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POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.10.2023
»Du findest erst heraus, wer du bist, wenn niemand dir zusieht ...«
Der neue Roman der Bestsellerautorin von »Die Bestimmung«.
Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation - des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya - gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren - ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden - und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ...

Verpassen Sie auch nicht den spektakulären Urban-Fantasy-Standalone »Die Erwählten. Tödliche Bestimmung« von Veronica Roth!


Veronica Roth ist die Autorin des Nr.-1-New-York-Times- und SPIEGEL-Bestsellers Rat der Neun und der Trilogie Die Bestimmung, von der sich weltweit über 35 Millionen Exemplare verkauft haben und die in drei Teilen mit hochkarätiger Besetzung verfilmt wurde. Auch Rat der Neun, ihr spektakulärer neuer Fantasy-Zweiteiler, hielt sich wochenlang auf der New-York-Times-Bestsellerliste.
Veronica wuchs außerhalb Chicagos auf und studierte an der Northwestern University. Heute lebt sie mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund in der Nähe von Chicago.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

Klappentext»Du findest erst heraus, wer du bist, wenn niemand dir zusieht ...«
Der neue Roman der Bestsellerautorin von »Die Bestimmung«.
Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation - des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya - gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren - ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden - und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ...

Verpassen Sie auch nicht den spektakulären Urban-Fantasy-Standalone »Die Erwählten. Tödliche Bestimmung« von Veronica Roth!


Veronica Roth ist die Autorin des Nr.-1-New-York-Times- und SPIEGEL-Bestsellers Rat der Neun und der Trilogie Die Bestimmung, von der sich weltweit über 35 Millionen Exemplare verkauft haben und die in drei Teilen mit hochkarätiger Besetzung verfilmt wurde. Auch Rat der Neun, ihr spektakulärer neuer Fantasy-Zweiteiler, hielt sich wochenlang auf der New-York-Times-Bestsellerliste.
Veronica wuchs außerhalb Chicagos auf und studierte an der Northwestern University. Heute lebt sie mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund in der Nähe von Chicago.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641274962
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.10.2023
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4505 Kbytes
Artikel-Nr.11382981
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Wenn sie an die Zeit davor denkt, denkt sie an das Fotoshooting. Die Frau, die Sonya schminkte, roch nach Maiglöckchen und Haarspray. Wenn sie sich zu Sonya beugte, um Rouge auf ihre Wangen zu pinseln oder mit der Fingerspitze beigen Concealer auf eine kleine Hautunreinheit zu tupfen, hatte Sonya die Sommersprossen auf ihrem Schlüsselbein vor Augen.

Anschließend hielt sie Sonya einen Spiegel hin, damit sie sich darin betrachten konnte. Aber Sonyas Blick fiel zuerst auf das Gesicht der Frau, das halb durch den Spiegel verdeckt war, und dann auf den blassen Schein ihres Insights, des Lichtkreises um ihre rechte Iris. Er leuchtete auf, wenn der Blick der Frau auf Sonyas eigenes Insight traf.

Jetzt, ein Jahrzehnt später, versucht sie sich daran zu erinnern, wie ihr Spiegelbild in diesem Moment ausgesehen hatte, aber ihr Gedächtnis hat nur das Endprodukt gespeichert: das Poster. Darauf ist ihr junges Gesicht zu sehen, wie es zu einem unsichtbaren Horizont blickt. Ein Slogan der Delegation umrahmt ihr Porträt. Oben steht:

WAS RECHT IST

Und unten:

IST RICHTIG.

Sie erinnert sich an das Blitzlicht der Kamera, an die Hand des Fotografen, mit der er ihr die Richtung anzeigte, in die sie blicken sollte, an die sanfte Klaviermusik im Hintergrund. An das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Sie zupft eine Kirschtomate vom Stiel und legt sie zu den anderen in den Korb.

»Gelbe Blätter bedeuten zu viel Wasser«, erklärt Nikhil. Stirnrunzelnd blickt er auf das Buch in seinem Schoß. »Nein, warte - oder zu wenig. Was denn nun?«

Sonya kniet auf dem Kiesdach von Wohnblock 4, inmitten von Pflanzenbeeten. Nikhil hat sie angelegt. Jedes Mal, wenn jemand im Gebäude stirbt, nimmt er die marodesten Möbelstücke auseinander, sammelt Nägel und Schrauben ein und verwertet das Holz, so gut er kann. Daher sind die Pflanzenrabatten wie ein Flickenteppich aus Hölzern und Farben, hier ein Stück poliertes Mahagoni, dort ein Brett unlackierte Eiche.

Jenseits des Dachs liegt die Stadt. Aber Sonya hat keinen Blick für sie übrig. Die Stadt könnte ebenso gut die gemalte Kulisse eines Schultheaters sein.

