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Brain Rules für den Job

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
264 Seiten
Deutsch
Hogrefe AGerschienen am08.05.20231. Auflage 2023
Wie kann ich die Menschen während meiner Präsentationen bei der Stange halten? Was kann ich in meinem Büro tun, damit ich mich darauf freue, am Montag dorthin zu kommen? Wie kann ich die Produktivität unseres Teams, unserer Abteilung, unseres Unternehmens verbessern?  Der Molekularbiologe John Medina führt uns durch die Erkenntnisse der Hirnforschung und der Evolutionsbiologie zu Themen wie Büroraum, Work-Life-Balance, Machtdynamik und Interaktionen am Arbeitsplatz in Zeiten einer Pandemie. Medinas charmante Beschreibungen und witzige Anekdoten brechen die Wissenschaft auf praktische Anwendungen herunter, die Sie gleich anwenden können, um Ihr Arbeitsleben und das der Menschen in Ihrem Umfeld zu verbessern.  Sie werden unter anderem lernen,  •warum Pausen in der Natur während des Arbeitstages die Produktivität steigern  •wie die vorherige Planung eines Meetings dessen Effektivität erhöht  •was genau daran so anstrengend ist, sich mit Kolleginnen und Kollegen online zu unterhalten  •warum das Zulassen von Misserfolgen für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung ist  •wie unser Arbeitsleben in einer Welt nach der Pandemie aussehen wird  Ob Sie nun in einem Unternehmen angestellt sind oder eine Führungskraft, die den Erfolg ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherstellen will - 'Brain Rules für den Job' ist sowohl ein nützliches Werkzeug als auch ein überzeugender Leitfaden für Sie und Ihr Team.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR32,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR28,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR28,99

Produkt

KlappentextWie kann ich die Menschen während meiner Präsentationen bei der Stange halten? Was kann ich in meinem Büro tun, damit ich mich darauf freue, am Montag dorthin zu kommen? Wie kann ich die Produktivität unseres Teams, unserer Abteilung, unseres Unternehmens verbessern?  Der Molekularbiologe John Medina führt uns durch die Erkenntnisse der Hirnforschung und der Evolutionsbiologie zu Themen wie Büroraum, Work-Life-Balance, Machtdynamik und Interaktionen am Arbeitsplatz in Zeiten einer Pandemie. Medinas charmante Beschreibungen und witzige Anekdoten brechen die Wissenschaft auf praktische Anwendungen herunter, die Sie gleich anwenden können, um Ihr Arbeitsleben und das der Menschen in Ihrem Umfeld zu verbessern.  Sie werden unter anderem lernen,  •warum Pausen in der Natur während des Arbeitstages die Produktivität steigern  •wie die vorherige Planung eines Meetings dessen Effektivität erhöht  •was genau daran so anstrengend ist, sich mit Kolleginnen und Kollegen online zu unterhalten  •warum das Zulassen von Misserfolgen für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung ist  •wie unser Arbeitsleben in einer Welt nach der Pandemie aussehen wird  Ob Sie nun in einem Unternehmen angestellt sind oder eine Führungskraft, die den Erfolg ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherstellen will - 'Brain Rules für den Job' ist sowohl ein nützliches Werkzeug als auch ein überzeugender Leitfaden für Sie und Ihr Team.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783456762371
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum08.05.2023
Auflage1. Auflage 2023
Seiten264 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4484 Kbytes
Artikel-Nr.11680709
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


|11|Einleitung

Vor einiger Zeit hielt ich eine Vorlesung an einer Business School. Gleich zu Beginn stellte ich den Studierenden1 die Frage: Warum haben Handschuhe fünf Finger?

Ich wartete kurz, ob jemand auf meine Frage antworten würde, aber da aus dem Publikum nur vereinzelt Gelächter und irritierte Blicke kamen, gab ich mir selbst die Antwort: Ganz einfach: weil wir an jeder Hand fünf Finger haben! Als Reaktion darauf erntete ich noch mehr Gelächter, und bestimmt auch mehr Irritation. Schließlich waren die Studierenden gekommen, um zu hören, was ein Neurowissenschaftler über die Geschäftswelt zu sagen hatte, die in ein paar Jahren ihnen gehören würde. Was in aller Welt könnten Handschuhe und Finger mit ihrer Arbeit oder ihrem Gehirn - oder gar beidem - zu tun haben?

