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Wiedersehen in Stockholm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
411 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am12.02.2024Deutsche Erstausgabe
Eine ergreifende Geschichte mit unvergesslichen Charakteren

An einem bezaubernden Abend in Stockholms Tivoli Gröna Lund lernen sich Ella und Ben kennen und verlieben sich auf den ersten Blick. Am nächsten Morgen steigt Ben zurück in den Zug nach Hause in Nordschweden, aber beide sind sich sicher: Sie sehen sich wieder.
Doch die Dinge entwickeln sich anders und plötzlich sind zwölf Jahre vergangen. Ella ist in einer glücklichen Beziehung mit ihrem Jugendfreund Leon und arbeitet als freie Autorin. Sie hat gerade den Auftrag bekommen, die Biografie der legendären Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben. Da stellt Fredrika ihr einen neuen Kollegen vor: Ben. Sie beschließt, ihn zu ignorieren. Ein lang vergangener Abend wird ihr jetziges Leben nicht verändern. Oder doch? Denn je mehr sie über Fredrikas bewegtes Leben schreibt, desto mehr hinterfragt sie ihr eigenes ...

Wiedersehen in Stockholm ist eine warmherzige, gefühlvolle Geschichte über spontane Anziehung, verlorene Liebe und zweite Chancen.



Anna Lönnqvist, geboren 1973 in Luleå, ist Autorin von Feelgood-Romanen. Für ihr Bücher wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem schwedischen Feelgood-Preis für den Roman des Jahres 2019. Wiedersehen in Stockholm ist ihr erstes Buch auf Deutsch und ihr siebter Roman.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEine ergreifende Geschichte mit unvergesslichen Charakteren

An einem bezaubernden Abend in Stockholms Tivoli Gröna Lund lernen sich Ella und Ben kennen und verlieben sich auf den ersten Blick. Am nächsten Morgen steigt Ben zurück in den Zug nach Hause in Nordschweden, aber beide sind sich sicher: Sie sehen sich wieder.
Doch die Dinge entwickeln sich anders und plötzlich sind zwölf Jahre vergangen. Ella ist in einer glücklichen Beziehung mit ihrem Jugendfreund Leon und arbeitet als freie Autorin. Sie hat gerade den Auftrag bekommen, die Biografie der legendären Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben. Da stellt Fredrika ihr einen neuen Kollegen vor: Ben. Sie beschließt, ihn zu ignorieren. Ein lang vergangener Abend wird ihr jetziges Leben nicht verändern. Oder doch? Denn je mehr sie über Fredrikas bewegtes Leben schreibt, desto mehr hinterfragt sie ihr eigenes ...

Wiedersehen in Stockholm ist eine warmherzige, gefühlvolle Geschichte über spontane Anziehung, verlorene Liebe und zweite Chancen.



Anna Lönnqvist, geboren 1973 in Luleå, ist Autorin von Feelgood-Romanen. Für ihr Bücher wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem schwedischen Feelgood-Preis für den Roman des Jahres 2019. Wiedersehen in Stockholm ist ihr erstes Buch auf Deutsch und ihr siebter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458778158
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum12.02.2024
AuflageDeutsche Erstausgabe
Seiten411 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1797 Kbytes
Artikel-Nr.11379631
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 
 
 

Als ich aus der Achterbahn des Vergnügungsparks Gröna Lund stolpere und meine Cousine und ihr Freund in Richtung der nächsten Attraktion verschwinden, habe ich das Gefühl, etwas ist anders. Seit vielen Jahren ist es eine Tradition, dass Josefin und ich einmal im Sommer Gröna Lund besuchen, obwohl ich diese Art von Unterhaltung eigentlich nicht leiden kann. Mein Magen verkrampft sich, wenn ich im freien Fall hinuntergeschleudert werde, und schon bevor es passiert, verspüre ich eine kribbelnde Nervosität.

Ich schaue mich noch einmal um, sie und ihr Freund sind noch nicht lange zusammen und werden mich nicht vermissen, wenn ich jetzt gehe. Im Gegenteil, ich tue ihnen einen großen Gefallen. Eigentlich sollte auch Leon, mein bester Freund seit ewigen Zeiten, an diesem Abend mitkommen. Nachdem er kurzfristig abgesagt hatte, waren wir nur noch zu dritt. Auch er hätte es wohl besser gefunden, wenn wir den Besuch in Gröna Lund verschoben hätten, bis er doch Zeit gehabt hätte.

