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Venusvenen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Lübbe Lifeerschienen am02.03.20231. Aufl. 2023
Für viele Frauen sind ihre Beine eine Problemzone. Sie finden sie unförmig, leiden unter Krampfadern, Besenreisern oder kalten Füßen. Hinzu kommen Schweregefühle, Schmerzen und Thromboserisiken. Gleichzeitig gelten für Beine besondere Schönheitsideale, und es ist für Frauen oft belastend, wenn sie diese nicht erfüllen. Die Gefäßchirurgin Kerstin Schick erfährt in ihrer Praxis täglich von der Not ihrer Patientinnen. Darum will sie alle Frauen ermutigen und aufzeigen, welche medizinischen Behandlungen zur Verfügung stehen und was sie zudem selbst tun können, um Beschwerden zu lindern. Ihre Botschaft: Unsere Beine vollbringen eine großartige Leistung, sie verdienen Beachtung und Wertschätzung.


Dr. Kerstin Schick studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg mit Auslandsaufenthalten u.a. in Oxford und Harvard. Nach der Facharztausbildung ist sie seit 2014 als Gefäßchirurgin und Phlebologin Mitinhaberin einer Gemeinschaftspraxis. Sie ist Vorstandsmitglied in diversen Berufs- und Fachverbänden und engagiert sich zudem für Frauen in der Chirurgie. Die Mutter von drei Kindern lebt mit ihrer Familie in München.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextFür viele Frauen sind ihre Beine eine Problemzone. Sie finden sie unförmig, leiden unter Krampfadern, Besenreisern oder kalten Füßen. Hinzu kommen Schweregefühle, Schmerzen und Thromboserisiken. Gleichzeitig gelten für Beine besondere Schönheitsideale, und es ist für Frauen oft belastend, wenn sie diese nicht erfüllen. Die Gefäßchirurgin Kerstin Schick erfährt in ihrer Praxis täglich von der Not ihrer Patientinnen. Darum will sie alle Frauen ermutigen und aufzeigen, welche medizinischen Behandlungen zur Verfügung stehen und was sie zudem selbst tun können, um Beschwerden zu lindern. Ihre Botschaft: Unsere Beine vollbringen eine großartige Leistung, sie verdienen Beachtung und Wertschätzung.


Dr. Kerstin Schick studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg mit Auslandsaufenthalten u.a. in Oxford und Harvard. Nach der Facharztausbildung ist sie seit 2014 als Gefäßchirurgin und Phlebologin Mitinhaberin einer Gemeinschaftspraxis. Sie ist Vorstandsmitglied in diversen Berufs- und Fachverbänden und engagiert sich zudem für Frauen in der Chirurgie. Die Mutter von drei Kindern lebt mit ihrer Familie in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751733274
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.03.2023
Auflage1. Aufl. 2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse18370 Kbytes
Artikel-Nr.11133022
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

 

Haben Sie schon einmal über Ihre Gefäße nachgedacht? Sich gefragt, wie Ihre Arterien oder Venen genau funktionieren, wie sie aussehen, wo sie verlaufen und wie alles zusammenhängt? Wenn Sie jetzt sagen: »Noch nie so richtig«, sind Sie damit nicht allein. Die meisten meiner Patientinnen haben sich bisher kaum mit Ihrem Gefäßsystem beschäftigt, vor allem, solange keine Probleme aufgetreten sind. Aber wir holen das jetzt gemeinsam nach! Denn wenn Sie im Rahmen einer Behandlung über krankhafte Veränderungen der Gefäße, über Prognosen und mögliche Therapien sprechen müssen, hilft es, wenn Sie als Patientin eine Vorstellung davon haben, worüber Ihre Ärztin oder Ihr Arzt gerade redet. Vorkenntnisse über die eigenen Gefäße geben Sicherheit und helfen, Therapieoptionen besser beurteilen und die richtigen Fragen stellen zu können.

Deshalb möchte ich Sie jetzt einladen, etwas zu tun, was Sie bislang vermutlich noch nie gemacht haben: Lassen Sie uns eine Reise durch Ihr faszinierendes Gefäßsystem machen! Wir werden von innen betrachten, was Sie von außen so nicht wahrnehmen können. Ich möchte Sie auf den Weg durch den Kreislauf mitnehmen, den Ihr Blut jeden Tag viele Male zurücklegt, ohne dass Sie es registrieren. Wir werden zusammen von der Lunge zum Herzen, durch die Arterien bis in die Kapillaren und von dort durch die Venen zurück zum Herzen und wieder in die Lunge reisen. Wenn man all Ihre Gefäße aneinanderlegen würde, dann würde es mit fast hunderttausend Kilometern Länge fast zweieinhalb Mal um die Erde reichen - eine wirklich beeindruckende Strecke!

Lassen Sie sich auf dieser Reise für die erstaunlichen Leistungen Ihres Körpers begeistern, und nehmen Sie sich die Zeit zu bestaunen, was unbemerkt tagein und tagaus in unseren Gefäßen abläuft.

