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Helenas Vermächtnis - Ein historischer Fantasy-Roman

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2023
Dieser Roman schließt an die Ereignisse des Buches mit dem Titel DIE RÜCKFÜHRUNG an, ist aber auch als selbstständiger Roman zu lesen.

Diana Lenz, eine erfahrene Agentin des MAD, ist von ihrem unfreiwilligen Abenteuer aus der Zeit Konstantins des Großen in ihre Gegenwart zurückgekehrt. Doch plötzlich lösen sich von einem Moment auf den anderen in Italien Personen auf als hätten sie nie existiert. Zu Recht vermutet man, dass sie in der Vergangenheit ein Zeitparadoxon ausgelöst hat. Daher muss sie sich erneut auf eine Zeitreise begeben, um der Sache auf den Grund zu gehen, denn das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel.
Der Auslöser ist rasch gefunden, jedoch ahnt Diana nicht, welche Rolle sie wirklich in diesem phantastischen Szenario spielt.


Rainer Keip ist ein deutscher Autor, der vorrangig Krimis und historische Fantasy-Romane veröffentlciht.
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Produkt

KlappentextDieser Roman schließt an die Ereignisse des Buches mit dem Titel DIE RÜCKFÜHRUNG an, ist aber auch als selbstständiger Roman zu lesen.

Diana Lenz, eine erfahrene Agentin des MAD, ist von ihrem unfreiwilligen Abenteuer aus der Zeit Konstantins des Großen in ihre Gegenwart zurückgekehrt. Doch plötzlich lösen sich von einem Moment auf den anderen in Italien Personen auf als hätten sie nie existiert. Zu Recht vermutet man, dass sie in der Vergangenheit ein Zeitparadoxon ausgelöst hat. Daher muss sie sich erneut auf eine Zeitreise begeben, um der Sache auf den Grund zu gehen, denn das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel.
Der Auslöser ist rasch gefunden, jedoch ahnt Diana nicht, welche Rolle sie wirklich in diesem phantastischen Szenario spielt.


Rainer Keip ist ein deutscher Autor, der vorrangig Krimis und historische Fantasy-Romane veröffentlciht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757915759
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten419 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse852
Artikel-Nr.11337250
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5. Kapitel

 

Der Morgen graute bereits, als Diana ihre Schilderung der Ereignisse abschloss, aber keiner der beiden Männer zeigte irgendeinen Ausdruck von Müdigkeit auf dem Gesicht. Im Gegenteil: Sowohl Blankenstein als auch Müller hatten ihren Ausführungen gelauscht wie Kinder, denen man ein spannendes Märchen erzählt hatte.

»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Sie die Nachfolgerin von Scheherazade sind«, sagte Müller mit einem Lächeln auf den Lippen und goss sich die gefühlte zehnte Tasse Kaffee ein. »Nach all dem, was Sie uns geschildert haben, kann ich mir vorstellen, wie sehr Ihnen diese Menschen ans Herz gewachsen sind.«

Dabei hatte Diana ihnen natürlich nicht alles erzählt. Ihre sexuellen Erfahrungen gingen niemanden etwas an und sie hatte sich im Wesentlichen darauf beschränkt herauszufinden, wo sie den Fehler begangen haben könnte. Gleichzeitig hatte sie jedoch auch die emotionale Schiene nicht außer Betracht gelassen. Sie wollte bewusst hervorheben, dass sich die Menschen der Antike nicht so sehr von den heutigen unterschieden, vor allem, was den sozialen Aspekt betraf. Natürlich war es eine andere Zeit mit anderen Moralvorstellungen und die Kluft zwischen Arm und Reich war viel größer, als dies heute der Fall war, aber im Grunde genommen bewegten die Leute damals dieselben Probleme wie in ihrer Gegenwart, nur auf einer anderen Ebene.

»Das stimmt«, antwortete Diana auf Müllers Feststellung. »Besonders zu Helena hatte ich eine besondere Beziehung. Aber wir müssen zunächst analysieren, was der Auslöser des Paradoxons gewesen sein könnte.«

