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Rom abseits der Pfade

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Braumüller Verlagerschienen am27.02.2023
Italien-Spezialistin Elisabetta De Luca entführt uns diesmal auf einen ganz speziellen Spaziergang durch Italiens Hauptstadt. Sie beschreibt pittoreske Gassen und besondere Plätze, schwelgt in Erinnerungen an Zeiten, in denen noch Filmstars aus Hollywood und Cinecittà die Via Veneto bevölkerten, und erzählt Anekdoten über bekannte Römer und illustre Gäste der Capitale. Mit persönlichen Erlebnissen gespickt, berichtet die Autorin unterhaltsam wie detailreich von bekannten und weniger bekannten Plätzen in der Metropole am Tiber und nimmt uns mit an ihre ganz geheimen Lieblingsorte. Rom - eine Stadt zwischen Antike und Moderne, Klischees und Überraschungen, Freilichtmuseum und prallem Leben.

Elisabetta De Luca stammt aus Neapel, lebt und arbeitet jedoch seit vielen Jahren als Autorin in Wien. In ihren Büchern widmet sie sich stets den schönen Seiten ihrer Heimat, denn für sie steht eines fest: La vita è bella! Ihre zentralen Themen sind Italien, Kulinarik und Reisen. Mit ihrem Projekt I LOVE ITALY liefert sie außerdem Italien-Liebhabern täglich Wissenswertes und Kurioses aus dem schönsten Land der Welt. www.deluca.co.at | www.iloveitaly.at Zuletzt bei Braumüller erschienen: Neapel abseits der Pfade (2019)
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextItalien-Spezialistin Elisabetta De Luca entführt uns diesmal auf einen ganz speziellen Spaziergang durch Italiens Hauptstadt. Sie beschreibt pittoreske Gassen und besondere Plätze, schwelgt in Erinnerungen an Zeiten, in denen noch Filmstars aus Hollywood und Cinecittà die Via Veneto bevölkerten, und erzählt Anekdoten über bekannte Römer und illustre Gäste der Capitale. Mit persönlichen Erlebnissen gespickt, berichtet die Autorin unterhaltsam wie detailreich von bekannten und weniger bekannten Plätzen in der Metropole am Tiber und nimmt uns mit an ihre ganz geheimen Lieblingsorte. Rom - eine Stadt zwischen Antike und Moderne, Klischees und Überraschungen, Freilichtmuseum und prallem Leben.

Elisabetta De Luca stammt aus Neapel, lebt und arbeitet jedoch seit vielen Jahren als Autorin in Wien. In ihren Büchern widmet sie sich stets den schönen Seiten ihrer Heimat, denn für sie steht eines fest: La vita è bella! Ihre zentralen Themen sind Italien, Kulinarik und Reisen. Mit ihrem Projekt I LOVE ITALY liefert sie außerdem Italien-Liebhabern täglich Wissenswertes und Kurioses aus dem schönsten Land der Welt. www.deluca.co.at | www.iloveitaly.at Zuletzt bei Braumüller erschienen: Neapel abseits der Pfade (2019)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783991003618
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.02.2023
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse34692 Kbytes
Artikel-Nr.11140931
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Donnernd rast der Zug durch die schwarze Nacht. Sanft schaukelt der Waggon über die Gleise und wiegt mich in den Schlaf. Wohlig kuschle ich mich in das weiche, frisch überzogene Kissen meines komfortablen Bettes und ziehe entspannt die Steppdecke bis zur Nase hoch. Welch ein Luxus, mein Schlafwagenabteil hat ein eigenes Bad und WC. Ich fahre 1. Klasse.

Dass das nicht immer so war, daran erinnere ich mich nur zu gut. Meine halbe Jugend habe ich auf den harten Pritschen der Liegewagen zugebracht. Bettwäsche aus Papier. Sechs Personen und das dazugehörige Gepäck in einem Abteil, vollgestopft bis oben hin. Von den Ausdünstungen gar nicht erst zu reden ⦠Und dann nur eine Toilette für den gesamten Waggon. Die zweite am anderen Ende des Zuges war meist schon ab Wiener Neustadt fuori servizio.

Trotz dieser unangenehmen Umstände denke ich bis heute gerne, ja geradezu mit Liebe, an diese Reisen zurück, die ich erst als Kind auf dem Weg zu meiner Familie in Napoli und später als Studentin nach einem Besuch bei meiner Mutter in Wien retour zur Universität in Neapel viele Jahre lang alle paar Monate gemacht habe.

