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Gesammelte Werke

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Copycaterschienen am21.02.2023
Dieses eBook: 'Gesammelte Werke: Romane + Erzählungen' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Rudyard Kipling (1865-1936) war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Er gilt als wesentlicher Vertreter der Kurzgeschichte und als hervorragender Erzähler. Seine Kinderbücher gehören zu den Klassikern des Genres. Inhalt: Romane: Kim Naulahka, das Staatsglück Erloschenes Licht Erzählungen: Das Dschungelbuch: Moglis Brüder Jagdgesang des Sioni-Rudels Kaas Jagdtanz Wanderlied des Affenvolkes 'Tiger - Tiger!' Moglis Siegeslied Die weiße Robbe Lukannon Rikki-Tikki-Tavi Darsies Siegesgesang Toomai, der Liebling der Elefanten Schiwa und die Heuschrecke Das neue Dschungelbuch: Wie Angst kam Das Gesetz der Dschungel Das Wunder des Purun Baghat Ein Sang des Kabir Die Dschungel los! Moglis Gesang wider die Menschen Die Leichenbestatter Lied der Welle Des Königs Ankus Gesang des kleinen Jägers Quiquern Angutivun Tina Rothund Tschils Gesang Der Frühlingslauf Der Abgesang Im Rukh Aus Indiens Glut: Über die Grenze Die Botschaft vom Jenseits Das Thor der hundert Sorgen In Soddhus Hause Die Geschichte von Muhamad Din Lispeth Dunkeles Indien - Phantastische Erzählungen: Die Stadt der furchtbaren Nächte Das Stigma des Tieres 'Der Pfad zum Lachenden Brunnen' 'Ohne priesterlichen Segen' Finanzwirtschaft der Götter Durchs Feuer Georgie Porgie 'Köpfe' Imrays Rückkehr Der Mann, der König sein wollte Der Ausgelöschte Moti Guj, der Meuterer Morrowbie Jukes' Ritt zu den Toten Naboth Die gespenstische Rikscha Serang Pambés Harren und Hoffen Am Ende der Fahrt Die Juden in Shushan Klein-Tobrah Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen: Drei Walzer - - und eine Extratour Vergeudet Miss Youghals 'Sais' Im Joch Zwielicht Pluffles' Befreiung Amors Pfeile Die drei Musketiere Der Wendepunkt Uhren Der Andere Folgen und mehr ...mehr

Produkt

KlappentextDieses eBook: 'Gesammelte Werke: Romane + Erzählungen' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Rudyard Kipling (1865-1936) war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Er gilt als wesentlicher Vertreter der Kurzgeschichte und als hervorragender Erzähler. Seine Kinderbücher gehören zu den Klassikern des Genres. Inhalt: Romane: Kim Naulahka, das Staatsglück Erloschenes Licht Erzählungen: Das Dschungelbuch: Moglis Brüder Jagdgesang des Sioni-Rudels Kaas Jagdtanz Wanderlied des Affenvolkes 'Tiger - Tiger!' Moglis Siegeslied Die weiße Robbe Lukannon Rikki-Tikki-Tavi Darsies Siegesgesang Toomai, der Liebling der Elefanten Schiwa und die Heuschrecke Das neue Dschungelbuch: Wie Angst kam Das Gesetz der Dschungel Das Wunder des Purun Baghat Ein Sang des Kabir Die Dschungel los! Moglis Gesang wider die Menschen Die Leichenbestatter Lied der Welle Des Königs Ankus Gesang des kleinen Jägers Quiquern Angutivun Tina Rothund Tschils Gesang Der Frühlingslauf Der Abgesang Im Rukh Aus Indiens Glut: Über die Grenze Die Botschaft vom Jenseits Das Thor der hundert Sorgen In Soddhus Hause Die Geschichte von Muhamad Din Lispeth Dunkeles Indien - Phantastische Erzählungen: Die Stadt der furchtbaren Nächte Das Stigma des Tieres 'Der Pfad zum Lachenden Brunnen' 'Ohne priesterlichen Segen' Finanzwirtschaft der Götter Durchs Feuer Georgie Porgie 'Köpfe' Imrays Rückkehr Der Mann, der König sein wollte Der Ausgelöschte Moti Guj, der Meuterer Morrowbie Jukes' Ritt zu den Toten Naboth Die gespenstische Rikscha Serang Pambés Harren und Hoffen Am Ende der Fahrt Die Juden in Shushan Klein-Tobrah Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen: Drei Walzer - - und eine Extratour Vergeudet Miss Youghals 'Sais' Im Joch Zwielicht Pluffles' Befreiung Amors Pfeile Die drei Musketiere Der Wendepunkt Uhren Der Andere Folgen und mehr ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9788028281342
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum21.02.2023
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11113751
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2.

