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Todesprüfung

Empire-Verlagerschienen am01.07.2023
Als Privatermittlerin Corinna Dupont endlich eine Diagnose ihres angegriffenen Gesundheitszustandes erhält, kann sie sich dennoch nicht ihren eigenen Problemen widmen. Ausgerechnet ihr behandelnder Arzt wird der Vergewaltigung bezichtigt und gerät ins Visier der Polizei. Sie sagt zu, ihm zu helfen, und gerät dabei schon bald in ein Netz aus Gewalt und Lügen. Kommissar David Schmelzer sieht sich unterdessen mit einem grauenvollen Verbrechen konfrontiert. Dem Opfer wurden sämtliche Knochen zertrümmert, zudem weist der geschundene Körper Spuren von Missbrauch auf, die ihm post mortem zugefügt wurden. Doch warum wurde das Gesicht der Leiche wie bei einer Beerdigung wieder hergestellt? Währenddessen wird Hannes Jochimsen, der für seine jüngsten dienstlichen Verfehlungen nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, mit einem Fall aus seiner Vergangenheit konfrontiert, der ihn an die Grenzen seiner Belastung bringt. Einer der Täter ist aus dem Gefängnis entlassen worden und sinnt nach Rache. Drei zunächst scheinbar unzusammenhängende Fälle treffen in Thomas Matisziks neustem Roman 'TODESPRÜFUNG' aufeinander und verweben sich zu einer intelligenten Handlung voller Abgründe. 'TODESPRÜFUNG' ist der zweite Teil der Corinna-Dupont-Reihe und schließt nahtlos dort an, wo Band eins geendet hat. Beide Teile sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren miteinander verbunden. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden.

Thomas Matiszik wurde am 22.01.1967 in Recklinghausen geboren und wuchs in Oer- Erkenschwick als jüngstes von vier Kindern auf. Nach 12 Semestern Lehramtsstudium an der Ruhruniversität Bochum arbeitete Thomas Matiszik als freier Musik-Journalist für die beiden Radiosender 1Live und WDR2 und schrieb Artikel für mehrere Stadt- und Musikmagazine. Ende 2013 beginnt Thomas Matiszik mit seinem Debütroman 'Karlchen'.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextAls Privatermittlerin Corinna Dupont endlich eine Diagnose ihres angegriffenen Gesundheitszustandes erhält, kann sie sich dennoch nicht ihren eigenen Problemen widmen. Ausgerechnet ihr behandelnder Arzt wird der Vergewaltigung bezichtigt und gerät ins Visier der Polizei. Sie sagt zu, ihm zu helfen, und gerät dabei schon bald in ein Netz aus Gewalt und Lügen. Kommissar David Schmelzer sieht sich unterdessen mit einem grauenvollen Verbrechen konfrontiert. Dem Opfer wurden sämtliche Knochen zertrümmert, zudem weist der geschundene Körper Spuren von Missbrauch auf, die ihm post mortem zugefügt wurden. Doch warum wurde das Gesicht der Leiche wie bei einer Beerdigung wieder hergestellt? Währenddessen wird Hannes Jochimsen, der für seine jüngsten dienstlichen Verfehlungen nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, mit einem Fall aus seiner Vergangenheit konfrontiert, der ihn an die Grenzen seiner Belastung bringt. Einer der Täter ist aus dem Gefängnis entlassen worden und sinnt nach Rache. Drei zunächst scheinbar unzusammenhängende Fälle treffen in Thomas Matisziks neustem Roman 'TODESPRÜFUNG' aufeinander und verweben sich zu einer intelligenten Handlung voller Abgründe. 'TODESPRÜFUNG' ist der zweite Teil der Corinna-Dupont-Reihe und schließt nahtlos dort an, wo Band eins geendet hat. Beide Teile sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren miteinander verbunden. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden.

