Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Jedes Jahr im Winter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.09.2023
Sie kann ihm nicht verzeihen. Doch kann sie ihn vergessen?
Jedes Jahr zum Fest der Liebe begegnet Cassie dem Mann, mit dem sie bereits ihre Kindheit verbracht hat. Dem Mann, den sie schon immer heimlich liebte und der stets unerreichbar schien. Doch ein einziger Kuss an einem verschneiten Wintertag könnte alles zwischen ihnen verändern. Plötzlich scheint mehr als nur Freundschaft möglich. Wäre da nicht das Leben, das sie immer und immer wieder auseinandertreibt. Doch dann geschieht das Unvorstellbare: Ein furchtbarer Schicksalsschlag führt die beiden wieder zueinander und droht ihre Liebe für immer zu brechen ...
Eine hochemotionale Lektüre über die große Liebe und die schmerzhaften Folgen eines einzigen Fehlers.

Emily Stone lebt und arbeitet in Chepstow, Wales. Für immer im Dezember ist in einem alten viktorianischen Herrenhaus entstanden, das auf eine beeindruckende literarische Geschichte zurückblicken kann. Ihr Debütroman wurde zum Teil durch den Tod ihrer Mutter inspiriert, die starb, als Emily Stone sieben Jahre alt war. Die Autorin wollte zeigen, wie sehr diese Trauer das Leben eines Menschen beeinträchtigen kann, selbst wenn das Ereignis Jahre zurückliegt.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextSie kann ihm nicht verzeihen. Doch kann sie ihn vergessen?
Jedes Jahr zum Fest der Liebe begegnet Cassie dem Mann, mit dem sie bereits ihre Kindheit verbracht hat. Dem Mann, den sie schon immer heimlich liebte und der stets unerreichbar schien. Doch ein einziger Kuss an einem verschneiten Wintertag könnte alles zwischen ihnen verändern. Plötzlich scheint mehr als nur Freundschaft möglich. Wäre da nicht das Leben, das sie immer und immer wieder auseinandertreibt. Doch dann geschieht das Unvorstellbare: Ein furchtbarer Schicksalsschlag führt die beiden wieder zueinander und droht ihre Liebe für immer zu brechen ...
Eine hochemotionale Lektüre über die große Liebe und die schmerzhaften Folgen eines einzigen Fehlers.

Emily Stone lebt und arbeitet in Chepstow, Wales. Für immer im Dezember ist in einem alten viktorianischen Herrenhaus entstanden, das auf eine beeindruckende literarische Geschichte zurückblicken kann. Ihr Debütroman wurde zum Teil durch den Tod ihrer Mutter inspiriert, die starb, als Emily Stone sieben Jahre alt war. Die Autorin wollte zeigen, wie sehr diese Trauer das Leben eines Menschen beeinträchtigen kann, selbst wenn das Ereignis Jahre zurückliegt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641303396
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.09.2023
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4480 Kbytes
Artikel-Nr.11383325
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL EINS

Cassie duckte sich unter dem niedrigen Holzbalken der Tür hindurch und betrat den warmen Pub mit einem Tablett voller Mince Pies. Im Kamin in der Ecke knackten Holzscheite, und es roch nach einer Mischung aus Glühwein, Sherry, Kiefernholz und Käse. Sie steuerte den urigen Tresen an, nickte im Vorbeigehen ein paar Bekannten zu und ließ das Stimmengewirr an sich vorbeirauschen. Sie lächelte - es war Heiligabend, und fast das ganze Dorf war zu dem Event gekommen, das sie mit organisiert hatte. Augenscheinlich ging es allen prächtig.

Sie entdeckte Tom, der an einer Wand lehnte und lachend den Kopf zurückwarf, sein blondes Haar hatte fast genau die gleiche Farbe wie ihres. Er hatte sie noch nicht bemerkt und unterhielt sich mit jemandem, der mit dem Rücken zu ihr stand und ein Bier in der Hand hielt. Jemandem mit zotteligem dunkelbraunem Haar, lässiger Körperhaltung und einer schwarzen Jacke, die seine beeindruckenden Schultern zur Geltung brachte. Cassies Lächeln wuchs, und sie versuchte, die Schmetterlinge in ihrem Bauch und das plötzliche Kribbeln auf ihrer Haut zu ignorieren.

Es ist nur Sam, sagte sie sich. Sam, den sie schon ewig kannte. Sam, der beste Freund ihres Bruders. Sie sah noch einmal zu ihm hinüber. Dabei wäre sie fast gestolpert und schaffte es gerade noch, das Tablett mit den Mince Pies auf den alten Eichentresen zu knallen.

»Pass auf, Cassie, Liebes - wir wollen doch nicht, dass deine ganze harte Arbeit auf dem Boden landet!« Linda, die Wirtin des Red House, kam durch die Flügeltür aus der Küche und stellte sich hinter den Tresen. Sie zog ein rot-weißes Geschirrtuch durch die Gürtelschlaufe ihrer Jeans, nahm Cassie die Mince Pies ab und platzierte sie neben der Kaffeemaschine.

