Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Lieblingshimmel

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Ben ist wütend auf das Leben, das Schicksal und jeden, der damit zu tun hat. Nach dem Tod seiner Eltern ist er gezwungen, seine Wohnung in der Stadt aufzugeben und auf ihr renovierungsbedürftiges Schloss zu ziehen. Gefangen im Trott aus zu viel Arbeit, Selbstmitleid und Wein hat Ben nur ein Ziel: Er will sein altes Leben zurück. Als er eines Abends eine Stimme in seinem Schlafzimmer hört, glaubt er, endgültig den Verstand zu verlieren. Louisa Himmel behauptet, tot zu sein und festzusitzen, irgendwo auf dem Weg ins Jenseits. Sie bittet Ben um Hilfe, das Rätsel um ihre letzte Aufgabe zu lösen. Zwischen seinem Job, der Suche nach einem Käufer für das Schloss und einer eigenwilligen Katze versucht Ben, Louisa zu befreien. Doch was ist, wenn er den Gedanken Louisa zu verlieren, plötzlich nicht länger ertragen kann? Was, wenn Ben sie festhalten will, am liebsten für immer? »Eine ganz typische Nicole Neuberger Geschichte - leise, poetisch, mit ungewöhnlichen Umständen, ein bisschen Magie und Happy End Garantie.«

Nicole Neuberger wusste zwei Dinge schon früh: Sie würde niemals einen Roman veröffentlichen und Sport war nicht ihr Ding. Deshalb hat sie nach ihrem Germanistikstudium beruflich einen langen Umweg genommen. Inzwischen trainiert sie fünfmal die Woche und hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Sie lebt in einer Kleinstadt und liest noch lieber, als sie schreibt - jedoch niemals Krimis. Dafür fehlen ihr die Nerven. Ihr Roman 'Augenblicklich ewig' erreichte Platz 1 der Amazon Bestsellerliste.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR8,99

Produkt

KlappentextBen ist wütend auf das Leben, das Schicksal und jeden, der damit zu tun hat. Nach dem Tod seiner Eltern ist er gezwungen, seine Wohnung in der Stadt aufzugeben und auf ihr renovierungsbedürftiges Schloss zu ziehen. Gefangen im Trott aus zu viel Arbeit, Selbstmitleid und Wein hat Ben nur ein Ziel: Er will sein altes Leben zurück. Als er eines Abends eine Stimme in seinem Schlafzimmer hört, glaubt er, endgültig den Verstand zu verlieren. Louisa Himmel behauptet, tot zu sein und festzusitzen, irgendwo auf dem Weg ins Jenseits. Sie bittet Ben um Hilfe, das Rätsel um ihre letzte Aufgabe zu lösen. Zwischen seinem Job, der Suche nach einem Käufer für das Schloss und einer eigenwilligen Katze versucht Ben, Louisa zu befreien. Doch was ist, wenn er den Gedanken Louisa zu verlieren, plötzlich nicht länger ertragen kann? Was, wenn Ben sie festhalten will, am liebsten für immer? »Eine ganz typische Nicole Neuberger Geschichte - leise, poetisch, mit ungewöhnlichen Umständen, ein bisschen Magie und Happy End Garantie.«

Nicole Neuberger wusste zwei Dinge schon früh: Sie würde niemals einen Roman veröffentlichen und Sport war nicht ihr Ding. Deshalb hat sie nach ihrem Germanistikstudium beruflich einen langen Umweg genommen. Inzwischen trainiert sie fünfmal die Woche und hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Sie lebt in einer Kleinstadt und liest noch lieber, als sie schreibt - jedoch niemals Krimis. Dafür fehlen ihr die Nerven. Ihr Roman 'Augenblicklich ewig' erreichte Platz 1 der Amazon Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757935207
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten215 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse410
Artikel-Nr.11847409
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe






1






Ein markerschütternder Schrei riss Ben aus dem Schlaf. Er schreckte hoch. Alle seine Muskeln waren zum Zerbersten gespannt. Mit hämmerndem Herzen tastete er nach dem Lichtschalter. Plötzlich berührte er etwas. Oder jemanden? Er spürte Stoff unter seinen Fingern. Der Schrei verstummte. Ben knipste das Licht an. Er war allein.

Keuchend atmete er aus. Was zum Teufel war das gewesen? Ein Albtraum? Schlag für Schlag beruhigte sich sein Herz und er konnte allmählich klar denken. Selbstverständlich war niemand in seinem Zimmer. Sein Bett, das Bücherregal, der Esstisch samt Stühlen auf der gegenüberliegenden Seite. Sonst nichts. Der Raum war bis auf die Möbel leer. Er hatte geträumt. Ben ließ sich auf den Rücken fallen. Wer hätte gedacht, dass ihn ein simpler Albtraum aus der Bahn werfen würde.