Und jetzt ziehen wir los in Ihr Gefäßsystem!
Unsere Reise beginnt

Stellen Sie sich vor, Sie wären klein, ganz winzig klein. Ungefähr so groß wie ein rotes Blutkörperchen, ein Erythrozyt, also etwa sieben bis acht Mikrometer groß. Um Ihnen einen Größenvergleich zu geben: Unser winziger Erythrozyt flitzt durch ein ein Zentimeter großes Gefäß wie ein Fußball durch die Allianz Arena in München. Winzig, wie Sie jetzt sind, sitzen Sie auf einem dieser roten Blutkörperchen, und wir sausen gemeinsam durch Ihre Gefäße. Um uns herum wirbeln viele weitere rote Blutkörperchen. Sie stellen die größte Gruppe der Blutzellen dar. In einem Mikroliter Blut, das ist ungefähr so viel wie in einen Stecknadelkopf passt, gibt es ungefähr fünf Millionen Erythrozyten. Insgesamt dürften sich gerade in etwa dreißig Billionen Erythrozyten in Ihrem Körper befinden. Wie alle anderen hat auch der Erythrozyt, auf dem Sie sitzen, in der Mitte eine kleine Mulde, wodurch er aussieht wie eine Frisbeescheibe. Die Mulde ist da, um die Aufnahme von Sauerstoff zu erleichtern, da die zu überwindende Strecke für den Sauerstoff so kürzer ist. Die scheibenförmigen Erythrozyten sind gut knautschbar und können sich daher auf unserer Strecke den immer feiner werdenden Gefäßen wunderbar anpassen.

Der kleine rote Erythrozyt, auf dem wir Platz genommen haben, kommt gerade, frisch beladen mit Sauerstoff, aus der Lunge angesaust. Er hat die Mission, seinen Sauerstoff an eine Muskelzelle an der linken Großzehe abzugeben. Es steht uns also eine lange Reise bevor - erster Zwischenstopp: das Herz. Wir passieren den Eintritt in den linken Vorhof.
Das Herz

Das Herz ist der Antrieb unseres Kreislaufsystems. Es ist dafür zuständig, dass das Blut alle Zellen im Körper erreicht. Wenn Sie Ihre Hand zu einer Faust ballen, entspricht die Größe Ihrer Faust in etwa der Größe Ihres Herzens. Es wiegt zwischen zweihundertfünfzig und fünfhundert Gramm und liegt zwischen den beiden Lungenflügeln etwas mehr auf der linken Seite des Brustkorbs. Es ist ein Hohlorgan, besteht überwiegend aus Muskelzellen (Myokard) und wird von einem Bindegewebssack umgeben, dem sogenannten Herzbeutel (Perikard). Durch die Herzscheidewand wird das Herz in zwei Herzhälften geteilt. Jede dieser Herzhälften besteht wiederum aus zwei Kammern: einem Vorhof und einer Hauptkammer, die durch die Herzklappen voneinander getrennt sind. Die Klappen sind dafür zuständig, dass der Blutstrom beim Pumpvorgang immer in die richtige Richtung fließt.

Ein elektrisches Nervenleitungssystem überzieht das gesamte Herz und sorgt für eine koordinierte Herzbewegung. Der Taktgeber dafür sitzt in einem speziellen Nervenknoten im rechten Vorhof, dem sogenannten Sinusknoten. Hier entsteht ein Impuls, der sich über Nervenbahnen auf jede Muskelzelle des Herzens fortsetzt und das Zusammenziehen anregt, wodurch das Blut aus dem Herzen herausgepresst wird (Systole). Dieses Blutvolumen wird als Stoßwelle in die sich anschließenden großen Gefäße gedrückt, was als Pulsschlag am ganzen Körper wahrnehmbar ist.

Bei einer erwachsenen Frau schlägt das Herz zwischen sechzig und neunzig Mal pro Minute. Sehr gut trainierte Sportlerinnen kommen mit weniger Herzschlägen aus, da das trainierte Herz mit jeder Kontraktion ein größeres Volumen auswerfen kann und daher für die gleiche Leistung weniger oft pumpen muss. In Hektik und Stress kann sich der Puls stark beschleunigen. Das Maximum der Herzfrequenz liegt - je nach Alter - bei etwa hundertachtzig bis zweihundertzwanzig pro Minute. An einem Tag zieht sich Ihr Herz insgesamt ungefähr hunderttausend Mal zusammen, und wenn Sie die Kerzen auf dem Kuchen zu Ihrem achtzigsten Geburtstag auspusten, wird es ungefähr drei Milliarden Mal geschlagen haben.