Ich kam regelmäßig in letzter Minute am Südbahnhof - dem heutigen Hauptbahnhof - an und hetzte mit halb offenem Koffer und unter den gestrengen Augen des Markuslöwen, der noch heute als Kopie des venezianischen Originals dort steht, durch die große Schalterhalle Richtung Gleise. Einmal hatte sich der Zug doch tatsächlich bereits in Bewegung gesetzt, und ich konnte gerade noch aufspringen, während Chris Lohner mit blecherner Stimme die Abfahrt des Nachtzuges Remus, EC 31, 19:45 Uhr, über Wiener Neustadt, Bruck an der Mur, Leoben, Klagenfurt, Villach, Tarvis, Udine, Venezia Mestre, Bologna, Firenze, Roma Termini schallend aus allen Lautsprechern verhieß. Nachdem das Abteil gefunden, das Gepäck verstaut und die Mitreisenden begrüßt waren, konnte die Reise beginnen.

Anfangs saß ich auf den abgewetzten Polstersesseln, deren Kopfteile papierene Schutzhäubchen trugen, die nicht mehr ganz neu zu sein schienen, und betrachtete die kunstvollen Reproduktionen von Gemälden mit klassischen italienischen Allegorien auf der gegenüberliegenden Wand. Zu späterer Stunde - gegen Bruck an der Mur - begannen die ersten Fahrgäste ihre Betten aufzuklappen, die Schuhe auszuziehen und es sich gemütlich zu machen, und so stieg dann auch ich zwangsläufig auf meine Pritsche und beobachtete durch einen Schlitz in der Markise die vorüberziehende nächtliche Landschaft, bis ich trotz des wilden Gerüttels irgendwann einschlief. Hundegebell, aber vor allem die Tatsache, dass der Zug plötzlich stillstand, weckten mich meist gegen ein Uhr nachts in Tarvisio, wo die italienischen Grenzposten lauthals die Fahrkarten und Pässe kontrollierten. Ich liebte diesen Moment, in dem ich nach langer Zeit endlich wieder italienische Stimmen hörte! Damals gab es weder so viele italienische Pizzerien und Eisgeschäfte wie heute in Wien, noch italienisches Kabelfernsehen. Und so genoss ich es, den teils beruflichen, teils belanglosen Konversationen der Schaffner und Carabinieri draußen auf dem nächtlichen Perron unter dem italienischen Sternenhimmel zu lauschen. Nachdem sich der Zug wieder in Bewegung gesetzt hatte, ging es flott weiter. Udine, Venezia, Bologna ⦠Meist wachte ich erst gegen sieben Uhr morgens in Florenz auf und sah glückselig den roten Ziegeldächern, Zypressenalleen, Wäscheleinen, hupenden Autos, ja Italien, beim Vorüberziehen zu.

Nun schien die Zeit nicht mehr vergehen zu wollen. Zu groß war meine Sehnsucht nach Rom bereits. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand, den der Schaffner seit den frühen Morgenstunden auf großen Tabletts kunstvoll durch den schmalen Korridor des Liegewagens jonglierend an die Fahrgäste verteilte, blickte ich gebannt hinaus auf die toskanische Hügellandschaft. Mit jedem Kilometer, den der Zug zurücklegte, veränderte sich der Ausblick vor dem Fenster und war schließlich, je näher wir der Hauptstadt kamen, immer mehr vom Anblick antiker Ruinen und kunstvoller römischer Aquädukte inmitten der weiten Ebene des Lazio geprägt. Ich konnte es kaum erwarten anzukommen, die Türe des Zuges aufzustoßen und die heiße, nach einer Mischung von motorini, pizza und caffè duftende Luft dieser geliebten Stadt einzuatmen. Die ersten Schritte über den Bahnsteig führten mich stets zu einem der kleinen plätschernden Trinkbrunnen aus schwarzem Marmor, die am ganzen Bahnhof zu finden waren. Mit einem Schluck des köstlichen, kühlen Nass stärkte ich mich, ehe ich mich in das wilde Getümmel der Stadt wagte. Heute sind diese kleinen Brunnen zwar noch zu sehen, aber leider nicht mehr in Betrieb. Sie wurden durch Getränkeautomaten ersetzt. Ihr sanftes Plätschern vermeine ich indes noch heute zu hören, wenn ich in Roma Termini aus dem Zug steige. So sehr hatten sie die Reisen meiner Jugendjahre und die Ankunft in dieser wundervollen Stadt geprägt.