»Hallo?«

Ben zuckte zusammen. Eine Stimme. Kaum lauter als ein Flüstern, aber eindeutig zu hören. Er sprang aus dem Bett und öffnete die schwere Zimmertür. Aus der Halle strömte ihm kühle Luft entgegen. Unwillkürlich bekam er eine Gänsehaut. Ben horchte. Außer dem leisen Rascheln der Bäume draußen hörte er nichts. Mit nackten Füßen trat er auf die kalten Steinplatten der Diele. Das Haus war dunkel. Zögernd stieg er die lange Treppe hinauf. Auch im oberen Stockwerk vernahm er kein ungewöhnliches Geräusch. Ben öffnete eine Tür nach der anderen und spähte in die abgedunkelten Räume. Sie sahen aus wie immer, unverändert seit seinem Einzug vor sechs Monaten. Vorsichtshalber drehte er die dicken Eisenschlüssel um, sobald er die Türen wieder geschlossen hatte. Vor dem Schlafzimmer seiner Eltern blieb er stehen. Mit einer Hand auf der Klinke lauschte er. Nichts. Vorsichtig drückte er die Türklinke hinunter. Die Tür gab seinem Druck nicht nach. Sie war verschlossen. Erleichtert stieß Ben den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.

Auf seinem Weg die Treppe hinunter strich er mit der Hand über das Geländer. Abgesplitterter Lack kratze an seinen Fingern. In der Halle angekommen blickte er sich noch einmal um. Die kalte Luft und seine inzwischen eisigen Füße ließen ihn frösteln. Er hasste dieses Haus. Es war der Traum seiner Eltern und seine ganz persönliche Hölle.

Ben erwachte früh. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es fünf Uhr morgens war. An Schlaf nicht mehr zu denken. Er nahm eine kalte Dusche und aß anschließend an die Küchenanrichte gelehnt sein Müsli. Mit einem randvollen To-go-Kaffeebecher verließ er wenige Minuten später das Haus. Die Tür fiel mit einem lauten Knall hinter ihm ins Schloss. Ben atmete tief durch, genoss die frische Morgenluft und das Gefühl von Freiheit, das er stets empfand, wenn er das Haus seiner Eltern verließ. Er stieg in seinen Wagen, legte seine Ledertasche auf den Beifahrersitz und platzierte seinen Becher in der Halterung. Das Brummen des Motors kribbelte vertraut durch seinen Körper. Langsam manövrierte er das Auto über den matschigen Weg bis auf die Schotterstraße, die ihn zur Landstraße führte. Als er die Autobahn erreichte, trat er aufs Gaspedal. Der Motor heulte kurz auf, bevor der Wagen wenige Sekunden später mit 250 Stundenkilometern über die Fahrbahn flog.

Schwungvoll warf Ben seine Tasche auf den Schreibtisch und schaltete den Bildschirm ein. Seine Finger bebten, während das Adrenalin der Autofahrt langsam abebbte. In seinen Schreibtischstuhl gelehnt saugte er die strukturierte Atmosphäre seines Büros in sich auf. Weiße Wände, Aktenschränke, der Schwarz-Weiß-Druck eines Hochhauses. Nichts erinnerte im Entferntesten an die Unordnung, in der er lebte, wenn er seinen Arbeitsplatz verließ. Doch die gewohnte Ruhe wollte sich nicht einstellen. Die Nacht hatte ein kleines, nagendes Gefühl in ihm zurückgelassen. Eine weitere Emotion, die er nicht benennen wollte. Eine weitere Last auf seinen Schultern.

Als Christian das Büro betrat, war Ben bereits in die Bilanz eines Mandanten vertieft.

»Im Ernst, Ben? So früh?« Chris stellte seine Kaffeetasse auf dem Schreibtisch ab und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Ben fallen.

»Dir auch einen schönen guten Morgen, Chris.«

»Morgen«, erwiderte Chris. »Du weißt schon, dass es keinen Frühaufsteherbonus gibt, oder?«

»Wenn ich dieses Projekt nicht richtig plane, brauchen wir bald gar nicht mehr aufzustehen. Diese Bewertung ist eine Riesensache.«

Sein Freund zuckte mit den Schultern. »Hauptsache, am Ende des Tages stimmen die Zahlen. Wie lange bist du überhaupt schon hier? So wie du aussiehst, hattest du eine kurze Nacht.«

»Seit zwei Stunden. Ich konnte nicht schlafen.« Ben schloss die aktuelle Tabelle und öffnete die nächste.

»Du schläfst nicht viel in letzter Zeit. Dieses Haus macht dich echt fertig. Immer noch kein Käufer in Sicht?«

Ben schnaubte. »Glaubst du, ich würde auch nur einen Tag länger dort wohnen, wenn ich einen Käufer hätte? Nein, niemand will die Bruchbude, und wenn das einer versteht, dann ich.«

»Lass uns zumindest mal wieder zusammen ausgehen.«

»Ich kann nicht.« Ben rieb sich seine brennenden Augen.

