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Die Reise nach Alygria

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Angriffe auf Familie und Freunde, leuchtende Kristalle, eine Katze am Spinnrad und eine Schneekugel, deren Inneres sich wandelt - mit einem Mal steht Andreas Leben Kopf. Die Siebzehnjährige erfährt, dass hinter der alltäglichen Fassade der Welt ein ewiger Kampf zwischen zwei Mächten tobt. Ein Kampf, in dem ihr eine Schlüsselrolle zukommt. Sie erhält Zutritt zu der fremden Welt Alygria voller Wunder, Antworten und Freundschaften. Doch auch ein Auftrag erwartet sie dort: Um Alygrias Zerstörung zu verhindern, muss Andrea die fehlenden Gabenträger finden. Wird es ihr gelingen, bevor die Schwarze Macht nicht nur Alygria, sondern auch die Erde ins Chaos stürzt?

Schon als Kind wollte Beatrice Glagow Schriftstellerin werden und schrieb erste Kurzgeschichten. Die Protagonisten der Reise nach Alygria begleiteten sie bereits während ihres Studiums. Anschließend arbeitete Glagow u.a. als Texterin, Reiseleiterin und Schauspielerin, widmete ihre Freizeit jedoch der Erschaffung Alygrias. Heute wohnt sie mit ihren zwei Katzen in Oberbayern auf dem Land. Wenn sie nicht schreibt, bereist sie Schottland, reitet, wandert oder erkundet Kaffee trinkend Bücherwelten.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR21,99

Produkt

KlappentextAngriffe auf Familie und Freunde, leuchtende Kristalle, eine Katze am Spinnrad und eine Schneekugel, deren Inneres sich wandelt - mit einem Mal steht Andreas Leben Kopf. Die Siebzehnjährige erfährt, dass hinter der alltäglichen Fassade der Welt ein ewiger Kampf zwischen zwei Mächten tobt. Ein Kampf, in dem ihr eine Schlüsselrolle zukommt. Sie erhält Zutritt zu der fremden Welt Alygria voller Wunder, Antworten und Freundschaften. Doch auch ein Auftrag erwartet sie dort: Um Alygrias Zerstörung zu verhindern, muss Andrea die fehlenden Gabenträger finden. Wird es ihr gelingen, bevor die Schwarze Macht nicht nur Alygria, sondern auch die Erde ins Chaos stürzt?

Schon als Kind wollte Beatrice Glagow Schriftstellerin werden und schrieb erste Kurzgeschichten. Die Protagonisten der Reise nach Alygria begleiteten sie bereits während ihres Studiums. Anschließend arbeitete Glagow u.a. als Texterin, Reiseleiterin und Schauspielerin, widmete ihre Freizeit jedoch der Erschaffung Alygrias. Heute wohnt sie mit ihren zwei Katzen in Oberbayern auf dem Land. Wenn sie nicht schreibt, bereist sie Schottland, reitet, wandert oder erkundet Kaffee trinkend Bücherwelten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754661598
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse8006
Artikel-Nr.11596715
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ein verhängnisvoller Tag

Endlich wieder Samstag. Andrea streckte ihren schmerzenden Körper noch ein wenig mehr in die Länge, als sie auf der Straße eine kleine Kuppe erreichte und ihr Fahrrad auf der anderen Seite beschleunigen ließ.

Frau Kemper, die Trainerin des Mädchen-Basketballteams ihrer Schule, hatte ihre Schützlinge beim Freitagnachmittags-Training ziemlich gefordert. Andreas Kondition und Muskeln, normalerweise ausdauernd, waren von dem Zirkeltraining-Parcours fast bis zur Belastungsgrenze gefordert worden. Auch wenn ihr heute alles wehtat, war sie dankbar für die Herausforderungen, bei der ihre Gedanken in den Hintergrund traten. Sie wusste, dass die Trainerin ihr oft mehr abverlangte als den anderen Mädchen, sie dafür aber bei Turnieren gerne als Spielemacherin einsetzte.

Andreas Gedanken wanderten zu ihrer zweiten Leidenschaft. Unbewusst lächelte sie in Vorfreude auf einen entspannten Vormittag bei Orion und beschleunigte auf dem Feldweg noch ein wenig mehr. Es war ein milder Oktobermorgen. Noch erstaunlich warme Sonnenstrahlen streiften Andreas Nase, eine letzte verirrte Biene summte an ihrem Ohr vorbei. Zu ihrer Linken tauchte nun das Stallgebäude auf. Albert war nicht zu sehen, aber die offene Stalltür signalisierte, dass er bereits bei der Arbeit war. Gut, dachte Andrea, dann helfe ich beim Ausmisten und gehe hinterher noch eine Runde mit Orion spazieren.

