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Die Rettung der Küstenwölfe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am14.03.20231. Auflage
Einsatz gegen Wolfsjäger - Erfolgsautor Christopher Ross mit einem ganz neuen Thema voller Geheimnisse und Spannung Die junge Journalistin Ella Moore bekommt den Auftrag, über den Great Bear Rainforest an der Westküste Kanadas zu berichten. Von der Aufgabe, aber auch von ihrem Begleiter, Fotograf Chris Bailey, ist sie nicht sehr angetan. Vor Ort lernen die beiden die geheimnisvollen Küstenwölfe kennen, die auch bei einigen Wolfsjägern sehr beliebt scheinen. Tierschützer und Einheimische versuchen zwar, sich ihnen in den Weg zu stellen, aber erst mit Ellas und Chris' Hilfe, gelingt es, die Jäger aufzuhalten. Denn je näher sich die beiden Reporter kommen, desto mehr bemerken sie, wie gut sie als Team funktionieren ... Eine Liebesgeschichte, so lebendig wie die felsigen Strände und dichten Wälder Kanadas!

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEinsatz gegen Wolfsjäger - Erfolgsautor Christopher Ross mit einem ganz neuen Thema voller Geheimnisse und Spannung Die junge Journalistin Ella Moore bekommt den Auftrag, über den Great Bear Rainforest an der Westküste Kanadas zu berichten. Von der Aufgabe, aber auch von ihrem Begleiter, Fotograf Chris Bailey, ist sie nicht sehr angetan. Vor Ort lernen die beiden die geheimnisvollen Küstenwölfe kennen, die auch bei einigen Wolfsjägern sehr beliebt scheinen. Tierschützer und Einheimische versuchen zwar, sich ihnen in den Weg zu stellen, aber erst mit Ellas und Chris' Hilfe, gelingt es, die Jäger aufzuhalten. Denn je näher sich die beiden Reporter kommen, desto mehr bemerken sie, wie gut sie als Team funktionieren ... Eine Liebesgeschichte, so lebendig wie die felsigen Strände und dichten Wälder Kanadas!

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764193300
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3395 Kbytes
Artikel-Nr.11217189
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Ella Moore wäre lieber an die Südsee geflogen und hätte sich auf irgendeiner einsamen Insel mit tropischen Drinks verwöhnen lassen. Stattdessen gab es Kaffee, Cola oder Wasser in der neuen Economy-Class von Western Airlines, und die Triple-Seven flog nicht nach Tahiti oder Boa-Boa, sondern einmal über L. A. Sie befand sich auf einem Rundflug, der die Medien für die umgestaltete Economy-Kabine der Airline begeistern sollte. Wie geschaffen für eine ehemalige Bloggerin und angehende Journalistin, glaubte ihre Chefredakteurin.

Zwei Sitze von ihr entfernt in der spärlich besetzen Boeing saß Timmy Baldwin, einer der älteren Fotografen von Blue Horizons. Er hatte seine beste Zeit längst hinter sich und bekam schon lange keine Doppelseiten mehr in dem Reisemagazin. Er war mit Aufträgen wie diesem zufrieden. Die üblichen Reportage-Fotos, gemütliches Beisammensein mit altgedienten Kollegen und danach gleich wieder nach Hause. Reportagen, die keine sonderlich umkämpften Jobs waren.

Ella verließ sich darauf, dass er durch seine Routine wusste, was zu tun war, und kümmerte sich vor allem um ihre Aufgaben. Kurze Interviews mit dem Piloten, einer Flugbegleiterin und dem Designer, der für den neuen Look der Economy-Class verantwortlich war. Seine Ideen waren nicht revolutionär, werteten die Holzklasse aber sichtlich auf. Die Sitze und der Teppich waren in pastellblauen Farben gehalten, die Polster waren bequemer als normale, es gab an jedem Sitz die Möglichkeit, seinen Laptop oder sein Handy anzuschließen, und einen modernen Kiosk, an dem man während des Fluges kleine Snacks kaufen konnte.

