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Into The Void

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Hannibal Verlagerschienen am12.10.20231. Auflage
Black Sabbath Die Geburtsstunde des Heavy Metal Die scheinbar Unheil verkündende Glocke auf dem LP-Debüt von Black Sabbath aus dem Jahr 1970 war nicht nur das Intro zu einem Song, sondern läutete gleichzeitig den Beginn eines neuen Genres ein - Heavy Metal! Es folgten Generationen von Musikern, die den Metal inspiriert weiterentwickelten, bereicherten und zu einem weltweiten Phänomen machten. Geezer Butler war der stilprägende Bassist und hauptsächliche Texter der Band um Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Bill Ward. In dieser packenden und lang erwarteten Autobiografie erzählt er seine Geschichte - die eines Kindes, das in einem Birmingham voller Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg aufwuchs, vom Establishment als 'Satansjünger' verunglimpft wurde und dann die Musikwelt auf den Kopf stellte. Dabei spart er nicht mit Anekdoten und unglaublichen Erinnerungen aus einer Zeit, in der die Musik noch wild und ungezähmt war und der Exzess zum Alltag gehörte. Neben den haarsträubenden Storys und vielen bislang unbekannten Informationen steht Geezer Butlers Text für einen angenehmen und bescheidenen Plauderton, der den Leser abholt und in eine atemberaubende Ära entführt.

Geezer Butler war Bassist von Black Sabbath und für den überwiegenden Teil der Texte verantwortlich. Der mittlerweile in Utah und Warwickshire lebende Musiker hat sich auf den meisten Veröffentlichungen der Gruppe verewigt und darüber hinaus Soloalben, Werke mit Ozzy Osbourne und Heaven & Hell eingespielt. Er wird von fast allen Hardrock-/Metal-Musikern als wichtigster Einfluss zitiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR30,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBlack Sabbath Die Geburtsstunde des Heavy Metal Die scheinbar Unheil verkündende Glocke auf dem LP-Debüt von Black Sabbath aus dem Jahr 1970 war nicht nur das Intro zu einem Song, sondern läutete gleichzeitig den Beginn eines neuen Genres ein - Heavy Metal! Es folgten Generationen von Musikern, die den Metal inspiriert weiterentwickelten, bereicherten und zu einem weltweiten Phänomen machten. Geezer Butler war der stilprägende Bassist und hauptsächliche Texter der Band um Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Bill Ward. In dieser packenden und lang erwarteten Autobiografie erzählt er seine Geschichte - die eines Kindes, das in einem Birmingham voller Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg aufwuchs, vom Establishment als 'Satansjünger' verunglimpft wurde und dann die Musikwelt auf den Kopf stellte. Dabei spart er nicht mit Anekdoten und unglaublichen Erinnerungen aus einer Zeit, in der die Musik noch wild und ungezähmt war und der Exzess zum Alltag gehörte. Neben den haarsträubenden Storys und vielen bislang unbekannten Informationen steht Geezer Butlers Text für einen angenehmen und bescheidenen Plauderton, der den Leser abholt und in eine atemberaubende Ära entführt.

Geezer Butler war Bassist von Black Sabbath und für den überwiegenden Teil der Texte verantwortlich. Der mittlerweile in Utah und Warwickshire lebende Musiker hat sich auf den meisten Veröffentlichungen der Gruppe verewigt und darüber hinaus Soloalben, Werke mit Ozzy Osbourne und Heaven & Hell eingespielt. Er wird von fast allen Hardrock-/Metal-Musikern als wichtigster Einfluss zitiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783854457695
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum12.10.2023
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9444 Kbytes
Illustrationenmit 8 Seiten Bilderstrecke mit privaten Fotos
Artikel-Nr.11846603
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
ANMERKUNG DES AUTORS (9)
PROLOG (10)