Beim Näherkommen stutzte sie. Keines der Pferde befand sich auf der Koppel, obwohl Albert sie morgens immer hinausführte. Andrea lehnte das Fahrrad gegen das Gatter und wollte gerade auf den Eingang des Stalls zusteuern, als sie von rechts eine Bewegung wahrnahm. Sie kniff die Augen zusammen und spähte zum Rand des hundert Meter weit entfernten Feldes.

Im nächsten Augenblick meinte Andrea, ihr Herz würde aussetzen. Im Gegenlicht konnte sie etwas Großes ausmachen, das auf der Erde lag und zuckte, als mehrere dunkle Silhouetten sich darüber beugten. Ohne nachzudenken, rannte sie los. Als sie den Feldrand erreichte, schienen ihr Minuten vergangen zu sein. Abrupt hielt Andrea inne, riss Augen und Mund auf, doch kein Laut wollte ihm entweichen.

Orion lag auf der Seite. Obwohl ihn nichts festhielt und er mit den Beinen zuckte, schien er sich nicht aufrichten zu können. Im Bruchteil einer Sekunde registrierte Andrea, wie kraftlos seine Bewegungen waren. Wie langsam sein Atem ging, seufzergleich. Dann fiel ihr Blick auf die Gestalten - und gleichzeitig durch sie hindurch. Verzweifelt kniff sie die Augen zusammen. Da waren vier, fünf dunkle, große Figuren. Sie trugen Umhänge mit Kapuzen, die tief über ihre Gesichter gezogen waren. Doch obgleich Andrea versuchte, die Gestalten zu fixieren, schienen sie vor ihren Augen zu flimmern, wurden mal fester, greifbar und tiefschwarz, um im nächsten Augenblick zu verblassen, regelrecht durchscheinend zu werden.

In Schockstarre gefangen sah Andrea, wie sie sich erneut über Orion beugten. Eine menschliche Hand tauchte unter einem der Umhänge auf. Sie hielt einen Gegenstand, der wie ein milchig-weißer, blitzförmiger Kristall aussah, senkte ihn hinab und berührte damit Orions Brust. Etwas erstrahlte, ein Licht, das von Orion auszugehen und den Blitz zum Leuchten zu bringen schien. Orion zuckte kaum merklich zusammen und erstarrte.

»Nein!« Andreas Beine setzten sich in Bewegung. Über ihren Ausruf erschrak sie genauso wie die Angreifer. Sie wirbelten herum. Für einen Augenblick erspähte Andrea unter der Kapuze der Gestalt mit dem Kristall zwei stechende Augen, die sich in ihre zu brennen schienen. Dann, wie auf ein lautloses Kommando hin, rannten die Vermummten los, weg von Orion und ihr, in Richtung des nahen Waldrands.

Andrea sank auf die Knie. Sie sah nicht, wohin die Gestalten flohen. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt ihrem Pferd. »Orion!« Sie flüsterte seinen Namen, beugte sich über ihn, legte vorsichtig ihre Hand auf seine Brust, dorthin, wo der blitzförmige Gegenstand ihn berührt und das Leuchten entstanden war. Nichts. Kein versengtes Fell, kein Fleck, auch keine Wärme. Überhaupt keine Wärme. Andrea nahm die zweite Hand hinzu, strich über Orions Fell, immer schneller, über Bauch, Beine, Flanken, Hals. Da war nichts, keine Regung, keine Reaktion. Orion lag da, die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Aber er schlief nicht.

»Albert!« Andrea rief mehrmals, immer lauter. Doch weder der Stallbursche, noch sonst eine Menschenseele waren auszumachen, als sie den Feldweg und die Ausläufer des Waldes mit verschleierten Blicken absuchte. Sie hatte Angst, Orion alleine zu lassen, Angst, dass die vermummten Gestalten wieder aus dem Wald auftauchen und sich seiner bemächtigen würden.

Quälende Augenblicke verstrichen, bis sie einen Entschluss fasste. Die Angreifer waren bei ihrem Anblick geflohen und würden möglicherweise nicht wiederkommen, solange sie in der Nähe blieb. Sie musste das Risiko eingehen. Andrea sprang mit einem letzten Blick auf Orion auf und rannte zum Stall. Als sie sich dem Eingang näherte, bemerkte sie erneut, wie still alles dalag. Nicht friedvoll still wie an vielen anderen Samstagvormittagen. Nein. Es war einfach kein Laut zu hören; kein Vogel zwitscherte, kein Insekt summte vorbei, nicht der leiseste Windhauch strich über die Halme der Koppel.

»Albert!«, rief Andrea noch einmal voller Verzweiflung, als sie das dämmrige Innere des Stalls betrat. Und da sah sie ihn. Er lag im Halbdunkeln an der Rückwand auf dem Strohvorrat. Keinesfalls hätte sie ihn so schnell entdeckt, wenn das grüne, pulsierende Licht nicht gewesen wäre. Es drang aus der altmodischen Stalllaterne, die Albert stets bei sich trug. Sie war auf die Seite gefallen und aufgesprungen, so dass sie das Zwielicht um sie herum in ihr unheimliches grünes Pulsieren tauchte. Die Szenerie drang Andrea durch Mark und Bein.

