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Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am28.09.2023Auflage
Über dir Polarlichter, unter dir die schneebedeckte Weite Islands Lauras Welt bricht zusammen: Ihr Mann verlässt sie - und das kurz vor Weihnachten! Die gemeinsame Reise nach Island, Lauras Sehnsuchtsziel schlechthin, fällt damit ins Wasser. Oder? Auf Drängen ihrer Freundin stürzt sie sich allein ins Abenteuer. Am Flughafen erwartet sie ein äußerst mürrischer Isländer. Als Laura erfährt, dass sie die kommenden Wochen an der Seite dieses Mannes verbringen wird, macht sie sich Sorgen um ihr Weihnachtsfest. Doch auf dem Rücken ihres Islandpferds findet sie unter den atemberaubenden Polarlichtern endlich wieder den Glauben an sich selbst. Und vielleicht auch an die Liebe? 

Christiane Lind liebte es schon ihr Leben lang, Geschichten zu erzählen. 2010 vero?ffentlichte sie ihren ersten Roman, auf den zahlreiche weitere folgten. Ihre Texte wurden fu?r unterschiedliche Preise nominiert, haben einige gewonnen, und die Autorin erhielt mehrere Stipendien des Hessischen Ministeriums fu?r Wissenschaft und Kunst fu?r ihre Projekte. Seit Christiane Lind das erste Mal im To?lt auf dem Ru?cken eines Islandpferdes durch den Wald geschwebt ist, ist sie den charakterstarken und temperamentvollen Ponys verfallen. Die Insel aus Eis und Feuer ist ihr Traumreiseland. Mit ihrem Mann und fünf Katzen lebt sie in einem Dorf bei Kassel.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextÜber dir Polarlichter, unter dir die schneebedeckte Weite Islands Lauras Welt bricht zusammen: Ihr Mann verlässt sie - und das kurz vor Weihnachten! Die gemeinsame Reise nach Island, Lauras Sehnsuchtsziel schlechthin, fällt damit ins Wasser. Oder? Auf Drängen ihrer Freundin stürzt sie sich allein ins Abenteuer. Am Flughafen erwartet sie ein äußerst mürrischer Isländer. Als Laura erfährt, dass sie die kommenden Wochen an der Seite dieses Mannes verbringen wird, macht sie sich Sorgen um ihr Weihnachtsfest. Doch auf dem Rücken ihres Islandpferds findet sie unter den atemberaubenden Polarlichtern endlich wieder den Glauben an sich selbst. Und vielleicht auch an die Liebe? 

Christiane Lind liebte es schon ihr Leben lang, Geschichten zu erzählen. 2010 vero?ffentlichte sie ihren ersten Roman, auf den zahlreiche weitere folgten. Ihre Texte wurden fu?r unterschiedliche Preise nominiert, haben einige gewonnen, und die Autorin erhielt mehrere Stipendien des Hessischen Ministeriums fu?r Wissenschaft und Kunst fu?r ihre Projekte. Seit Christiane Lind das erste Mal im To?lt auf dem Ru?cken eines Islandpferdes durch den Wald geschwebt ist, ist sie den charakterstarken und temperamentvollen Ponys verfallen. Die Insel aus Eis und Feuer ist ihr Traumreiseland. Mit ihrem Mann und fünf Katzen lebt sie in einem Dorf bei Kassel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843730402
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.09.2023
AuflageAuflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3500 Kbytes
Artikel-Nr.11420906
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Aufgeregt beugte Laura sich vor, um aus dem winzigen Flugzeugfenster zu spähen. Noch versperrte ihr eine dichte Wolkendecke den Blick auf ihr Ziel. Die Stimme des Kapitäns erklärte den Passagieren, dass sie bald mit dem Landeanflug auf Keflavík, den internationalen Flughafen Islands, beginnen würden.

Laura konnte es kaum erwarten, Island das erste Mal zu sehen. Endlich spürte sie im Magen, wie der Flieger Schub wegnahm und tiefer sank. Sie ließen die Wolken über sich zurück, und langsam konnte Laura etwas anderes erkennen als deren endloses Weiß. Ihr Herz pochte schneller vor Aufregung und Freude, bald die Insel aus Feuer und Eis erblicken zu können.

Doch bisher gab es auf ihrer Seite nur Himmel und Wasser zu sehen. Das Meer schimmerte in tiefen Blautönen, der Himmel zeigte sich in einem bläulichen Weiß, durchzogen von sanften orangefarbenen Schlieren.

Doch auf einmal zeigte sich noch etwas anderes: Unter den tief hängenden Wolken, die wie muntere Schafe über den Himmel zogen, erhob sich Land aus dem Wasser. Laura spähte an dem großen Flügel vorbei, und ja, dort war es - Island. Ihr Herz schlug schneller, als sie die Insel erspähte, von der sie so viel gehört und über die sie so viel gelesen hatte.

