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Imperium USA

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Westend Verlagerschienen am02.03.20231. Auflage
Viele betrachten die USA als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Woran liegt das? Ein Buch über Hintergründe, Motive und Mittel der Weltmacht USA. Nach Ansicht vieler haben die USA den stärksten destabilisierenden Einfluss auf das Weltgeschehen und stellen somit die größte Bedrohung für den Weltfrieden dar (Allensbach 2019). Diese traurige Spitzenstellung hat sich die Weltmacht Nr. 1 nicht von ungefähr erworben. Keine andere Nation hat seit 1945 so viele andere Länder bombardiert und so viele Regierungen gestürzt wie die USA. Sie unterhalten die meisten Militärstützpunkte, exportieren die meisten Waffen und haben den höchsten Rüstungsetat der Welt. Daniele Ganser beschreibt eindrücklich, wie die USA Weltmachtpolitik betreiben, in der Gewalt ein zentrales Element darstellt.

Daniele Ganser, geboren 1972, ist ein Schweizer Historiker und Friedensforscher. Er ist spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und internationale Politik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik. Daniele Ganser ist Gründer und Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel (www.siper.ch).
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR25,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextViele betrachten die USA als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Woran liegt das? Ein Buch über Hintergründe, Motive und Mittel der Weltmacht USA. Nach Ansicht vieler haben die USA den stärksten destabilisierenden Einfluss auf das Weltgeschehen und stellen somit die größte Bedrohung für den Weltfrieden dar (Allensbach 2019). Diese traurige Spitzenstellung hat sich die Weltmacht Nr. 1 nicht von ungefähr erworben. Keine andere Nation hat seit 1945 so viele andere Länder bombardiert und so viele Regierungen gestürzt wie die USA. Sie unterhalten die meisten Militärstützpunkte, exportieren die meisten Waffen und haben den höchsten Rüstungsetat der Welt. Daniele Ganser beschreibt eindrücklich, wie die USA Weltmachtpolitik betreiben, in der Gewalt ein zentrales Element darstellt.

Daniele Ganser, geboren 1972, ist ein Schweizer Historiker und Friedensforscher. Er ist spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und internationale Politik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik. Daniele Ganser ist Gründer und Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel (www.siper.ch).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987910159
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4057 Kbytes
Artikel-Nr.11167256
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Die USA sind die größte Gefahr für den Weltfrieden

Die USA sind seit 1945 das Imperium. Als Imperium bezeichnet man das militärisch, wirtschaftlich und politisch mächtigste Land einer gegebenen Zeit. Die USA drucken den Dollar, die derzeit wichtigste Weltreservewährung. Sie sind eine Atommacht, haben die höchsten Militärausgaben, die größten Rüstungskonzerne und die meisten Militärstützpunkte in fremden Ländern. Die USA sind Vetomacht im UNO-­Sicherheitsrat und können dadurch verhindern, dass sie durch den UNO-­Sicherheitsrat verurteilt werden, wenn sie andere Länder illegal bombardieren und das UNO-­Gewaltverbot verletzen. Zudem dominieren die USA die NATO, das größte Militärbündnis der Welt mit derzeit 29 europäischen und nordamerikanischen Mitgliedsstaaten.

Wer sich für internationale Politik, Geschichte und Frieden interessiert, darf das Imperium nicht ignorieren, denn die USA hatten direkt oder indirekt Einfluss auf fast alle großen Konflikte der letzten 100 Jahre und prägen die Kriege der Gegenwart. Ein Imperium ist leicht zu erkennen, man muss nur die Flugzeugträger zählen. Die USA haben elf atomar angetriebene Flugzeugträger, mehr als jedes andere Land der Welt. Auf dem Titelbild dieses Buches ist die USS George Washington abgebildet, ein Symbol für die militärische Vorherrschaft der USA. Der neueste US-­Flug­zeugträger, die USS Gerald Ford, wurde von US-­Präsident Donald Trump 2017 eingeweiht und kann dank Antrieb mit Atomkraft jahrzehntelang auf See bleiben, ohne Brennstoff nachladen zu müssen. Die USS Gerald Ford ist mit 13 Milliarden Dollar das teuerste Kriegsschiff aller Zeiten. China hingegen hat derzeit erst zwei Flugzeugträger. Frankreich, Großbritannien und Russland nur je einen.6

