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NACHT - Die Toten von Jütland

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.10.20231. Auflage
Das Massengrab eines Serienmörders gibt mehr als einen Alptraum preis: »NACHT - Die Toten von Jütland« ist der 1. Teil der dänischen Thriller-Reihe um die Sonderermittler der Task Force 14, die in den düster-brutalen Fällen durch ihre ganz persönliche Hölle gehen müssen. Ein grausiger Leichenfund schreckt das beschauliche Jütland im Süden Dänemarks auf. In die Brust des Toten, der aus dem Leichenschauhaus entwendet wurde, ist Grandberg eingeritzt, der Name der mächtigsten Familie im Dorf - und des örtlichen Polizeichefs. Und neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden, die ein mörderisches Geheimnis enthüllt: das Massengrab eines Serienkillers, der seine jungen Opfer mit kochender Milch verbrühte. Weil Kommissar William Grandberg wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln darf, werden die Sonderermittler der Task Force 14 aus Kopenhagen geschickt: David Flugt, eben erst von einem traumatischen Undercover-Einsatz in Rumänien zurückgekehrt, und sein exzentrischer Kollege Lucas Stage. Was sie herausfinden, ist schlimmer als jeder Alptraum ... Rasant, brutal, menschlich berührend und überraschend bis zum Finale: Der dänische Autor Thomas Bagger legt eine Thriller-Reihe vor, die vor allem die Fans düsterer skandinavischer Thriller à la Stieg Larsson oder Faber / Pedersen begeistern wird. »Wenn Sie auf fesselnde Thriller und schwerste Verbrechen, eine Vielzahl von Spuren und unlösbare Rätsel stehen, dann sollten Sie ?NACHT? lesen. Ein Pageturner, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten.« Fru Thulstrup (Krimi-Buchblog)

Thomas Bagger, geboren 1981, hat Medienwissenschaften studiert und war auf dem Weg in die IT-Branche, als er 2017 seinen ersten Kriminalroman veröffentlichte und damit mehr als 40.000 Hörer*innen allein beim größten dänischen Audio-Streamingdienst Mofibo begeisterte. Seine neue Thriller-Reihe um David Flugt und Lucas Stage von der Task Force 14 brachte ihm hervorragende Kritiken und bereits die zweite Nominierung für den Publikumspreis der dänischen Krimimesse ein. In den Medien wird Thomas Bagger als 'coole neue Stimme der dänischen Krimiszene' bezeichnet. Seine Romane haben einen unverwechselbaren Ton und einen starken erzählerischen Drive, mit Plots, die seine Figuren zeichnen. Sie enden selten glücklich. Vielmehr arbeitet Bagger auf ein realistisches und notwendiges Ende hin, das nicht darauf abzielt, Herzen zu gewinnen, sondern die moralische Haltung der Leser*innen herauszufordern.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Massengrab eines Serienmörders gibt mehr als einen Alptraum preis: »NACHT - Die Toten von Jütland« ist der 1. Teil der dänischen Thriller-Reihe um die Sonderermittler der Task Force 14, die in den düster-brutalen Fällen durch ihre ganz persönliche Hölle gehen müssen. Ein grausiger Leichenfund schreckt das beschauliche Jütland im Süden Dänemarks auf. In die Brust des Toten, der aus dem Leichenschauhaus entwendet wurde, ist Grandberg eingeritzt, der Name der mächtigsten Familie im Dorf - und des örtlichen Polizeichefs. Und neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden, die ein mörderisches Geheimnis enthüllt: das Massengrab eines Serienkillers, der seine jungen Opfer mit kochender Milch verbrühte. Weil Kommissar William Grandberg wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln darf, werden die Sonderermittler der Task Force 14 aus Kopenhagen geschickt: David Flugt, eben erst von einem traumatischen Undercover-Einsatz in Rumänien zurückgekehrt, und sein exzentrischer Kollege Lucas Stage. Was sie herausfinden, ist schlimmer als jeder Alptraum ... Rasant, brutal, menschlich berührend und überraschend bis zum Finale: Der dänische Autor Thomas Bagger legt eine Thriller-Reihe vor, die vor allem die Fans düsterer skandinavischer Thriller à la Stieg Larsson oder Faber / Pedersen begeistern wird. »Wenn Sie auf fesselnde Thriller und schwerste Verbrechen, eine Vielzahl von Spuren und unlösbare Rätsel stehen, dann sollten Sie ?NACHT? lesen. Ein Pageturner, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten.« Fru Thulstrup (Krimi-Buchblog)

