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After the fire - die Feuerprobe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
408 Seiten
Deutsch
Dead Soft Verlagerschienen am16.03.20231. Auflage
Eine einzige Kugel zerstörte Dr. Jordan Petersons Träume. Nach dem Tod seines Geliebten gerät Jordan in eine endlose Spirale der Selbstzerstörung, die ihn beinahe seine Freunde, seine Karriere und sein Leben kostet. Als Jordan eng mit dem unnahbaren Lucas Conover zusammenarbeiten muss, holen ihn die mysteriöse Vergangenheit und die unerwartete Freundlichkeit des Investmentbankers zurück ins Leben und wecken Gefühle in ihm, die er für immer verloren geglaubt hatte. Der Verrat seines Pflegebruders, den er verehrte, hat Lucas Conover gelehrt, niemandem zu vertrauen oder zu glauben. Sein Leben in Einsamkeit befreit ihn nicht von dem Albtraum seiner Jugend, sondern bestärkt ihn in der Überzeugung, dass er sich niemals verlieben würde. Als der Tod eines seiner Klienten ihn zwingt, eng mit Dr. Jordan Peterson zusammenzuarbeiten, trifft er auf einen Menschen, dessen Leid sein eigenes übersteigt. Obwohl Jordan seine Bemühungen, ihm zu helfen, zurückweist, drängt etwas in Luke ihn dazu, mehr über den ersten Mann herauszufinden, der ihm je unter die Haut gegangen ist. Band 1: Der Weg durch das Feuer Band 2: After the Fire - die Feuerprobemehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEine einzige Kugel zerstörte Dr. Jordan Petersons Träume. Nach dem Tod seines Geliebten gerät Jordan in eine endlose Spirale der Selbstzerstörung, die ihn beinahe seine Freunde, seine Karriere und sein Leben kostet. Als Jordan eng mit dem unnahbaren Lucas Conover zusammenarbeiten muss, holen ihn die mysteriöse Vergangenheit und die unerwartete Freundlichkeit des Investmentbankers zurück ins Leben und wecken Gefühle in ihm, die er für immer verloren geglaubt hatte. Der Verrat seines Pflegebruders, den er verehrte, hat Lucas Conover gelehrt, niemandem zu vertrauen oder zu glauben. Sein Leben in Einsamkeit befreit ihn nicht von dem Albtraum seiner Jugend, sondern bestärkt ihn in der Überzeugung, dass er sich niemals verlieben würde. Als der Tod eines seiner Klienten ihn zwingt, eng mit Dr. Jordan Peterson zusammenzuarbeiten, trifft er auf einen Menschen, dessen Leid sein eigenes übersteigt. Obwohl Jordan seine Bemühungen, ihm zu helfen, zurückweist, drängt etwas in Luke ihn dazu, mehr über den ersten Mann herauszufinden, der ihm je unter die Haut gegangen ist. Band 1: Der Weg durch das Feuer Band 2: After the Fire - die Feuerprobe
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960895824
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten408 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2261 Kbytes
Artikel-Nr.11239651
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 
Kapitel 2

 

 

Montagmorgen sind scheiße. Da der Wecker unaufhörlich schrillte, rollte sich Lucas Conover mit einem Grunzen aus dem Bett und schlurfte ins Badezimmer. Er erleichterte sich, putzte sich die Zähne und stellte die Dusche an, ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen.

Das heiße Wasser, das über sein Gesicht und seinen Körper strömte, belebte ihn ein wenig. Um Zeit zu sparen, rasierte er sich unter der Dusche und holte sich anschließend schnell einen runter, woraufhin er zwar weniger angespannt war, sich aber nicht besser fühlte als zuvor. Es war traurig, dass Sex für einen dreißigjährigen Mann inzwischen nur noch ein Duschritual war, aber wenn man bedachte, dass seine Hand jahrelang das Einzige war, was ihm in seinem Leben Vergnügen bereitet hatte, überraschte ihn das nicht. Es war besser, auf Nummer sicher zu gehen. Und sicher zu sein war das Einzige, was Luke vom Leben wollte.

Das passierte, wenn man mit Angst zum Frühstück aufwuchs und hoffte, dass der Mann, der vorgab, sein Vater zu sein, noch so betrunken von der vergangenen Nacht war, dass er wie ein Toter schlief, damit man seinen kleinen Bruder schnappen und zur Schule rennen konnte, bevor der besoffene Mistkerl aufwachte. Und dann gab es Tage, an denen Luke und Brandon nicht auf ihre Frühstücksflocken warteten, sondern lieber früher zur Schule gingen, als zu Hause herumzuhängen und ihren Vater wütend herumbrüllen zu hören. Luke wollte seinen Tag nicht mit unangenehmen und unerwünschten Erinnerungen beginnen, drückte sich das Wasser aus den Haaren und trat aus der Dusche.