1 VERFLIXTE SIEBEN (12)
2 JESUS, MARIA UND JOSEF (31)
3 ETWAS AN DER TÜR (53)
4 VORAHNUNG (78)
5 DER RUF AMERIKAS (115)
6 BELASTUNGSPROBE (140)
7 BLUT, SCHWEISS UND FRACKSAUSEN (156)
8 ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE (181)
9 THE MOB RULES (199)
10 KEINER WEISS, WAS MORGEN IST (217)
11 HIN UND HER (229)
12 TIEFERGELEGT (242)
13 ALLES GUTE HAT SEIN ENDE (264)

EPILOG (274)
DANKSAGUNGEN (286)
ÜBER DEN AUTOR (288)
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Leseprobe



1
VERFLIXTE SIEBEN

ASTON

Als ich sechs Jahre alt war, um 1955 herum, bekam ich Besuch aus der Zukunft.

Da war ich also und lag zugedeckt im Bett, als mich ein seltsames Leuchten weckte. Ich öffnete die Augen und sah eine rotierende Kugel, die dicht über meinem Kopf schwebte. Now from darkness, there springs light2.

Ich starrte in die Kugel und sah einen Mann auf einer Bühne. Er hatte lange Haare und silberne Stiefel und spielte Gitarre. Die einzige Bühne, die ich je gesehen hatte, stand in meiner Schule und wurde für Krippenspiele genutzt. Ich hatte keine Ahnung, wie eine Gitarre aussah, geschweige denn eine Gitarre, die von einem Mann mit langen Haaren und silbernen Stiefeln gespielt wird. Damals besaßen wir noch keinen Fernseher, und in den Zeitungen in England wimmelte es nicht unbedingt vor Popstars.

Die Kugel schwebte vielleicht eine Minute lang, bevor sie in den Kamin des Zimmers flog und durch dessen Schacht verschwand. Das hört sich an wie ein Albtraum und würde manchen Kindern vermutlich eine Heidenangst einjagen, auch wenn es mir nicht eigenartig vorkam. Es dauerte nicht lange, bis ich wieder einschlief.

Ihr denkt jetzt vielleicht: Donnerwetter, es heißt doch, Geezer sei der Vernünftige bei Black Sabbath gewesen. Wie konnte ein Junge aus der Arbeiterschicht in Birmingham die Vision haben, er wäre dazu bestimmt, Rockstar zu werden, obwohl es in den Fünfzigern noch gar keine Rockstars gab?

Tja, genau das habe ich gesehen. Und nicht nur einmal.

Als ich Stunden später aufwachte, war es still und ruhig im Haus. Der erhitzte Ziegelstein, den ich wie eine Wärmflasche benutzte, war nicht mehr in ein Handtuch gewickelt und lag wie ein Eisblock an meinen Füßen. Falls das Fragen bei euch aufwirft: Meine Mutter machte Ziegel oder Eisenstücke im Ofen heiß, wickelte sie in einen Lappen oder ein Handtuch und legte sie in mein Bett, um es aufzuwärmen, da unser Haus keine Zentralheizung hatte. Löste sich das Handtuch, kurz nachdem man es unter die Decke gesteckt hatte, verbrannte man sich die Füße und wachte schreiend auf. Vor Feuchtigkeit abgelöste Tapete schälte sich von der Wand neben meinem Bett. Ich wurde von Bettwanzen gebissen, die mitten in der Nacht aus dem Nichts auftauchten wie eine kleine Armee aus dem Hinterhalt. Immer wenn ich eine zerquetschte, spritzte mein Blut gegen die Wand, und wir bekämpften diese kleinen Mistviecher mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel namens Flit, das uns bestimmt übler zusetzte als ihnen. Ziemlich trostlos, echt. Aber hinsichtlich dieser Kugel sah die Zukunft recht vielversprechend aus. Was um alles in der Welt sie auch bedeuten mochte.

