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Judas - Der letzte Apostel

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
490 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2023
Er wurde des Verrats beschuldigt - zu Unrecht! Der große historische Roman »Judas - Der letzte Apostel« von Siegfried Obermeier als eBook bei dotbooks. Judäa in den Zeiten der römischen Besatzung. Diese Begegnung wird das Leben des jungen Judas Ischariot für immer verändern: Als einer der zwölf Männer, die sich Jesus von Nazareth, einem charismatischen Prediger, angeschlossen haben, zieht er durch die Lande und verkündet das Wort Gottes. Doch ein schreckliches Missverständnis führt dazu, dass Judas den Kreis seiner Gefährten verlassen muss - und Jesus für immer Lebewohl sagen. So beginnt er eine abenteuerliche Reise durch das Herz des Okzidents: Sein Weg führt ihn zu den Kultstätten Griechenlands und Siziliens, ins reiche Alexandria und zu den Pyramiden von Ägypten. Er wird Zeuge von rauschenden Festen und brutalen Exzessen, lernt große Gelehrte und wahnsinnige Despoten kennen. Ein Leben voller Wunder und Wagnisse - aber auch eines das immer im Schatten des einen Mannes stehen wird, den er angeblich verraten haben soll ... Wer war der Mann, der Jesus Christus für dreißig Silberlinge verriet, wirklich? Siegfried Obermeier schildert mit viel Feingefühl die bemerkenswerte und augenöffnende Geschichte des Judas Ischariot - inspiriert von dem lange verschollenen, legendären »Judas-Manuskript«! Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die bewegende Romanbiografie »Judas - Der letzte Apostel« von Siegfried Obermeier - mitreißend und bildgewaltig wie die Bestseller von Noah Gordon! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Siegfried Obermeier (1936-2011) war ein preisgekrönter Roman- und Sachbuchautor, der über Jahrzehnte zu den erfolgreichsten deutschen Autoren historischer Romane zählte. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bei dotbooks veröffentlichte Siegfried Obermeier die historischen Romane »Der Baumeister des Pharaos«, »Die freien Söhne Roms«, »Der Botschafter des Kaisers«, »Blut und Gloria: Das spanische Jahrhundert«, »Die Kaiserin von Rom«, »Salomo und die Königin von Saba«, »Das Spiel der Kurtisanen«, »Der Auftrag des Medicus«, »Sizilien« und »Die Hexenwaage« sowie die großen Romanbiographien »Sappho, Dichterin einer neuen Zeit«, »Mozart, Komponist des Himmels« und »Judas - Der letzte Apostel«. Weitere Titel sind in Vorbereitung.
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Produkt

