Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Jade War - Magie ist Macht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.12.20231. Auflage
Magie entzweit - Macht korrumpiert - Familie überdauert! »Jade War - Magie ist Macht« ist der 2. Roman von Fonda Lees preisgekrönter Fantasy-Trilogie »Die Jade-Saga« um erbitterte Clan-Fehden, brutale politische Ränke, magische Jade und spektakuläre Kung-Fu-Action. Ehre oder Überleben? Der blutige Kampf um die Vorherrschaft auf der Insel Kekon ist längst nicht mehr das größte Problem der Familie Kaul: Seit die magische Jade nicht mehr nur den Kriegern der Grünblut-Krieger übernatürliche Kräfte verleiht, hat Kekon die Begierden mächtiger Nachbarn geweckt. Sowohl skrupellose Regierungen als auch geldgierige Söldner sind zu allem bereit, um der Jade habhaft zu werden. Im Schatten des aufziehenden Krieges müssen die Geschwister Hilo, Shae und Anden gefährliche Allianzen eingehen und sich Feinden in den dunkelsten Straßen und den höchsten Bürotürmen stellen. Um zu überleben, werden sie selbst die alten Gesetze von Blut und Jade brechen müssen ... Für ihre »Jade-Saga« um die asiatisch inspirierte Fantasy-Metropole auf der Insel Kekon ist Fonda Lee mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet worden und stand auf der Shortlist für die Nebula Awards, die Locus Awards, die Aurora Awards und die Sunburst Awards. Die epische Mafia-Fantasy-Saga besteht aus folgenden Bänden: - Jade City - Familie ist Pflicht - Jade War - Magie ist Macht - Jade Legacy - Ehre ist alles

Fonda Lee ist eine Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel, ehemalige Unternehmensstrategin und Liebhaberin von Actionfilmen. Geboren und aufgewachsen in Calgary, Kanada, lebt sie heute mit ihrer Familie in Portland, Oregon. Lee ist die preisgekrönte Autorin der YA-Science-Fiction-Romane Zeroboxer und Exo. Jade City war ihr Debüt für Erwachsene, die TIME wählte es zu einem der 100 besten Fantasybücher aller Zeiten.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextMagie entzweit - Macht korrumpiert - Familie überdauert! »Jade War - Magie ist Macht« ist der 2. Roman von Fonda Lees preisgekrönter Fantasy-Trilogie »Die Jade-Saga« um erbitterte Clan-Fehden, brutale politische Ränke, magische Jade und spektakuläre Kung-Fu-Action. Ehre oder Überleben? Der blutige Kampf um die Vorherrschaft auf der Insel Kekon ist längst nicht mehr das größte Problem der Familie Kaul: Seit die magische Jade nicht mehr nur den Kriegern der Grünblut-Krieger übernatürliche Kräfte verleiht, hat Kekon die Begierden mächtiger Nachbarn geweckt. Sowohl skrupellose Regierungen als auch geldgierige Söldner sind zu allem bereit, um der Jade habhaft zu werden. Im Schatten des aufziehenden Krieges müssen die Geschwister Hilo, Shae und Anden gefährliche Allianzen eingehen und sich Feinden in den dunkelsten Straßen und den höchsten Bürotürmen stellen. Um zu überleben, werden sie selbst die alten Gesetze von Blut und Jade brechen müssen ... Für ihre »Jade-Saga« um die asiatisch inspirierte Fantasy-Metropole auf der Insel Kekon ist Fonda Lee mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet worden und stand auf der Shortlist für die Nebula Awards, die Locus Awards, die Aurora Awards und die Sunburst Awards. Die epische Mafia-Fantasy-Saga besteht aus folgenden Bänden: - Jade City - Familie ist Pflicht - Jade War - Magie ist Macht - Jade Legacy - Ehre ist alles

