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Atlantis 2 / 6: Weltenbeben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am25.05.2023
Gut 3000 Jahre in der Zukunft: Atlantis ist nie untergegangen, sondern Heimat für Millionen Menschen und Außerirdische, die friedlich zusammenleben. Die Erde gehört zu einem Sternenreich, in dem die Menschheit nur eine Nebenrolle spielt. Perry Rhodan und seine Gefährten haben sich in dieser parallelen Zukunft, der Tangente, eine neue Existenz aufgebaut. Trotzdem möchten sie in ihr altes Universum zurückkehren. Ihr Weg führt sie nach Ferrol, wo Koomal Dom, der Ritter der Tiefe, ein gefährliches Experiment plant. Zu selben Zeit, aber in der anderen Wirklichkeit: Rhodans Freunde rüsten eine Expedition aus, um die geheimnisvollen Interferenzen zu untersuchen. Diese treten an der Schnittstelle beider Realitäten auf. Sie ahnen nicht, dass sich in der Tangente eine Katastrophe anbahnt - es droht ein verheerendes WELTENBEBEN ...mehr

Produkt

KlappentextGut 3000 Jahre in der Zukunft: Atlantis ist nie untergegangen, sondern Heimat für Millionen Menschen und Außerirdische, die friedlich zusammenleben. Die Erde gehört zu einem Sternenreich, in dem die Menschheit nur eine Nebenrolle spielt. Perry Rhodan und seine Gefährten haben sich in dieser parallelen Zukunft, der Tangente, eine neue Existenz aufgebaut. Trotzdem möchten sie in ihr altes Universum zurückkehren. Ihr Weg führt sie nach Ferrol, wo Koomal Dom, der Ritter der Tiefe, ein gefährliches Experiment plant. Zu selben Zeit, aber in der anderen Wirklichkeit: Rhodans Freunde rüsten eine Expedition aus, um die geheimnisvollen Interferenzen zu untersuchen. Diese treten an der Schnittstelle beider Realitäten auf. Sie ahnen nicht, dass sich in der Tangente eine Katastrophe anbahnt - es droht ein verheerendes WELTENBEBEN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845351803
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum25.05.2023
Reihen-Nr.6
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1204 Kbytes
Artikel-Nr.11770808
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

Perry Rhodan

Tag 102, Epoche 10.304

 

Perry Rhodan und seine Mitstreiter waren derart überlegen, dass er schon wieder nervös wurde. Zu sechst - er selbst, Sichu, Atlan, die beiden Druuf Ugot und Gralod sowie die Maahk Grellesh - waren sie in das Gewölbe unter dem Roten Palast auf Ferrol gestürmt, in dem sich die Interferenz befand. Jeder von ihnen trug einen Kombistrahler und einen Individualschirm.

Ihnen gegenüber standen nur Tyler und Koomal Dom. Tyler war keine Bedrohung, ganz im Gegenteil: Er brauchte Hilfe. Er hatte gerade einen entscheidenden Schritt gemacht - einen entscheidenden Fehler. Er war in den Wirkungsbereich der Interferenz getreten. Irgendetwas war dabei gründlich schiefgegangen. Der Junge schrie in Agonie.

Rhodan wollte ihm zur Seite springen, ihn aus der Gefahrenzone reißen. Aber erst musste er das Problem Koomal Dom lösen - wenn es denn eines war. Der Kol Mani stolzierte in seinem fröhlichen, regenbogenbunten Mantel vor der Interferenz auf und ab. Einer gegen sechs, und Dom trug nicht einmal eine Waffe. Dennoch gab er sich, als hätte er die Situation vollkommen unter Kontrolle. »Dreht um«, sagte er fast beiläufig. »Mischt euch nicht in Dinge ein, die ihr nicht versteht.«

Der Vorwurf stimmte sogar. Rhodan hatte allenfalls eine vage Ahnung, was in diesem Raum geschah. Eines aber wusste er sicher: Der Kol Mani trug die Schuld an Tylers Zustand. Er hatte Veränderungen am Implant in Tylers Schläfe veranlasst, dank derer es dem Jungen einfacher fallen sollte, als Brücke zwischen den Welten zu fungieren - was immer das zu bedeuten hatte. Koomal Dom hatte ihm eingeredet, dass der Fortbestand ihres Universums davon abhing.

Ob das Vorhaben gelungen war, wusste Rhodan nicht. Aber etwas hatten die Veränderungen bewirkt, denn anders als bei früheren Kontakten mit Interferenzen hatte Tyler den Kopf in den Nacken geworfen, die Augäpfel nach oben gedreht und brüllte nun, als triebe man glühende Eisen durch seinen Körper.