Thomas Bagger, geboren 1981, hat Medienwissenschaften studiert und war auf dem Weg in die IT-Branche, als er 2017 seinen ersten Kriminalroman veröffentlichte und damit mehr als 40.000 Hörer*innen allein beim größten dänischen Audio-Streamingdienst Mofibo begeisterte. Seine neue Thriller-Reihe um David Flugt und Lucas Stage von der Task Force 14 brachte ihm hervorragende Kritiken und bereits die zweite Nominierung für den Publikumspreis der dänischen Krimimesse ein. In den Medien wird Thomas Bagger als 'coole neue Stimme der dänischen Krimiszene' bezeichnet. Seine Romane haben einen unverwechselbaren Ton und einen starken erzählerischen Drive, mit Plots, die seine Figuren zeichnen. Sie enden selten glücklich. Vielmehr arbeitet Bagger auf ein realistisches und notwendiges Ende hin, das nicht darauf abzielt, Herzen zu gewinnen, sondern die moralische Haltung der Leser*innen herauszufordern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426466278
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.10.2023
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1948 Kbytes
Artikel-Nr.11462567
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3

Hier ist es«, sagte William und ging vom Gas, zum ersten Mal, seit sie von seiner Wohnung in Esbjerg losgefahren waren. William blinkte mit dem Fernlicht den Streifenwagen an, der mit rotierendem Blinklicht quer über dem Weg stand. Jenny sah die ausdruckslosen Gesichter hinter der Windschutzscheibe einen raschen Kennzeichencheck durchführen, ehe der Streifenwagen Platz machte und sie durchließ.

William bog auf einen holperigen Schotterweg ab. Jenny musterte ihn von der Seite. Seine Schneidezähne kneteten die Unterlippe, und ein verbissener Schatten verdrängte das Tageslicht aus seinem Gesicht. Sie ahnte den Grund. Er war gerade erst als Nachfolger des frisch pensionierten Børge Kofoed zum Chef der Mordkommission befördert worden. Und der Fall, der nun auf seinen Tisch geflattert war, sah aus, als würde es sein erster großer werden. Den er mit rotweinverklebtem Hirn und der Ex im Schlepptau antrat.

Was sicher nicht einmal Williams größte Sorge war.

Etliche Bewohner dieses Landstrichs waren der Meinung, dass ein Grandberg schlicht und ergreifend nichts bei der Polizei verloren hatte. William und seine beiden Brüder stammten aus einer süderjütländischen Familie, die fester Bestandteil der lokalen Gerüchteküche war. Alle kannten sie. Und jeder kannte jemanden, der einen kannte, der gehört hatte, dass ...

Diese Tratscherei war Jenny ein Dorn im Auge. William selbst behauptete, sich damit arrangiert zu haben. Er behauptete, damit leben zu können, dass sein Nachname die Skepsis der Leute wie ein Megafon verstärkte. Und dass er in seiner neuen Rolle als Chef der Mordkommission in einem der größten Polizeidistrikte des Landes nicht weniger Gegenwind erwartete. Dem zum Trotz wusste Jenny, dass er extrem hohe professionelle Ansprüche hatte. An seine Kollegen. An sich selbst. Er verlangte von jedem, seine Arbeit mit Stolz und Leidenschaft auszuführen, was er unmissverständlich in seiner ziemlich unsensiblen Rede zu Børge Kofoeds Abschiedsfeier gesagt hatte: »Von nun an ist bei uns kein Platz mehr für egozentrische Einzelgänger mit eigenen Regeln und Methoden. Für Typen, die persönliche Siege über den Erfolg der Gemeinschaft stellen. Wir wollen eine moderne Polizeieinheit sein, die begreift, dass Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen unsere größten Stärken sind.«

Das Schweigen der Gäste war, außer bei Børge Kofoed, schwer zu deuten gewesen. Alle wussten, dass es Kofoed in seiner langen Dienstzeit als Chef der Mordkommission des Polizeidistrikts Süd- und Süderjütland ein Hauptanliegen gewesen war, sich selbst den Rücken frei zu halten. Williams Worte waren ein unerwarteter Schlag in die Magengrube gewesen, und Kofoeds langjährige Freundschaft mit Williams Vater, Laust Grandberg, machte den Dolchstoß nicht gnädiger. Im Gegenteil.