Imperien steigen auf und zerfallen wieder. Imperien sind nicht von Dauer. Das römische Imperium, das spanische Imperium, das osmanische Imperium, das französische Imperium und das britische Imperium waren einst groß und furchteinflößend. Doch heute existieren sie nicht mehr. Auch das US-­Imperium wird eines Tages zerfallen und von einer anderen Machtstruktur abgelöst werden. Wann und wie das geschehen wird, ist derzeit unbekannt. Wenn Nationen zu viel für Rüstung ausgeben, »dann überanstrengen sie sich wahrscheinlich«, warnt der britische Historiker Paul Kennedy. »Eine Nation ist dann wie ein alter Mann, der eine Arbeit verrichten will, die seine Kraft übersteigt.«7
Gallup befragt 67 000 Menschen in 65 Ländern

»Welches Land ist heute die größte Gefahr für den Weltfrieden?« Diese spannende Frage stellte das US-­amerikanische Meinungsforschungsinstitut Gallup mit Hauptsitz in Washington bei einer globalen Umfrage im Jahre 2013. Gallup hatte schon seit 1977 jedes Jahr eine globale Umfrage zum Zustand der Welt durchgeführt. Doch erst im neuen Jahrtausend wagten die US-­Meinungsforscher, diese brisante Frage zu stellen, nachdem Radiohörer danach verlangt hatten. Im Rahmen der Umfrage wurden, während der Amtszeit von Präsident Barack Obama, zwischen September und Dezember 2013 mehr als 67 000 Menschen in 65 Ländern befragt. Die Frage wurde also weltweit gestellt. Und das Resultat war eindeutig.

Von den Befragten bezeichneten 24 Prozent oder rund ein Viertel der Weltbevölkerung die USA als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Die BBC kommentierte, dass dies »schlechte, aber nicht völlig überraschende Nachrichten für die USA« seien. Auf Platz zwei der gefährlichsten Länder rangierte die muslimische Atommacht Pakistan, mit 8 Prozent der Stimmen weit hinter den USA. Auf Platz drei der gefährlichsten Länder liegt China. Das bevölkerungsreichste Land der Welt wurde von 5 Prozent der Befragten als gefährlichstes Land eingestuft. Das von der kommunistischen Partei kon­trollierte China teilte sich den dritten Rang mit Israel (5 %), Nordkorea (5 %), Afghanistan (5 %) und dem Iran (5 %). Auf den danach folgenden Plätzen wurden noch diese Länder als große Gefahr für den Weltfrieden genannt: Indien (4 %), der Irak (4 %), Japan (4 %), Syrien (3 %), Russland (2 %), Australien (1 %), Deutschland (1 %), Palästina (1 %), Somalia (1 %), Südkorea (1 %) und Großbritannien (1 %).8

Dieselbe Gallup-­Umfrage wollte auch Folgendes wissen: »Wenn es keine Grenzen gäbe, in welchem Land würden Sie am liebsten leben?« Mit 38 Prozent hat die klare Mehrheit der Befragten geantwortet, dass sie am liebsten in dem Land leben, wo sie schon sind. Die Mehrheit der Menschen will nicht auswandern, sondern im Kreise ihrer Familie leben, fast alle Menschen fühlen sich der Kultur, Sprache, Landschaft und dem Essen ihres Heimatlandes verbunden. Aber für jene Menschen, welche auswandern möchten, waren die USA mit 9 Prozent das begehrteste Zielland, gefolgt von Australien (7 %), Kanada (7 %), der Schweiz (6 %), Frankreich (4 %), Deutschland (4 %), Großbritannien (4 %) und Italien (3 %).

