Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Blutjuwelen. Ostfriesenkrimi

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
200 Seiten
Deutsch
Klaranterschienen am10.03.20231. Auflage
"Also doch alte Kamellen als Mordmotiv?" Der Inhaber eines Leeraner Juweliergeschäfts liegt ermordet in seinem Laden, alles deutet zunächst auf einen aus den Fugen geratenen Raubmord hin. Doch schon am Tatort merken die Kommissarinnen Insa Warnders und Ingeborg Hahn, dass hier etwas nicht stimmt. Da wollte jemand, dass Hanno Fuhrmann tot ist! Haben die Täter zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und neben dem lukrativen Raub noch eine persönliche Rechnung beglichen? Insa Warnders befragt die ostfriesische Landfrauen-Gerüchteküche, die zum Glück mal wieder bestens Bescheid weiß. Nicht nur über die Schwangerschaft von Tammo Fuhrmanns Ehefrau, sondern auch darüber, dass das Kind angeblich nicht von ihm sei. Und dann stoßen Warnders und Hahn auf die emotionale Familiengeschichte des Opfers, die selbst die hartgesottenste Ermittlerin nicht kaltlassen kann...mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

Klappentext"Also doch alte Kamellen als Mordmotiv?" Der Inhaber eines Leeraner Juweliergeschäfts liegt ermordet in seinem Laden, alles deutet zunächst auf einen aus den Fugen geratenen Raubmord hin. Doch schon am Tatort merken die Kommissarinnen Insa Warnders und Ingeborg Hahn, dass hier etwas nicht stimmt. Da wollte jemand, dass Hanno Fuhrmann tot ist! Haben die Täter zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und neben dem lukrativen Raub noch eine persönliche Rechnung beglichen? Insa Warnders befragt die ostfriesische Landfrauen-Gerüchteküche, die zum Glück mal wieder bestens Bescheid weiß. Nicht nur über die Schwangerschaft von Tammo Fuhrmanns Ehefrau, sondern auch darüber, dass das Kind angeblich nicht von ihm sei. Und dann stoßen Warnders und Hahn auf die emotionale Familiengeschichte des Opfers, die selbst die hartgesottenste Ermittlerin nicht kaltlassen kann...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783965867451
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum10.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11184066
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

 

Auf dem Weg ins Büro hatten wir kurz angehalten und belegte Brötchen gekauft, denn unsere Mägen knurrten lautstark um die Wette. Zwar gingen wir das Risiko ein, dass wir am Ende zu viel hatten, da durchaus die Möglichkeit bestand, dass Antje ebenfalls Frühstück besorgt hatte, doch für eventuellen Überschuss gab es immer ein paar hungrige Mäuler in der Inspektion.

Antje grinste, als wir das Vorzimmer betraten und ihr Blick auf die Brötchentüte fiel. »Dachte ich s mir doch. Wenn ihr so früh rausgeklingelt werdet, dann bringt ihr Frühstück mit. Ich hab Kuchen zum Nachtisch besorgt.«

Ich musste lachen. »Nachtisch zum Frühstück?«

Antje zuckte mit den Schultern. »Spricht nichts dagegen, oder? Wir werden vermutlich sowieso aufs Mittagessen verzichten.«

»Auch wieder wahr.«

»Geht ins Besprechungszimmer. Der Tisch ist schon gedeckt.«

Wenig später saßen wir mit frischem Kaffee, Brötchen und Kuchen an unserem Besprechungstisch und füllten erst einmal unsere Mägen.

»Warum haben wir uns eigentlich nicht die Nummer von diesem Tilmann Drosten geben lassen?«, nuschelte Inge mit vollem Mund. »Der ist doch wohl im Moment unsere beste Spur.«

Ich schaute sie mit fragend hochgezogenen Brauen an. »Na ja, zum einen dürfte es kein Hexenwerk sein, Adresse und Telefonnummer eines Schmuckgroßhändlers in Aurich herauszufinden, zum anderen - warum ist der unsere beste Spur? Fuhrmann ist überfallen und im Verlauf dieses Überfalls ermordet worden. Denkst du ernsthaft, ein Schmuckgroßhändler überfällt ein kleines Geschäft?«

Auch Antje schaute Inge irritiert an.

