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Der Adventskalender zum Glück

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
445 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.09.20231. Aufl. 2023
Ein herzerwärmender Roman über die besondere Magie der Adventszeit

Das vergangene Jahr hat Fies Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Ihr Mann hat sie verlassen, Fie musste aus dem gemeinsamen Haus aus- und in eine kleine Dachgeschosswohnung am anderen Ende von Oslo einziehen, das Verhältnis zu ihrem Sohn ist mehr als abgekühlt. Kurz gesagt: Sie hängt in einem tiefen Loch. Einen Monat vor Weihnachten beschließt ihre Schwester daher, Fie mit einem ungewöhnlichen Adventskalender zu überraschen. Der hält nämlich (fast) jeden Tag eine besondere Aufgabe für Fie bereit. Nun muss sie das Schneckenhaus wieder verlassen, in das sie sich verkrochen hat. Und so beginnt für Fie eine magische Adventszeit, nach der sie die Welt mit völlig anderen Augen sieht ...



Siri Østli ist verheiratet, hat fünf erwachsene Töchter und einen Universitätsabschluss in Französisch, Russisch und Psychologie. Sie wurde in Gjøvik geboren und lebt derzeit in Oslo. Sie veröffentlichte 2009 ihren ersten Feel-Good-Roman, der von der Presse begeistert aufgenommen wurde und ihr die Bezeichnung »Norwegens Feel-Good-Königin« einbrachte. Der Weihnachtsroman DER ADVENTSKALENDER ZUM GLÜCK ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin herzerwärmender Roman über die besondere Magie der Adventszeit

Das vergangene Jahr hat Fies Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Ihr Mann hat sie verlassen, Fie musste aus dem gemeinsamen Haus aus- und in eine kleine Dachgeschosswohnung am anderen Ende von Oslo einziehen, das Verhältnis zu ihrem Sohn ist mehr als abgekühlt. Kurz gesagt: Sie hängt in einem tiefen Loch. Einen Monat vor Weihnachten beschließt ihre Schwester daher, Fie mit einem ungewöhnlichen Adventskalender zu überraschen. Der hält nämlich (fast) jeden Tag eine besondere Aufgabe für Fie bereit. Nun muss sie das Schneckenhaus wieder verlassen, in das sie sich verkrochen hat. Und so beginnt für Fie eine magische Adventszeit, nach der sie die Welt mit völlig anderen Augen sieht ...



Siri Østli ist verheiratet, hat fünf erwachsene Töchter und einen Universitätsabschluss in Französisch, Russisch und Psychologie. Sie wurde in Gjøvik geboren und lebt derzeit in Oslo. Sie veröffentlichte 2009 ihren ersten Feel-Good-Roman, der von der Presse begeistert aufgenommen wurde und ihr die Bezeichnung »Norwegens Feel-Good-Königin« einbrachte. Der Weihnachtsroman DER ADVENTSKALENDER ZUM GLÜCK ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751748148
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.09.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten445 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1851 Kbytes
Artikel-Nr.11547021
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Es gibt Dinge, die kommen völlig unerwartet. Katastrophen können unvermittelt eintreffen, eine unvorhergesehene Krankheit, ein plötzlich auftretendes Virus, Flutwellen, Brände und Verkehrsunfälle. Es ist unmöglich, sich darauf vorzubereiten; und abgesehen davon, ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen (sich impfen zu lassen und nicht bei Rot über die Straße zu gehen), ist es das Beste, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Andere Dinge kommen schleichend, man ahnt, dass sie im Anmarsch sind. Dennoch hofft man unaufhörlich, dass nichts geschehen wird und es sich lediglich um Einbildung handelt. Die (nicht besonders gute) Lösung kann darin bestehen, die Augen zu verschließen, sich festzuhalten und auf das Beste zu hoffen.

Genau das hatte Fie getan, bevor sie in der Depression und beim Pillenkonsum gelandet war. Bevor die Katastrophen eingetroffen waren - viele Monate, bevor sie dem Weihnachtsmann begegnet war.

Ohne es zu bemerken, hatte sie lange die Augen verschlossen. Als dann, plötzlich und brutal, das Erwachen kam, hatte sie dem nichts entgegenzusetzen gehabt. Sie hatte, vernünftig angezogen, mit blauer Hose und weißem Shirt, in ihrer sauberen, frisch renovierten Küche gesessen. Sie hatte Kaffee getrunken, wie sie es jeden Morgen getan hatte. Ihr gegenüber hatte Carl Christian gesessen, eine Scheibe Brot mit Leberpastete verspeisend - auch das etwas, das sich jeden Morgen wiederholte. Sie hatten nicht miteinander gesprochen, aber das taten sie auch sonst nicht zu dieser Tageszeit. Carl Christian war kein Morgenmensch, und Fie hatte gelernt, das, was sie zu sagen hatte, auf die Mittagszeit zu verlegen.

