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Marcel Proust

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
264 Seiten
Mehrsprachig
Books on Demanderschienen am24.04.20232. Auflage
Prousts "À la recherche du temps perdu" ist längst ein Mythos der Moderne. Mit über 5.000 Seiten in 7 Bänden gilt es als das bedeutendste erzählende Werk des 20. Jahrhunderts. Die großen Themen des epochalen Romans sind + Erinnerung als Voraussetzung, das Leben zu begreifen + der trügerische Zauber der Belle Époque + die Bedeutung der Kunst für das Leben. Der Roman spielt im Frankreich der Jahrhundertwende. Fin des siècle, Belle Époque. Eine mondäne Nobelgesellschaft präsentiert sich in Pariser Salons. Es begegnen sich die Mächte Geld und Schönheit, Politik und Eleganz, Kunst und Haute Volée, Geist und Genuss. Das Leben als Theater auf dem Theater. Ein Epochenroman.

Hanskarl Kölsch, geboren in einem kleinen Dorf am Rhein, das Karl der Große von seiner Ingelheimer Residenz aus gegründet hatte und das in Bingen am Rhein aufgegangen ist. Nach dreißig Wanderjahren bei einer Computerfirma, vom Leiter eines Rechenzentrums bis zur Europazentrale, begann er sein zweites Leben, das ihn seit der Jugend als ein roter Faden begleitet: Die Weltliteratur.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextProusts "À la recherche du temps perdu" ist längst ein Mythos der Moderne. Mit über 5.000 Seiten in 7 Bänden gilt es als das bedeutendste erzählende Werk des 20. Jahrhunderts. Die großen Themen des epochalen Romans sind + Erinnerung als Voraussetzung, das Leben zu begreifen + der trügerische Zauber der Belle Époque + die Bedeutung der Kunst für das Leben. Der Roman spielt im Frankreich der Jahrhundertwende. Fin des siècle, Belle Époque. Eine mondäne Nobelgesellschaft präsentiert sich in Pariser Salons. Es begegnen sich die Mächte Geld und Schönheit, Politik und Eleganz, Kunst und Haute Volée, Geist und Genuss. Das Leben als Theater auf dem Theater. Ein Epochenroman.

Hanskarl Kölsch, geboren in einem kleinen Dorf am Rhein, das Karl der Große von seiner Ingelheimer Residenz aus gegründet hatte und das in Bingen am Rhein aufgegangen ist. Nach dreißig Wanderjahren bei einer Computerfirma, vom Leiter eines Rechenzentrums bis zur Europazentrale, begann er sein zweites Leben, das ihn seit der Jugend als ein roter Faden begleitet: Die Weltliteratur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757868956
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum24.04.2023
Auflage2. Auflage
Seiten264 Seiten
SpracheMehrsprachig
Artikel-Nr.11582617
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Marcel Proust: Sein Leben

Marcel Proust wird am 10. Juli 1871, im Jahr des Endes des Deutsch-Französischen Krieges, in dem noblen Pariser Stadtviertel (damals noch Vorort) Auteuil in der Rue de la Fontaine1 geboren. Das Haus gehört einem reichen Onkel aus der Bankiersfamilie mütterlicherseits. Einen Monat später zieht die Familie in das 8. Arrondissement2 - eine erste Adresse . Zwei Jahre nach Marcel wird Bruder Robert geboren.

Mit 9 Jahren erlebt Marcel seinen ersten Asthmaanfall und reist mit der Großmutter in das kleine Seebad Cabourg. Die Krankheit wird ihn sein ganzes Leben begleiten. Von 1882-1889 besucht er das Lycée Condorcet3, eine von Napoleon gegründete Bildungsanstalt.

Das Gymnasium galt als idealer Übergang in eine der renommierten Pariser Eliteschulen, die als Sprungbrett in hohe Staatsämter dienen. In den letzten beiden Schuljahren wird Prousts schriftstellerische Begabung offenkundig und in der Oberprima erhält er mit 18 Jahren den Prix d honneur (Ehrenpreis) de Philosophie . Er ist jetzt Gast in den Pariser Salons von Mme Geneviève Straus4 und Mme Arman de Caillavet.5

Die Tradition verlangt nach Schulabschluss die freiwillige Meldung zum Militär, wo er in der Ausbildungskompanie unter 64 Rekruten Platz 63 belegt. Nach einem Jahr beendet er das militärische Intermezzo und schreibt sich in die juristische Fakultät der Sorbonne ein, wo ihn Vorlesungen Bergsons,6 mit dem er weitläufig verwandt ist, nachdrücklich beeinflussen.