»Ich habe dir doch gesagt, dass dieses Buch nutzlos ist«, seufzt sie. »Bei Pflanzen kann man nur durch Ausprobieren etwas lernen.«

»Vielleicht hast du recht.«

Das ist die letzte Ernte in diesem Jahr. Bald werden sie die Beete von den abgestorbenen Pflanzenresten befreien und sie mit Planen abdecken, um den Boden zu schützen. Sie werden alle Werkzeuge in den Schuppen bringen, wo sie trocken bleiben, und die Töpfe mit Minze in Sonyas Wohnung tragen, damit sie die Blätter den ganzen Winter über kauen können. Im Januar, nach monatelangem Essen aus der Dose, werden sie verzweifelt nach etwas Grünem verlangen.

Er klappt das Buch zu. Sonya nimmt den Korb in die Hand.

»Wir sollten besser gehen«, sagt sie. »Sonst ist alles Gute weg.«

Es ist Samstag. Markttag.

»Ich liebäugle schon seit zwei Monaten mit dem kaputten Radio, und bisher hat niemand Interesse gezeigt. Das holt sich keiner.«

»Das kann man nie wissen. Weißt du noch, wie ich drei Wochen lang um den alten Pullover herumgeschlichen bin und Mr Nadir ihn mir in letzter Sekunde weggeschnappt hat?«

»Am Ende hast du ihn doch bekommen.«

»Aber nur, weil Mr Nadir gestorben ist.«

Nikhil zwinkert. »Jedes Ende ist ein neuer Anfang.«

Gemeinsam gehen sie zur oberen Treppe. Sonya passt sich Nikhils Tempo an - seine Knie sind nicht mehr das, was sie mal waren, und der Abstieg in den Innenhof ist lang. Sie nimmt eine Tomate aus dem Korb und schnuppert daran.

Als Kind hat sie nie gegärtnert. Alles, was sie heute weiß, hat sie durch Misserfolge erlernt - und aus Langeweile. Aber den süßen, staubigen Geruch verbindet sie immer noch mit dem Sommer, ebenso wie die flirrende Hitze über den Gehwegen, die gespannten Saiten ihres Badmintonschlägers und das Purpurrot der von ihrer Mutter zubereiteten Sangria - schon damals ein viel zu seltener Genuss.

»Nasch nicht von unserer Ernte«, sagt Nikhil.

»Hatte ich gar nicht vor.«

Sie erreichen die unterste Stufe und überqueren den Innenhof. Er ist grün und ungepflegt, die Bäume strecken ihre Äste nach den Mauern aus und kratzen an den Fenstern jener Glücklichen, die tatsächlich freie Aussicht haben. Sonya ist neidisch auf diese Leute. Sie können so tun als ob. Die anderen, wie Sonya, deren Fenster den Blick auf die Stadt jenseits der Apertur freigeben, müssen sich täglich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sie Gefangene sind. Drei Stockwerke unter Sonyas Fenster befindet sich gewundener Stacheldraht. Gegenüber, in einem verfallenen Gebäude, ist ein Eckladen, in dem man gegen eine geringe Gebühr fünf Minuten mit einem Fernglas in die Ferne sehen kann. Vor zehn Jahren hat Sonya ein Laken vor das Fenster gespannt und es seitdem nicht mehr abgenommen.

Am Ende des Gartenwegs kniet Mrs Pritchard. Sie hat ihr ergrautes Haar zu einem Dutt hochgesteckt und gräbt einen Löwenzahn an der Wurzel aus, mit einer kleinen Schaufel, die aus zusammengebundenen Kochlöffeln besteht. Sie trägt keine Handschuhe, ihr Ehering glänzt noch an ihrem Finger, obwohl Mr Pritchard schon vor langer Zeit hingerichtet wurde. Sie lehnt sich auf die Fersen zurück.

»Guten Morgen«, sagt sie. Das Insight in ihrem rechten Auge leuchtet auf, als sie Sonya ansieht, und noch einmal, als sie sich Nikhil zuwendet. Eine stete Erinnerung daran, dass die Delegation zwar gestürzt wurde, sie aber immer noch unter Beobachtung stehen könnten.

»Ist heute schon Markttag?«, fragt sie. »Ich verliere ständig den Überblick.«

Obwohl sie in der Erde kniet, sieht Mrs Pritchard perfekt aus, ihr Hemd ist faltenfrei und steckt ordentlich in der Hose. Sie hat auch schon mal Kleidung für Sonya geändert, nachdem Lainey Newman gestorben war und ihre Sachen innerhalb der Apertur umverteilt wurden.

»Guten Morgen«, erwidert Nikhil.