Ich mache einen halbherzigen Versuch, meiner Cousine etwas zuzurufen oder zuzuwinken, aber sie sieht und hört nichts - ein weiteres Zeichen dafür, dass sie mich nicht vermissen wird, wenn ich jetzt gehe. Ich fühle mich ein bisschen schuldig, als ich mich für den einfachen Weg entscheide und ihr eine SMS schicke, anstatt ihr hinterherzulaufen und zu sagen, dass ich nach Hause fahre. Zum Glück habe ich den Vergnügungspark noch nicht verlassen, als ich ihre Antwort bekomme, sie verstehe mich. Am Tor des Parks entspannen sich meine Schultern, und ich spüre, wie eine Last von mir weicht. Beim Gedanken, nicht in einer weiteren Attraktion kopfüber zu hängen, muss ich richtig lächeln. Als ich zur Seite schaue, sehe ich, dass der junge Mann neben mir auch lächelt. Wir halten beide inne und nicken uns dann verständnisvoll zu. Er war mir schon im Park aufgefallen, er hatte genauso einsam ausgesehen, wie ich mich fühlte, obwohl ich in Gesellschaft war. Aber das war nicht der einzige Grund, warum er mein Interesse geweckt hatte - und sicher das von einigen anderen. Seine große, schlanke Gestalt, sein schön geschnittenes Gesicht und seine kohlschwarzen welligen Haare zogen die Blicke auf sich, auch die meinen. Es war, als hätte ich ihn stundenlang angestarrt, obwohl es in Wirklichkeit nur ein paar Sekunden waren. Alles um mich herum verblasste.

Und dann saßen wir zufällig nebeneinander, als ich das erste Mal mit der Achterbahn fahren musste. Sein erschrockener Gesichtsausdruck und wie er sich an die Haltestange klammerte, zeigten deutlich, dies war ebenso wenig seine Lieblingsbeschäftigung wie meine. Mit einem verlegenen Lachen konstatierten wir das sogar beim Aussteigen.

Ich schaue weg. Dann schaue ich wieder zu ihm. Er hat Lachgrübchen und lächelt mich direkt an.

»Hallo, du schon wieder! Hast du auch aufgegeben?«

»Ich fühle mich wie durch die Mangel gedreht.«

Er schüttelt leicht den Kopf. »Ich weiß selbst nicht so recht, wie ich hier gelandet bin, aber ich muss ein paar Stunden totschlagen, bis mein Zug nach Hause abfährt. Und weil ich diesen Vergnügungspark nicht mehr besucht habe, seit ich ganz klein war, dachte ichââ...« Er zuckt mit einer Schulter und lächelt wieder. »Es wäre vielleicht mal wieder an der Zeit.«

Ich nicke. »Und wo ist zu Hause?«

»Kiruna.«

»Kiruna?« Meine Stimme klettert ein paar Oktaven. »Das hört man nicht.«

Er lacht. »Ich bin in Västerås geboren und aufgewachsen und habe bis vor ein paar Jahren dort gewohnt. Und mein Vater stammt aus England.«

»Wie in aller Welt landet man da in Kiruna?«

»Mein Vater hat ein Unternehmen, das Industriepumpen herstellt. Er möchte sein Geschäft ausbauen und plant Projekte mit einer Firma in Kiruna. Meine Mutter und ich konnten natürlich nicht in Västerås bleiben, und sie wollte nicht, dass mein Vaterââ...« Sein Lächeln wirkt etwas angespannt. »Tja, er sollte nicht allein in der Dunkelheit und Kälte ausharren müssen.«

»Das kann ich gut verstehen. Entschuldige meine Reaktion. Ich war noch nie Kiruna, es ist bestimmt sehr schön da oben. Jetzt ist wohl Mitternachtssonne? Und ich könnte mir vorstellen, dass man dort ganz prima Ski fahren kann und so!«

»Schon, aber wir können alle nicht Ski fahren.« Er lacht ein wenig. »Aber das Projekt ist bald zu Ende, in einem Jahr bin ich mit dem Gymnasium fertig, dann ziehe ich von dort weg. Du bist aus Stockholm, stimmt's? Kommst du oft hierher?« Er schaut mich unter dem langen Pony, der ihm über die Augen gefallen ist, an, dann streicht er ihn zur Seite. Er hat schöne Augen. Groß und warm, und vor allem dunkel. Sie faszinieren mich, so wie seine ganze Erscheinung. Ich bilde es mir sicher ein, aber ich habe das Gefühl, dass er eine alte Seele hat. Oder er hat zumindest eine Geschichte zu erzählen. Wenn nicht mehrere.