Erst liebte ich den plüschig abgestandenen Geruch dieses Zuges, denn er verhieß Urlaub, Abenteuer, die große Freiheit! Doch mit den Jahren wurde er immer weniger aufregend, bis ich eines Tages, bereits im Berufsleben stehend, in Anbetracht von Zeitknappheit und - ich gestehe es unverhohlen - auf der Suche nach mehr Komfort, begann, auf das Flugzeug umzusteigen. Als ich jedoch neulich in einem Anfall von Nostalgie nach vielen Jahren erstmals wieder mit meiner Tochter am Kassenschalter des heutigen Hauptbahnhofes, in Erinnerungen schwelgend, zwei Tickets für den Remus verlangte, sah mich das Fräulein hinter dem Tresen nur verständnislos an und faselte teilnahmslos irgendetwas von NightJet 40233. Tja, den Remus - wie seinen Bruder Romulus , der diese Strecke tagsüber fuhr - gibt es nicht mehr. Die Erinnerungen an ihn haben mich jedoch beseelt, dieses Buch zu schreiben.

Prägende Kindheitserinnerungen: Der Nachtzug nach Rom und die kleinen Marmorbrunnen in Roma Termini

Aber gleich ob Bahn, Flugzeug, Bus oder Auto, fest steht, dass alle Wege nach Rom führen . Das behauptete einst zumindest Kaiser Augustus, der 20 v. Chr. eine goldene Säule mitten in der Stadt aufstellen ließ, auf welcher die Namen aller römischen Provinzhauptstädte standen und von der sich ein ausgeklügeltes, 200.000 Kilometer langes Straßennetz bis in die entferntesten Teile des großen römischen Reiches ausbreitete, um diese mit dem Zentrum der Macht zu verbinden. Vom sogenannten Milliarium Aureum , dem Goldenen Meilenstein, ist nichts als der steinerne Sockel auf dem Forum Romanum übriggeblieben. Das Sprichwort hat jedoch die Zeiten und Jahrtausende überdauert und ist auch heute noch Ausdruck des Stellenwertes Roms als eine der bedeutendsten Metropolen weltweit zwischen Macht, Kultur und Tourismus!

Endlich am Ziel meiner Träume!

In der Tat, die ganze Welt scheint Sehnsucht nach Rom zu haben, nach Rom zu drängen - ja, in Rom zu sein! Hier hört man so viele unterschiedliche Sprachen wie sonst nirgendwo auf der Erde. Jährlich kommen über fünfzehn Millionen Touristen in die Ewige Stadt. Jahrein, jahraus bevölkern zu jeder Tagesund Nachtzeit Menschen aus allen Teilen der Erde die Capitale. Und das nicht erst heute, sondern schon immer. Während heutzutage die Booking-Plattformen im Internet einander mit Schnäppchenpreisen überbieten und so dafür sorgen, dass die Hotels, Pensionen und Ferienappartements das ganze Jahr hindurch kontinuierlich ausgebucht sind, waren es einst die Pilgerwege durch ganz Europa, die Menschen aus aller Herren Länder in die Hauptstadt des Christentums brachten, welche die Tavernen und sonstigen Unterkünfte in der ganzen Stadt belebten - besonders an den hohen Feiertagen.

Ein einziges Mal habe ich die Unbesonnenheit begangen, zu Ostern nach Rom zu fahren. Es war keine bewusste Entscheidung gewesen, mehr ein Zufall. Und so befand ich mich just am Ostersonntag in der Ewigen Stadt - noch dazu mitten am Petersplatz! Noch nie zuvor hatte ich die Stadt dermaßen überfüllt gesehen. Sie war zum Bersten voll mit Menschen aus aller Welt! In der Via del Corso schoben sich die Touristengruppen, wie die Lemminge den bunten Wimpeln ihrer Reiseführer folgend, geduldig an den Souvenirgeschäften vorüber. Der Zutritt zur Piazza di Spagna wurde wegen Überfüllung sogar zeitweise geschlossen. Offensichtlich fürchtete man, dass jemand in dem Gedränge in die Barcaccia - den einem Boot gleichen, seichten Brunnen - fallen könnte. In den umliegenden Bars und Restaurants waren alle Tische besetzt. Vor den Gastgärten warteten müde Touristen stundenlang auf einen Sitzplatz. Von der Suche Erschöpfte übersäten trotz des ausdrücklichen Verbots sich hinzusetzen die Spanische Treppe. Aber das machte nichts, denn die Carabinieri schafften es ohnehin nicht, durch die Menschenmassen bis zu ihnen...
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Autor

Elisabetta De Luca stammt aus Neapel, lebt und arbeitet jedoch seit vielen Jahren als Autorin in Wien. In ihren Büchern widmet sie sich stets den schönen Seiten ihrer Heimat, denn für sie steht eines fest: La vita è bella! Ihre zentralen Themen sind Italien, Kulinarik und Reisen. Mit ihrem Projekt I LOVE ITALY liefert sie außerdem Italien-Liebhabern täglich Wissenswertes und Kurioses aus dem schönsten Land der Welt.
deluca.co.at | iloveitaly.at

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Neapel abseits der Pfade (2019)