Das gab den Ausschlag. Sollten die anderen fünf sich um Dom kümmern - sie waren mehr als fähig dazu. Rhodan preschte vor, um Tyler aus der Gefahrenzone zu ziehen. Aber sobald er die Grenze zur Interferenz überschritt, setzte die übliche Desorientierung ein: Rhodan sah nicht mehr seine reale Umgebung, sondern ein Bild von der anderen Seite, aus einem anderen Universum. In diesem Fall sogar den gleichen Ort, das Gewölbe unter dem Roten Palast, allerdings als gut erschlossene Touristenattraktion mit Beleuchtung, Erklärholos, Geländern und Durchgängen, die den Besucherstrom steuerten. Der Effekt war so stark, als hätte jemand das Bild mit einem Hammer in Rhodans Sehnerv getrieben. Er kniff die Augen zu und presste die Hände an die Schläfen.

Blind spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen bebte. War das Desorientierung? Hatte er weiche Knie von der Realitätsverschiebung? Oder schwankte das Gebäude wirklich? Und wenn ja, welche der beiden Versionen?

»Zurück, Rhodan.« Er hörte Koomal Doms Stimme, ohne den Kol Mani zu sehen. »Er muss seine Aufgabe erfüllen!«

»Nicht, wenn er so darunter leidet!«, rief Rhodan. »Siehst du nicht, was du ihm antust?« Er selbst sah es nicht, sondern hörte nur Tylers Ächzen, nun weiter links - offenbar hatte Rhodan beim Straucheln die Richtung verloren.

»Er muss ...« Der Rest von Doms Satz ging im Fauchen von Paralysatorschüssen unter. Außerhalb der Interferenz musste etwas geschehen sein, was Sichu, Atlan und den Rest zum Eingreifen veranlasst hatte. Gut, dann war zumindest ein Problem gelöst.

»Tritt zurück, Rhodan, oder du erleidest dasselbe Schicksal!«

So konnte man sich täuschen. Irgendeinen Trick hatte der Kol Mani noch im Ärmel gehabt. Dom hatte es also geschafft, Rhodans Begleiter außer Gefecht zu setzen. Und Rhodan selbst konnte die Situation nicht einschätzen, solange er sich in der Interferenz befand. Wütend machte er einige Schritte zurück, hinaus aus der Überlappungszone, um sich wieder einen Überblick zu verschaffen.

Sofort änderte sich Rhodans Wahrnehmung, und wieder ging der Wechsel mit extrem starkem Kopfschmerz einher. Seine Beine wurden so wacklig, dass er sich hinknien musste, um nicht zu stürzen. Er fand sich wieder in dem düsteren Gewölbe unter dem Herrscherpalast der Tangenten-Variante von Ferrol; und er sah Tyler, der in einer unnatürlich verkrampften Haltung im Raum stand, das Becken vorgeschoben, den Kopf weit in den Nacken gelegt. Sichu, Atlan und der Rest lagen wie befürchtet am Boden.

»Perry Rhodan, der Verkünder der Superintelligenz - auf den Knien.« Koomal Dom klang ehrlich mitleidig, was Rhodan sehr viel mehr reizte, als jeder Spott es vermocht hätte. »Verstehst du es jetzt? Das hier ist zu groß für dich. Du wirst mich nicht hindern, dieses Universum zu retten.«

»Das habe ich auch gar nicht vor!«, rief Rhodan. »Ich will nur ...«

»Still!«, wies Dom ihn an.

Er wollte noch etwas sagen, aber der Rest ging unter in Tylers markerschütterndem Schrei. Über die Stelle, an der das Schläfenimplant des Jungen saß, zuckten kleine, grellblaue Blitze und verbrannten die Haut.

»Er stirbt!«, schrie Rhodan. »Lass mich ihm helfen!«

»Nein«, sagte Koomal Dom. »Noch nicht. Noch hat er seine Aufgabe nicht erfüllt.«

Ein weiteres Beben erschütterte das Gewölbe. Rhodan hörte das Knirschen von Stein, und mehrere Brocken lösten sich aus der Decke. Einer davon traf Rhodan am Kopf, sodass er aufstöhnte und einmal mehr ins Taumeln geriet. »Siehst du nicht, was du anrichtest?«, rief er unter Schmerzen.

»Wir werden das Tor öffnen«, sagte Dom ohne den leisesten Anflug von Zweifel in der Stimme. »Wirf jetzt deine Waffe weg.«

»Koomal Dom, ich beschwöre dich ...«

»Weg mit der Waffe!«

Rhodan folgte dem Befehl: Sein Paralysator flog quer durchs Gewölbe, bis weit außerhalb seiner Reichweite.