»Tut mir leid, Linda«, sagte Cassie schnell und schlüpfte aus ihrer Jacke, »ich weiß, ich bin etwas spät dran, und ich ...«

Linda wischte ihre Entschuldigung mit einer lässigen Handbewegung beiseite. Dabei glänzten ihre vielen Ringe im Licht der Kerzen, die Cassie nachmittags aufgestellt hatte. »Sei nicht albern. Du bist ein Schatz, dass du sie überhaupt gemacht hast. Und wie gut die aussehen, da muss ich mir glatt eine stibitzen, bevor die Meute sich darüber hermacht.« Kaum hatte sie das gesagt, nahm sie sich auch schon ein Gebäckstück, biss hinein und stöhnte übertrieben genüsslich, wie Cassie fand. Ein Krümel klebte an Lindas rotem Lipgloss, und Cassie überlegte, ob sie es ihr sagen sollte. »Hast du die wirklich über Nacht gebacken? Was für Talente doch in dir schlummern, Mädchen - ich muss schon sagen!«

Cassie zuckte bescheiden mit den Schultern und behielt für sich, dass drei Teigportionen im Müll gelandet waren und ihre Tante Claire beim Anblick der schlimm zugerichteten Küche ziemlich schmallippig geworden war. Aber mal ehrlich, was war die Alternative? Linda hatte vorgeschlagen, für die alljährliche Weihnachtsfeier Mince Pies von Sainsbury´s zu kaufen, aber Cassie fand, dass die selbst gebackenen einfach besser schmeckten.

Wieder ging die Tür zum Pub auf, und ein kühler Luftzug wehte herein, der bis zum Tresen vordrang. Cassie sah Hazel, seit der Grundschule ihre beste Freundin, in Begleitung ihrer Mutter hereinkommen. Als Hazel Cassie entdeckte, leuchteten ihre grünen Augen. Mit wenigen langen, eleganten Schritten war sie bei ihr. Cassie warf einen Blick auf Hazels hohe Absätze und versuchte, nicht die Nase zu rümpfen. Wenn sie solche Schuhe trug, sahen sie durch den Größenunterschied immer lächerlich nebeneinander aus - Hazel war so groß, dass sie ein professionelles Model hätte sein können, und Cassie mit ihren eins fünfzig so klein, dass ihr manchmal sogar Kinderkleidung passte. Cassie hatte Hazel gesagt, dass sie wie Pat und Patachon aussahen und versuchen sollten, den Größenunterschied auszugleichen, statt ihn noch zu betonen, doch das interessierte Hazel nicht. Sie stand zu ihrer Größe und war überzeugt, sie würde sich eines Tages als nützlich erweisen - und sei es auch nur, um niemanden heiraten zu müssen, der an das oberste Regal kam.

»Frohe Weihnachten!« Hazel umarmte Cassie - wozu sie sich zu ihr hinunterbeugen musste -, dann trat sie einen Schritt zurück, schürzte die Lippen und betrachtete sie. Cassie zwirbelte eine Haarsträhne und steckte sie hinter ihr Ohr. Hazel nickte anerkennend. »Gutes Kleid«, sagte sie enthusiastisch. Cassie durchströmte Erleichterung, und sie bemühte sich sehr, nicht auf den Kopf mit dem zotteligen braunen Haar hinter ihr zu blicken. Obwohl sie sich immer wieder sagte, dass es nur Sam war, wusste sie, dass sie das Kleid - schwarz, eng anliegend, mit silbernen Schneeflocken - extra für heute Abend gekauft hatte. Denn, na gut, auch wenn er nur der beste Freund ihres Bruders war, hatte sich etwas verändert, seit er dieses Jahr zum Studieren weggezogen war. Er hatte ihr gefehlt. Mehr als gedacht. Natürlich hatte ihr auch Tom gefehlt, obwohl sie ständig mit ihm telefonierte. Aber dass sie Sam, seine Scherze und seine unkomplizierte Gesellschaft so schnell vermissen würde, hatte sie nicht erwartet. Oder dass ihr Herz bei seinem Anblick höherschlagen würde, wenn er in den Weihnachtsferien nach Hause kam.