Thomas Matiszik wurde am 22.01.1967 in Recklinghausen geboren und wuchs in Oer- Erkenschwick als jüngstes von vier Kindern auf. Nach 12 Semestern Lehramtsstudium an der Ruhruniversität Bochum arbeitete Thomas Matiszik als freier Musik-Journalist für die beiden Radiosender 1Live und WDR2 und schrieb Artikel für mehrere Stadt- und Musikmagazine. Ende 2013 beginnt Thomas Matiszik mit seinem Debütroman 'Karlchen'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757925161
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten373 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse935
Artikel-Nr.11591262
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 8

 

Corinna hatte gerade das Café verlassen, als Materna sie anrief.

»Jens, willst du kontrollieren, ob ich meine Medizin nehme oder mir erklären, warum du offenbar auf der Flucht vor irgendwem bist? Ich habe dich gesehen.«

»Du musst mir helfen, Corinna«, sagte Materna ängstlich.

»Himmel, was hast du denn? So kenne ich dich gar nicht. Erzähl mal, was passiert ist!«

»Die Bullen sind hinter mir her. Irgendjemand will mir etwas anhängen.«

Corinna hielt die Luft an. Die Erinnerungen an ihre letzten, unseligen Monate im Polizeidienst kamen unweigerlich hoch. Sie erwartete, dass ihr Körper sich der Stress-Situation unterwerfen und ihr klare Signale senden würde, es langsamer anzugehen. Sie verharrte kurz und horchte in sich hinein. Ob es der zweifache Milchkaffee oder die Kortison-Dröhnung von Nadja war, sie spürte keinerlei Schwäche. Im Gegenteil: Wäre ein Baum in der Nähe gewesen, hätte Corinna Dupont in diesem Augenblick versucht, ihn auszureißen. »Jetzt mal langsam, Jens. Das heißt, die Polizei war auf dem Weg zu dir, als du die Kurve gekratzt hast?«

»So ungefähr ... Mein Anwalt hat mich rechtzeitig gewarnt.«

»Dein Anwalt? Wofür brauchst du einen Anwalt? Und woher wusste er das? Und überhaupt: Wie kann er dir raten, vor der Polizei zu fliehen?«

Materna entwich ein spitzes Lachen. »Geraten hat er mir dazu nicht, es war mein Impuls zu fliehen. Willst du mir nun helfen oder nicht?«

»Ja doch«, gab Corinna zurück. »Aber wir sollten uns irgendwo treffen. Wo versteckst du dich?«

»Ich schicke dir gleich eine Adresse. Ist eine Wohnung, die ich für bestimmte Anlässe angemietet habe.«

Sie rümpfte die Nase, als hätte sie etwas übel Riechendes wahrgenommen. »Wie bitte? Was denn für ... Egal, ich komm da hin, du erklärst mir deine Misere und ich versuche, zu helfen. Bis gleich.«

 

Die Adresse entpuppte sich als luxuriöse Maisonettewohnung in unmittelbarer Nähe des Phönixsees. Materna öffnete Corinna angespannt die Tür und zog sie hinein. »Dir ist hoffentlich niemand gefolgt?!«

Sie verdrehte die Augen und warf einen Blick aus dem Fenster, das beinahe die gesamte Wand umfasste. »Schön ist es hier. Wohnen am See nicht auch etliche BVB-Profis?«

»Kann sein. Ich hab´s nicht so mit Fußball. Schon vergessen?«

Corinna schnippte und lächelte dünn. »Stimmt ja, ein weiterer eigentümlicher Charakterzug!«

Materna reichte ihr ein Glas Wasser.