»Ich komme von der Insel Resarö - das liegt nördlich von Stockholm«, sage ich etwas unkonzentriert. »Und ja, einmal im Jahr komme ich hierher, obwohl ich überhaupt nicht gerne Karussell fahre. Seit ich denken kann, ist es in unserer Familie eine Tradition, am Anfang des Sommers in den Park zu gehen. Meine Mutter und meine Tante haben damit angefangen, als wir noch klein waren - meine Schwester, meine Cousine und ich -, um das Ende des Schuljahrs und den Beginn der Sommerferien zu feiern. Und dann haben meine Cousine und ich diese Tradition einfach beibehalten. Heute war es allerdings ein wenig angestrengt. Meine Cousine hat einen Neuen, und mein Freund Leon konnte nicht, also ...«

»... warst du das dritte Rad am Wagen?«, fügt er hinzu.

»Genau. Ich habe beschlossen, die Turteltäubchen jetzt in Ruhe zu lassen.« Meine Wangen glühen. Das alles interessiert ihn bestimmt nicht.

Aber er lächelt. »Das Paar, das in der Achterbahn vor uns saß?«

Ich strahle. »Ja, die beiden haben immer die Arme in die Luft gestreckt, wenn es wieder abwärts ging.«

»Dummköpfe.« Seine Augen blitzen.

»Wirklich! Übrigens, ich heiße Ella.«

»Und ich bin Ben, Ben Canavan. Und jetzt, Ella, bist du also auf dem Weg nach Hause nach ...« Er kneift die Augen zusammen. »Nach Resarö?«

»Ja, eigentlich schon. Ich muss nur schauen, wann ein Bus von der Technischen Hochschule fährt. Wann geht dein Zug nach Kiruna?«

»Heute Nacht um zwei. Der normale Nachtzug war ausgebucht, ich muss also ein paarmal umsteigen. Ich war ein paar Tage bei einem Freund in Västerås, und eigentlich wollten wir zusammen zu einem Festival fahren, aber das klappte irgendwie nicht ...« Ein Schatten huscht über sein Gesicht.

Wir gehen in Richtung Djurgårdsvägen, und ich schaue auf meine Armbanduhr. Kurz nach acht. »Aha, du hast also sechs Stunden vor dir, die du totschlagen musst. Was willst du bis um zwei Uhr machen?«

Ben kratzt sich im Nacken und lächelt schief. »Tja, ich hatte ja gedacht, ein bisschen länger im Park zu bleiben. Ich werde wohl ein wenig umherschlendern, einen Hamburger oder so essen und mich dann in den Bahnhof setzen und warten. Ich habe mein Gepäck dort eingeschlossen. Das ist schon okay«, fährt er fort, als er mein besorgtes Gesicht bemerkt, »allein der Weg von hier in die City ist ja ganz schön weit, wenn man zu Fuß geht.«

»Das klingt nach einem guten Plan«, sage ich, als wir an der Ampel über die Straße gehen. »Aber sechs Stunden ... Das ist eine lange Zeit. Kann ich mir kaum vorstellen.«

Er lächelt entwaffnend und macht eine Handbewegung. »Es ist ein schöner Abend.«

Es ist ein wunderbarer Abend. Da kann ich ihm nur zustimmen. Es ist ungewöhnlich lau für die Jahreszeit, und fast alle Menschen, die uns entgegenkommen, sehen fröhlich aus. Es liegt eine Art Erwartung in der Luft, wie so oft an einem Freitagabend, aber auch die Hoffnung auf einen langen, warmen Sommer, in dem alles passieren kann.

Ich schüttele meine merkwürdigen Gedanken ab, bleibe stehen und schaue hinüber zur Haltestelle, wo die Straßenbahn in die City abfährt. Ich würde auch gern ein Stück zu Fuß gehen. Ich sitze dann ja noch eine Stunde im Bus.

»Du kannst mir gerne Gesellschaft leisten«, sagt Ben, als würde er meine Gedanken lesen. »Oder hast du es eilig, nach Hause zu kommen?«

»Nein,...
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Autor

Anna Lönnqvist, geboren 1973 in Luleå, ist Autorin von Feelgood-Romanen. Für ihr Bücher wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem schwedischen Feelgood-Preis für den Roman des Jahres 2019. Wiedersehen in Stockholm ist ihr erstes Buch auf Deutsch und ihr siebter Roman.
Wiedersehen in Stockholm
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Lönnqvist, Anna