Hazel grinste zu Cassie hinunter und warf ihr glattes schwarzes Haar zurück - sie hatte es gefärbt, damit es noch schwärzer aussah, obwohl Cassie ehrlich gesagt keinen Unterschied feststellen konnte. »Komm schon, gehen wir zu den Jungs.«

Linda zwinkerte Cassie zu, die daraufhin leicht errötete. Es war, als wüsste Linda genau, für wen Cassie das Kleid und die Absatzschuhe angezogen hatte. Für wen sie den Eyeliner aufgetragen hatte, der ihre braunen Augen warm statt trüb und langweilig aussehen ließ. Dabei hatte ihr Cassie nichts gesagt, aber Linda erriet solche Dinge. Sie mochte zwar ihre Chefin sein, doch sie war mehr als das. Sie war die Person, auf die Cassie sich hundertprozentig verlassen konnte. In ihrer Jugend hatte sie nach der Schule oft mit Tom im Pub abgehangen und heimlich Chips mit Salz und Essig stibitzt. Als Cassie sechzehn wurde, hatte Linda ihr einen Job gegeben, obwohl Cassie wusste, dass Linda eigentlich keine Hilfe brauchte. Und vorher hatte sie es bei Tom genauso gemacht.

Hazel ging zu Tom und Sam hinüber, und Cassie trippelte auf ihren hohen Absätzen hinter ihr her und bemühte sich, anmutig auszusehen und zugleich mit Hazels langen Schritten mitzuhalten. Tom zog Cassie an sich und legte einen Arm um ihre Schultern. »Hier ist ja mein Mädchen mit ihrer ständigen Begleitung.« Cassie lächelte, und Hazel winkte in die Runde.

»Ich bin niemandes Begleitung, Rivers.« Ehrlich gesagt fühlte sich Cassie viel öfter wie Hazels ständige Begleitung als umgekehrt. Tom grinste, löste den Arm von Cassie und umarmte Hazel kurz und fest. Cassie bemühte sich unterdessen, nicht zu lange in Sams wunderschöne blaue Augen zu sehen. Sie spürte, wie er sie mit seinem Blick abcheckte, während er wie immer lässig dastand, die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans geschoben. Gott, seit wann war sie in seiner Gegenwart so verlegen?

»Wie läuft´s an der Uni?«, fragte Hazel.

Tom rümpfte die Nase. »Nervig. Viel zu viel Arbeit dieses Jahr.« Cassie hatte sich schon Toms Gejammer darüber anhören müssen, dass sie im zweiten Studienjahr mehr arbeiten mussten als im ersten. »Für einige von uns jedenfalls«, fügte er hinzu. »Sam scheint das nichts auszumachen.« Sam zuckte mit den Schultern, und Cassie drehte sich zu ihm um, weil sie nun endlich einen Grund hatte, ihn anzusehen. Sie lächelte, und er nickte ihr zu.

»Gut siehst du aus, Cass.« Cassie spürte, wie ihre Wangen warm wurden, und quittierte das Kompliment mit einem angedeuteten Schulterzucken.

Tom verdrehte die Augen. »Das muss sie auch, wenn man bedenkt, wie viel Zeit sie mit diesen verdammten Lockenwicklern verbracht hat.« Cassie errötete noch mehr und hoffte inständig, dass es nicht so sichtbar war, wie es sich anfühlte. Sie warf Tom einen finsteren Blick zu, den dieser jedoch ignorierte.

Hazel kam Cassie zu Hilfe und boxte Tom freundschaftlich gegen den Arm. »Es ist Heiligabend, du Idiot, da macht man sich schick und sieht hübsch aus.«

»Das ist dir gelungen«, sagte Sam und blickte zu Cassie. »Hübsch auszusehen, meine ich.« Dann sah er zu Hazel und fügte schnell hinzu: »Euch beiden.«

Hazel warf Cassie einen kurzen, wissenden Blick zu, den Cassie nicht zu erwidern wagte, obwohl ihr kurz ganz heiß wurde. »Also, Rivers«, sagte Hazel, »ich finde, es wird Zeit, dass du mir einen Begrüßungsdrink spendierst, oder?«

Tom zog die Augenbrauen hoch. »Eigentlich musst du mir doch einen Begrüßungsdrink spendieren, weil ich derjenige bin, der nach Hause kommt, Niagara.« Niagara. Den Spitznamen hatten sich Tom und Sam ausgedacht und waren sich dabei unheimlich geistreich vorgekommen - weil die Niagarafälle so hoch waren. Anstatt sich darüber aufzuregen, hatte Hazel den Namen angenommen, und er war irgendwie an ihr hängen geblieben.

Hazel schnaubte. »Nebensache.« Sie stolzierte auf ihren langen Beinen davon, und Tom folgte ihr, sah sich kurz etwas hilflos nach Cassie um und ließ sie dann mit Sam allein. Hätte sie sich doch nur schon beim Hereinkommen etwas zu trinken geholt, dann wüsste sie jetzt, was sie mit ihren Händen anfangen sollte. So hingen sie nutzlos und unbeholfen an ihren Seiten herunter. Das ist Sam, sagte sie sich wieder mit Nachdruck. Aber ihr Körper wollte nicht hören. Es war, als ob der Abend, das warme Licht im Pub, der Geruch von Kiefernholz und das knisternde...

mehr