»Wasser? Jens, vielleicht ist mir eher nach einem vollmundigen Portwein? So wie es hier aussieht, hast du alles, was das Frauenherz begehrt, auf Lager. Habe ich recht?«

»Alkohol wäre in deinem Zustand keine gute Idee. Hast du das Medikament schon abgeholt?«

Corinna schüttelte den Kopf. »Nee, und weißt du auch warum? Seitdem ich deine Praxis verlassen habe, bin ich nicht zur Ruhe gekommen. Zuerst musste ich mit deiner Diagnose klarkommen, dann erfahre ich, dass mein Ex-Chef wieder in Amt und Würden ist, und das, obwohl er mehr Dreck am Stecken hat als so manch einer, den er eingebuchtet hat. Und schließlich meint mein alter Schulfreund, den Staatsfeind Nummer 1 mimen zu müssen. Aber ich verspreche dir, mir das Zeug gleich morgen zu besorgen. Jetzt erzähl mal, was es mit deiner Flucht auf sich hat. Was wirft man dir genau vor?«

Materna fuhr sich nervös mit beiden Händen durchs Haar. »Ich soll eine Patientin vergewaltigt haben. Das ist alles vollkommen lächerlich, aus der Luft gegriffen und geradezu absurd. Wäre ich nicht rechtzeitig gewarnt worden, säße ich jetzt schon in Untersuchungshaft.«

Corinna traute ihren Ohren nicht. »Moment mal: Das sind gleich zwei Dinge, die du mir erklären musst. Von wem hat dein Anwalt denn diese Informationen?«

»Du musst nicht alles wissen, Corinna. Ich kann den Mann nicht einfach ans Messer liefern, das verstehst du doch.«

Sie stand auf und ging zur Tür.

Ihr Arzt schaute verwirrt. »Was soll das, wo willst du hin?«

Corinna verharrte und drehte sich um. »Was das soll? Das fragst du mich? Entschuldige vielmals, aber du bittest mich um Hilfe, erzählst mir, der Grund der Ermittlungen gegen dich sei ein Kapitalverbrechen und dass dich jemand gewarnt hat, damit du rechtzeitig fliehen konntest. Sorry, aber das ist schon starker Tobak.« Sie machte einen Schritt auf Materna zu und sah im tief in die nervös zuckenden Augen. »Wenn ich dich womöglich da rausboxen soll, musst du mir einfach die Wahrheit sagen. Nicht die halbe, nicht einmal 99 Prozent reichen. Ich muss einfach alles wissen. Verstehst du das? Wenn nicht, verlasse ich jetzt dein Liebesnest und wünsche dir Glück. Einen guten Anwalt hast du ja bereits.«

Als sie bereits die Klinke in der Hand hatte, spürte sie Maternas Hand auf ihrer Schulter. »Bitte, Corinna, du bist meine einzige Chance. Aber ich kann dir nicht den Namen desjenigen nennen, der mich gewarnt hat. Das könnte ihn den Job kosten. Kannst du dich bitte setzen und zuhören?«

Sie überlegte kurz. Brachte sie es wirklich übers Herz, einen alten Schulkameraden hängenzulassen? Noch dazu war er ihr Arzt. Hilfe gegen ihre Krankheit konnte sie von ihm nur erwarten, wenn er auf freiem Fuß war.

»Nimm die Hand von meiner Schulter. Das machst du noch immer zu gerne, oder?« Materna schaute sie fragend an. »Jens, ich will dir nichts, aber du warst schon früher einer, der die Hände nicht bei sich halten konnte. Dieses beiläufige Hand-auf-Schulter-oder-sonstwo-legen musst du dir dringend abgewöhnen. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Beschuldigung.«

»Heißt das jetzt, du hilfst mir oder nicht?«

»Nur, wenn du mir einen Portwein einschenkst. Ein Glas wird nicht so schlimm sein.«

»Als dein Arzt muss ich dir erneut davon ...«

»Aber als mein Klient solltest du das tun, was ich dir sage.«

Der Portwein tat Corinna gut, das Kortison schien wie ein Booster zu wirken. »Also, du kennst jemanden bei der Polizei, der dir gesteckt hat, dass du verhaftet werden sollst, und zwar wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung. Soweit korrekt?«

»Korrekt«, antwortete Materna. »Er ist ein alter Freund, der mir einen Gefallen schuldet.«

»Okay, mehr will ich dazu erst einmal nicht wissen. Es muss ein riesiger Gefallen sein, dass der Typ seinen Job für dich aufs Spiel setzt. Hast du ihm das Leben gerettet oder sowas Ähnliches?«

Maternas Miene zeigte sich versteinert. Corinna meinte, ein leichtes Achselzucken an ihm zu bemerken.