Mit 21 Jahren beendet er sein Jurastudium ohne Abschluss, erhält aber an der Sorbonne die Licence en Letrres (Magister) in Geisteswissenschaften.

Das Asthma verschlimmert sich. Mehrfach reist er mit der Großmutter zur Kur in Seebäder in der Normandie. Trotz heftiger Erstickungsanfälle verfasst er mehrere Texte. Violante ou la Mondanité (über mondänes Leben) wird 4 Jahre später in sein erstes Buch Les plaisirs et les jours (Freuden und Tage - oder - Tage der Freude) aufgenommen.

Im Salon der Madeleine Lemaire7 lernt Proust eine der schillerndsten Figuren der Pariser Belle Époque kennen: Graf Robert de Montesquiou.8 Er und seine Cousine Comtesse Greffulhe9 wurden unsterblich als Roman-Vorbilder für den Baron Charlus und die Gräfin Guermantes.

Es ist die Zeit des Skandals, der die 3. Republik 13 Jahre lang erschüttert: die Dreyfus-Affäre.10 Proust ist Dreyfusiard (auf dessen Seite). Er engagierte sich öffentlich für das Manifest der Hundertvier (Unterschriften). In der Suche nimmt die Affäre breiten Raum ein: der 3. und 4. Band (Die Welt der Guermantes und Sodom und Gomorrha) entstehen in den Jahren der Affäre.

Im Salon der Mme Lemaire lernt Proust mit 23 Jahren den gleichaltrigen Komponisten Reynaldo Hahn11 kennen. Nach zwei Jahren einer leidenschaftlichen Beziehung bleiben sie sich nach dem Bruch freundschaftlich verbunden.

Im Folgejahr veröffentlicht Proust eine Reihe von Zeitungsartikeln, darunter in der Serie Figures Parisiennes einen wichtigen Artikel über Camille Saint-Saëns, den Komponisten der Orchestersuite Karneval der Tiere und der Oper Samson und Dalila.12

Dessen Sonate Nr. 1 in d-moll für Violine und Klavier op. 75 dient Proust als Vorlage im Mittelteil des ersten Bandes (Eine Liebe von Swann).13

Proust bewirbt sich erfolgreich als Assistent in der Mazarin-Bibliothek14 - und ebenso erfolgreich beantragt er sofort seine Beurlaubung für ein Jahr. Die (unbezahlte Stelle) bringt berufliches Ansehen in der Gesellschaft; er betrachtet sie als formal und übt die Tätigkeit praktisch nicht aus.

Im Juni 1896 erscheint Prousts erstes Buch Les plaisirs et les jours15 mit Illustrationen der Malerin und Salonière Madeleine Lemaire und einem Vorwort des späteren Literaturnobelpreisträgers Anatole France sowie Liedkompositionen von Reynaldo Hahn, Liebling der Pariser Musikszene. Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Illustration, Text und Komposition in luxuriöser Ausstattung.

Die Gedicht- und Novellen-Sammlung Tage der Freuden wird zum Spiegel der Dekadenz der Belle Époque. In einer Kritik macht der Schriftsteller Jean Lorrain16 anzügliche Bemerkungen, und Proust fordert ihn zum Duell mit Pistolen. Nach einer (glaubwürdigen) Anekdote haben beide Duellanten absichtlich vorbeigeschossen.

Im gleichen Jahr beginnt Proust die Arbeit an den Roman Jean Santeuil, der mit 1000 Seiten unvollendet bleibt.17 Es ist ein quasi autobiographisches Buch der Erinnerungen an Prousts Kindheit und Jugend und seine Vision von Kunst. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit nimmt manche Passagen auf. Außerdem ist es der einzige zeitgenössische Roman über die Dreyfus-Affäre. Proust porträtiert die 15 Ratsmitglieder des Schwurgerichts und beschreibt die Debatten. Er analysiert den Prozess tiefgründig psychologisch und deckt den Unterschied zwischen Meinung und Wahrheit in der Berichterstattung auf. Im Prozess um Emile Zola18 steht er auf Seiten von Dreyfus. Der Roman wird zum Zeitdokument.