Tja , fuhr ich augenzwinkernd fort, bestimmt fragen Sie sich, warum ich Ihnen so offensichtliche Weisheiten mitteile. Ganz einfach: Genau wie Ihre Hand fünf Finger hat, besitzt auch Ihr Gehirn eine bestimmte kognitive Form. Es ist so angelegt, dass es auf gewisse Umgebungen äußerst produktiv reagiert - aber in anderen ist seine Produktivität gleich null. Insofern, argumentierte ich weiter, sei Ergonomie nicht nur ein Thema für unsere Hände, sondern auch für unser Denken. Meine eindringliche Empfehlung lautete deshalb: Wenn Sie einen Arbeitsplatz so einrichten möchten, dass dort optimale Leistungen erzielt werden können, sollten Sie das kognitive Äquivalent des Fünf-Finger-Handschuhs berücksichtigen.

Da dies in Unternehmen meist nicht der Fall ist, lud ich meine Zuhörer zu einem Gedankenexperiment ein: Was wäre, wenn Arbeitsplätze tatsächlich so auf das Gehirn zugeschnitten wären wie Handschuhe auf die Hand? Wie sähen Unternehmen aus, die wissenschaftliche Erkenntnisse über das Gehirn und seine Funktionen für ihre Geschäfte nutzen? Wie wären ihre Führungsstrukturen aufgebaut? Wie sähen die physischen Arbeitsplätze dort aus? In welchem Umfeld würden Kreativität, Produktivität und die Fähigkeit, Dinge einfach durchzuziehen, am besten gedeihen?

|12|Fragen wie diese zu beantworten, ist das Ziel dieses Buches. Wir befassen uns damit, wie Ihre Produktivität am Arbeitsplatz durch die Anwendung verhaltensbezogener und kognitiver Neurowissenschaft gesteigert werden kann. Sich mit deren Ergebnissen auseinanderzusetzen, ist definitiv relevant für Sie, ob Sie nun im schicken Eckbüro am Firmenhauptsitz oder in der zum Homeoffice umfunktionierten Abstellkammer arbeiten. Betrachten Sie es als Training der kognitiven Ergonomie.

Dennoch haben Sie es hier mit einem eher untypischen Buch über Arbeit zu tun. Bei so gut wie jedem Konzept, auf das wir Bezug nehmen, hatte Charles Darwin seine fachkundigen Hände im Spiel. Anhand seiner evolutionären Theorien gehen wir folgender zentraler Fragestellung nach: Wie arbeiten wir mit einem Gehirn, das zwar im 21. Jahrhundert betrieben wird, aber immer noch denkt, es würde in der urzeitlichen Serengeti leben? Wir beschäftigen uns damit, wie dieses glibberige, drei Pfund schwere Problemlösungsgenie, das exakt darauf programmiert ist, Mammuts zu erlegen und Beeren zu pflücken, stattdessen lernt, Meetings zu leiten und Kalkulationstabellen zu analysieren.

Manchmal fügt sich das Gehirn nur widerwillig. Es ist schließlich noch nicht lange genug im Trainingslager der Zivilisation, um die Fesseln des Pleistozäns - der prähistorischen Epoche, in der sich das Organ im Schädel der ersten modernen Menschen herausbildete - vollständig zu überwinden. Hin und wieder passt es sich dem modernen Leben aber auch anstandslos an, vor allem dann, wenn wir seine inneren Mechanismen gut genug durchschauen, um im Einklang mit seinen natürlichen Präferenzen statt gegen sie zu arbeiten. Kurz gesagt, wir beleuchten in diesem Buch, wie der wissenschaftliche Aspekt des Verhaltens den wirtschaftlichen Aspekt unseres Handelns prägt.