»Dann erzähl mir jetzt bitte von der angeblichen Vergewaltigung. Aber denk dran: Ich brauche jetzt alle Details, sonst bist du mich schneller los als du MRT sagen kannst.«

Nun lächelte Materna. »Das ist unfair, findest du nicht? Lass uns besser vereinbaren, nicht die Abkürzung zu nehmen. Bei Magnetresonanztomographie bleibt dir wenigstens eine reelle Chance zu verschwinden, bevor ich es ausgesprochen habe.« Corinna nahm einen großen Schluck Portwein. Ein gutes Tröpfchen war das. »Genug gelabert. Jetzt schieß los.«

Materna holte tief Luft. »Es ist jetzt drei Wochen her. Ich war mit einer Frau zum Essen verabredet. Danach sind wir hierhin, haben noch was getrunken. Und dann kam eins zum anderen ...«

 

Corinna schaute ihrem Arzt, der mit seinen Gedanken plötzlich nicht mehr bei der Sache war und nervös die Fingerspitzen immer wieder zusammenfahren ließ, erwartungsvoll an. »Kommt da noch was, Jens? Name, Alter, Haar- und Hautfarbe, Beruf zum Beispiel? Oder überlegst du gerade, das Signalwort auszusprechen?«

Materna hob beschwichtigend die Hände. »Verzeih bitte, mir ist gerade etwas eingefallen. Aber dazu komme ich später. Sie heißt Lydia, ist Mitte zwanzig und eine Patientin. Volles Haar, sinnliche Lippen. Was sie beruflich macht, weiß ich tatsächlich nicht.«

Corinna schüttelte den Kopf. »Eine Patientin? Da bin ich aber froh, dass ihr euch nicht in deiner Praxis nähergekommen seid.«

Materna errötete.

»Seid ihr etwa doch?«, fragte Corinna erstaunt.

»Sie hat mir bereits bei der Untersuchung eindeutig zu verstehen gegeben, dass sie etwas von mir will. Aber ich bin ja nicht bescheuert.«

Corinna lachte laut auf. »Das wird sich noch zeigen. Etwas mit einer Patientin anzufangen, ist schon mal alles andere als clever. Kannst du mir genauer beschreiben, wie sie dir - ich nenne es mal Avancen - gemacht hat?«

»Die Art, wie sie mich angesehen und die Beine übereinandergeschlagen hat, ihr betörendes Parfum.«

Materna schaute Corinna fragend an, als diese demonstrativ gähnte.

»Das ist alles? Also, wenn die Dame untenrum nicht ebenso luftig gekleidet war wie Sharon Stone in Basic Instinct, reicht das nicht. Warum meint ihr Männer immer gleich, man würde euch anmachen, nur weil man sich ein wenig gepflegter kleidet und nicht wie ein Iltis stinkt?«

Jetzt war es Materna, der laut lachte. »Natürlich war das nicht alles. Stell dir die folgende Situation vor: Ich sitze auf meinem Schreibtisch, sie vor mir auf einem Stuhl. Ich erzähle ihr, wie ich gedenke, sie zu therapieren, plötzlich steht sie auf, legt die Hände auf meine Knie und sagt, ich wisse gar nicht, wie dankbar sie mir sei und ob sie sich mal erkenntlich zeigen dürfe. Na ja, und dabei rückt sie mir auf die Pelle.«

»Weiter«, sagte Corinna fordernd. »Jetzt wird es interessant.«

»Ich habe mich elegant aus der Situation gerettet und ihr zu verstehen gegeben, dass sie´s lassen soll. Das hielt sie aber nicht davon ab, mich zum Essen einzuladen. Sie ist sehr attraktiv. Tja, und an dem Abend hat es dann gefunkt.«

Corinna leerte das Glas Portwein.

»Durstig?«

Sie winkte ab. »Nein, den einen...
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