KlappentextEr wurde des Verrats beschuldigt - zu Unrecht! Der große historische Roman »Judas - Der letzte Apostel« von Siegfried Obermeier als eBook bei dotbooks. Judäa in den Zeiten der römischen Besatzung. Diese Begegnung wird das Leben des jungen Judas Ischariot für immer verändern: Als einer der zwölf Männer, die sich Jesus von Nazareth, einem charismatischen Prediger, angeschlossen haben, zieht er durch die Lande und verkündet das Wort Gottes. Doch ein schreckliches Missverständnis führt dazu, dass Judas den Kreis seiner Gefährten verlassen muss - und Jesus für immer Lebewohl sagen. So beginnt er eine abenteuerliche Reise durch das Herz des Okzidents: Sein Weg führt ihn zu den Kultstätten Griechenlands und Siziliens, ins reiche Alexandria und zu den Pyramiden von Ägypten. Er wird Zeuge von rauschenden Festen und brutalen Exzessen, lernt große Gelehrte und wahnsinnige Despoten kennen. Ein Leben voller Wunder und Wagnisse - aber auch eines das immer im Schatten des einen Mannes stehen wird, den er angeblich verraten haben soll ... Wer war der Mann, der Jesus Christus für dreißig Silberlinge verriet, wirklich? Siegfried Obermeier schildert mit viel Feingefühl die bemerkenswerte und augenöffnende Geschichte des Judas Ischariot - inspiriert von dem lange verschollenen, legendären »Judas-Manuskript«! Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die bewegende Romanbiografie »Judas - Der letzte Apostel« von Siegfried Obermeier - mitreißend und bildgewaltig wie die Bestseller von Noah Gordon! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Siegfried Obermeier (1936-2011) war ein preisgekrönter Roman- und Sachbuchautor, der über Jahrzehnte zu den erfolgreichsten deutschen Autoren historischer Romane zählte. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bei dotbooks veröffentlichte Siegfried Obermeier die historischen Romane »Der Baumeister des Pharaos«, »Die freien Söhne Roms«, »Der Botschafter des Kaisers«, »Blut und Gloria: Das spanische Jahrhundert«, »Die Kaiserin von Rom«, »Salomo und die Königin von Saba«, »Das Spiel der Kurtisanen«, »Der Auftrag des Medicus«, »Sizilien« und »Die Hexenwaage« sowie die großen Romanbiographien »Sappho, Dichterin einer neuen Zeit«, »Mozart, Komponist des Himmels« und »Judas - Der letzte Apostel«. Weitere Titel sind in Vorbereitung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986906085
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.04.2023
Seiten490 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2713 Kbytes
Artikel-Nr.11381448
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Dies schreibe ich, Fulvius Judas, Sohn des Simon aus Chariot in Judäa. Ich tue dies allein für mich und um mein Alter kurzweiliger zu gestalten, vielleicht auch, um meinen Söhnen mehr zu hinterlassen als ein Haus in Tibur. So will ich auch keinen Wunsch und keine Widmung voranstellen, wie Catullus es bei seinen Gedichten tat. Was er sich im ersten Vers von der Muse erbat: »O gib, Schutzherrin Muse, daß es länger als ein Jahrhundert dauere«, das wünsche ich mir nur für meine Geschichte der römischen Provinzen .

Dieses unselige Jahr steht unter einem schlechten Stern; das Volk nennt es Dreikaiserjahr, und wir wollen hoffen, daß es bei dreien bleibt. Der grausame und gefräßige Vitellius hat Galba und Otho abgelöst, aber alle wünschen, Otho wäre geblieben und hätte nicht aus Angst beim Anrücken der Aufständischen Selbstmord begangen. Nero Claudius Caesar Augustus endete vor einem Jahr auf dieselbe Weise, und es gehört zu den Wundern dieses festgefügten Reiches, daß dieser blutrünstige Tyrann und maßlose Verschwender auch nach fast vierzehnjähriger Herrschaft dem Staat keinen wesentlichen Schaden zufügen konnte. Ich selbst habe bisher acht Kaiser erlebt und werde noch zu berichten haben, daß ich zweien von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Trotz allem bin ich stolz auf dieses Rom, das vielen Völkern Wohlstand und Frieden gebracht hat, wenn auch mit harter Hand und unter vielen Opfern. Wer mich deshalb einen Verräter an meinem Volk schimpft, der möge meine Geschichte der römischen Provinzen lesen und dann sein Urteil sprechen.

Einen Verräter an Jesus, den seine Gemeinde für den Messias hält, nennen sie mich noch heute, doch glaube ich nicht, daß dies alles dauern wird. Sie werden einen neuen Messias finden, so wie es vor Jesus schon viele gegeben hat, deren Namen oft schneller vergangen sind als alljährlich der Schnee auf den Sabinerbergen.

Eli, mein Diener seit vielen Jahren, ist ein gläubiger Christ und versäumt keine der seit Nero verbotenen Versammlungen. Von ihm erfahre ich schnell, was dort gedacht und gesprochen wird. Eine ihrer Schriften habe ich mir beschafft; sie wird unter der Bezeichnung Das Leben Jesu Christi in den Versammlungen eifrig gelesen, enthält aber nur eine bunte Mischung von Halbwahrheiten und Legenden, die bewirken soll, daß der Mensch Jesus seiner Gemeinde als der göttliche Messias erscheint. Meine Rolle als Verräter bleibt darin nicht unerwähnt. So soll der Satan in mich gefahren sein und mich zu Verrat und Selbstmord getrieben haben.