Der Flug selbst war eher langweilig. Sie drehten eine große Runde über dem Pazifik, bekamen den Smog über Los Angeles im orangefarbenen Licht der sinkenden Sonne zu sehen und steuerten nach ungefähr einer Stunde wieder den Flughafen an. Ein aufregendes Erlebnis für jemanden, der noch nie geflogen war, aber so ziemlich das Gegenteil von dem, was Ella sich von ihren Aufträgen für Blue Horizons erwartete. Als Reisebloggerin hatte sie mit einem mehrteiligen Erlebnisbericht über die historische Route 66 auf sich aufmerksam gemacht und war damit sogar ins Regionalfernsehen gekommen. In einem 57 Chevy war sie der alten Route von Chicago nach Los Angeles gefolgt und hatte auf sehr humorvolle Weise von den »schrägen Vögeln entlang der Straße« berichtet. Einem 95-jährigen Oldtimer, der an der Route 66 aufgewachsen war und noch immer von den alten Zeiten träumte, einem Sammler von alten Cadillacs, der gerade seinen hundertsten Wagen ersteigert hatte, der Tochter eines Rodeoreiters, die sich als eine der wenigen Frauen auf einen wilden Bullen wagte, und vielen weiteren interessanten Charakteren.

Melanie Hall, die Chefredakteurin von Blue Horizons, hatte sie nach ihrem Fernsehauftritt im Studio angerufen und ihr einen Job angeboten. »Bei uns erreichen Sie zehnmal so viele Leser wie als Bloggerin«, sagte sie, »und Sie bekommen ein Gehalt, das sich sehen lassen kann. Aber Sie müssen ranklotzen! Auf den üblichen Hochglanz-Journalismus der anderen Reisemagazine legen wir keinen Wert. Der bleibt sowieso nicht mehr lange. Das Internet ist voll von schönen Bildern. Wir wollen die Seele einer Destination einfangen. So wie Sie es mit Ihrer Route 66-Serie getan haben, nur noch eindringlicher. Trauen Sie sich das zu, Ella? Natürlich trauen Sie sich das zu, also los!«

Ein halbes Jahr war das her. Sie hatte über Monterey am Highway One und die Chinatown von San Francisco berichtet, hatte lästige Aufträge wie diesen erledigt, aber an die wirklich interessanten Themen hatte Melanie sie noch nicht herangelassen. »Haben Sie noch ein wenig Geduld«, hatte sie gesagt. »Wir alle mussten einmal klein anfangen. Oder meinen Sie, ich durfte in meinem ersten Jahr schon über die Wüsten in Australien oder die Eisbären in der Arktis berichten? Ich sag Ihnen Bescheid, wenn es dann so weit ist. Auch mit kleinen Reportagen kann man Eindruck schinden. Grooven Sie sich ein, Ella!«

Nachdem die Triple-Seven gelandet war, verabschiedete sich Timmy Baldwin von ihr. »Ich weiß gar nicht, warum ich so einen Scheiß noch mitmache«, sagte er. »Mit Hochzeitsfotos und Porträts würde ich wahrscheinlich genauso viel verdienen und hätte weniger Stress.« Er lachte. »Schreiben Sie was Anständiges, junge Frau! Melanie kann ziemlich ungemütlich werden, wenn Sie nicht das liefern, was Sie sich vorgestellt hat. Meine Fotos gehen heute noch raus. Und die Aufnahmen von Western Airlines maile ich auch gleich mit.«

Ella verdrehte die Augen, stieg in ihren Chevy und fuhr nach Hause. Sie wohnte in einem vierstöckigen Apartmenthaus in Canoga Park, einem Vorort von Los Angeles. Wie fast jeden Tag im Spätsommer war es warm und viel zu trocken im San Fernando Valley, und sie war froh, als sie endlich den kühlen Luftstrom ihrer Klimaanlage spürte. Mit einem Cappuccino aus der Kaffeemaschine, die sie von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen hatte, und in Jogginghose und T-Shirt setzte sie sich an den Computer. Melanie hatte keinen Ablieferungstermin genannt, und sie hätte eigentlich noch einige Tage bis zum Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe gehabt, wollte aber kein Risiko eingehen. Ihre Chefin mochte es überhaupt nicht, wenn man sich zu viel Zeit mit der Arbeit ließ.