Inhaltsverzeichnis





Sie betraten die festungsartige Eisenbahn-Station in tief dunkler Nacht. Die elektrischen Lichter flammten noch über dem Güterschuppen, wo die bedeutende Getreideverladung nach dem Norden abgefertigt wird.

»Das ist das Werk von Teufeln,« sagte der Lama, schaudernd vor der hohl widerhallenden Dunkelheit, vor dem Glitzern der Schienen zwischen den Perrons von Backsteinen und vor dem Gewirre von Balken oben. Er stand in einer riesigen Steinhalle, die, wie es schien, mit übereinander gehäuften Toten gepflastert war, Passagieren dritter Klasse, die ihre Fahrkarten am Abend genommen hatten und in den Warteräumen schliefen. Alle Stunden bei Nacht und Tag sind den Orientalen gleich, und demgemäß ist der Reiseverkehr geordnet.

»Hierher kommen die Feuerwagen. Hinter dem Loch steht einer,« Kim wies nach der Billetausgabe - »der Dir ein Papier geben wird, das Dich nach Umballa bringt.«

»Aber wir wollen nach Benares,« sagte ängstlich der Lama.

»Ganz gleich. Benares also. Rasch! Er kommt.«

»Nimm Du die Börse.«

Der Lama, nicht so vertraut mit Eisenbahnzügen, wie er behauptet, fuhr zurück, als der 3 Uhr 25 Frühzug nach dem Süden in die Station brauste. Die Schläfer wurden lebendig, die Station war voll Tumult und Lärm; dazwischen Geschrei der Wasser-und Kuchenverkäufer, Rufe der eingeborenen Polizisten, Zetern der Weiber, die ihre Körbe, Kinder und Männer zusammen suchten.

»Es ist der Zug - nur der Zug. Er tut uns nichts. Warte hier.« Erstaunt über des Lamas wunderliche Naivität (er hatte ihm einen kleinen Sack ganz voll Rupien gegeben), holte und bezahlte Kim ein Billett nach Umballa. Ein verschlafener Beamter knurrte und warf ein Billett für die nächste Station, sechs Meilen entfernt, hinaus.

»Nein,« sagte Kim, es mit einem Grinsen betrachtend. »Das magst Du Bauern bieten, ich aber lebe in der Stadt Lahore. Du hast es geschickt gemacht, Babu. Nun gib das Billett nach Umballa!«

Der Babu brummte, gab aber das richtige Billett.

»Nun noch eins nach Amritzar,« rief Kim, der nicht einsah, weshalb er Mahbub Alis Geld an so etwas Überflüssiges wie eine bezahlte Reise nach Umballa verschwenden sollte. »Der Preis ist so viel, die kleine Münze, die man zurück bekommt, so viel. Ich weiß Bescheid mit den Eisenbahnen⦠Niemals hat ein Yogi einen Chela so nötig gehabt wie Du,« redete er lustig weiter zu dem bestürzten Lama. »Bei Mian Mir würden sie Dich hinausgeworfen haben, hätte ich nicht für Dich gesorgt. Dies ist der Weg. Komm!« Kim gab das Geld zurück und behielt nur eine Anna von jeder Rupie des Preises der Fahrkarte nach Umballa, als seine Kommission - die uralte Kommission von Asien.

Der Lama zögerte vor der offenen Türe eines überfüllten Wagens dritter Klasse. »Wäre es nicht besser, wir gingen?« fragte er schüchtern.