Abgesehen von schwebenden Kugeln und rätselhaften Rockstar-Träumen war das Aufwachsen in Birmingham während der Nachkriegszeit hart. Aston, der Innenstadtbezirk, wo wir wohnten, erholte sich noch immer von den Schäden, die es im Zweiten Weltkrieg genommen hatte. Die Luftwaffe hatte Birmingham große Aufmerksamkeit geschenkt. Unser Haus, Victoria Road 88, lag nur wenige Meilen von der großen Spitfire-Fabrik in Castle Bromwich sowie den ICI- und Kynoch-Werken entfernt, wo Chemikalien und Munition hergestellt wurden. Eine Bombe beschädigte das Dach des Gebäudes, wobei man aber von Glück reden konnte, denn sie schlug an der Ecke der Victoria Road ein, wo sie zwei Häuser und ein Geschäft zerstörte.

Ich kam am 17. Juli 1949 im vorderen Schlafzimmer dieses Hauses zur Welt. Im selben Schlafzimmer sollte ich 20 Jahre später mit dem Text und den Basslinien zu Behind the Wall of Sleep im Kopf aufwachen. Dieser Song landete auf dem ersten Album von Black Sabbath.

Ich war das siebte Kind eines siebten Kindes, geboren sieben Minuten vor Mitternacht am 17. Tag des siebten Monats des Jahres 1949. Tags darauf versuchte meine Schwester Eileen, mich aus dem Schlafzimmerfenster zu werfen. Sie war fünf Jahre alt und bis dahin das Nesthäkchen der Familie gewesen, also handelte es sich um einen Anflug eifersüchtiger Wut. Gott weiß, was sie getan hätte, wenn Mom noch einmal schwanger geworden wäre.

Mein Vater James und meine Mutter Mary stammten ursprünglich aus Dublin in Irland, wo auch meine Schwester Maura und meine Brüder James und Patrick geboren wurden. Meine älteste Schwester Sheila kam in Aldershot zur Welt, wo mein Vater bei der britischen Armee stationiert war, Eileen und mein Bruder Peter hingegen wie ich in Aston.

Dad floh mit 15 von zu Hause. Sein Vater war furchtbar streng und prügelte in Nullkommanichts drauflos. Mit 18 trat Dad dem Royal Scots Regiment bei, woraufhin er in den Zwanzigern und frühen Dreißigern in Indien und Ägypten diente, ehe er in Aston sesshaft wurde. Er war ein intelligenter Mann, der eine Menge erlebt hatte - den Osteraufstand in Irland 1916, die Invasion der britischen Armee in Irland, seinen Wehrdienst und seine Dienstzeit in einem Löschhilfstrupp während des Zweiten Weltkriegs. Er konnte ausführliche Gespräche über jedes Thema führen, insbesondere Geschichte und Geografie. Es gab jedoch nicht viele Möglichkeiten für Veteranen aus der Arbeiterschicht wie ihn, egal wie heldenhaft und klug sie waren. Darum kam mein Vater schließlich bei einem Maschinenbauunternehmen namens Tube Investments unter, wo er Stahlrohre für den weltweiten Export verpackte.

Dad arbeitete sich den Allerwertesten ab. Er kam jeden Tag völlig erschöpft von der Schicht nach Hause, aß zu Abend und ging vor 20 Uhr ins Bett. In 30 Jahren nahm er sich nur einmal frei, als ein Geschwür in seinem Zwölffingerdarm platzte und er ins Krankenhaus musste. Nach 25 Jahren Dienst schenkten Tube Investments ihm eine goldene Armbanduhr. Es war keine Rolex, aber trotzdem etwas ziemlich Teures. Weil Dad sie viel zu protzig fand, trug er sie nie.

Mom (in Aston hieß es immer Mom anstelle von Mum ) war das siebte von neun Kindern, die arm unter der Tyrannei der britischen Armee und der Black and Tans, die das irische Volk terrorisierten, in Dublin aufwuchsen. Nach ihrem Schulabschluss wurde sie Kindermädchen, bevor sie 1929 Dad heiratete. Mom war eine unglaubliche Frau, die das Haus tadellos sauber hielt und immerzu kochte. Etwas anderes blieb ihr angesichts der vielen Mäuler, die gefüttert werden wollten, auch gar nicht übrig. Bevor Kohle allgemein verfügbar war, nahm mich Mom im Kinderwagen zum örtlichen Gaswerk mit, das etwa zwei Meilen entfernt lag. Dort füllte sie einen Sack mit Koks (nein, nicht das Nasenpuder), hob mich aus dem Kinderwagen, um den Sack hineinzulegen, und trug mich nach Hause. Obwohl nie viel Geld da war, musste keiner von uns je auf eine Mahlzeit verzichten, und Mom achtete stets darauf, dass wir neue Kleidung hatten, sauber und ordentlich blieben.