Bald würden sie sich in den Volvo setzen und zur Arbeit fahren. Carl Christian war Zahnarzt mit eigener, gut gehender Praxis und Fie seine Assistentin. Das war eine äußerst praktische Lösung. Sie brauchten nur ein Auto, und zudem kam Carl Christian umhin, ihr Lohn zu zahlen. Sie hatten einen Sohn, Jens Christian, einundzwanzig Jahre alt, der bereits von zu Hause ausgezogen war. Sie hatten ein schönes Haus in einer schönen Gegend und ein sehr schönes Leben. Es gab Momente, in denen Fie sich wünschte, das Leben wäre nicht ganz so schön und vorhersehbar, allerdings nicht an diesem Morgen. An diesem Morgen war sie entspannt und ungewöhnlich zufrieden gewesen, denn: Sie hatten es an einem Dienstag getan! Und nicht etwa am Dienstagabend, sondern am Dienstagmorgen!

Für gewöhnlich mochte Carl Christian Sex am Morgen nicht. Er war ein Gewohnheitsmensch und der Ansicht, der Freitagabend sei am besten dafür geeignet. Und ab und an vielleicht der Sonntag, wenn sie Zeit hatten.

Aber abgesehen von dieser Schweigsamkeit am Morgen (und einem Hang zu akkuraten Kanten, was ihn beispielsweise zu einem Ass mit der Heckenschere machte), war Carl Christian keineswegs langweilig. Er war groß, adrett und absolut vorzeigbar. Auf Partys ließ er sich mitunter über Wurzelfüllungen und Zahnbrücken aus - Themen, von denen die meisten Menschen wirklich nichts hören wollten. Carl Christian aber stellte das Ganze so unterhaltsam dar, dass die Zuhörer anschließend mit Freuden einen Termin beim Zahnarzt ausmachen wollten. Bei Carl Christian, selbstverständlich.

Wenn er wollte, konnte er also äußerst charmant sein, was bei Zahnärzten wirklich sehr selten der Fall war, wie Fie aus eigener Erfahrung wusste. Sie waren von ihrer Art her eher trocken. Viele Jahre lang hatte sie Carl Christian zu Zahnärzte-Konferenzen begleitet, weshalb sie über eine gute Grundlage für diese subjektive Sichtweise verfügte.

Vor vielen Jahren war es für sie beide nicht so ungewöhnlich gewesen, es an einem Dienstagmorgen zu tun. Vor vielen Jahren hatten sie beim Frühstück sogar miteinander gesprochen. Sie hatten einander Dinge zu sagen gehabt, die sogar vor acht Uhr morgens das Interesse des jeweils anderen weckten. Als Jens noch klein gewesen war und das ganze Leben sozusagen vor ihnen gelegen hatte, waren sie glücklich gewesen. Oder etwa nicht? Fie erinnerte sich kaum daran, es schien so lange her.

Jetzt, dachte sie oft, fühlte es sich an, als hätten sie bereits alles erledigt. Es gab nichts, worauf man sich freuen konnte, keine spannenden Veränderungen, keine unterhaltsamen Gespräche. Es gab Urlaub im Wochenendhaus, es gab Familienfeiern, Essen mit Freunden, Ostern, Weihnachten, Sommerferien, wieder und wieder. Die Zeit verging einfach, ohne dass Fie auf irgendetwas wartete. Sie glitt einfach von dannen. Vielleicht empfand auch Carl Christian es im Grunde seines Herzens so, auch wenn er keine Lust hatte, darüber zu reden.

»Geht es uns nicht gut?«, pflegte er zu sagen, wenn sie das Thema aufgriff.

In letzter Zeit jedoch hatte auch er gereizt gewirkt. Ein paar Mal hatte sie ihn dabei ertappt, wie er sie auf eine merkwürdige Art ansah. So, als würde er sie nicht mögen, als wäre sie im wahrsten Sinne des Wortes ein Haar in seiner Suppe.

Daher war sie so froh gewesen, als er an diesem Morgen die Initiative ergriffen hatte - obwohl ihr peinlich bewusst gewesen war, dass sie sich weder die Zähne geputzt noch in letzter Zeit rasiert hatte. Das hatte irgendwie auch keinen Sinn gemacht, da mittlerweile auch die Freitagabende anderen Tätigkeiten zum Opfer gefallen waren.

Dann aber hatte sie das Ganze vergessen, zumal Carl Christian sich an diesem Morgen als ungewöhnlich einfallsreich erwiesen hatte. Später dachte sie, dass sie bereits da etwas hätte ahnen müssen, denn er war nicht der Typ, der mithilfe von Google nach Verführungstricks im Bett oder so etwas suchte. Ebenso war er kein eifriger Konsument von Pornozeitschriften. Was also war passiert? Aber sie war einfach glücklich gewesen an diesem Morgen.