Von 1899 bis 1903 wird Proust von der Mazarin-Bibliothek weitere vier Mal um ein Jahr beurlaubt. Diese Jahre stehen im Zeichen der Übersetzungen von John Ruskin, dessen Kunst-Enthusiasmus Proust fasziniert.19 Ruskins zentrales Thema war das Evangelium der Schönheit: Verschmelzung von Kunst, Politik und Wirtschaft. Im Mittelpunkt solle der Mensch stehen, handwerkliche Arbeit solle als schöpferischer Wert gelten.

Proust übersetzt (mit tatkräftiger Hilfe seiner Mutter) die englischen Schriften, veröffentlicht mehrere Texte Ruskins und schreibt Artikel über ihn in den wichtigsten Zeitungen.

Die Beschäftigung mit Ruskins Utopie einer neuen Gesellschaft hat Prousts Sinn geschärft für die Realität. Er muss sich fragen, ob aus der offenbaren Décadence der Belle Époque ein neues Menschenbild im Sinne Ruskins erstehen kann.

Die Folge: Proust ist 32 Jahre alt, als er sich das ganze Jahr 1903 intensiv nur einem Thema zuwendet: den Pariser Salons.

Der Dichter Proust schreibt Zeitungsartikel unter verschiedenen Pseudonymen. Dominique : Un salon historique : le salon de la princesse Mathilde.20 Mehrere Berichte über andere Salons unterzeichnet er als Horatio (Freund des Wahrheitssuchers Hamlet). Im Ganzen ergeben sie ein Sittenbild der Zeit - und sind gleichzeitig Vorstufe zu dem Hauptwerk, das er fünf Jahre später beginnt: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Im November trifft die Familie ein harter Schlag: Adrien Proust, der Patriarch, stirbt mit 68 Jahren. Die Familie hat ihr dominantes Oberhaupt verloren.

Der Tod des Vaters lähmt Prousts Schaffenskraft. Im Frühjahr unternimmt er auf der Segelyacht der Familie eines Freundes eine Fahrt entlang der bretonischen Küste. Erst im Sommer beginnt er wieder zu schreiben und veröffentlicht im Figaro einen eindringlichen Artikel: La mort des cathédrales, (Das Sterben der Kathedralen), ein flammender Appell für die notwendige Pflege der Bausubstanz der Kirchen. Ruskins intensiver Kulturkampf wirkt nach. Im gleichen Jahr wird Prousts Übersetzung der Bible of Amiens gedruckt, Ruskins Beschreibung der Kathedrale von Amiens.21

Auch nach dem Tod des Vaters lebt Proust weiter im Elternhaus. Er ist 34 Jahre alt, als die Mutter bei einem gemeinsamen Sommeraufenthalt in Evian am Genfer See ernstlich erkrankt. Er bringt sie nach Paris, und sie stirbt nach 2 Wochen. Es ist der härteste Schicksalsschlag in Prousts Leben. Seine Mutterbindung besaß ein unvorstellbares Maß, das sich in den ersten Kapiteln Auf der Suche nach der verlorenen Zeit nachempfinden lässt.

Der jüngere Bruder Robert arbeitet als Arzt in New York, auch der Onkel stirbt. Proust ist allein und fühlt sein Leben ohne Sinn und Erfolg. Seine Feuilletonartikel im Figaro haben ihn nicht als Schriftsteller etabliert. Er verfällt in Depression und nimmt ein Zimmer im Hôtel des Réservoirs in Versailles, das er fünf Monate lang nicht mehr verlässt.

Im Winter begibt er sich für sechs Wochen in ein Sanatorium bei Paris zur Behandlung seiner Neurasthenie. Nervenschwäche ist die Krankheit, deren Erforschung seinen Vater europaweit berühmt machte.22 Die Therapie im Sanatorium besteht in Isolation und dem Bewusstwerden von unwillkürlichen Erinnerungen . Die Technik des sich Erinnerns wird das Thema Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Nach dem...
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