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Taufe. Ich sage ja

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
111 Seiten
Deutsch
Neukirchener Verlagsgesellschafterschienen am05.06.20231. Auflage
Was ist eigentlich eine Taufe? Warum braucht man dafür Wasser? Gibt es ein ideales Taufalter? Was hat es mit dem Versprechen zu einer christlichen Erziehung durch Eltern, Patinnen und Paten auf sich? Und wo bekomme ich einen passenden Taufspruch her? Spielt man mit dem Gedanken, sich oder sein Kind taufen zu lassen, kommen so einige Fragen auf. Doch auch für bereits getaufte Menschen gibt es immer wieder Anlässe, sich mit dem eigenen Getauftsein auseinanderzusetzen. Okko Herlyn hat es sich zur Aufgabe gemacht, biblisch orientierte Basisinformationen und praktische Hinweise rund um das Thema Taufe in einem kompakten Buch zu versammeln. Ausgehend von unseren heutigen Alltagserfahrungen begibt er sich auf die Spuren des Neuen Testaments und zeigt, welch große Bedeutung dieses einmalige Ereignis im Leben eines Menschen haben kann. Ein Buch für unterhaltsame Aha-Momente und als Geschenk: für erwachsene Täuflinge, Eltern, Patinnen und Paten und alle, die sich für die Bedeutung von Taufe und Taufversprechen interessieren.

Okko Herlyn, Prof. Dr., geb. 1946, war Gemeindepfarrer in Duisburg und Theologieprofessor in Bochum. Er ist zudem als Kabarettist und Liedermacher bekannt. Für seine Texte und Lieder wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und CDs erreichen ein breites Publikum.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas ist eigentlich eine Taufe? Warum braucht man dafür Wasser? Gibt es ein ideales Taufalter? Was hat es mit dem Versprechen zu einer christlichen Erziehung durch Eltern, Patinnen und Paten auf sich? Und wo bekomme ich einen passenden Taufspruch her? Spielt man mit dem Gedanken, sich oder sein Kind taufen zu lassen, kommen so einige Fragen auf. Doch auch für bereits getaufte Menschen gibt es immer wieder Anlässe, sich mit dem eigenen Getauftsein auseinanderzusetzen. Okko Herlyn hat es sich zur Aufgabe gemacht, biblisch orientierte Basisinformationen und praktische Hinweise rund um das Thema Taufe in einem kompakten Buch zu versammeln. Ausgehend von unseren heutigen Alltagserfahrungen begibt er sich auf die Spuren des Neuen Testaments und zeigt, welch große Bedeutung dieses einmalige Ereignis im Leben eines Menschen haben kann. Ein Buch für unterhaltsame Aha-Momente und als Geschenk: für erwachsene Täuflinge, Eltern, Patinnen und Paten und alle, die sich für die Bedeutung von Taufe und Taufversprechen interessieren.

Okko Herlyn, Prof. Dr., geb. 1946, war Gemeindepfarrer in Duisburg und Theologieprofessor in Bochum. Er ist zudem als Kabarettist und Liedermacher bekannt. Für seine Texte und Lieder wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und CDs erreichen ein breites Publikum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783761569306
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum05.06.2023
Auflage1. Auflage
Seiten111 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1529 Kbytes
Artikel-Nr.11847295
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



II. TAUFEN KOMMT VON UNTERTAUCHEN

Wie alles anfing

Mit Jesus Christus fängt die Taufe an. Genauer gesagt: die Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes . Das ist der Anfang. Doch es gibt da eine Vorgeschichte. Im Neuen Testament lesen wir, dass es vor Jesu Taufbefehl bereits eine andere Taufe gegeben hat, die Taufe durch Johannes den Täufer. Eine merkwürdige Geschichte.

1

Wir treffen diesen Johannes in jenen Tagen am Ufer des Jordan, irgendwo in der Wüste. Eine etwas absonderliche Gestalt. Schon äußerlich. Umwandet mit einem Kleid aus Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel ernährt er sich von Heuschrecken und wildem Honig. Außergewöhnliches erregt natürlich immer sogleich Neugier. Das kennen wir. Heutzutage lebt nicht nur die Regenbogenpresse davon. So verwundert es nicht, dass die Menschen der Umgebung zu Johannes hinströmen. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze Land am Jordan , heißt es (Matthäus 3,5). Also immerhin nicht wenige Menschen. Aber was ist es genau, was diese Menschen zu Johannes, dem Sonderling, treibt? Bloße Sensationsgier wegen seines ungewöhnlichen Äußeren? Oder steckt noch etwas anderes dahinter?