 

Der Parkplatz von Smøl Vold war ein ungepflegter, von wild wachsenden Laub- und Nadelbäumen umringter Matschplatz. Sie stiegen aus. Der Wind hatte sich gelegt, unentschlossene Regentropfen raschelten im Gestrüpp.

Jenny und William folgten einem rutschigen, von herabgefallenem Laub rot und gelb gefärbten Trampelpfad. Die von Williams Frau geliehenen Gummistiefel drückten über dem Spann, aber die Alternative wären ihre High Heels vom Vorabend gewesen.

Williams Frau. Jenny hatte keine Ahnung, wie sie sie sonst bezeichnen sollte.

Sie kamen auf offenes Gelände. Auf dem höchsten Punkt standen zwei Polizisten. Einer von ihnen kam ihnen entgegen.

»Moin, Niels Christensen, Station Sønderborg.« Der Polizist begrüßte beide mit einem energischen Händedruck.

Jenny schaute auf den Wallkamm. Die Silhouette des zweiten Polizisten zeichnete sich vor dem grauen Himmel ab. Er war über den auf der Erde liegenden Körper gebeugt.

»Ist der Bereich abgesperrt?«, fragte William.

»Wir haben Leute an allen Zufahrtswegen. Das Gebiet umfasst etwa einen Hektar. Ich hielt Absperrband nicht für die umweltfreundlichste Lösung.« Christensen lachte nervös.

»Schon in Ordnung«, sagte William. »Ich schicke ein paar Fußstreifen aufs Gelände. Die Journalisten werden garantiert versuchen, möglichst nah an den Toten heranzukommen. Apropos, wollen wir ...?«

»Ja. Da wäre nur noch ein winziges ... Detail, das Sie kennen sollten, bevor Sie sich die Leiche ansehen.«

»Okay?«, sagte William. Professionell. Neutral.

Der Beamte warf seinem Kollegen einen raschen Blick über die Schulter zu.

»Jetzt reden Sie schon!«, platzte William in einem Ton heraus, bei dem sich Jennys Nackenhaare aufstellten. Er atmete tief ein und senkte die Stimme. »Kenne ich den Toten?«

»Das weiß ich nicht«, sagte Christensen. »Aber, ähm, ich glaube, er kennt Sie.«

 

Der Wind raschelte in dem hohen Gras auf dem Kamm von Smøl Vold. Am Horizont war die Flensburger Förde als unbeweglicher, dunkelblauer Fleck zu sehen, um die sich Süderjütlands hügelige Landschaft erstreckte, so weit das Auge reichte. Eine fast schon spürbare Stille senkte sich über die vier Polizisten, die auf den Leichnam herabschauten und eine Erklärung für das suchten, was sie da sahen.

Jenny hatte schon viele Beispiele für den pietätlosen Umgang mit Leichen gesehen, aber nichts hiermit Vergleichbares. Das Ganze glich einer Inszenierung, einem arrangierten Szenario.

Der Unterleib des Toten war mit einer Plane zugedeckt, die mit Zeltheringen in der Erde festgesteckt war. Der Mund des Mannes war weit aufgerissen, eingefroren in der Totenstarre. Die trockenen, verschrumpelten Lippen formten ein unheimliches schwarzes Loch in den Hals hinunter. Es gab keine sichtbaren Leichenflecken am Torso oder den Armen. Was vermuten ließ, dass der Mann auf dem Rücken gelegen hatte, nachdem das Herz aufgehört hatte zu schlagen, und dass die Schwerkraft das stillstehende Blut auf die Unterseite des Körpers gezogen hatte. Die Haut des Mannes, die nicht mehr von der Muskulatur kontrolliert wurde, war eingesunken und spannte über den vorstehenden Knochen. Auf den ersten Blick waren keine Einstiche, Verletzungen nach stumpfer Gewalteinwirkung oder Schusswunden zu sehen. Er war einfach nur ein alter toter Mann.