»Na, aber wir haben auch die Aussage von Heike Fuhrmanns Bruder, dass Drosten Frau Fuhrmann unbedingt unter Vertrag nehmen wollte. Was, wenn der Überfall nur das Ablenkungsmanöver für einen geplanten Mord war?«

»Pffffft ⦫, machte ich. »Findest du das nicht ein bisschen weit hergeholt? Wenn s läuft wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es meistens auch eine. Ich sage, es handelt sich um einen aus dem Ruder gelaufenen Überfall.«

Antje unterstützte meine Theorie, heftig mit dem Kopf nickend, da ihr Mund zu vollgestopft war, um etwas zu sagen.

»Sehe ich anders«, widersprach Inge. »Dem Mann wurde die Kehle durchgeschnitten. Da ist nicht einfach nur was schiefgelaufen. Da wollte jemand, dass Fuhrmann tot ist. Außerdem - da kommt der einmal früher zur Arbeit und ausgerechnet an diesem Tag wird sein Laden ausgeraubt und er ertappt die Täter auf frischer Tat? Ein bisschen viel Zufall, oder? Außerdem waren da die Schlüssel, die Fuhrmann hat fallen lassen. Würde ein Einbrecher die nicht an sich nehmen, um sich möglicherweise auch noch die Wertgegenstände im Hause Fuhrmann aneignen zu können?«

»Mmmh«, gab Antje mit nun wieder leerem Mund von sich. »Da ist was dran. Man sollte meinen, wenn die Einbrecher ertappt wurden, dass sie den Mann schlimmstenfalls niedergeschlagen hätten. Die Info, dass ihm die Kehle durchgeschnitten wurde, hatte ich bisher nicht. Mit diesem Wissen würde ich aber eher Inge zustimmen, dass der Überfall den Mord nur verschleiern soll. Und ja, ich denke auch, dass ein Räuber die Schlüssel mitgenommen hätte.«

»Okay, ihr habt gewonnen. In Ermangelung anderer Spuren sollten wir also mit Herrn Drosten sprechen.«

»Welchen Eindruck machte die Witwe auf euch?«, wollte Antje wissen.

»Einen überzeugend schockierten«, antwortete Inge. »Mein kriminalistischer siebter Sinn behauptet zumindest nach dem ersten Eindruck, dass sie nichts mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat. Ebenso wenig wie ihr Bruder. Dennoch würde ich dich bitten, Hintergrundinformationen über die beiden einzuholen. Man weiß ja nie, ob der zweite Eindruck nicht am Ende ein ganz anderer ist. Namen und Anschriften hab ich dir schon geschickt.«

Antje nickte. »Alles klar. Erledige ich, sobald ihr euch auf den Weg nach Aurich macht. Ihr fahrt doch hin, oder?«

»Sicher«, bestätigte ich. »Auch wenn ich immer noch nicht hundertprozentig von eurer Theorie überzeugt bin, so möchte ich eine solche Befragung doch lieber von Angesicht zu Angesicht durchführen. Am Telefon lügt es sich erheblich leichter.«

So machten wir uns auf den Weg in die Auricher Innenstadt, nachdem wir das Frühstück beendet hatten.

Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe des Schmuckhandels, der sich in einer schmalen Seitenstraße befand.

Inge schaute sich um. »Na, viel Laufkundschaft werden die hier aber nicht haben«, stellte sie fest.

Ich wies auf ein doppelflügeliges, grün gestrichenes Tor, an dem ein Firmenschild befestigt war. »Wahrscheinlich legt der Herr Drosten auch gar keinen Wert auf Laufkundschaft. Es ist ein Großhandel. Ich nehme an, Drosten beliefert Ladengeschäfte.«

Eine Klingel gab es nicht, also drückte ich die Klinke der in den rechten Torflügel eingelassenen Tür, die sich problemlos öffnen ließ und durch die unser Weg in einen Innenhof führte. Etliche Blumenkübel wiesen darauf hin, dass man während der Frühlings- und Sommermonate hier von einer wahren Blütenpracht empfangen wurde. Jetzt allerdings gab es nur noch verwelkte und teils durch erste Nachtfröste erfrorene Reste der Bepflanzung.