Dom dankte es ihm, indem er den nun unbewaffneten Rhodan einfach ignorierte. Stattdessen schritt er erhaben am Rand der Interferenz entlang bis zu der Stelle, wo Atlan zu Boden gestürzt war. »Wie hängt das alles mit dir zusammen?«, fragte der Kol Mani mit Blick auf den paralysierten Arkoniden. »Hinter jeder Erkenntnis ein neues Rätsel ...«

Rhodan war überrascht. Wovon redete Dom da?

Ein neuer Schrei von Tyler und ein neues Beben machten jedoch klar, dass andere Dinge gerade wichtiger waren. Rhodan ging vorsichtig in die Knie und hob den Stein auf, der ihn am Kopf getroffen hatte. Er hielt Koomal Dom den Brocken auf der offenen Hand entgegen. »Du musst aufhören! Der ganze Palast über uns wird instabil!«

Wie um den Satz zu unterstreichen, rieselte Staub von der Decke herab.

»Der Palast steht seit Jahrtausenden«, entgegnete Dom. »Er wird auch das hier überstehen. Mir jagst du keine Angst ein, dazu steht zu viel auf dem Spiel.«

»Ja«, bestätigte Rhodan. »Tylers Leben zum Beispiel!«

Immer noch zuckten die Blitze über dessen Schläfe. Rhodan graute es bei dem Gedanken, dass sich ähnliche energetische Prozesse auch im Schädelinneren vollziehen mochten. Seine Finger schlossen sich fest um den Stein.

»Ist das dein Ernst?« Dom sprach voll Mitleid, wie zu einem unverständigen Kind. »Damit willst du mich angreifen? Ich bin ein Ritter der Tiefe; ich gebiete über das Kesdschan-Arsenal. Und du willst mich mit einem Mauerstück besiegen?«

Koomal Dom hörte sich selbst gerne reden. Sein Hang zur Theatralik war seine Schwäche. Solange sein Gegner hingebungsvoll den eigenen Worten lauschte, musste Rhodan sich kein Ablenkungsmanöver einfallen lassen. Er nutzte die Chance, nahm Maß - und sprang.

Wieder in die Interferenz hinein, wieder auf Tyler zu. Doch diesmal nicht über den Boden, sondern durch die Luft. Keine Erschütterung konnte ihn vom Kurs abbringen, kein Trugbild vermeintlicher Hindernisse ihn zum Richtungswechsel verleiten. Er prallte gegen Tyler und klammerte sich an den Jungen. Dank des direkten Körperkontakts konnte er ihn auf einmal sehen. Sein Zellaktivator pochte schmerzhaft - viel stärker als sonst in den Interferenzen üblich.

»Rhodan!«, schrie der Kol Mani plötzlich zornentbrannt. »Bist du so feige, dass du dich hinter einem Kind versteckst?«

Das war nicht Rhodans Absicht gewesen, aber es war ein willkommener Nebeneffekt. Koomal Dom würde nichts unternehmen, was sein Experiment gefährdete.

Rhodan hingegen schon: Er hob den Stein und schlug ihn gegen Tylers Schläfe.

 

*

 

Die verbrannte Haut platzte auf, Blut quoll hervor. Es schmerzte Rhodan, seinen Ziehsohn so zu verletzten. Aber es war die einzige Möglichkeit: Das Implant musste zerstört werden, so schnell wie möglich, bevor die Energieentladungen bleibende Schäden am Gehirn anrichteten. Platzwunden und eine mögliche Gehirnerschütterung waren schlimm, aber im Vergleich das wesentlich kleinere Übel.

Noch ein Treffer. Und noch einer. Mehr Blut. Aber die Blitze ließen nach.

»Was tust du?«, rief Koomal Dom entsetzt. »Willst du ihn umbringen?«

»Ich rette uns!«, rief Rhodan grimmig. »Uns alle!«

In erster Linie natürlich Tyler. Aber ein kleiner, hässlicher Gedanke nagte an Rhodan und ließ sich nicht ganz beiseiteschieben: Was hätte er getan, wenn es Tyler gut gegangen wäre? Wenn er keine Schmerzen gehabt, nicht in akuter Gefahr geschwebt hätte? Wenn Rhodan ihn einfach nur deshalb hätte attackieren müssen, um Koomal Doms gefährliches Experiment zu unterbrechen?

Er wusste es nicht, und er war froh, dass sich die Frage nicht stellte.

Ein letzter Treffer. Das...
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