Nachdem wir auf Ihrem Erythrozyt in den linken Vorhof gelangt sind, passieren wir die Herzklappe (Mitralklappe) zur linken Herzkammer, die etwas größer ist als der Vorhof. Es ist eine Segelklappe, die aufgrund ihrer speziellen Form so bezeichnet wird und den Blutstrom nur in eine Richtung zulässt - eine Rückkehr in den Vorhof ist jetzt nicht mehr möglich. Unser Erythrozyt wirbelt kurz durch die linke Herzkammer und wird dann mit dem nächsten Zusammenziehen des Herzens durch die Aortenklappe herausgeschleudert. Und damit befinden wir uns im Arteriensystem Ihres Körpers.
Die Arterien

Die Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg. Bis auf den kurzen Abschnitt der Arterie, die das Blut vom Herz zur Lunge bringt, befindet sich in den Arterien immer sauerstoffreiches Blut. Sie sind damit das System, das dafür zuständig ist, alle Zellen des Körpers mit Sauerstoff zu versorgen.

Die Arterienwände bestehen aus drei Schichten. Die innerste Schicht, auch Intima genannt, kleidet die Arterien aus und besteht aus einer glatten Zellschicht. Die mittlere Wandschicht, die Media, ist die dickste der drei Schichten und wird durch Muskeln gebildet. Sie ist bei Arterien sehr viel ausgeprägter als bei Venen. Die äußerste Schicht, die Adventitia, ist für die Einbettung der Arterie in die Umgebung verantwortlich und besteht aus Bindegewebe sowie elastischen Fasern. Durch sie laufen auch kleinste Blutgefäße, die die Arterie selbst mit Blut versorgen - die Arterien der Arterie sozusagen.

Herznah zeichnen sich die großen Arterien durch eine besondere Eigenschaft aus. Die sogenannte Windkesselfunktion sorgt dafür, dass das Blut, das mit hohem Druck in die Arterien hineingepumpt wird, in einem gleichmäßigen Strom weiterfließt. Dies wird dadurch erreicht, dass die Arterienwände in der Nähe des Herzens sehr elastisch sind. Wenn das Herz sich zusammenzieht und das Blut in die Arterien hineinpumpt, geben diese dem Druck nach und erweitern sich wie ein länglicher Ballon. So muss nicht das gesamte Blut auf einmal durch die Arterie, wie es bei einem starren Blutgefäß der Fall wäre. Das elastische Zusammenziehen der Arterien sorgt dann dafür, dass aus dem abgehackten Puls ein deutlich gleichmäßigerer Blutstrom wird. Dadurch werden die hohen Blutdruckwellen abgefangen und die kleineren Gefäße geschont.

Auf Ihrem kleinen roten Blutkörperchen sitzend gelangen wir aus dem Herzen heraus und in die Hauptschlagader, die Aorta, hinein. Sie ist das größte Gefäß des menschlichen Körpers, und in ihr fließt das Blut mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Kilometer pro Stunde. Die Aorta hat zunächst einen kurzen Abschnitt, der nach oben aufsteigt. In diesem Abschnitt gehen die Arterien ab, die das Herz selbst versorgen, die sogenannten Herzkranzgefäße (auch Koronargefäße). An den aufsteigenden Anteil folgt der halbkreisförmige Aortenbogen, der in Form eines Regenbogens über das Herz hinwegzieht und im oberen Anteil unserer Brusthöhle liegt. Die ersten Arterien, die daraus abgehen, sind die Gefäße, die zum Kopf ziehen. Die sogenannten Carotiden versorgen das Gehirn mit Sauerstoff. Außerdem zweigen hier die Arterien für die Versorgung der Arme und Hände sowie für das Gesicht, den Kehlkopf und die Schilddrüse ab.

Auf den Aortenbogen folgt die große Hauptschlagader des Brustkorbs, die der Wirbelsäule anliegt. Sie wird Aorta thorakales genannt, läuft senkrecht nach unten und durchquert das Zwerchfell, den wichtigsten Atemmuskel, der den Brustkorb vom Bauchraum trennt. Von dieser Hauptschlagader gehen einige Äste zur Versorgung der Speiseröhre, des Herzbeutels, des Zwerchfells und der Rippenzwischenräume ab. Nach dem Durchtritt durch das Zwerchfell wird die Hauptschlagader Bauchaorta (Aorta abdominales) genannt. Sie liegt allerdings hinter dem Bauchraum und immer noch nah an der Wirbelsäule. Aus diesem Abschnitt gehen die Gefäße zur Versorgung der Bauchorgane und des Darms hervor. Die Bauchaorta hat regulär einen Durchmesser von anderthalb bis drei Zentimetern, je nach Körperbau und Größe des Menschen.

Ungefähr auf Höhe des Bauchnabels teilt sich die Aorta in die zwei...
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Dr. Kerstin Schick studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg mit Auslandsaufenthalten u.a. in Oxford und Harvard. Nach der Facharztausbildung ist sie seit 2014 als Gefäßchirurgin und Phlebologin Mitinhaberin einer Gemeinschaftspraxis. Sie ist Vorstandsmitglied in diversen Berufs- und Fachverbänden und engagiert sich zudem für Frauen in der Chirurgie. Die Mutter von drei Kindern lebt mit ihrer Familie in München.
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