Wie Dad trank auch Mom niemals Alkohol, sie war ein Gewohnheitsmensch mit eiserner Disziplin. Jeden Freitag putzte sie alle Fenster im Haus, von denen ich innerhalb einer Woche zwei kaputtmachte, indem ich einen Fußball durchschoss. Ich spüre heute noch, wie weh Dads Ledergürtel tat, wenn er mich damit schlug, weil ich zu frech wurde. Meine Mutter fackelte auch nicht lange: Als ich eines Tages weinend nach Hause kam, weil mich ein größerer Junge verprügelt hatte, schickte sie mich mit der Aufforderung, ihm eine ordentliche Abreibung zu verpassen, wieder hinaus. Ich tat genau das und erlangte so den Respekt der Kinder in der Umgebung.

Mom bestrafte mich nur einmal, mit einem Stock, den sie für den Fall bereithielt, dass einer von uns außer Rand und Band geriet. Aber so war es damals - wenn deine Mutter dich verdroschen hatte, wusstest du, warum. Man stellte es bestimmt nicht infrage. Ich hätte mir keine besseren Eltern wünschen können. Sie haben mir eine unheimlich liebevolle, glückliche Kindheit beschert.

Aston war stark vom Arbeitermilieu geprägt und bestand hauptsächlich aus viktorianischen Back-to-Back-Reihenhäusern. Das Leben entsprach wahrscheinlich eher Charles Dickens Zeit als der Moderne. Milch und Brot wurden mit einem Pferdewagen geliefert (auf Astons Straßen gab es nur wenige Autos und noch weniger Fahrräder). Das Brot war heiß und knusprig, wenn es bei uns zu Hause ankam - so gutes habe ich seitdem nicht mehr gegessen. Da sich Großbritannien noch immer vom Krieg erholte, wurden andere Lebensmittel bis 1954, als ich fünf Jahre alt war, rationiert. Aber wenn man noch nie Süßigkeiten wie Schokolade, Bonbons und all das gegessen hat, die Kinder heute für selbstverständlich halten, kann man sie unmöglich vermissen.

Bis in meine späten Jugendjahre verließ ich Aston fast nur für gelegentliche Tagesausflüge und Ferien in Dublin. Meine Welt beschränkte sich beinahe nur auf diesen Ort, aber das ging für mich in Ordnung. Da niemand viel hatte, passten wir alle aufeinander auf, und es gab keinen Sozialneid. Aston war ein florierender Teil von Birmingham mit einer großen Bibliothek, einem Park, Sportplätzen, mehreren Kirchen und Schulen, vielen Pubs, Geschäften und Kinos. Mein erster Film war Invasion vom Mars, den ich mit meiner Mutter im nächstgelegenen Kino sah und der immer noch einer meiner Lieblingsstreifen ist. Ich schaute mir jede Woche die Serie Flash Gordon an - kein Wunder, dass mich alles faszinierte, was mit dem Weltraum zusammenhing.

Das Aston Hippodrome richtete Shows vieler großer Stars aus, darunter Laurel und Hardy und...

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Autor

Geezer Butler war Bassist von Black Sabbath und für den überwiegenden Teil der Texte verantwortlich. Der mittlerweile in Utah und Warwickshire lebende Musiker hat sich auf den meisten Veröffentlichungen der Gruppe verewigt und darüber hinaus Soloalben, Werke mit Ozzy Osbourne und Heaven & Hell eingespielt. Er wird von fast allen Hardrock-/Metal-Musikern als wichtigster Einfluss zitiert.
Into The Void