Ja, es ist noch etwas anderes. Johannes hat nämlich auch Ungewöhnliches zu sagen. Und zwar etwas durch und durch Unangenehmes. Es ist, kurz gesagt, eine ziemlich unverschämte Publikumsbeschimpfung, die er da ablässt. Peter Handke mit seinem berühmten gleichnamigen Theaterstück ist nichts dagegen. Originalton Johannes: Ihr Otterngezücht, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (Lukas 3,7-9)

Uff. Was ist denn das? Da strömen die Leute in Massen hinaus an den Jordan und lassen sich eben mal übel beschimpfen. Einfach so. Einfach so? Nicht ganz. Immerhin fällt irgendwann das Stichwort Gott . Also eine Predigt? Und dann auch das Wort Buße . Soll es ja geben, so genannte Bußpredigten . Niemand hört sie wirklich gern. Aber manchmal sind sie nötig. Etwa dann, wenn Menschen etwas Unrechtes getan haben. Wenn sie verblendet sind oder sich einfach nur verrannt haben. Was die Menschen damals am Jordan konkret getan hatten, wissen wir nicht. Aber offenbar waren sie der Meinung, dass bereits ihre Zugehörigkeit zum Volk Gottes ( wir haben Abraham zum Vater ) schon ausreichte, um auf der sicheren Seite zu sein, wie wir heute sagen würden. Nix da , schmettert ihnen Johannes entgegen, so kommt ihr nicht am bevorstehenden Gericht vorbei. Gott kann auch ganz anders.

In Gottes Namen also predigt Johannes Buße . Das Wort hat unter uns einen faden Beigeschmack. Es klingt nach Zerknirschtheit und Selbsterniedrigung. Wörtlich bedeutet es aber eigentlich Sinneswandel oder auch Umkehr . Was eine Umkehr ist, wissen wir aus dem Straßenverkehr. Wenn man sich völlig verfahren hat, etwa versehentlich in eine Sackgasse geraten ist, nützt einem kein blindes Weiter so . Dann nützt einem nur noch eine Kehrtwende um 180 Grad. Dazu bedarf es zuvor allerdings einer entsprechenden Einsicht, eines Sinneswandels . Genau das scheint Johannes dem Volk mit seiner Bußpredigt sagen zu wollen: Seht es doch ein: Ihr seid auf dem Holzweg. Kehrt um!

Solche Worte sagt man nicht mal eben so leicht dahin. Es müssen also gravierende Dinge vorgefallen sein, die wir nur erahnen können. Der Hinweis darauf, dass sie sich auf Abraham als Garanten ihrer religiösen Sicherheit berufen, lässt vermuten, dass sie wohl grundsätzlich Gott einen guten Mann sein ließen und seine Gebote nicht mehr wirklich ernst genommen hatten. Wohin eine solche Einstellung führt, kennen wir aus vielen biblischen Geschichten. Von Ahab, dem König, der in seiner Gottvergessenheit zum Schreibtischmörder wird (1.Könige 21) bis zu jenem Priester, der gleichgültig an einem Schwerverletzten vorbeigeht (Lukas 10,31). Es gibt menschliche Verhaltensweisen, die ganz und gar nicht harmlos sind, und wo es dann auch kein alles halb so wild oder andere Beschwichtigungen mehr geben kann. Wo es dann nur noch mit einer entschieden anderen Haltung und einem ebenso entschieden anderen Verhalten getan ist. Johannes würde Sinneswandel , Umkehr oder eben Buße sagen.

Doch wir sind mit der Geschichte noch nicht ganz durch. Die Leute damals hören sich die harte Bußpredigt des Johannes nicht einfach achselzuckend an, um dann mehr oder weniger beeindruckt wieder in ihren Alltag zurückzukehren. Vielmehr sind sie von dieser Predigt offenbar so tief erschüttert, dass sie sich tatsächlich bereit zur Umkehr zeigen und Johannes fragen, was sie denn nun um Gottes Willen tun sollen. Seine Antwort: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. Und zu den Zöllnern, die als Ausbeuter verschrien sind: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Schließlich zu den Soldaten: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold! (Lukas 3,10-14). Und um seiner Predigt Nachdruck zu verleihen, ruft er die Menschen auf, sich zum Zeichen ihres Sinneswandels und ihrer beabsichtigten Umkehr taufen zu lassen. Taufen? Das ist erklärungsbedürftig.