»Ich glaube, die Kampfhandlungen im Allgemeinen können wir ausschließen«, sagte Blankenstein. »Im Laufe einer Schlacht ergeben sich so viele Möglichkeiten und Gelegenheiten, dass auch diejenigen, die Sie getötet haben, ohnehin das Schlachtfeld nicht lebend verlassen hätten. Auch Ihre recht gewagte »Erfindung« der Hellebarde fällt unseres Erachtens nach nicht so sehr ins Gewicht. Viele technische Errungenschaften, welche die Römer erfunden hatten, sind nach dem Fall des römischen Imperiums schnell in Vergessenheit geraten. Man denke nur an die der Medizin und der Architektur. Ich denke, dass wir einer Meinung sind, dass es ein Ereignis gewesen sein muss, welches weitreichendere Folgen hinterlassen hat. Gehen wir am besten chronologisch vor und beschäftigen wir uns mit dem Angriff auf das Dorf, den Sie letztendlich vereitelt haben.«

Dianas Gedanken schweiften zu ihrem Eintreffen an den Ort zurück, an dem das Ganze begonnen hatte. Damals war sie auf Julia und Tullius den Schmied getroffen und hatte ihnen dabei geholfen, einen Überfall auf deren Dorf abzuwehren.

»Das wäre eine Möglichkeit. Wahrscheinlich wären die Dorfbewohner getötet worden und die Angreifer wären mit ihrer Beute abgezogen, wie schon in den anderen Fällen vorher. Dann wäre die Verschwörung nicht durch mich aufgedeckt worden, aber dieser eigentlich unbedeutende Vorfall hätte nicht dazu geführt, dass ein Anschlag auf Crispus und Helena durchgeführt wurde. Helena ist nur aufgrund meines Auftauchens am Hofe Constantins in die Therme gegangen und alles andere war praktisch Folge des missglückten Anschlags. Ich habe in Trier nur Theophanos und diesen namenlosen Attentäter getötet und diese hatten keine Familie, ebenso wenig wie Demosthenes, den Bruder von Theophanos und den Majordomus im Haus des Valentinus, den ich ebenfalls zur Strecke gebracht habe. Von den beiden Straßenräubern, die sie zur Unterstützung angeheuert hatten, will ich gar nicht reden. Die wären eh irgendwann in den Gassen von Turin ums Leben gekommen. Nein, ich denke, dieses Ereignis können wir ausschließen. Wir müssen die Sache anders angehen. Sie dürfen nicht vergessen, ich war Teil der Geschichte und alles ist so eingetroffen wie es sein sollte. Das Dorf, meine Anwesenheit am Hof des Kaisers, der Gewinn Seines und Helenas Vertrauen in meine Person wegen der Rettung beider Leben, der Marsch auf Rom et cetera. Nein, es muss etwas anderes gewesen sein, eine relative Kleinigkeit, ein Geschehen am Rande der großen Ereignisse.«

»Aurora«, hörte sie die leise Stimme Müllers und dieser Gedanke beschäftigte sie schon die ganze Zeit, ohne ihn aussprechen zu wollen.

»Sie haben ihr wahrscheinlich das erste Mal das Leben gerettet, als Sie auf die Kleine und ihren Vater stießen. Ohne Sie hätte sie das Fieber wahrscheinlich nicht überlebt. Und selbst wenn es so gewesen wäre, was wäre weiter passiert? Rufus und Aurora wären zu seiner Familie gestoßen, Aurora hätte eine Kindheit in Armut verbracht, wäre verheiratet worden und höchstwahrscheinlich früh und vergessen gestorben. Aber durch Ihre Intervention ist ihr Leben in völlig andere Bahnen geraten. Sie haben Aurora unter Ihre Fittiche genommen und sie praktisch an den kaiserlichen Hof gebracht, wo sie nun unter der Obhut von Lydia stand und vor allem Helena sich ihrer angenommen hat. So, wie Sie diese Frau schildern, hat sie sich mit Sicherheit weiter um sie gekümmert. Leider geht das aus dem Pergament, das Eissing gefunden hat, nicht hervor. Sie wird, durch Ihre Intervention, ein ganz anderes Leben geführt haben, als es ihre eigentliche Bestimmung war. Die Person Aurora ist für mich Favorit.«

»Das war auch mein erster Gedanke«, murmelte Diana. »Aber wenn es so ist; verlangen Sie etwa von mir, dass ich das Mädchen, das für mich wie meine Tochter war, einfach ausschalte?«

Die beiden Männer blicken betreten zu Boden.

»Lassen wir uns zunächst andere Möglichkeiten ausloten«, sagte Blankenstein in die eintretende Stille.

Sie diskutierten über weitere Aspekte und Möglichkeiten wie über die Rolle von Lucius Metellus und auch über Marcus, den verräterischen Neffen von Sulpicius Valentinus, dem Tuchhändler aus Trier. Aber schnell verwarfen sie diesen Verdacht wieder. Marcus wäre mit Sicherheit durch die Agenten Constantins nach dessen Machtergreifung enttarnt und beseitigt worden. Diana hatte lediglich die Sache verkürzt. Und was Lucius Metellus betraf; er hätte ohnehin überlebt, so wie sie Constantins Charakterzüge analysiert hatten.