Nachdem er sich abgetrocknet hatte, fuhr er mit einem Kamm durch seine nassen Locken und kehrte dann ins Schlafzimmer zurück, um sich anzuziehen. Ohne richtig hinzusehen, zog er ein hellblaues Hemd und einen marineblauen Anzug aus dem Kleiderschrank. Er suchte eine Krawatte aus, band sie aber nicht um. Schlimm genug, dass er das verdammte Ding den ganzen Tag über tragen musste, da konnte er wenigstens seinen Kaffee genießen, ohne stranguliert zu werden. Er legte sich die Krawatte um den Hals, verließ das Schlafzimmer und ging in die Küche.

Als er die Wohnung gekauft hatte, war es eine typische schmale New Yorker Pantry-Küche gewesen, aber da er das Gefühl der Enge hasste, hatte er die Trennwand zum Wohnzimmer entfernt, um einen offenen, hellen Raum zu schaffen. Dadurch fiel das Licht aus dem Wohnzimmer in die Wohnung. Der breite Tresen diente ihm als Tisch und die weißen Schränke und schwarzen Granitarbeitsplatten schimmerten, wenn das Sonnenlicht darauf fiel. Doch im Moment zog nur die glänzende Edelstahlkaffeekanne seine Aufmerksamkeit auf sich. Er nahm seinen riesigen Kaffeebecher aus dem Abtropfgestell und goss sich eine große Tasse des belebenden Gebräus ein.

Gelegentlich fragte er sich, wie es wohl wäre, sein Leben mit jemandem zu teilen, nicht jeden Tag allein aufzuwachen, aber dieser weit hergeholte Gedanke hielt nie lange an. Er nippte an seinem Kaffee, dankbar für alles, was er jetzt hatte und vergaß nie, was er durchgemacht hatte, um an diesen Punkt zu gelangen. Nach den langen, harten Jahren des Alleinseins hatte er gelernt, damit zu leben. Seit Ash - sein heißgeliebter Pflegebruder - ihn und ihren jüngeren Bruder im Stich gelassen hatte. Seit seiner letzten Nacht zu Hause bei seinem Pflegevater Munson und als er in einem Krankenhaus aufgewacht war und festgestellt hatte, dass er von seiner Familie zurückgelassen worden war. Nach einem ganzen Jahrzehnt, in dem er sich nur auf seinen Verstand verlassen konnte und lernen musste, zu überleben.

Er schloss seine Hand fester um die Kaffeetasse. Nicht schon wieder und nicht heute. Montage waren schon schlimm genug, ohne dass der Gedanke an die beiden ihm den Tag ruinierte, bevor er überhaupt begonnen hatte. Es hatte Jahre gedauert, bis er sich mit Munsons Taten abgefunden hatte und Ashs Verrat klebte an ihm wie eine zweite Haut, die er nicht ohne weiteren Schaden anzurichten entfernen konnte.

Er schüttete den kalten Rest seines Kaffees in die Spüle und füllte frischen in seinen To-go-Becher aus Edelstahl. Nachdem er ihn auf dem Tisch im Flur abgestellt hatte, stellte sich Luke vor den goldgerahmten Spiegel und band seine Krawatte. Ein kurzes Grinsen huschte über seine Lippen, als er mit den Händen über die kleinen Pu-der-Bär-Gesichter auf der dunkelblauen Seide strich.

Seine Krawatten waren immer das Gesprächsthema der Sekretärinnen. Da er stets gewissenhaft arbeitete und bei seinen Kollegen nicht gerade für seinen Sinn für Humor bekannt war, drückten seine Krawatten diesen für Luke aus. Sie waren immer mit Zeichentrickfiguren bedruckt - Bugs Bunny, Familie Feuerstein oder Pokémon-Figuren.

Er schlüpfte in seine Anzugsjacke, zog seinen gefütterten Regenmantel an und verließ seine Wohnung. Niemand wusste, dass diese Krawatten eine Art Hommage an seinen kleinen Bruder Brandon waren, den er so sehr vermisste. Die Samstagmorgen, die sie alle zusammen auf der Couch verbracht und Zeichentrickfilme geschaut hatten, gehörten zu den glücklichsten Momenten seiner Kindheit. Brandon hatte immer auf Ashs Schoß gesessen und eklige zuckerhaltige Cornflakes ausgeteilt, bis Munson aufwachte und ins Wohnzimmer stolperte, wo sie herumhingen. Dann fand Ash jedes Mal eine Ausrede, um zu verschwinden und schob Brandon neben Luke.

Schon damals hatte der Mistkerl sie sitzen lassen.