Das im biblischen Text begegnende Wort taufen bedeutet ursprünglich eigentlich untertauchen . Die Ähnlichkeit der beiden deutschen Wörter kommt nicht von ungefähr. Wahrscheinlich hat man sich die Taufe des Johannes so vorzustellen, dass er die Menschen, die zur Umkehr bereit waren, im Jordan schlichtweg untergetaucht hat. Eine eindrucksvolle Zeichenhandlung. So wie das Wasser des Jordans, der an manchen Stellen sogar eine ziemliche Strömung aufweist, von äußerlichem Schmutz reinigt, so sollen nun auch die Sünden der Vergangenheit weggespült sein. Dieses Untertauchen erinnert ein wenig an die in Israel üblichen kultischen Reinigungsriten. Was als rein bzw. unrein zu gelten hat, war seit alters detailliert in den Reinigungsgesetzen festgelegt (vgl. 3.Mose 11-15). Im Unterschied zu diesem kultischen Verständnis der Reinigung hat die Taufe des Johannes einen deutlich anderen, einen ethischen Charakter. In Haltung und Verhalten des Täuflings soll nun etwas anders werden: Tut Buße!

Und auch das ist noch nicht alles. Johannes der Täufer begründet nämlich seinen Bußruf mit den Worten denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen (Matthäus 3,2). Offenbar war das für ihn mit der Erwartung eines Messias verknüpft: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich (Markus 1,7). Messias bedeutet wörtlich Gesalbter . In der Sprache des Neuen Testaments: Christus . Da in damaliger Zeit vor allem Könige gesalbt wurden, war die Hoffnung auf einen Messias, auf einen Christus, im Grunde nichts Anderes als die Hoffnung auf einen neuen König. Am besten so einer wie der alte, erfolgreiche König David. Also jemand, der mit Macht das Volk befreit und allem Unrecht ein Ende bereitet. Dieses neue Reich war nun nach Meinung des Johannes nahe herbeigekommen . Wie man sich denken kann, eine äußerst brisante Botschaft angesichts der zu dieser Zeit tatsächlich herrschenden Besatzung Israels durch die Römer. Vielleicht war das sogar der eigentliche Grund, weshalb die Leute in Scharen zu diesem sonderbaren Prediger hinströmten. Verständlich wäre es.

2

Nun passiert mitten im Trubel mit einem Mal etwas Unvorhergesehenes. Plötzlich steht Jesus am Ufer. Will er etwa dem Täufer bei den vielen Taufen ein wenig unter die Arme greifen? Mitnichten. Auch er will von Johannes getauft werden. Dieser reagiert geradezu geschockt: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? (Matthäus 3,14) Doch Jesus beharrt darauf. Auch er lässt sich von Johannes taufen. Wenig später, so lesen wir, tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe (3,16f).

Jesus, der Sohn Gottes, lässt sich von Johannes dem Täufer taufen. Das ist allerdings schon sehr merkwürdig. Hatten wir nicht soeben festgestellt, dass die Taufe des Johannes ein Zeichen der Umkehr von einem falschen, ja sündhaften Lebensweg bedeutet? Von was für einem falschen, sündhaften Lebensweg soll er, der Sohn Gottes, denn bitte schön umkehren?

Die Geschichte berührt hier eines der tiefsten Geheimnisse des Glaubens. Der Apostel Paulus beschreibt das später so: Er (Gott) hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt (2.Korinter 5,21). Mit seiner Taufe am Jordan begibt sich Jesus, der von keiner Sünde wusste , selbst mitten unter die Sünder, mitten unter uns. Er solidarisiert sich mit all denen, die unter der Last ihrer eigenen Taten zusammenzubrechen drohen. Schon jetzt deutet sich an, was ihm später geradezu zum Vorwurf gemacht wird: Mit den Zöllnern und Sündern isst er (Markus 2,16). Er, der Messias, der erhoffte König, tritt sein Königtum nicht mit Glanz und Gloria, Pomp und Machtdemonstrationen an. Schon jetzt geht er einen anderen Weg. Den Weg, der in einer armseligen Krippe beginnt und dann schmachvoll am Kreuz endet. Genau zu diesem sagt Gott: Dies ist mein lieber Sohn. Und...

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