Albert lag auf dem Rücken. Seine Mütze war ihm vom Kopf gerutscht und entblößte feines, weißes Haar. Beine und Arme hatte er kraftlos von sich gestreckt. Als Andrea näher hastete, konnte sie keine Bewegung ausmachen.

Doch, da. Ein Flattern der Augenlider, als sie neben ihn zu Boden sank und ihr Schatten auf sein Gesicht fiel. »Albert! Nein! Lieber Gott, bitte nicht!« Sie nahm seine Hand, die sich trocken und alarmierend kühl anfühlte.

Albert schlug die Augen auf. Als sein Blick Andreas traf, gewahrte sie Erleichterung, in die sich jedoch sogleich Beunruhigung mischte. Als er die Lippen bewegte, drang kein Laut aus ihnen.

»Nein, sag nichts, Albert. Ich hole Hilfe. Vielleicht hattest du einen Herzinfarkt. Du darfst dich jetzt nicht anstrengen. Ich -«

Sie wurde jäh unterbrochen, als Albert zu seiner Stimme fand, dünn und schwach. »Andrea ... Orion, wo ist er? Ich hab versucht, ihn zu beschützen, ihn zu verstecken. Die Lampe ... Sie hat mich gewarnt, aber es war zu spät ... Ich habe ihn laufen lassen. Und dann waren sie da. Ich wollte sie aufhalten ... Ich weiß nicht, ob er genug Zeit hatte, um fortzukommen. Andrea, wo ist Orion?«

Mit weit aufgerissenen Augen lauschte Andrea Alberts Worten. Was meinte er? Vor wem hatte er Orion beschützen wollen? Wer sollte ein Pferd suchen und ihm etwas antun wollen? Das alles ergab keinen Sinn. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Albert von den Kapuzengestalten angegriffen worden war und sich dabei einen Schlag auf den Kopf zugezogen hatte. Sie konnte keine offensichtliche Verwundung ausmachen, als sie rasch seinen Körper musterte, den die Stalllaterne noch immer in ihr unwirkliches grünes Pulsieren tauchte. Doch sie wusste, sie musste schnell handeln.

Andrea hörte, wie sich die Wohnungstür hinter dem jungen Polizisten schloss. Endlich. Sie hatte nicht gewollt, dass er sie noch hinaufbegleitete, doch er hatte darauf bestanden. In ihrem Zustand war es Andrea nicht begreiflich gewesen, dass er Patrizia als ihren derzeitigen gesetzlichen Vormund persönlich sprechen wollte. Nun saß sie am Küchentisch, den Kopf in den Händen vergraben und versuchte, gegen den Nebel anzukämpfen, der sich schon seit Stunden hartnäckig in ihm hielt. Wieder und wieder ließ sie die vergangenen Ereignisse Revue passieren, ohne, dass sie ihren Sinn erfasste.

Nach Alberts seltsamen Worten hatte sie mit ihrem Handy einen Krankenwagen gerufen. Die Minuten bis zu seinem Eintreffen hatte sie an Alberts Seite gewartet, da sie es nicht gewagt hatte, ihn alleine zu lassen. Weder, um zum entlegenen Haus des Bauern zu laufen, von dem sie sowieso vermutete, dass er ohne Handy irgendwo draußen auf den Feldern war, noch, um nach Orion zu schauen. Immer wieder rief sie sich seine Regungslosigkeit in Erinnerung, um sich klarzumachen, dass Albert sie dringender brauchte. Er wurde nicht wieder ohnmächtig, sondern klammerte sich an Andreas Hand und hielt eindringlich ihren Blick fest.

»Orion?«, fragte er immer wieder beschwörend.

»Ich schaue später nach ihm. Wenn der Krankenwagen da ist.« Sie wollte ihm nicht mehr sagen, wollte den alten Mann nicht zusätzlich beunruhigen. Alle Entschlossenheit, die sie Albert zuliebe aufbringen konnte, legte sie in ihren Blick und hielt seinem stand.

Mit einem Mal wandte er seine Augen ab. Andrea folgte seinem Blick - hin zur Stalllaterne. Sie registrierte sofort, dass das Leuchten schwächer geworden war. Es nahm sogar zusehends ab. Schon bald konnte Andrea die Umrisse der Glühbirne im Inneren ausmachen, die normalerweise ein batteriebetriebenes gelbes Licht verbreitete. Woher kam auf einmal dieses unheimliche smaragdgrüne Leuchten? Noch einmal flackerte die Lampe auf, dann war alles Licht verloschen. Albert stieß einen Seufzer aus und zog damit Andreas Aufmerksamkeit wieder auf sich. Doch da hörte sie in der Ferne bereits ein Martinshorn aufheulen.

Als Andrea ins Freie trat, um Alberts Trage...

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