Im Aufzug warf er einen Blick auf sein Handy und sah einen Kalendereintrag für ein neues Treffen, das seine Sekretärin für elf Uhr mit dem schwer fassbaren Dr. Jordan Peterson angesetzt hatte. Sieh an, sieh an. Endlich hatte er die Ratte aus ihrem Loch gelockt. Luke konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Es passte, dass eine Drohung der einzige Weg war, um sicherzustellen, dass der Mann nach Monaten auftauchen würde.

Keith war ein guter Mann und nach seinem sinnlosen Tod war Luke am Boden zerstört gewesen. Er hatte sich jahrelang um Keiths Investitionen gekümmert, schon bevor Dr. Peterson aufgetaucht war, und Luke und der Detective waren sich recht nahegekommen - so nahe, wie Luke eben jemanden an sich heranließ. Als Keith ihm mitteilte, dass er Peterson heiraten würde, hatte Luke versuchte, ihn davor zu warnen, dem Mann die Kontrolle über ein so großes Vermögen zu geben.

Keith hatte auf seine natürliche, gutmütige Art gelacht. Luke, mein Freund, ich vertraue Jordan mit meinem Leben. Er kontrolliert bereits mein Herz. Mein Geld bedeutet mir nicht wirklich viel, wenn er nicht an meiner Seite ist, um es mit mir zu teilen.

Lukes Brust zog sich bei der Erinnerung an den großen blonden Detective, der so unbekümmert gelacht hatte, zusammen. Keine zwei Monate später lag er in seinem Grab. Das Leben war so verdammt ungerecht. Ein Stück Scheiße wie Munson blieb am Leben, während ein so guter und anständiger Mensch wie Keith ⦠verdammt. Luke rieb sich die plötzlich feuchten Augen und hielt dann an der Ecke 19th St. und Eighth Avenue ein Taxi an.

Sechsundfünfzigste und Lex. Der Taxifahrer nickte und fuhr abrupt an, wodurch Luke in den Sitz gedrückt wurde. Vor ungefähr einem Jahr hatte Keith ihm ein Foto seines Partners gezeigt. Luke erinnerte sich an Peterson als einen unglaublich attraktiven Mann, groß und schlank, mit markanten Gesichtszügen und einem etwas arroganten Grinsen. Goldblondes Haar fiel ihm in die Stirn, konnte aber die Intensität seiner blassblauen Augen nicht verbergen. Als er Keith wegen des eleganten Aussehens seines Freundes geneckt hatte, hatte der gelacht.

Sein Ego ist schon groß genug, Luke. Sag ihm das bitte nicht, wenn du ihm begegnest. Aber ungeachtet dessen, was die Leute von ihm denken mögen, ist er der beste Freund, den ich je hatte.

Luke hatte mitgelacht, aber die offensichtliche Liebe in Keiths Stimme für Peterson nicht nachvollziehen können. Er hatte sich weitgehend von Freundschaften und grundsätzlich von Beziehungen ferngehalten. Gelegentlich ging er nach der Arbeit mit ein paar Leuten ein Bier trinken, aber er nahm nie ihre Einladungen an, am Wochenende in Clubs zu gehen oder Golf zu spielen. In den seltenen Fällen, in denen die Nächte für ihn zu einsam wurden, ging er in eine Bar, um anonymen Sex zu haben. Ein heißer Mund auf seinem Schwanz war alles, was er brauchte, um die Dunkelheit in seinem Kopf zu vertreiben, aber es war nie für länger als eine Nacht. Mehr als Gelegenheitssex war für ihn nicht drin. An den meisten Wochenenden igelte er sich in seiner Wohnung ein, oder arbeitete ehrenamtlich in einem der Obdachlosenheime an der Lower East Side. Es machte ihn fertig, die Familien mit kleinen Kindern zu sehen, deren Augen voller Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung waren. Ganz egal, wie viele die Notunterkünfte verließen, es schien immer so, als würde der Platz sofort wieder von einer anderen Hilfe suchenden Familie eingenommen werden.

Es hatte sich nichts geändert, seit er allein und verängstigt dort gelebt hatte. Nur die Freundlichkeit und Entschlossenheit Wandas, der Leiterin des Heims, die dafür sorgte, dass er von der Straße wegkam und wieder zur Schule ging, hatte ihm das Leben gerettet.

Scheiße. In Erinnerungen zu schwelgen war ein verdammt großer Fehler. Mit einer dezenten Handbewegung wischte er jede Spur von Feuchtigkeit von seinen Wangen, sprach ein stilles Dankgebet für die schnelle Fahrt in die Stadt, zog seine Karte durch den Kartenleser und nahm die Quittung entgegen. Luke sprang aus dem Taxi, ließ mit forschen Schritten die Vergangenheit hinter sich und betrat den Wolkenkratzer aus Glas und Stahl, wobei er mit dem Wachmann ein...
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