Dabei gehen wir nach zehn Brain Rules vor, die wissenschaftlich validierte Erkenntnisse über das Gehirn enthalten. Jede dieser Regeln lässt sich auf einen anderen Bereich des Arbeitslebens anwenden. Bei einigen geht es um spezielle berufliche Themen wie Personalauswahl oder Präsentationen, bei anderen dagegen um allgemeinere Fragestellungen von der Arbeitsplatzgestaltung bis zum Umgang mit anderen Menschen. Wir finden heraus, warum Sie nach Zoom-Meetings immer so müde sind, und ergründen, was Sie in Ihrem Büro - egal ob zu Hause oder in der Firma - verändern könnten, um produktiver zu sein (ein Tipp vorweg: Stellen Sie Pflanzen auf). Außerdem erfahren wir, warum sich Menschen nach einer Beförderung mehr für Sex interessieren. Wir erforschen die kognitiv-neurowissenschaftlichen Grundlagen von Kreativität und Teamarbeit und lernen die effektivsten Methoden kennen, um bei PowerPoint-Präsentationen zu glänzen. Zum Schluss klären wir dann, warum Veränderungen für die meisten Menschen so schwierig sind. Aus all diesem Wissen erstricken wir uns Masche für Masche unseren Fünf-Finger-Handschuh, um in Zukunft cleverer zu arbeiten.
|13|Das Gehirn ist unglaublich

Beginnen wir mit einigen Hintergrundinformationen. Zunächst ein paar Worte zu mir, Ihrem Handschuh-Ausstatter.

Ich bin molekularer Entwicklungsbiologe mit einem besonderen Forschungsinteresse an der Genetik psychiatrischer Störungen. Diesem Interesse gehe ich beruflich sowohl im wissenschaftlichen als auch im wirtschaftlichen Kontext nach: Einerseits bin ich außerordentlicher Professor für Bioingenieurwesen an der University of Washington und andererseits analytischer Berater für kommerzielle Unternehmen in der Privatwirtschaft. Aus letzterem Engagement ergab sich der eingangs erwähnte Vortrag an der Business School.

Im Rahmen meiner Tätigkeiten ist es mir ein großes Anliegen, Erkenntnisse aus der Hirnforschung auf Aspekte unseres täglichen Lebens zu übertragen. Ich habe sogar drei Bücher geschrieben, wo es genau darum geht (Gehirn und Erfolg, Brain Rules für Ihr Baby und Brain Rules fürs Älterwerden), und bin nach wie vor zutiefst beeindruckt von den Fähigkeiten des Gehirns. Um mein Publikum an dieser Faszination teilhaben zu lassen, eröffne ich meine Vorträge und Bücher immer mit einem konkreten Fallbeispiel.

Dieser Tradition folgend, möchte ich mit einem unspektakulären Typen und seiner ziemlich spektakulären Gehirnerschütterung beginnen. Jason Padgett war ein unterdurchschnittlicher Student und hatte das College abgebrochen. Im Grunde genommen interessierte er sich hauptsächlich für seine Muskeln und seine Vokuhila-Frisur. Er hasste Mathe, liebte Mädels (um es in seinen Worten auszudrücken), und sein Leben bestand in erster Linie aus Party machen . Bei einer dieser Partys wurde Jason brutal angegriffen und bewusstlos geschlagen. Als er in der Notaufnahme wieder zu sich kam, hatte er eine schwere Gehirnerschütterung. Die Ärzte injizierten ihm ein starkes Schmerzmittel und schickten ihn nach Hause. Ab diesem Zeitpunkt war er ein völlig anderer.

Seitdem Jason wieder bei Bewusstsein war, nahm er die Umrisse von Menschen zunehmend geometrisch wahr. Innerhalb weniger Tage begann er aus heiterem Himmel, ziemlich detaillierte mathematische Formen zu zeichnen. Einmal - er war noch nicht vollständig genesen - fertigte er solche Skizzen in einem Einkaufszentrum an. Dort wurde ein Mann auf seine Zeichnungen aufmerksam und sprach ihn an. Hallo, ich bin Physiker , stellte er sich vor und fragte: Woran arbeiten Sie hier? Und dann sagte der Mann etwas, das Jasons Leben verändern sollte: Das sieht mir danach aus, als würden Sie versuchen, das Raum-Zeit-Kontinuum und diskrete Strukturen des Universums darzustellen.

Jason war perplex. Der Unbekannte lächelte und fragte: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, einen Mathekurs zu belegen?

|14|Als Jason den Vorschlag des Physikers schließlich in die Tat umsetzte, machte er eine ebenso überraschende wie komische Entdeckung: Aus dem Partylöwen Jason war ein Mathematikgenie geworden. Seine quantitative Superkraft bestand darin, mathematische Fraktale - komplexe geometrische Gebilde - zeichnen zu können. Daraus entwickelte sich rasch ein breites Spektrum an weiteren mathematischen Fähigkeiten. Wissenschaftler aus Finnland, die Jasons Gehirn...

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