Soviel ich weiß, ist keiner von denen, die mit mir an Jesu Seite waren, in Rom. Von Petrus, Andreas, Paulus und Jakobus weiß ich sicher, daß sie tot sind. Von den anderen fehlt mir bis jetzt jede Nachricht. Eli versichert mir zwar, daß sie in aller Welt die Lehre Christi predigen, doch auch er weiß nichts Genaues. Vielleicht bin ich als einziger von ihnen noch am Leben. Wie dem auch sei, man wird sie und den sie für den Messias hielten bald vergessen haben, wie auch die ägyptischen, römischen, germanischen und die vielen Götter anderer Völker einst vergessen sein werden. Es ist nur ein Gott, und die da glauben, Jupiter, Baal oder Jehova seien dreierlei und nur einer könne der rechte sein, leben im Irrtum. Freilich ist nur einer, aber er hat viele Namen, und ich muß lachen, wenn ich höre, dieser sei Gott und jene seien Götzen. Alle Namen gelten doch nur diesem einen. Er aber wollte das nicht glauben, ihm galt nur der Judengott, und er nannte sich seinen Sohn. Jesus Christus, Sohn Gottes, der sich aus vielen Jüngern zwölf erwählte, davon einer ich war. Sein Tod war bitter, und als alle ihn verließen, als sogar Simon Petrus, sein Liebling, ihn verleugnete, war ich es, der zu Kaiphas, dem alten gichtigen Wüstling, lief und ihn zornig anbrüllte, warum er Jesus, den harmlosen Prediger, ans Kreuz liefern wolle und nicht Barabbas, den berüchtigten Straßenräuber. Da krächzte der Alte wütend zurück, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern und, anstatt ihm Vorwürfe zu machen, lieber meine Schulden bei seinem Sohn begleichen. Er wußte natürlich, daß ich dem Nichtsnutz Joram dreißig Denar schuldete; doch trug ich das Geld schon einige Zeit bei mir, war aber im Trubel der letzten Tage nicht dazu gekommen, es zurückzugeben. So warf ich ihm den Beutel vor die Füße, daß die Silberlinge herausfielen und ihm um seine dürren Beine sprangen. Da verdrehte er die Augen wie ein geköpfter Hahn, schrie etwas von Sündengeld, das er nicht haben wolle, und ich sei überhaupt der böse Geist seines armen Joram. Als ob dieser Nichtsnutz und notorische Mädchenschänder einen bösen Geist nötig gehabt hätte!

So habe ich nun das Pferd am Schwanz aufgezäumt, was mir als bekanntem Geschichtsschreiber keine besondere Ehre macht. Jetzt aber soll Ordnung in diesen Bericht kommen; denn ein schlechtes Vorbild will ich euch, meinen Söhnen, nicht geben.

Am Anfang eines jeden Menschenlebens stehen Geburt und die süßen Jahre am Busen und auf dem Schoß der Mutter, wohl behütet, frei von Sorgen und Angst. Gerade diese Jahre aber sind unserem Gedächtnis entschwunden, und meist betrifft die erste Erinnerung Schmerz oder Angst. Mein Vater, Simon, Sohn des Asor aus dem Stamme Juda, besaß in Chariot den schönsten Ölgarten und einen der besten Weinberge. Er war ein kluger Mann, der Familie und Gesinde mit leichter Hand regierte.

Esther, meine Mutter, beugte sich ihm in allen Dingen, die jenseits der Türschwelle geschahen, doch innerhalb des Hauses regierte sie allein, und er respektierte das. Sie führten eine gute Ehe und waren beide auf ihre Art glücklich. Heute glaube ich, daß auch ich es war. Glücklich - das bedeutet für ein Kind, aufzuwachsen in einer sicheren und behüteten Welt, ein anerkannter Teil zu sein von ihr. Wenn ich meinen Vater klug nannte, so muß ich ihn auch gerecht nennen. Er maß jedem das Seine zu, nicht mehr und nicht weniger, er haßte alles Schwankende und Launenhafte, und wer ihn nicht liebte, zollte ihm doch zumindest ehrlichen Respekt.