Fonda Lee ist eine Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel, ehemalige Unternehmensstrategin und Liebhaberin von Actionfilmen. Geboren und aufgewachsen in Calgary, Kanada, lebt sie heute mit ihrer Familie in Portland, Oregon. Lee ist die preisgekrönte Autorin der YA-Science-Fiction-Romane Zeroboxer und Exo. Jade City war ihr Debüt für Erwachsene, die TIME wählte es zu einem der 100 besten Fantasybücher aller Zeiten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463901
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.12.2023
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse4143 Kbytes
Artikel-Nr.11462657
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1



In Erwartung des Himmelreichs

Es war nackter Wahnsinn, das Grab eines Grünblutkriegers zu plündern. Auf diese Idee kam nur jemand, dem das eigene Leben nichts wert war. Doch wenn man ein solcher Mensch war, bot sich in dieser Nacht eine einmalige Gelegenheit. Noch hatten sich die letzten, trockenen Wintertage nicht von den anhaltenden Regenfluten des Frühjahres vertreiben lassen, doch es hingen einige dicke Wolken am Himmel, die den aufgehenden Mond über den Bäumen von Witwenpark verbargen. In den Straßen von Janloon war es ungewöhnlich still. Respektvoll ließen die Bürger der Stadt ihre üblichen Aktivitäten ruhen, blieben zu Hause und hängten zeremionelle Geisterlaternen in die Fenster, um der Seele des verstorbenen Kaul Seningtun den Weg zu weisen - ihrem Volkshelden, dem Patriarchen des No-Peak-Clans, der Fackel von Kekon. Und so war Beros und Mudts Vorsichtsmaßnahme, auf jedes Licht zu verzichten, beinahe überflüssig, da sich sowieso niemand auf dem Friedhof befand, der sie hätte sehen können.

Der Friedhofsgärtner Nuno erwartete sie fünf Minuten vor Ende der offiziellen Besuchszeit am Tor. »Hier.« Er drückte Bero einen schwarzen Müllsack in die Hand. »Beeilt euch. Die Nachtwächter kommen erst in einer halben Stunde.« Obwohl außer ihnen niemand zu sehen war, flüsterte Nuno angespannt. Sein sonnengegerbtes Gesicht war verzerrt, sein Blick huschte ängstlich über die Büsche und Grabsteine. Diebe galten auf Kekon als Abschaum, und Grabräuber waren noch schlimmer. Eine Kugel in den Hinterkopf, die Rechnung dafür an die Angehörigen - sollte man sie erwischen, drohte ihnen genau diese Strafe schon am nächsten Morgen.

Bero nahm den Müllsack entgegen und ging hinter der Friedhofsmauer in Deckung. Dann holte er zwei blaue Hemden und zwei Kappen mit dem Logo des Friedhofs namens In Erwartung des Himmelreichs daraus hervor. Schnell zogen Mudt und er die Sachen an. Anschließend führte Nuno sie in strammem Tempo einen Hügel hinauf, zu einem der größten und auffälligsten Grabmale des Friedhofs. Vor dem hoch aufragenden, grünen Marmorschrein war ein frisches Grab ausgehoben worden. Morgen würde Kaul Seningtun hier zur letzten Ruhe gebettet werden, neben seinem Enkel Kaul Lanshinwan, dem ehemaligen Pfeiler von No Peak, der vor sechzehn Monaten ermordet und beigesetzt worden war. Sechzehn Monate! Eine frustrierend lange Zeit, in der Bero abgewartet und Pläne geschmiedet hatte, um endlich an seine Jade zu kommen.

Nuno hatte am Nachmittag das neue Grab ausgehoben, der Traktor mit der Baggerschaufel stand noch neben dem Loch. Bero blieb am Rand des akkurat angelegten Grabes stehen. Ein Windstoß fuhr durch das zerdrückte Gras zu seinen Füßen und wirbelte den durchdringenden Geruch von nasser Erde auf. Berauschende Vorfreude stieg in Bero auf. Genau das hatte er immer gebraucht: jemanden, der die Arbeit für ihn übernahm. Als Mudt und er sich beim ersten Mal mit ihren Schaufeln auf den Friedhof geschlichen hatten, waren sie von betrunkenen Teenagern gestört worden, die sich torkelnd zwischen den Gräbern herumgetrieben hatten. Beim zweiten Versuch hatte es angefangen zu regnen, und sie hatten kaum eine Schaufel nasser Erde ausheben können, bevor die Nachtwächter sie beinahe erwischt hätten. Danach kam Bero der Gedanke, dass sie es schlauer angehen mussten. Sie mussten sich einen klugen Plan zurechtlegen und den richtigen Moment abwarten.