Selbst aus dieser Höhe konnte Laura Strände erkennen, die sich ins Blau des Meeres erstreckten. Weiß brandete das Wasser an diese dunklen, fast schwarzen Flächen. Obwohl sie nur einen ersten Eindruck gewonnen hatte, war Laura sicher, dass Island ganz anders aussah als alle Länder, die sie bisher bereist hatte.

Die Strände gingen in braune Erde über, was Laura ein wenig enttäuschte, denn sie hatte so sehr auf Schnee gehofft. Sie liebte weiße Winter, es machte sie glücklich, wenn alles unter einer dicken Schneedecke verschwand und die Welt hell und glitzernd aussah. Wann hatte es in Deutschland das letzte Mal weiße Weihnachten gegeben? Meist schneite es vor dem Fest und nach dem Fest, aber an Weihnachten selbst war die Welt grau, matschig und trostlos, etwas, das Laura inzwischen persönlich nahm.

Als wollte Island ihren Wunsch erfüllen, tauchten die ersten Schneefelder auf. Ruhig zog das Flugzeug darüber hinweg, Laura spürte nur an dem leichten Druck im Magen und in den Ohren, dass die Maschine tiefer sank.

Ihr Sitznachbar, der den ganzen Flug über an einer PowerPoint-Präsentation auf seinem Laptop gearbeitet hatte, lehnte sich ebenfalls vor und beugte sich an ihr vorbei, um aus dem Fenster spähen zu können. Sie musterte ihn aus dem Augenwinkel. Er war groß und schlank, hatte dunkle Haare und tiefblaue Augen. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug, und zu seinen Füßen stand eine elegante Aktentasche. Was er wohl beruflich machte?

Laura stellte sich vor, wie er als erfolgreicher Geschäftsmann durch die Welt reiste und in luxuriösen Hotels übernachtete. Dagegen fühlte sie sich klein und unbedeutend. Was führte ihn wohl nach Island? Als hätte er ihre Neugier gespürt, lächelte er sie an.

»Waren Sie schon mal in Island? Für mich ist es das erste Mal«, sagte sie stockend.

Es hatte sie Mut gekostet, ihn auf Englisch anzusprechen. Laura hatte sich die Worte im Kopf zurechtgelegt, bevor sie das Gespräch mit ihrem Sitznachbarn begann, und selbst dann war ihre Zunge über die fremde Sprache gestolpert. Kurz hatte sie überlegt, ein paar isländische Worte einzuflechten, die sie in den vergangenen Wochen gelernt hatte, aber das hatte sie sich nicht getraut. Vielleicht würde sie bei ihrer Gastfamilie einen Versuch mit der Sprache wagen.

»Oh nein.« Er erwiderte ihr Lächeln. »Ich lebe hier, war beruflich in den USA und komme rechtzeitig zu Weihnachten nach Hause.«

»Wie schön. Weihnachten ist das Fest der Familie«, antwortete Laura nachdenklich, und sie wusste nicht, ob sie mehr mit dem Fremden oder zu sich selbst sprach. Für sie war Weihnachten die schönste Zeit des Jahres. Sie liebte es, die Fenster mit weihnachtlichen Fensterbildern zu dekorieren, Lichterketten über den Bäumen im Garten zu verteilen, Lichterbögen im Haus aufzustellen, einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Auch wenn sie ihn allein schmücken musste. Weder ihr Ehemann Dominik noch ihre Tochter Merle waren Weihnachtsfans. Jedenfalls nicht so sehr wie Laura. Nein, an Dominik wollte Laura jetzt auf keinen Fall denken, daher wandte sie sich wieder an ihren Sitznachbarn.

»Ich beneide Sie darum, auf dieser wunderschönen Insel zu leben. Island ist doch wundervoll, nicht wahr?« Die Reiseführer und Dokumentationen, die sie sich angesehen hatte, hatten ihr die Insel von der schönsten Seite gezeigt, allerdings meist im Sommer. »Wie ist Island im Winter?«

»Island ist zu jeder Jahreszeit etwas ganz Besonderes.« Der Fremde lächelte und klappte den Laptop zu. »Ich beneide Sie, dass Sie zum ersten Mal meine Heimat kennenlernen. Reisen Sie über den Golden Circle?«

Der goldene Kreis war eine der beliebtesten Routen für Islandreisende, und ursprünglich hatte Laura geplant, sich die Sehenswürdigkeiten dieser Tour anzusehen. Doch dann war alles anders gekommen, und sie hatte ihren Plan Hals über Kopf geändert.

