangswege.

»Kylian.«

Diese wunderschöne Klangfarbe hätte er auf Anhieb aus einer Million anderer Stimmen herausgehört. Als er sich umdrehte, stand Fleur an der Terrassentür. Sie lächelte verlegen. Sein Blick wanderte zu ihren nackten Füßen. Einen Moment lang brachte ihn ihr Anblick ins Schwanken, doch er fasste sich rasch wieder.

»Fleur«, erwiderte er mit fester Stimme, während er zum Haus zurückkehrte.

»Die Mädchen sind im Bett.«

Unsicherheit spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Kylian ging es ähnlich. Er wollte, nein, er musste mit ihr über so vieles sprechen, doch sein beruflicher Auftrag ging erst mal vor.

»Das war Démilliers.« Er deutete auf sein Telefon. Den Gedanken an Beauvolet, der seine Frau so unverfroren mit Camille betrog, verdrängte er hastig.

»Hoffentlich keine schlechten Nachrichten.«

»Setz dich doch.« Er zog ihr einen Stuhl hervor, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.

»Danke.«

Dann nahm er ihr gegenüber ebenfalls Platz und blickte sie abwartend an. Fleur strich sich eine Strähne aus der Stirn.

»Wo ist Corinne?« Sie schien sich allein mit ihm unwohl zu fühlen.

»Kontrolliert die Umgebung«, erwiderte er kurz angebunden. »Hast du Angst allein mit mir?« Er verzog seine Lippen zu einem Lächeln.

Sie senkte ihren Blick. »Nein.« Sie räusperte sich. »Nein, natürlich nicht.«

Ihre Besorgnis war jedoch unübersehbar. An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, unter anderen Umständen hätte Kylian seinen Arm über den Tisch gestreckt und nach ihrer Hand gefasst. Er hätte seine Finger über ihre seidige Haut streichen lassen und ihr erklärt, dass er ihre Kinder und sie mit allem schützen würde, was ihm zur Verfügung stand. Dann hätte er sich erhoben, wäre um den Tisch gegangen und hätte sie von ihrem Stuhl emporgezogen. Er hätte sie in seine Arme genommen, über ihr weiches Haar gestrichen, hätte ihren Duft eingesogen und ihr all die Dinge gesagt, die ihm seit fünf Jahren ununterbrochen durch den Kopf gingen.

Er schluckte. Ein Wunschtraum. Ein unerfüllbares Gedankenspiel. Er war Polizist, sie und ihre Kinder standen unter seiner Obhut. Er trug die Verantwortung für die Sicherheit der drei. Gefühle, wie sie sich gerade in ihm regten, waren völlig fehl am Platz. Er hatte schon einmal einen großen Fehler begangen. Ein zweites Mal würde er seine Karriere nicht aufs Spiel setzen. Zumindest redete er sich das wieder und wieder ein. Vielleicht würde er es eines Tages auch glauben.

»Alles in Ordnung?«

Fleur zuckte mit den Schultern. »Mir ist klar geworden, dass ich mich jahrelang selbst belogen habe. Mein Leben ist eine Farce, meine Ehe war niemals das, wofür ich sie hielt. Mein Mann ist ... ein Monster.« Sie schwieg einen Moment, dann sah sie ihm fest in die Augen. »Klingt das danach, als ob alles in Ordnung sei?«

Er erwiderte offen ihren Blick. »Du solltest nicht so streng mit dir sein.«

»Ach nein? Sollte ich das nicht? Du willst mir jetzt sicher sagen, dass alles nur halb so schlimm sei.«

Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. Doch Kylian erkannte auch die Angst dahinter, die sie umtrieb. Spürte ihre Unsicherheit.

»Nein, das wollte ich dir nicht sagen.« Er zögerte. »Ich glaube, die Situation ist sogar noch wesentlich schlimmer, als wir überhaupt erahnen können.« Er beugte sich vor. »Aber ich bin da, Fleur.«

Sie blinzelte.

»Ich lasse euch nicht allein. Dieses Schwein kann euch nichts mehr tun.«

»Du hast ihn bis heute nicht ...« Sie schlug eine Hand vor den Mund.

Er presste seine Kiefer aufeinander. »Was hast du erwartet?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Fleur, was hast du erwartet?«

»Seit ich mit Rémy zusammen bin, habe ich gelernt, nichts mehr zu erwarten.« Sie schob ihr Kinn vor. »Gar nichts mehr.«

Ihre Bitterkeit traf ihn unvorbereitet. Wut machte sich in ihm breit.

»Ich bin nicht er, Fleur.«

Sie nickte. »Ich weiß. Und genau das ist ja das Problem.«

31

Rémy beugte sich über Fleur. »Ich finde dich! Du wirst mir niemals entkommen.« Sein Atem verursachte ihr Übelkeit. Sie wollte die Decke von sich werfen, wollte seine Hand an ihrem Arm abschütteln, doch sein Griff wurde fester. Fleurs Kehle schnürte sich zu. Sie öffnete ihren Mund, brachte jedoch kein Wort über die Lippen.

»Hörst du mich, Fleur?« Rémys Lachen ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. »Hörst du mich?«

Sie fühlte sich ohnmächtig. Sie schüttelte den Kopf, wollte schreien, wollte sich von ihm losmachen, doch ihr Körper bewegte sich keinen Zentimeter.

»Du wirst mich niemals verlassen! Ein Rémy Beauvolet lässt es nicht zu, dass man ihm...
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Autor

Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.