Der Text war also reine Routine. Ein hübscher kleiner Kasten auf den Info-Seiten, mehr war für einen solchen Beitrag nicht drin. Keine Spur von »die Seele einer Destination einfangen«, nett verpackte Fakten, weiter nichts. Eigentlich war das ein Rückschlag, denn Monterey und Chinatown waren damals immerhin vier Seiten wert gewesen, und sie hatte dabei versucht, die begrenzten Möglichkeiten wenigstens für ihre Weiterbildung zu nutzen. Lob verteilte Melanie sehr selten, mehr als ein »Okay« oder »Passt so« waren bei ihr selten drin.

Ellas Cappuccino war noch warm, als sie den Artikel beendet hatte und noch einmal durchlas. Mit einem Seufzer hängte sie die Datei an eine E-Mail an und schickte sie Melanie. Noch so ein lahmer Auftrag und ich drehe durch, dachte sie.

Keine zehn Minuten später meldete sich ihr Handy mit diesem schrillen Klingelton, der sie selbst aus dem Tiefschlaf holte. Es war Melanie. Sie befürchtete schon, den Artikel noch mal umschreiben zu müssen, doch ihre Chefin sagte nur: »Hallo, Ella. Ich hab Ihren Artikel bekommen. Ist okay so.«

Im Hintergrund waren Stimmengewirr und das Klappern von Geschirr zu hören. »Kennen Sie das Nobu? Die Sushi-Bar am La Cienega Boulevard? Setzen Sie sich ins Auto und kommen Sie her!«

»Jetzt? Aber ...«

»Nichts aber. Wir haben was Wichtiges zu besprechen.«

»Okay, ich bin schon unterwegs.«

Ella mochte Sushi, war aber erst einmal im Nobu gewesen. Sie hatte dort vor einigen Wochen ein Date gehabt, das aber gründlich in die Hose gegangen war. Der Typ hatte den ganzen Abend nur über Computerspiele und Superhelden gesprochen und sich kein bisschen für sie interessiert. Was ihn nicht daran gehindert hatte, sie vor ihrem Wagen zu bedrängen und anzuflehen, ihn zu sich nach Hause zu begleiten.

Sie steckte sicherheitshalber einen Ausdruck ihres Artikels in ihre Umhängetasche und fuhr nach West Hollywood. Über den Freeway kam sie schneller voran, als sie befürchtet hatte. So fuhr sie bereits eine halbe Stunde später auf den Parkplatz neben dem Restaurant. Ella hatte immer noch keine Ahnung, warum ihre Chefin sie in diese noble Sushi-Bar bestellt hatte, und bereits den ganzen Weg über die Gründe gegrübelt. Wenn Melanie ihr Missfallen über etwas äußern oder sie Ella kündigen wollte, hätte sie das doch eher in der Redaktion und nicht in einem solchen Restaurant getan. Und dass es etwas zu feiern gab, war für Ella kaum vorstellbar. Nicht bei einer Chefin wie Melanie, die sich zwar freundlich, aber meist auch knallhart gab. Nur ihre Top-Leute lud sie in Edellokale ein.

Melanie saß an einem Vierertisch gegenüber der Bar und hatte eine kleine Platte mit Nigiri vor sich stehen. Sie war um die Fünfzig, hatte zwei Botox-Behandlungen hinter sich, die sie etwas glatter, aber auch maskenhafter aussehen ließen, und trug beige weitgeschnittene Anzughosen und ein Top in dezentem Rosa. Ihre Jacke lag auf der Bank neben ihr.

»Ella!«, rief sie erfreut. »Setzen Sie sich und bestellen Sie! Der Toro ist heute wieder ausgezeichnet. Keine Bange, Essen und Getränke gehen auf mich! Sie sehen etwas blass aus.«

»Es geht mir gut«, murmelte Ella nicht ganz überzeugend. Was wollte Melanie bloß von ihr?

Sie bestellte ein kleines Sortiment Nigiri-Sushi und grünen Tee und blickte Melanie erwartungsvoll an. Nur mühsam unterdrückte sie ihre Aufregung. Melanie wartete, bis die Bedienung das Sushi gebracht hatte und lächelte verstohlen, als würde es ihr Spaß machen, Ella schmoren zu...
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