Ein stämmiger Sikh, Handwerker, streckte seinen bärtigen Kopf hinaus. »Fürchtet er sich? Fürchte Dich nicht. Ich weiß noch die Zeit, wo ich mich vor dem Zug fürchtete. Steig ein! Dies ist ein Werk der Regierung.«

»Ich fürchte mich nicht,« sprach der Lama. »Habt Ihr noch Platz für Zwei?«

»Nicht einmal Platz für eine Maus,« keifte die Frau eines wohlhabenden Farmers, eines Hildu-Jat aus dem reichen Jullundur-Distrikt. »Unsere Nachtzüge sind nicht so gut kontrolliert, wie die Tagzüge, wo die Geschlechter streng getrennt in besonderen Wagen sitzen.«

»O, Mutter meines Sohnes, wir können Platz machen,« sagte der blau beturbante Gatte. »Nimm das Kind auf den Schoß. Er ist ein heiliger Mann, siehst Du?«

»Und mein Schoß ist voll mit sieben mal siebzig Bündeln. Willst Du vielleicht, daß er auf meinem Knie sitzt? Schamloser! Aber so sind die Männer immer!« Sie sah sich nach Beifall um. Eine am Fenster sitzende Courtisane von Amritzar kicherte hinter ihren Kopftüchern.

»Steig ein, steig ein!« rief ein beleibter hindostanischer Geldverleiher, der sein Kontobuch, in ein Tuch gewickelt, unter dem Arm trug. Und mit einem fettigen Schmunzeln: »Es ist recht, gegen Arme gütig zu sein.«

»Aha! mit sieben Prozent monatlich und einem Pfandbrief auf das ungeborene Kalb,« sagte ein junger Dogra-Soldat, der auf Urlaub nach dem Süden war; und alles lachte.

»Wird er nach Benares fahren?« fragte der Lama. »Gewiß, weshalb sonst wären wir hier? Steig ein, sonst werden wir zurückgelassen,« rief Kim.

»Seht!« kreischte das Amritzar-Mädchen. »Er hat noch keinen Zug bestiegen. O, seht!«

»Nein, helft,« sagte der Farmer, eine große, braune Hand ausstreckend und den Lama hereinziehend. »So wird es gemacht, Vater.«

»Aber - aber - ich muß auf dem Boden sitzen. Es ist gegen die Vorschrift, auf der Bank zu sitzen. Und dann - es macht mir Krämpfe.«

»Ich sage,« begann der Geldverleiher, mit gekräuselten Lippen, »es gibt keine Regel gerechten Lebens, die diese Züge uns nicht zu brechen zwingen.« Wir sitzen, zum Beispiel, Seite an Seite mit allen Kasten und allem Volk.«

»Ja, und mit höchst Schamlosen,« sprach die Frau höhnisch nach dem Amritzar-Mädchen schielend, die einem jungen Sepoy verliebte Augen zuwarf.

»Ich sagte gleich,« meinte der Gatte, »wir sollen den Weg zu Wagen machen. Wir hätten noch Geld dabei gespart.«

»Ja, und das Gesparte doppelt für Essen ausgegeben auf dem Wege. Das ist doch zehntausendmal besprochen worden.«

»Ja,« murrte er, »und von zehntausend Zungen.«

»Die Götter mögen uns armen Weibern beistehen, wenn wir nicht sprechen dürfen. Der ist von der Sorte, die eine Frau nicht ansehen, noch mit ihr sprechen dürfen.« Der Lama hatte, seiner Regel gemäß, nicht die geringste Notiz von ihr genommen. »Und ist sein Schüler ebenso?«

»Nein, Mutter. Nicht wenn die Frau hübsch und barmherzig gegen die Hungrigen ist,« war Kims schlagfertige Antwort.

»Eine Bettler-Antwort,« sprach lachend der Sikh. »Du hast sie Dir selbst zugezogen, Schwester!« Kim hatte bittend die Hände gefaltet. »Und wohin gehst Du?« fragte die Frau, ihm aus einem fettigen Paket einen halben Kuchen reichend.

