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Unnützes Wissen für Marvel-Nerds

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
riva Verlagerschienen am22.10.2023
Keine Frage: Marvel ist Kult. Seit Jahrzehnten begeistert der unverwechselbare Stil der Comics und Filme immer neue Generationen. Doch weshalb tauchen die X-Men eigentlich nicht in den Avengers-Filmen auf? Wieso schreibt sich Spider-Man mit Bindestrich, anders als Superman? Aus welchem Grund boykottierten 700 Kinos in Deutschland »Age of Ultron«? Und wie kam es dazu, dass einst Avengers-Sexspielzeug auf den Markt kam? Dieses Buch bietet erstaunliche Fakten, witzige Einblicke und absurde Anekdoten rund um die beliebten Superheld*innen und ihre finsteren Gegenspieler*innen. Ein höchst unterhaltsames Sammelsurium, in dem alle Fans gerne stöbern werden - so bunt und facettenreich wie das Marvel-Universum selbst.

Lino Wirag lebt als eierlegende Wollmilchsau in München und hat oft mehr Ideen, als nötig gewesen wären. Im riva Verlag erschienen bereits die Bücher »Du hast mir den Kopf fairtrade« (als Rolf Rugenwälder) und »Der Herr des Cringe« sowie der Spieleblock »Crazy Yatzi«. Stefan Mesch empfiehlt Bücher, Serien und Comics bei »Deutschlandfunk Kultur«, »Spiegel Online« und im Berliner »Tagesspiegel«. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Zusammen mit Lino Wirag übersetzte er Alan Coswills Handbuch »Marvel Avengers: Lexikon der Superhelden«.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextKeine Frage: Marvel ist Kult. Seit Jahrzehnten begeistert der unverwechselbare Stil der Comics und Filme immer neue Generationen. Doch weshalb tauchen die X-Men eigentlich nicht in den Avengers-Filmen auf? Wieso schreibt sich Spider-Man mit Bindestrich, anders als Superman? Aus welchem Grund boykottierten 700 Kinos in Deutschland »Age of Ultron«? Und wie kam es dazu, dass einst Avengers-Sexspielzeug auf den Markt kam? Dieses Buch bietet erstaunliche Fakten, witzige Einblicke und absurde Anekdoten rund um die beliebten Superheld*innen und ihre finsteren Gegenspieler*innen. Ein höchst unterhaltsames Sammelsurium, in dem alle Fans gerne stöbern werden - so bunt und facettenreich wie das Marvel-Universum selbst.

Lino Wirag lebt als eierlegende Wollmilchsau in München und hat oft mehr Ideen, als nötig gewesen wären. Im riva Verlag erschienen bereits die Bücher »Du hast mir den Kopf fairtrade« (als Rolf Rugenwälder) und »Der Herr des Cringe« sowie der Spieleblock »Crazy Yatzi«. Stefan Mesch empfiehlt Bücher, Serien und Comics bei »Deutschlandfunk Kultur«, »Spiegel Online« und im Berliner »Tagesspiegel«. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Zusammen mit Lino Wirag übersetzte er Alan Coswills Handbuch »Marvel Avengers: Lexikon der Superhelden«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783745322934
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.10.2023
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1028 Kbytes
Artikel-Nr.11469092
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erste Hits

Fast jede Sprechblase, fast jeder Satz in frühen Marvel-Comics endet mit einem Ausrufezeichen! Oft sind es sogar zwei!!

Marvel-Figuren zeigen Gefühle. Sie streiten schnell, sind überfordert und direkt, verunsichert und regen sich auf. Sie sind nervöser, leidenschaftlicher, menschlicher und moderner als fast alle Comic-Held*innen vor ihnen.

»Nov« steht auf dem Cover des Hefts, mit dem alles beginnt: Fantastic Four #1 (Text: Stan Lee, Zeichner: Jack Kirby). Schon ab August 1961 werden die 25 Seiten zum Hit - denn das »Cover Date« November ist nur gewählt, damit das Heft im Handel länger frisch und aktuell wirkt.

Für Heldin Susan Storm (Invisible Girl) nimmt Stan Lee seine Frau als Vorlage: die Britin Joan Boocock Lee. Auch Peter Parkers Uni-Freundin und erste große Liebe Gwen Stacy (ab 1965 in den Spider-Man-Comics) ist von Joan inspiriert.

Als einzige Frau im jeweiligen Team kämpft bei den Fantastic Four nur Sue Storm, bei den X-Men zuerst nur die Telepathin Jean Grey (Marvel Girl) und bei den Avengers die schrumpfende und fliegende Janet van Dyne (Wasp). Die Hexe Wanda Maximoff (Scarlet Witch) und die Sowjet-Agentin Natasha Romanoff (Black Widow) werden ab 1964 zunächst als Schurkinnen eingeführt.