»Ich reise in den Norden, um dort drei Wochen auf einem Pferdehof zu verbringen.« Noch immer konnte sie kaum glauben, dass sie diese Entscheidung wirklich getroffen hatte. »Ich bin vor Jahren geritten und freue mich sehr, die Islandpferde kennenzulernen.«

»Das mit dem Norden sollten Sie sich gut überlegen.« Er zwinkerte ihr zu. »Reykjavík ist eine Reise wert. Ich bin dort aufgewachsen.«

»Vielleicht auf dem Rückweg. Erst einmal fliege ich weiter nach Akureyri und werde dort abgeholt.«

»Und ist es nicht zu kalt für einen Reiturlaub?« Laura bemerkte, dass ihr Sitznachbar sie skeptisch musterte. »Und es gibt nur vier Stunden Tageslicht.«

»Ich weiß.« Laura zuckte mit den Schultern, als wäre das kein großes Ding, aber in Wahrheit fragte sie sich erneut, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie hatte spontan und rein nach Bauchgefühl den Hof namens Dalurstadir aus der Vielzahl der Angebote im Norden Islands ausgewählt. Der Norden sollte es sein, weil ihre Mutter vor vielen Jahren dort auf einem Hof namens Bláskógur gewesen war, den Laura allerdings nicht hatte finden können.

Irgendetwas an den Bildern von Dalurstadir auf der Internetseite hatte ihr Herz angesprochen. Die Stallungen lagen neben einem roten Haus, strahlend weiße Wellblechhütten mit einem taubenblauen Streifen darauf. Die Farbe wiederholte sich in den Fensterrahmen und bei der großen Scheunentür. An die Wand des Stalls hatte jemand ein Islandpferd gemalt, dessen Mähne und Schweif im Wind flatterten. Möglicherweise hatte das den Ausschlag zur Buchung gegeben. Der Hof gehörte einer Familie namens Halldórsson, das klang sympathisch. Und sehr isländisch.

»Reiten Sie?«, fragte sie ihren Sitznachbarn. »Ich habe gelesen, in Island gibt es mehr Pferde als Menschen.«

»So viele Pferde sind es nicht«, antwortete er mit einem Lächeln. »Früher bin ich geritten. Heute arbeite ich zu viel.« Er deutete auf das Notebook.

»Viel Erfolg.« Laura blickte wieder aus dem Fenster, und ihr Herz machte einen Sprung. Vor ihren Augen erstreckte sich eine unendliche Eisfläche. Das musste der Vatnajökull sein, der größte Gletscher Islands, der in einem unwirklich anmutenden Weißblau glitzerte. Es war das eine, den Gletscher auf Fotos zu sehen, aber es war etwas vollkommen anderes, daran entlangzufliegen und sich klein und winzig neben dem gewaltigen Eis vorzukommen. Viel zu schnell flogen sie an den Eismassen vorbei. Wolken zogen auf und beeinträchtigten die Sicht auf das Land. Es kam Laura vor, als wäre Island eine Insel in einem mystischen Reich über den Wolken, umgeben von tiefblauem Wasser.

Zwischen den schäfchenweißen Wolken tauchten plötzlich graue Rauchschwaden auf. Brannte es etwa irgendwo? Laura verengte die Augen und beugte sich weiter vor, bis sie fast mit der Nase an das Plastikfenster stieß. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Das konnte nicht sein, oder?

Sie wandte sich ihrem Sitznachbarn zu, der auf seine Tastatur eintippte.

»Entschuldigung, dass ich noch einmal störe, aber ist das der Rauch eines Vulkans?« Sie flüsterte, so beeindruckt war sie von dem Naturschauspiel.

»Sie reisen auf die Insel aus Eis und Feuer«, antwortete er mit einem Glitzern in den blauen Augen. »Und nun haben Sie schon beides gesehen, bevor Sie einen Fuß auf den Boden gesetzt haben. Beeindruckend, nicht wahr?«

Laura konnte nur nicken, verstummt vor der Urwüchsigkeit dieses besonderen Landes. Und immer wieder schimmerte das Meer in den unterschiedlichsten Blautönen unter ihnen. Die Maschine überflog nun eine breite Straße und eine tiefblaue Bucht, und dann entdeckte Laura sie im Hintergrund: majestätische, mit Schnee bedeckte Berge.

Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Nun konnte sie endlich verstehen, warum ihre Mutter sich gewünscht hatte, nach Island zurückzukehren. Umso trauriger war es, dass es ihr nicht gelungen war. Beim Gedanken an Clara...
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Christiane Lind liebte es schon ihr Leben lang, Geschichten zu erzählen. 2010 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, auf den zahlreiche weitere folgten. Ihre Texte wurden fu¿r unterschiedliche Preise nominiert, haben einige gewonnen, und die Autorin erhielt mehrere Stipendien des Hessischen Ministeriums fu¿r Wissenschaft und Kunst fu¿r ihre Projekte. Seit Christiane Lind das erste Mal im Tölt auf dem Ru¿cken eines Islandpferdes durch den Wald geschwebt ist, ist sie den charakterstarken und temperamentvollen Ponys verfallen. Die Insel aus Eis und Feuer ist ihr Traumreiseland. Mit ihrem Mann und fünf Katzen lebt sie in einem Dorf bei Kassel.