»Geradeaus nach Benares.«

»Gaukler vermutlich,« meinte der junge Soldat. »Könnt Ihr uns einige Kunststücke vormachen, um uns Zeit zu vertreiben? Warum antwortet der gelbe Mann nicht?«

Weil,« antwortete Kim hochmütig, »er heilig ist und an Dinge denkt, die Dir verborgen sind.«

»Das kann möglich sein. Wir,« sprach er rollend und volltönend, »wir von den Loodhiana Sikhs plagen unsere Köpfe nicht mit heiligen Lehren - wir fechten!«

»Meiner Schwester Brudersohn,« sprach gemessen der Sikh-Handwerker, ist Naik (Korporal) in dem Regiment. Es sind auch einige Dogra-Kompanien dabei.«

Der Soldat wurde still: denn ein Dogra ist von niederer Kaste, als ein Sikh; und der Geldmann kicherte.

»Mir sind die alle gleich wert,« sagte das Amritzar-Mädchen.

»Das glauben wir,« schnaubte boshaft des Farmers Weib.

»Nein, aber alle, die dem Sirkar (Regiment) mit Waffen in der Hand dienen, sind eine Brüderschaft. Da ist eine Brüderschaft von der Kaste - aber über dieser wieder -« sie blickte schüchtern um sich - »das Band des Pulton - das Regiment - nicht?«

»Mein Bruder ist in einem Jat-Regiment,« sagte der Farmer. »Dogras sind tüchtige Männer.«

»Deine Sikhs wenigstens dachten so,« sprach der Soldat mit einem Grinsen nach dem stillen, alten Mann in der Ecke. »Deine Shiks dachten so, als unsere beiden Kompanien ihnen vor noch nicht drei Monaten bei Pirzai Kotal auf dem Bergpaß, angesichts von acht Alfridi-Fahnen zu Hilfe kamen.«

Er erzählte die Geschichte einer Grenz-Aktion, bei der die Dogra-Kompanien von den Loodhiana-Sikhs sich tapfer gehalten halten. Das Amritzar-Mädchen lächelte: sie wußte, daß die Geschichte erzählt wurde, um ihren Beifall zu gewinnen.

»O weh!« sagte die Frau des Farmers. »So wurden ihre Dörfer verbrannt und ihre kleinen Kinder heimatlos?«

»Sie hatten unsere Toten gebrandmarkt. Sie hatten eine große Summe zu zahlen, nachdem wir von den Sikhs ihnen eine gute Lehre gegeben. So war es. Ist dies Amritzar?«

»Ja, und hier müssen wir die Fahrkarten vorzeigen,« sagte der Bankier, an seinem Gürtel herumtastend.

Die Lampen glommen fahl in der Dämmerung, als der Halbblutschaffner die Runde machte. Fahrkarten-Einsammeln ist im Osten ein langsames Geschäft, weil die Leute sie an allen möglichen sonderbaren Orten verstecken. Kim zeigte die seinige vor und wurde hinaus gewiesen.

»Aber,« protestierte er, »ich muß nach Umballa. Ich reise mit diesem heiligen Mann.«

»Du kannst meinetwegen nach Jehannum (Hölle) gehen. Dies Billet ist nur bis Amritzar. Hinaus!«

Kim brach in eine Flut von Tränen aus, beteuerte, der Lama sei sein Vater und seine Mutter, er sei die Stütze der alten Tage des Lama und dieser würde ohne seinen Beistand sicherlich sterben. Der ganze Wagen bat den Schaffner, Mitleid zu haben - der Geldmann besonders war sehr bereit - der Schaffner aber packte Kim und warf ihn auf den Bahnsteig.

Der Lama blinzelte mit den Augen; er begriff den Vorgang nicht; Kim erhob die Stimme und weinte draußen vor den Wagenfenstern.

»Ich bin so arm. Mein Vater ist tot. Meine Mutter ist tot. O, Barmherzige, wer soll für den alten Mann sorgen, wenn ich hier bleibe?«

»Was - was ist dies?« fragte der Lama. »Er muß nach Benares. Er muß mit mir fahren. Er ist mein Chela. Wenn Geld bezahlt werden...
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