1965 heiraten Dr. Reed Richards (Mister Fantastic) und Sue Storm. S.H.I.E.L.D.-Agent Nick Fury macht die Security, Tony Stark (Iron Man) ist VIP-Gast, auch die X-Men und viele Avengers feiern mit. Nur Stan Lee und Jack Kirby haben keine Einladung - und kommen darum nicht am Türsteher vorbei. Erzählt wird das in einem Sonderheft, wie es sich viele erfolgreiche Heftreihen einmal im Jahr leisten: Fantastic Four Annual #3, 1965.

2007 wiederholt sich die Hochzeits-Szene im Kinofilm Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer. Auch hier steht Stan Lee nicht auf der Gästeliste und muss gehen. Jack Kirby stirbt schon 1994, hatte aber schon 1979 - lange vor Stan Lees berühmten Cameo-Kurzauftritten - eine Mini-Rolle als Phantombild-Zeichner in der TV-Serie The Incredible Hulk (1978 bis 1982).

Sue kann sich selbst unsichtbar machen - und ihre Kleidung. Zuerst ist sie als tragische Figur geplant, die keine Kontrolle darüber hat und deshalb unsichtbar bleibt: Um gesehen zu werden, bräuchte sie Perücken und Gesichtsmasken. Um unentdeckt zu kämpfen, müsste sie nackt sein.

Sues Bruder Johnny (Human Torch) wird in zwei recht unbeliebten Filmen 2005 und 2007 von Chris Evans gespielt. Auf die Hauptrolle in Captain America (2011) hat Evans darum zuerst gar keine Lust. Doch 2022 - nach neun Auftritten als Steve Rogers (Cap) - erklärt Evans, er würde lieber neu als Johnny Storm ins Marvel Cinematic Universe zurückkehren, nicht als Steve.

Das Marvel Cinematic Universe (MCU) beginnt 2008 mit Iron Man - und bis heute sind Evans´ Auftritte als Johnny Storm nicht mit dem MCU verknüpft, gehören also nicht in den »Canon« der MCU-Erzählwelt.

»Kanonisch« sind alle Momente und Szenen, die offiziell »zählen«. Alles, was nie gezählt hat oder heute nicht mehr zählt, liegt außerhalb: »out of continuity«.

Canon in den Marvel-Comics ist: Johnny Storm (Human Torch) ist der engste Helden-Kollege von Peter Parker (Spider-Man); und kurz vor Weihnachten treffen sie sich jedes Jahr an der Freiheitsstatue, um Geschenke zu tauschen.

Die Freiheitsstatue steht auf Liberty Island: Es gibt am Ufer keine hohen Gebäude, von denen sich Peter an seinen Spinnenfäden die 300 Meter übers Wasser schwingen könnte. Als Fans das kritisieren, bessert Autor Dan Slott 2005 im Comic Spider-Man/Human Torch #5 den Canon nach: Johnny fragt Peter, wie er die Insel erreicht. Peter sagt, er kralle sich an Fähren, an Hubschrauber oder webe sich ein Floß aus Spinnenfäden.

Details aus alten Comics werden oft nachträglich erklärt oder geändert. Sues und Reeds Hochzeit ist weiterhin Canon. Nur kann das Fest nicht mehr im Jahr 1965 stattgefunden haben - sonst wären die Fantastic Four in aktuellen Heften über 80 Jahre alt.

Peter Parker ist in den Comics von 1962 etwa 15 Jahre alt und hat am 10. August Geburtstag. George W. Bush, Sally Field, Sylvester Stallone und Steven Spielberg sind 1946 geboren und damit eigentlich exakt in Peters Alter. In aktuellen Heften ist Peter aber höchstens Ende 20.

Sue Storm kann Kraftfelder um ihren Körper erzeugen, die das Licht auf eine Weise brechen, die sie unsichtbar macht. Doch weil Fans die Superkraft passiv und nutzlos finden, lernt sie ab Fantastic Four #22, die Kraftfelder auch als unsichtbare Mauern, Gefängnisse, Geschosse, fliegende Plattformen oder Löcher und Blockaden zu formen - im Extremfall auch in der Lunge oder im Gehirn von jeder Person in ihrer Nähe.

Superman, Batman und The Flash sind Figuren von Marvels Konkurrent DC Comics und haben 1938 (Superman) und 1939 ihre ersten Auftritte. 1940 folgen Captain America (bei Timely Comics, dem Marvel-Vorläufer), Wonder Woman und Aquaman (beide DC) - und dann 1961 bei Marvel die Fantastic Four, 1962 Hulk, Thor und Spider-Man, 1963 Iron Man, Doctor Strange und die X-Men, 1966 Black Panther, 1974 Wolverine. Recht junge Kultfiguren sind Deadpool (1991) und Harley Quinn (1992, DC).

Aufregend neu an den ersten Marvel-Comics ab 1961 ist, wie schnell und frech Szenen und fremde Figuren aus viel älteren Comics an aktuelle Hefte geknüpft und in den Canon geholt werden. Lange vor Johnny Storm trägt schon eine ganz andere brennende Figur den Namen »Human Torch«: der Roboter Jim Hammond (im Heft Marvel Comics #1, 1939 bei Timely Comics).