Ein weiteres Schild neben einer Glastür leitete uns weiter. Hier gab es eine Klingel, die Inge sofort drückte.

Es dauerte nicht lange und eine blonde Frau um die dreißig schaute uns fragend durch das Glas an, bevor sie öffnete. »Haben wir einen Termin?«, erkundigte sie sich.

Inge hatte bereits ihren Dienstausweis gezückt und hielt ihn der Frau entgegen. »Kriminalpolizei Leer. Mein Name ist Hahn, das ist meine Kollegin Warnders. Wir müssten Herrn Drosten sprechen.«

Die fragende Miene der Frau wich einer erschrockenen. »Ist etwas passiert?«, stieß sie hervor.

»Dürften wir zuerst erfahren, wer Sie sind?«, entgegnete ich.

»Oh, ja, natürlich. Eva Drosten. Tilmann ist mein Ehemann. Kommen Sie doch bitte herein.«

Wir folgten ihr ins Gebäude, wo sie uns in einen Raum führte, in dem es einige bequem wirkende Sessel gab. »Nehmen Sie doch kurz Platz. Mein Mann ist im Lager. Ich hole ihn rasch.« Und schon war sie verschwunden.

Statt mich zu setzen, schaute ich mich um. An den Wänden hingen gerahmte Fotos von Schmuckstücken, die durch entsprechende Beleuchtung und Hintergründe exzellent in Szene gesetzt worden waren.

Auch Inge betrachtete die Bilder. »Wow! Das ist kein Modeschmuck«, stellte sie fest.

»Nein, definitiv nicht.« Eine männliche Stimme ließ uns herumfahren.

Lächelnd kam uns ein Enddreißiger in Jeans und Karohemd mit zum Gruß entgegengestreckter Hand entgegen. »Tilmann Drosten«, stellte er sich vor, während er uns nacheinander die Hände schüttelte. »Was kann ich für Sie tun?«

»Die Schmuckhandlung Fuhrmann in Leer ist Ihnen ein Begriff?«, fragte Inge.

Drosten nickte. »Selbstverständlich.« Er wies in Richtung der Sessel. »Nehmen Sie doch Platz, meine Damen.«

Diesmal nahmen wir die Einladung an und auch Tilmann Drosten setzte sich. »Tammo Fuhrmann ist ein langjähriger Kunde von mir. Obwohl seine Frau Heike viel schönere Schmuckstücke fertigt, als ich sie beschaffen könnte. Aber natürlich ist sie nicht in der Lage, Tammos komplettes Sortiment zu bestücken.« Nun schien ihm einzufallen, dass er gerade mit zwei Beamtinnen der Kriminalpolizei sprach. »Ist Tammos Laden überfallen worden?«

»Wie kommen Sie darauf?«, hakte Inge nach.

Drosten lächelte. »Nun, ich nehme nicht an, dass die Kriminalpolizei zu mir kommt, um mit mir über Geschäftsbeziehungen zu plaudern. Und ich gehe davon aus, dass weder Tammo noch Heike ein Verbrechen verübt haben.«

Inge nickte und ich sagte: »In den frühen Morgenstunden wurde in das Geschäft der Fuhrmanns eingebrochen. Allem Anschein nach überraschte Herr Fuhrmann den oder die Täter und bezahlte dies mit seinem Leben.« Auch wenn es sich womöglich nicht so verhielt, wie gerade von mir geschildert, so wollte ich in der Öffentlichkeit noch nicht erwähnen, dass es sich unter Umständen um zwei voneinander unabhängige Taten handeln könnte.

Entsetzt riss Drosten die Augen auf. »Oh, mein Gott! Tammo wurde ermordet?«

Diesmal nickte ich.

Drosten sprang auf und bevor wir ihn aufhalten konnten, war er zur Tür hinaus.

Wir hörten, wie er rief: »Eva! Du musst sofort nach Leer! Tammo wurde ermordet!«

»Was?« Auch Eva Drosten schien schockiert zu sein. »Aber wie â¦? Warum â¦? Was ist passiert?«

Tilmann Drosten antwortete seiner Frau, jedoch so leise, dass wir nicht verstehen konnten, was er sagte. Kurz...

mehr