Nachdem er sie zum Abschluss sanft geküsst hatte, war Carl Christian aufgestanden. Und als sie, etwas wacklig auf den Beinen, ins Bad gegangen war, hatte sie sich seit Langem mal wieder hübsch gefühlt. Es war, als hätten sich die Verspannungen im Nacken gelöst. Vielleicht, hatte sie gedacht, gab es für sie beide Hoffnung. Vielleicht war dies ein Wendepunkt.

Wenn sie im Nachhinein an diesen Morgen dachte, krampfte sich alles in ihr zusammen. Sie war so dankbar gewesen!

Aber erst mal war sie ganz entspannt und zufrieden gewesen, als Carl Christian, vollkommen entgegen seiner Gewohnheit, Anzeichen gemacht hatte, etwas sagen zu wollen. Er hatte sich geräuspert, Vollkornbrot und Leberpastete runtergeschluckt und gesagt: »Wir müssen miteinander reden.«

»Ja, gewiss«, hatte Fie entgegnet, leicht erregt davon, dass an diesem Tag alle Routinen völlig über den Haufen geworfen schienen. »Worüber möchtest du reden?«

»Über uns«, hatte Carl Christian erklärt, woraufhin Fie den Kopf geschüttelt und ihn genauer in Augenschein genommen hatte. Er sah merkwürdig aus, hatte sie gedacht, so als solle er ein Gedicht oder eine Rede vortragen, etwas, wofür er lange geübt hatte. Sie hatte ein Lächeln unterdrückt, denn Carl Christian mochte es nicht, wenn man über ihn lachte.

Er seinerseits hatte sie jedoch nicht angeschaut. Mit steif auf die Hecke gerichtetem Blick hatte er aus dem Fenster gestarrt. Sein Gesicht hatte verschlossen gewirkt, während seine Handflächen in ihre Richtung gedreht waren, so als würde er sie physisch von sich wegschieben.

Und da hatte sie plötzlich begriffen, was kommen würde.

Unbewusst war es ihr seit Langem klar gewesen, denn die folgende Szene war ihr in Gänze durch und durch bekannt, so als hätte sie sie bereits durchlebt und müsse sie nur aus der Erinnerung hervorholen. Mit leichter Verwunderung war ihr plötzlich bewusst geworden, dass sie eigentlich längst geahnt hatte, dass die Verspannungen im Nacken und die Schlaflosigkeit nicht von den Sorgen um ihre Schwester ausgelöst worden waren. Oder um den Sohn. Oder um die neu entdeckten Falten.

Dennoch, obwohl sie wusste, was kommen würde, hatte sie nicht lauthals aufgeschrien oder angefangen zu weinen. Sie hatte einfach ganz still dagesessen und ihn aufmerksam angestarrt, wie ein Kind auf der Schulbank. Und er hatte, langsam und mit reichlich unnötigen Details, die sie innerlich verkrampfen ließen, erklärt, dass er sich in eine andere verliebt habe. Sie war in der Zahnmedizin tätig, genau wie er, weshalb sie einiges gemeinsam hatten. Sie war etwas jünger als er, aber nicht so viel, dass es als Midlife-Crisis bezeichnet werden könne - dieser Umstand war ihm sehr wichtig. Er hoffte, sie würde das verstehen.

Er sagte auch, das Ganze würde bereits eine Weile laufen, und er könne ihr das nicht länger antun.

»Keiner von euch.«

Aber hast du es soeben nicht mir angetan?, hatte Fie gedacht, ohne zu blinzeln und ohne ihren ausdruckslosen Gesichtsausdruck zu ändern.

»Uns geht es doch seit Langem nicht gut«, hatte Carl Christian gesagt, und Fie hatte genickt, obwohl sie geglaubt hatte, dass es ihnen gut gegangen war. Langweilig, ja, aber ansonsten ziemlich gut. Abgesehen von der Schlaflosigkeit, natürlich. Und den Verspannungen im Nacken.

»Ich werde die Scheidung einreichen«, hatte Carl Christian erklärt, wobei seine Stimme ruhig und leicht belehrend geklungen hatte - und erleichtert, weil ihre gefasste Reaktion vermutlich alle seine Erwartungen übertraf. »Das ist das Beste. Vor allem für Jens.«

Fie hatte geblinzelt und den Mund geöffnet. Aber es war nichts herausgekommen, weshalb Carl Christians Redeschwall nicht abgerissen war. »Es ist nicht gut für ihn, dass wir zusammenbleiben, wenn wir unzufrieden sind. Er sieht es doch. Und jetzt, da wir uns entschieden haben, ist es das Beste, es...

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Siri Østli ist verheiratet, hat fünf erwachsene Töchter und einen Universitätsabschluss in Französisch, Russisch und Psychologie. Sie wurde in Gjøvik geboren und lebt derzeit in Oslo. Sie veröffentlichte 2009 ihren ersten Feel-Good-Roman, der von der Presse begeistert aufgenommen wurde und ihr die Bezeichnung »Norwegens Feel-Good-Königin« einbrachte. Der Weihnachtsroman DER ADVENTSKALENDER ZUM GLÜCK ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.
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Stilzebach, Daniela
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