Marvel Comics #1 ist eine Comic-Anthologie: sieben kurze Geschichten zu sieben Figuren (alles Männer), die nicht miteinander verknüpft sind. Batman hat in Heft 27 der Anthologie Detective Comics Premiere; Spider-Man im letzten Heft einer Anthologie, über deren Aus schon entschieden ist und die trotz Spideys Erfolg dann nicht verlängert wird: Amazing Fantasy #15 (1962).

1934 heiratet Stan Lees Cousine Jean Davis einen Verleger von Groschenheften und (ab 1939) Comics: Martin Goodman. Stan Lee wird 1939 Assistent bei Goodmans Timely Comics - er ist erst 16 Jahre alt. Lees Karriere beginnt (wörtlich) mit Vetternwirtschaft.

Die Hochzeitsreise von Jean und Martin Goodman führt 1937 durch Europa. Zur Rückreise nach New York nehmen sie das Flugzeug, weil sie im Luftschiff, das sie eigentlich gebucht haben, nicht nebeneinandersitzen können. Bei der Landung in New Jersey fängt das Luftschiff Feuer: 35 von 97 Menschen an Bord der Hindenburg sterben.

Captain America soll zuerst »Super-American« heißen, um Fans von Superman anzusprechen.

Beim Namen »Spider-Man« besteht Stan Lee 1962 (21 Jahre nach Captain Americas Erfolg) auf dem Bindestrich - damit sich das Schriftbild vom Wort »Superman« unterscheidet.

Vorbild für erste Comic-Held*innen sind Sagen-, Roman- und Filmfiguren wie Herkules, Siegfried aus den Nibelungen, Robin Hood, Tarzan, Zorro, Meisterdiebe wie Fantomas und Diabolik, maskierte Pulp-Helden wie The Shadow sowie Gewichtheber beziehungsweise »Circus Strongmen«, die oft bunte Kostüme tragen und sich biblische Namen wie Samson und Goliath geben.

Erste Heldinnen sind fast immer weiß und blond. Der brünetten Jungle Goddess - ein Kino-Serial in 15 kurzen Episoden, 1922 - und der Neufassung Queen of the Jungle (1935) folgen Comics wie Sheena: Queen of the Jungle (1938) und Fantomah: Mystery Woman of the Jungle (1940, beide nicht von Timely/Marvel). Martin Goodman verlegt ab 1936 Erzählungen zum Tarzan-Abklatsch Ka-Zar, ab 1939 auch Ka-Zar-Comics. 1972 erscheinen bei Marvel fünf Hefte Shanna the She-Devil.

»Wann hat die erste Marvel-Figur ihren ersten Auftritt?« ist keine leichte Frage. Kauft der Verlag die Rechte an einer bestehenden Figur, darf sie in Comics gezeigt werden. Oft werden die Rechte aber nur für eine Weile lizensiert: Conan, Godzilla und die Transformers gehören zwar jahrelang offiziell zur Erde-616 - der Welt, in der die meisten Marvel-Comics spielen. Doch aktuell dürfen sie dort keine großen Auftritte haben, weil Marvel die Rechte abgab.

Ab 1961 entsteht das »Marvel-Universum« aus immer mehr parallelen Comic-Heftreihen, die zuerst alle zwei Monate erscheinen und deren Geschichten sich verknüpfen. Schnell werden auch Figuren aus alten Timely-Comics neu und weiter erzählt, in aktuelle Comics eingebunden und damit: kanonisch.

Darum startet Marvel 1961 - und andererseits bereits 1939. Erst mit Fantastic Four #1 (1961) wird »Marvel Comics« als Verlagsname auf Hefte gedruckt. Dabei arbeitet Stan Lee seit 1939 für die Comic-Reihen von Martin Goodmans Verlag Magazine Management Co. - Reihen, die zuerst als »Timely Comics« erscheinen, dann als »Atlas Comics«, und deren erstes Heft schon 1939 Marvel Comics #1 heißt.

Alles aus Heften vor 1961, das Marvel-Autor*innen interessant erscheint, darf nachträglich...
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Autor

Lino Wirag lebt als eierlegende Wollmilchsau in München und hat oft mehr Ideen, als nötig gewesen wären. Im riva Verlag erschienen bereits die Bücher »Du hast mir den Kopf fairtrade« (als Rolf Rugenwälder) und »Der Herr des Cringe« sowie der Spieleblock »Crazy Yatzi«.Stefan Mesch empfiehlt Bücher, Serien und Comics bei »Deutschlandfunk Kultur«, »Spiegel Online« und im Berliner »Tagesspiegel«. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Zusammen mit Lino Wirag übersetzte er Alan Coswills Handbuch »Marvel Avengers: Lexikon der Superhelden«.