Bis man es entdeckte. Das Detail.

Quer über den Brustkorb des Mannes war eine Reihe Buchstaben geritzt, aber wegen der Blutleere im Körperinnern ließ sich das Geschriebene nur mühsam über die zerfransten Schnittränder der Haut entziffern.

 


GRANDBERG


 

Jenny musste sich regelrecht anstrengen, William nicht anzustarren. Ähnliche Bemühungen nahm sie auch bei den zwei uniformierten Kollegen wahr. Sie hatten auf ihn gewartet. Auf die Reaktion des neuen Chefs der Mordkommission, wenn er seinen Familiennamen eingeritzt in die Haut einer Leiche sah.

»Wer hat ihn gefunden?«, fragte William tonlos.

»Ein Landwirt aus dem Ort. Claus Fockbek. Seine Frau hat die Lichtblitze von dem Ding da gesehen.« Niels Christensen zeigte mit einem Nicken zu dem Apparat hin, der in Kopfhöhe der Leiche in den Boden gerammt war. Er hatte ungefähr die Größe der Gartenlaternen, die den Plattenweg zum Haus von Jennys Mutter säumten.

»Was ist das?«, fragte sie.

»Das ist zur Schädlingsabschreckung«, erklärte der andere Polizist. »Mein Bruder hat was Ähnliches auf seinem Hof. Kräftiges Blinklicht und laute Sirene. Das Blinken und Heulen hält Füchse, Marder und Raubvögel von den Hühnern fern.«

»Hat der Landwirt was angefasst?«, fragte William.

»Negativ. Der arme Kerl hat so einen Schock gekriegt, dass er gestolpert ist und zwei Schüsse aus seiner Schrotflinte in die Luft abgefeuert hat.«

»Dann gehört der nicht ihm?«, sagte William mit einem Blick auf den Spaten, der neben der Leiche im Boden steckte.

»Negativ«, sagte Niels Christensen wieder und sah auf seinen Notizblock. »Aber Fockbek gibt an, dass der Tote von hier ist. Gustav Thygesen, 81 Jahre alt und Hobby-Auktionator bei den lokalen Landwirtschaftsauktionen. Er ist vor drei Tagen nach einem Herzinfarkt gestorben. Mitten auf einer Auktion.«

Jenny legte die Stirn in Falten. »Das heißt, dass die Leiche gestohlen wurde?«

»Jepp. Gustav sollte laut Plan morgen beerdigt werden.«

»Haben Sie schon den Bestatter kontaktiert?«

»Ja.« Niels Christensen schlug sich nervös mit dem Notizblock auf die Handfläche. »Was glauben Sie, hat das alles zu bedeuten?«

William fuhr sich dreimal schnell mit den Fingern durch die Haare.

»Wir brauchen mehr Leute, um das Gelände abzusuchen. Schleifspuren, Stoffreste, DNA, alles, was mit dem Leichenfund in Verbindung gebracht werden kann. Und der Bereich muss vollständig abgesperrt werden. Sorgen Sie dafür, dass alle Schaulustigen fotografiert und alle Kennzeichen vorbeifahrender Fahrzeuge registriert werden.«

William starrte stumm auf die Leiche, bis die beiden Polizisten außer Hörweite waren.

»Das ist jetzt ein echtes Problem.« Er lächelte mit einer schwachen Mattigkeit in den Mundwinkeln. »Wenn der Polizeipräsident spitzkriegt, dass mein Nachname in den Brustkorb einer Leiche geritzt ist, wird er sofort familiäre Befangenheit zu bedenken geben. Mein erster Fall als Chef der Mordkommission, und den soll ich von der Seitenlinie verfolgen.«

Jenny spitzte die Lippen. »Weißt du, ob jemand aus deiner Familie den Toten kennt?«

»Ich habe keinen Kontakt zu Elias. Der ist da draußen mit seiner Kirche verwachsen. Und Andreas und Laust sehe ich auch nur alle Jubeljahre.« William kratzte sich am Kinn. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eins meiner Familienmitglieder mit einem Typen wie dem hier Umgang pflegt.«

Jenny ignorierte die...
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