Nun war Bero überrascht, als sich Mudt ohne viel Federlesens hinhockte und in das leere Grab hinuntersprang. Der Junge wischte sich die Hände ab und sah zu ihm hoch. Seine Augen, die ein wenig an ein Frettchen erinnerten, flackerten hell auf. Bero ließ die Sporttasche von der Schulter gleiten und holte das Werkzeug heraus. Nachdem er es an Mudt weitergereicht hatte, sprang er ebenfalls in das Loch. Die frisch aufgewühlte Erde federte weich unter seinen Füßen. Einen Moment lang sahen sich die beiden Teenager an, beinahe berauscht von ihrem Wagemut. Dann stießen sie ihre Schaufeln in die Seitenwand des Lochs und arbeiteten sich wie Maulwürfe zu dem Sarg im Nachbargrab vor.

Nuno stand oben neben dem Traktor und hielt Wache. Dabei kaute er scheinbar gelassen auf einer Betelnuss herum und gab vor, sich eine Pause von der harten Grabschaufelei zu gönnen. Dass überhaupt eine Baggerschaufel gebraucht wurde, war ungewöhnlich; die meisten Kekon wurden verbrannt und in Urnenhallen beigesetzt, vielleicht noch in winzigen Gräbern, die man per Hand ausheben konnte. Aufgrund des Platzmangels wurden selbst so reiche Familien wie die Kauls, die sich eine große Grabfläche leisten konnten, mit extrem wenig Abstand zueinander bestattet, weshalb es auch nicht lange dauerte, bis Beros Schaufel auf etwas Hartes stieß. Mit einem unterdrückten Triumphschrei verdoppelte er seine Anstrengungen. Die Erde flog um ihn herum und klebte an seinen verschwitzten Händen, sodass er eine schlammige Spur hinterließ, als er sich über die Stirn wischte. Bero spürte die Anstrengung nicht, zu groß waren seine Vorfreude und die kaum erträgliche Anspannung. Die ihm rechtmäßig zustehende Jade war nun zum Greifen nahe. Sie rief nach ihm, aus dem Sarg des Mannes heraus, den er getötet hatte.

»Kaul Lan war der Pfeiler von No Peak«, stellte Mudt leise, aber voller Eifer fest. Es waren seine ersten Worte, seit sie auf dem Friedhof angekommen waren. Der Junge war erst fünfzehn und damit drei Jahre jünger als Bero; mit seinen dürren Ärmchen fiel ihm die Arbeit schwer, sein schmales Gesicht war so stark gerötet, dass es sogar im Dunkeln zu sehen war. »Er hatte doch bestimmt mehr Jade als irgendjemand sonst, oder? Sogar mehr als die Maik-Brüder.« Rachsucht blitzte in Mudts Augen auf. Sein Verlangen nach Jade hatte ganz eigene Gründe.

»Worauf du wetten kannst, Keke«, antwortete Bero, ohne sich von seiner Arbeit ablenken zu lassen.

Nun wurde Mudts Flüstern drängender. »Wie können wir sicher sein, dass seine Jade überhaupt hier ist?«

Wurde sie ihm nicht im Kampf von seinem Gegner abgenommen, vererbte ein Grünblutkrieger seine Jade üblicherweise seiner Familie. Oft gab man Kriegern ein paar symbolische Steine mit ins Grab, sodass auch Kauls Sarg ein wenig Schmuck enthalten konnte, vielleicht aber auch gar nichts. Da es in der Kultur und der Religion von Kekon absolut verpönt war, die Toten zu bestehlen, und darauf zudem die Todesstrafe stand, war es nur selten das Risiko und den Aufwand wert, ganz egal, wie sehr ein Krimineller vom Jadefieber gepackt sein mochte.