Meiner Mutter aber wurde beides zuteil, Liebe und Respekt. Mein Vater gehörte auch keineswegs zu diesen strenggläubigen jüdischen Patriarchen, die nichts, aber auch nichts neben der mosaischen Lehre und Überlieferung gelten ließen. Freilich, er fehlte am Sabbat niemals in der Synagoge, hielt auch die Feiertage und alle sonstigen Gebräuche ein. Ein anderer Teil seines Wesens aber verehrte die griechisch-römische Kultur, deren geschmeidige Eleganz er schätzte. Er hatte schon in jungen Jahren das römische Bürgerrecht erworben und besaß den lateinischen Zunamen Fulvius, der dann auf mich überging. Das Griechische war ihm geläufig, Latein aber sprach und schrieb er vollendet. Diese Vorliebe habe ich ungeschmälert übernommen, wenn mir auch das heimatliche Aramäisch noch immer gut vertraut ist. Mit meinem Diener Eli spreche ich diese Sprache fast täglich. So wuchs ich als einziger Sohn meiner Eltern mit einer jüngeren Schwester heran, ging in die Synagogenschule und hatte daneben Privatlehrer, die mich in Latein, Griechisch, Literatur und Geschichte unterrichteten. Als ich geboren wurde, regierte in Rom Kaiser Augustus, und als ich mit dreizehn Jahren mein Bar Mizwah feierte, trug Tiberius den Purpur. Er regierte, als ich von Jesus zum Jünger erwählt wurde, und als Jesus starb, hockte der greisenhafte Kaiser auf Capri, mißtrauisch, grausam, beschützt von einer riesigen Leibwächtergarde, die der sonst so Geizige fürstlich entlohnte, um seines jämmerlichen Lebens sicher zu sein. Rom, das mächtige, allgegenwärtige Rom, machte meinem Vater seine Verehrung für die griechisch-lateinische Kultur nicht leicht.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern übte Tiberius keine religiöse Toleranz, sondern verfolgte alle fremden Kulte, besonders jüdische und ägyptische. Die wenigen Synagogen Roms wurden auf seinen Befehl geschlossen, die Kultgeräte mußten verbrannt werden, die Priester zwang man zur Opferung vor den Standbildern der römischen Götter. Was den ägyptischen Priestern des Amon oder der Isis leichtfiel, weil für sie alle fremden Götter nur Inkarnationen der eigenen waren, bedeutete für unsere Rabbiner ein schweres Sakrileg. Wie immer, wenn es um die Durchsetzung sinnloser Verfügungen ging, scheuten die kaiserlichen Beamten kein Mittel, um die Betroffenen zu demütigen. Wo man Widerstand spürte, wurden die strengsten Strafen ausgesprochen, und wieder einmal waren es die Juden, die am meisten zu leiden hatten, weil ihr religiöser Starrsinn ihnen keine Kompromisse gestattete. Tiberius scheute zwar davor zurück, sie alle umbringen zu lassen, doch schien er gesonnen, ihre Ausrottung auf Umwegen zu betreiben. Die reichen Familien traf Einzug ihres Vermögens und Verbannung in irgendwelche fernen Provinzen; die jungen Männer steckte er ins Militär und ließ sie in berüchtigten Gegenden am Rande der zivilisierten Welt Dienst tun. Wer sich diesem Zwang nicht fügte, dem drohte der Sklavenstand auf Lebenszeit.

Die Statthalter Annius Rufus und Valerius Gratus waren ehrliche, pflichteifrige Beamte, die ihre Zeit in Palästina abdienten und den Tag ihrer Heimkehr ins goldene Rom herbeisehnten. Einige Jahre nach meiner Volljährigkeit wurde Pontius Pilatus nach Jerusalem berufen. Er war ein echter Prüfstein für meinen alles Römische verehrenden Vater. Vom ersten Tag an unbeliebt wegen seiner zynisch-stolzen, unnahbar-hochmütigen Art, tat Pilatus alles, um das Land gegen sich aufzubringen. Schon am Tag nach seiner Ankunft in Caesarea gab es dort schwere Unruhen, weil er in Jerusalem Standarten mit dem Bild des Kaisers hatte aufstellen lassen, was den gläubigen Juden natürlich ein schwerer Greuel war. Die Bevölkerung sah ihre verbrieften und geheiligten Rechte dadurch verhöhnt und rottete sich...
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