»Also müssen wir uns auf Aurora konzentrieren«, sagte Diana mit niedergeschlagener Stimme.

»Es muss ja nicht so sein, dass sie selbst der Grund allen Übels ist«, sagte Blankenstein. »Es kann und ich denke, dass es mit ihrem direkten Umfeld zu tun hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Mädchen zu einer killenden Amazone mutiert ist; nicht in dieser Gesellschaft, in der sie wohl aufgewachsen ist.«

»Das glaube ich auch nicht, oder besser, ich hoffe es nicht.« In Dianas Stimme klang etwas Hoffnung. »Nicht, wenn Helena und Lydia sie erzogen haben. Aber wer weiß schon, was sich damals nach meiner Rückkehr abgespielt hat.«

»Über Lydia wissen wir nichts. Die ist in der Geschichte verschwunden. Aber über Helena. Wenn auch nicht viel; bis heute jedenfalls«, lächelte Müller und machte Diana wieder Mut. »Sie hätte es niemals zugelassen, dass Aurora in irgendeiner Art und Weise auf die schiefe Bahn geraten wäre. Wenn alles normal verlaufen ist, wird aus dem Kind Aurora eine gebildete und kultivierte Frau geworden sein, die sich in den höchsten Kreisen bewegt hat. Und da sehe ich den Ansatzpunkt. Etwas anderes haben wir nicht und dort müssen sie ihre Ermittlungen ansetzen.«

»Sie haben wirklich vor, mich beziehungsweise meinen Geist wieder in die Zeit zurückzuschicken«, stellte Diana nüchtern fest.

»Was Ihnen, wenn ich richtig vermute, sehr entgegenkommt«, schmunzelte Müller.

»Das kann und will ich nicht abstreiten«, lächelte nun auch Diana. »Aber wie wollen Sie das bewerkstelligen? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, hatten Sie mit meinem Zeitsprung eigentlich nichts direkt zu tun. Sie haben lediglich gewusst, dass er stattfindet und etwas darauf eingewirkt.«

»Wir haben einen Plan, um Ihre Rückreise in die Zeit zu ermöglichen. Wir kennen nun den Auslöser und wissen, dass Sie oder besser ihr Geist dazu in der Lage ist. Also haben wir ein Experiment mit Ihnen vor. Ob es funktioniert â¦? Das wissen selbst unsere Wissenschaftler nicht. Aber es ist unsere einzige Chance, die Sache wieder zu korrigieren. Ihr Geist ist während einer Rückführung mit Doktor Rech praktisch kollabiert und hat zu diesem Phänomen geführt. Wir haben vor, dass Ganze zu wiederholen, allerdings werden wir versuchen, Einfluss auf das Ankunftsdatum zu nehmen. Wir wissen nicht, warum Sie gerade in diese Zeit zurückgefallen sind. Der Auslöser des Ereignisses hatte, soweit wir wissen, nichts mit der Zeitepoche zu tun.«

»Nein, überhaupt nichts. Der Auslöser war gewissermaßen ein ethischer Konflikt, in dem ich mich befunden habe.«

»Daher wollen wir versuchen, Ihr Bewusstsein dahin gehend zu steuern, dass Sie in der richtigen Epoche landen. Wir haben das Jahr 324 n.Chr. ausgesucht und wie sich nun herausstellt, unbewusst ins Schwarze getroffen. Aurora müsste dann etwa sechzehn Jahre alt sein. Damit wäre sie, nach römischen Verhältnissen, bereits in einem heiratsfähigen Alter und wenn wir davon ausgehen, dass nicht sie, sondern ihr soziales Umfeld mit dem Zeitparadoxon zu tun hat, könnte es die richtige Zeit sein, wo Sie den Hebel ansetzen können. Außerdem spielten sich in diesem Jahr einige wichtige Ereignisse ab. Es war das Entscheidungsjahr über die Gesamtherrschaft über das römische Imperium, in dessen Verlauf Constantin seinen Widersacher Licinius entscheidend geschlagen hat. Zudem kommt die Pilgerfahrt Helenas nach Jerusalem hinzu, bei der wir vermuten, dass diese nach der Inthronisierung ihres Sohnes stattgefunden hat, quasi eine Art Propagandaaktion für den neuen Herrscher. Aber das Datum dafür ist nicht genau...
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