Bero antwortete nicht. Er konnte ihm keine Gewissheit bieten, hatte nichts weiter als dieses vage Gefühl, auf das er zu hören gelernt hatte. Und genau dieses Gefühl erfüllte ihn auch jetzt - die Ahnung, dass ihm das Schicksal wohlgesinnt war. Launisch, wie es war, schleuderte es die Menschen hin und her, aber Bero war schon lange der Meinung, dass die Schicksalsgötter ein besonderes Auge auf ihn geworfen hatten. Dass er von ihnen mehr erwarten konnte als andere. Sicher, er hatte schon viel Pech gehabt, seit er brüllend aus dem Leib seiner wenig später verstorbenen Mutter geholt worden war. Doch er war noch immer am Leben, im Gegensatz zu vielen anderen, die er gekannt hatte - und nun war er auch seiner Jade ganz nah.

Die Seitenwand des Sarges war jetzt deutlich zu sehen. Das einst glänzende Kirschholz war nur ein schmutzig brauner Fleck in der schwarzen Erde. Schnell legten die beiden Teenager die Schaufeln beiseite und banden sich große Taschentücher über Mund und Nase, bevor sie schwere Arbeitshandschuhe überstreiften. Bero zog eine Akkustichsäge hervor.

»Du musst mir leuchten«, befahl er undeutlich, da der Stoff seine Stimme dämpfte.

Mudts kleine Stabtaschenlampe flammte auf, der Strahl glitt über die Sargwand. Als Bero die Säge einschaltete, ließ das schrille Geräusch ihn so heftig zusammenfahren, dass er das Werkzeug beinahe fallen gelassen hätte. Mudts Taschenlampe zitterte wild, dann beruhigte sich der Strahl wieder. Mit rasendem Puls rammte Bero die Säge in Kaul Lans Sarg.

Nachdem er ein Rechteck von der Größe eines Fernsehers ausgeschnitten hatte, schaltete er das Gerät aus und legte es weg. Mit Mudts Hilfe entfernte er das Holzstück. Staub und Polyesterfetzen der Polsterung lösten sich und wirbelten durch die Luft. Mit einem dumpfen Knall landete etwas im Dreck. Jubelnd fiel Bero auf die Knie. Am liebsten hätte er sofort zugegriffen, als der Strahl der Taschenlampe auf etwas Glänzendes fiel, auf einen frisch geborgenen Schatz: kleine Jadesteine an einer silbernen Kette, jedes einzelne Stück makellos und leuchtend grün, durch schmale, schwarze Zwischenringe voneinander getrennt. Der Schmuck und die Waffe eines mächtigen Grünblutkriegers, ein grundlegender Bestandteil seiner Identität. Unvorstellbar wertvoll, zu erringen nur durch das eigene Blut.

Mudt kam als Erster wieder zur Besinnung. Er packte Bero an der Schulter und sagte: »Das war in die Polsterung eingenäht. Vielleicht ist da noch mehr.« Also wühlten sie in der aufgeschnittenen Polsterung des Sarges herum und stießen wenig später auf zwei lederne Armschoner, die ebenfalls mit Steinen geschmückt waren. Kaul hatte außerdem immer einen mit Jade besetzten Gürtel getragen. Vielleicht war der auch irgendwo in seinem Sarg versteckt.

Doch bevor sie ihre Suche fortsetzen konnten, tauchte Nuno am Rand des Grabes auf und blickte zu ihnen herunter. Seine ledrigen Wangen zuckten. »Ihr müsst jetzt rauskommen. Ich habe die Wachen losgeschickt, damit sie sich um ein kaputtes Schloss am hinteren Tor kümmern, aber sie werden bald zurückkehren. Vorher müssen wir das Chaos hier beseitigen.«

»Wirf meine Tasche runter«, befahl Bero.

Nuno gehorchte. Bero...
mehr