»Guten Morgen«, sagt Sonya. »Ja, Nikhil ist aus irgendeinem Grund ganz wild auf ein kaputtes Radio.«

»Ein kaputtes Radio, das Sonya reparieren wird«, fügt Nikhil hinzu.

»Ich habe keine Ahnung von Radios.«

»Du kriegst das schon hin. Das tust du immer.«

Mrs Pritchard stößt einen gepressten Laut aus und sagt: »Diese Tomaten sind wertvoller als ein Radio. Was willst du schon hören von ...« Sie deutet auf die äußere Mauer der Apertur. »Da draußen?«

»Das weiß ich noch nicht«, sagt er. »Das werde ich erst herausfinden, wenn ich ein Funkgerät habe.«

Mrs Pritchard hebt eine Augenbraue und wechselt das Thema. »Hast du mit den Verantwortlichen von Block 1 über das Aufstellen von Patrouillen für die Visitation gesprochen?«

»Anna hat mir versichert, dass sie sich darum kümmert.«

»Wir dürfen keinen weiteren Vorfall wie den von vor drei Jahren haben.«

»Natürlich nicht.«

»Wir können nicht zulassen, dass sie uns für einen Haufen wilder Tiere halten ...«

Vor drei Jahren, als die drei Regierungsführer von draußen gekommen waren und der Apertur einen Besuch abgestattet hatten, waren sie von einigen betrunkenen Bewohnern aus Block 2 mit Flaschen beworfen worden. Danach gab es wochenlang keine Lieferungen mehr. Einige Leute hatten nichts mehr zu essen gehabt. Es ist in jedermanns Interesse, den Frieden zu wahren, wenn Besucher von außen kommen - aber da die Wachen eine Politik der Nichteinmischung verfolgen, ist es die Aufgabe der Gefangenen, sich selbst darum zu kümmern.

»Mary«, sagt Sonya. »Bitte lass dich von uns nicht bei der Arbeit stören.«

Sie lächelt. Mrs Pritchard schnieft und nimmt ihre behelfsmäßige Schaufel in die Hand.

Sonya und Nikhil gehen weiter.

Sie laufen durch den Ziegelsteintunnel, der auf die andere Seite der Straße führt. In die Ziegelsteine sind Namen eingeritzt, und Sonya lässt im Gehen ihre Finger über die Buchstaben gleiten. Es gibt keine Gräber für die Angehörigen, die die Menschen hier verloren haben; ihre Namen sind alles, was von ihnen übrig ist. Der Boden des Tunnels ist voller Wachs, Überreste der vielen von Trauernden aufgestellten Kerzen. Sonya hat schon oft darüber nachgedacht, dass man das Wachs vom Boden abkratzen und zu neuen Kerzen schmelzen sollte, aber sie tut es nicht. In der Apertur sind sie alle daran gewöhnt, dass jeder Anflug von Sentimentalität dem Praktischen weichen muss, aber diese Wände sind unantastbar.

»Danke«, sagt Nikhil. »Sie nervt mich schon seit Wochen damit.«

»Irgendetwas ist immer. Letzte Woche hat sie sich über die Abfallsäcke aufgeregt, die sich neben der Mülltonne stapeln. Als ob irgendjemand von uns Einfluss darauf hätte, wie oft der Müll abgeholt wird.«

Bevor sie den Tunnel verlässt, greift Sonya nach oben, um den Namen zu ertasten, den sie selbst dort eingeritzt hat, auf einem klapprigen Hocker stehend, mit einem Schraubenzieher in der Hand. David. An ihren Fingerspitzen haftet feinkörniger Staub.

Es gibt zwei Straßen in der Apertur: die Grüne Straße und die Graue Straße, benannt nach den Farben der Delegation. Sie unterteilen die Apertur in Quadranten, und in jedem Quadrant steht ein identischer Wohnblock. Ihr Haus ist Block 4, hier wohnen Witwen, Witwer und Sonya.

Der Markt befindet sich genau dort, wo sich die beiden Straßen kreuzen. Sonya weiß noch, wie echte Märkte ausgesehen...

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Autor

Veronica Roth ist die Autorin des Nr.-1-New-York-Times- und SPIEGEL-Bestsellers Rat der Neun und der Trilogie Die Bestimmung, von der sich weltweit über 35 Millionen Exemplare verkauft haben und die in drei Teilen mit hochkarätiger Besetzung verfilmt wurde. Auch Rat der Neun, ihr spektakulärer neuer Fantasy-Zweiteiler, hielt sich wochenlang auf der New-York-Times-Bestsellerliste.
Veronica wuchs außerhalb Chicagos auf und studierte an der Northwestern University. Heute lebt sie mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund in der Nähe von Chicago.