»Ach, komm schon. Mel hat dich ewig nicht mehr gesehen. Du kannst im Gästezimmer schlafen, dann brauchst du nicht den ganzen Weg zurück in dein Kaff zu fahren.«

»Okay, ich denke darüber nach. Und jetzt lass mich überlegen, wie ich dem Mandanten beibringe, dass wir länger benötigen als erwartet oder ihm zusätzliche Mitarbeiter in Rechnung stellen müssen.«

»Sehr wohl«, Chris tippte sich mit zwei Fingern an die Schläfe, schnappte seine Kaffeetasse und verließ Bens Büro.

Spät am Abend betrat Ben sein Haus. Die Absätze seiner Lederschuhe schallten durch die große Halle. Sein Magen grummelte wütend und seine Muskeln brannten vom stundenlangen Sitzen. Ben hatte die Mittagspause ausfallen lassen und auch kein Abendessen bestellt. Was er jetzt dringend brauchte, waren eine heiße Dusche, etwas zu Essen und Schlaf. Genervt warf er sein Telefon auf den Esstisch und kickte die Schuhe von den Füßen. Auf dem Weg ins Badezimmer öffnete er sein Hemd und stopfte es, dort angekommen, zusammen mit seiner Hose und der Unterwäsche in den überquellenden Wäschekorb. Er drehte den Hahn für das heiße Wasser voll auf und hielt prüfend die Hand darunter. Die Leitung ächzte mehrfach, dann schoss eiskaltes Wasser über Bens Finger. Er zuckte zurück, hielt die Hand dann erneut unter den Wasserstrahl und wartete, bis dieser endlich eine angenehme Temperatur erreicht hatte. Ben stieg in die Wanne und genoss die Wasserstrahlen auf seinem Körper. Der Wasserdruck war nicht annähernd hoch genug, dennoch lockerten sich seine Muskeln nach und nach und ein Teil der Anspannung fiel von ihm ab.

Mit nassen Haaren und einem Handtuch um die Hüften beeilte er sich über den kalten Flur zurück in sein Schlafzimmer. Plötzlich durchzuckte ein Schmerz seinen linken Fuß. Unwillkürlich jaulte Ben auf und hüpfte auf einem Bein weiter. Er war mit dem Fuß am Pfosten seines Bettes hängen geblieben.

»Hallo? Ist da jemand?«

»Ja, verdammt!«, antwortete Ben, ohne darüber nachzudenken. Den Bruchteil einer Sekunde später erfasste sein Gehirn die Situation und brachte seinen Puls zum Rasen. »Wer sind Sie und was machen Sie in meinem Haus?«

»Wo sind Sie? Ich kann Sie nicht sehen.«

»Die Frage lautet doch eher. Wo sind Sie?«, knurrte Ben.

»Im Nirgends, schätze ich.«

»Was soll das heißen? Im Nirgends?« Ben konnte nicht fassen, was er tat. Er sprach mit einer körperlosen Stimme. Auf der Suche nach einem versteckten Lautsprecher ließ er den Blick über die hohe Decke schweifen.

»Ich glaube, ich bin in einem Raum. Es ist hell, aber ich sehe keine Lampen oder die Sonne. Keine Wände oder eine Zimmerdecke. Hier ist nichts. Deshalb glaube ich, ich bin im Nirgends oder im Nirwana, wenn Ihnen das besser gefällt.«

»Mir gefällt das Ganze überhaupt nicht«, murmelte Ben. Er überlegte fieberhaft, woher die Stimme kommen konnte. Sie war weiblich, so viel war sicher. Ungefähr in seinem Alter, vermutete er. Die Frau war traurig oder eine oscarreife Schauspielerin. Oder er drehte schlichtweg durch.

»Sind Sie noch da?«

»Ja.«

»Gut, dann bin ich nicht allein.«

»Wie sind Sie dahin gekommen, wo Sie jetzt sind?«

»Ich erinnere mich nicht. Als ich ankam, war hier ein Mann. Er war verwirrt, wahrscheinlich sogar betrunken.«

Bens Nerven begannen zu ziehen. Dieser Unsinn hatte ihm gerade noch gefehlt.

»Der Mann hat behauptet, ich sei tot. Sagte, er habe mich überfahren. Und dann ist er plötzlich verschwunden. Ich habe geschrien, aber niemand hat mich gehört.«

»Ich habe Sie gehört«, antwortete Ben, bevor er ihre Worte registrierte. Hatte sie gesagt, sie sei tot? »Moment mal! Behaupten Sie etwa, Sie sind ein Geist? Das ist vollkommener Schwachsinn.«

Eine Weile war es still. Dann hörte Ben ein leises Räuspern. »Wenn ich ein Geist wäre, würden Sie mich sehen können oder wir wären zumindest im gleichen Raum, oder?«

»Was fragen Sie mich? Ich glaube nicht an Geister.«

»Ich auch nicht«, gab die Stimme voller Überzeugung zurück.

Ben lachte freudlos und setzte sich auf...


mehr