Dass die USA 2013 als größte Gefahr für den Weltfrieden eingestuft wurden, war keine gänzlich neue Entwicklung. »Ich glaube, den meisten Europäern erscheint Amerika derzeit als das gefährlichste Land der Welt«, hatte der britische Historiker Arnold Toynbee schon 1971 gesagt, ohne dass er auf empirische Daten aus einer Umfrage zurückgreifen konnte. »Nachdem Amerika fraglos das mächtigste Land ist, hat die Wandlung des Amerikabildes in den letzten dreißig Jahren etwas sehr Erschreckendes«, so Toynbee, der vor dem Hintergrund des laufenden Vietnamkrieges schrieb. »Wahrscheinlich noch erschreckender ist es für die große Mehrheit der menschlichen Bevölkerung, die weder Europäer noch Nordamerikaner sind, sondern Lateinamerikaner, Asiaten und Afrikaner.« Denn immer wieder habe die USA mit rücksichtsloser Gewalt in die inneren Angelegenheiten anderer Länder eingegriffen. Daher, so Toynbee, seien die USA »der Alptraum«.9

Nach dem Amtsantritt von US-­Präsident Donald Trump im Ja­nuar 2017 wurden die Werte für die USA nicht besser. »Die Besorgnis über die Macht und den Einfluss der USA ist in vielen Ländern weltweit angestiegen, während das Vertrauen in den US-­Präsidenten stark eingebrochen ist«, erklärte das US-­Meinungsforschungsinstitut Pew im ­August 2017. Pew befragte Menschen in 30 verschiedenen Ländern aus Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika, Asien und Australien. Diese globale Umfrage wurde erstmals 2013 während der Präsidentschaft von Obama durchgeführt, und dann nochmals 2017, als Präsident Trump im Weißen Haus regierte. Schon unter Präsident Obama wurden die USA als große Gefahr für die Welt eingestuft, doch nachdem Präsident Trump ins Weiße Haus eingezogen war, nahm das Misstrauen gegenüber den USA noch weiter zu.

»In 21 der befragten 30 Länder hat die Anzahl der Menschen zugenommen, welche die USA als eine ernste Gefahr für ihr Land einstufen«, fand Pew im Jahre 2017. Die Nachbarn Mexiko und Kanada stuften die USA als eine größere Gefahr ein als China oder Russland. Auch in den NATO-­Staaten Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Holland wurden die USA in der Umfrage von 2017 als gefährlicher eingestuft als noch in der Umfrage von 2013. Zudem fand Pew heraus, dass Frauen in Australien, Kanada, Japan, Großbritannien und Frankreich die USA als größere Gefahr einstufen als die befragten Männer im selben Land. Ebenso ergab die Umfrage, dass Menschen, die linke Parteien wählen, in Großbritannien, Schweden, Südkorea und Australien die USA als größere Gefahr einstufen als Menschen, die in denselben Staaten rechte Parteien wählen.10

Aktuelle Untersuchungen aus Deutschland bestätigen diese kritische Sicht auf die USA. Nach einer im Jahre 2018 publizierten Studie der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen »geht für 79 Prozent der Deutschen die größte Gefährdung des Weltfriedens vom US-­Präsidenten Donald Trump aus. Nur für 13 Prozent ist Putin eine Gefahr für die Welt, für acht Prozent sind beide gleichermaßen furchteinflößend.« Das Ansehen der USA ist in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. »Die USA, die nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg erstaunlich schnell von einer Sieger- zur bewunderten, ja verehrten Schutzmacht wurden, werden von den Deutschen immer kritischer gesehen«, kommentierte die Augsburger Allgemeine Zeitung die Forsa-­Studie. Einen Bruch in der Beurteilung der USA habe es nach dem Einzug von George W. Bush ins Weiße Haus im Jahr 2001 gegeben, so der deutsche Studienleiter Manfred Güllner. »Er galt spätestens nach dem Irak-­Krieg als im Vergleich zu Putin weit gefährlicherer Kriegstreiber. Bushs Vorgänger Bill Clinton haben die Deutschen noch vertraut.«11

Immer neue Umfragen erhärten dieses Bild. »Die Deutschen sehen die USA als größte Bedrohung für den Frieden, vor Nordkorea, der Türkei und Russland«, vermeldete der »Sicherheitsreport 2019«, der seit 2011 jährlich erhoben wird. In der repräsentativen Bevölkerungsumfrage wurden über 1200 Deutsche ab 16 Jahren durch das Centrum für...

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