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Die Anmutige

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
316 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am06.06.20231. Auflage
Die Insel La Graciosa, nördlich von Lanzarote, ist ein Kleinod von idyllischer Schönheit und beschaulicher Ruhe. Dass gerade an diesem verträumten Ort verbrecherische Mächte ihr Unwesen treiben sollen, erstaunt selbst den altgedienten Comisario Fernando. Sein Sohn Pablo scheint dort in ein Gewirr von Leidenschaft und Intrigen verstrickt zu sein, nachdem er seine Frau und das Weingut oberhalb Geria leichtsinnig vernachlässigte. Zur Bestürzung seines Vaters, wird er auch mit dem gewaltsamen Tod von Penélope María de Miravalle in Verbindung gebracht. Kann er, der ehemalige Polizist, dort auf der einsamen Insel, Licht in die dunklen Vorfälle bringen und seinem Sohn helfen?

Für Peter Greminger war Reisen immer eine besondere Heraus-forderung. Er verbrachte einen grossen Teil seines Lebens im süd-ostasiatischen Raum, wo er lange beruflich tätig war. Schon damals hielt er seine Erlebnisse oft in Reiseberichten und Kurzgeschichten fest. Nach Abschluss seiner beruflichen Tätigkeit verbrachte der Autor zwei Jahre in Neuseeland, wo vier Romane über das Land der Kiwis entstanden. Nun lebt er, zusammen mit seiner Frau, in der Ostschweiz. Seit mehreren Jahren entfliehen die Beiden der Kälte des Winters nach Lanzarote. Dort, auf der bizarren kanarischen Insel, sind der Fantasie des Autors, mit Comisario Fernando, keine Grenzen gesetzt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie Insel La Graciosa, nördlich von Lanzarote, ist ein Kleinod von idyllischer Schönheit und beschaulicher Ruhe. Dass gerade an diesem verträumten Ort verbrecherische Mächte ihr Unwesen treiben sollen, erstaunt selbst den altgedienten Comisario Fernando. Sein Sohn Pablo scheint dort in ein Gewirr von Leidenschaft und Intrigen verstrickt zu sein, nachdem er seine Frau und das Weingut oberhalb Geria leichtsinnig vernachlässigte. Zur Bestürzung seines Vaters, wird er auch mit dem gewaltsamen Tod von Penélope María de Miravalle in Verbindung gebracht. Kann er, der ehemalige Polizist, dort auf der einsamen Insel, Licht in die dunklen Vorfälle bringen und seinem Sohn helfen?

Für Peter Greminger war Reisen immer eine besondere Heraus-forderung. Er verbrachte einen grossen Teil seines Lebens im süd-ostasiatischen Raum, wo er lange beruflich tätig war. Schon damals hielt er seine Erlebnisse oft in Reiseberichten und Kurzgeschichten fest. Nach Abschluss seiner beruflichen Tätigkeit verbrachte der Autor zwei Jahre in Neuseeland, wo vier Romane über das Land der Kiwis entstanden. Nun lebt er, zusammen mit seiner Frau, in der Ostschweiz. Seit mehreren Jahren entfliehen die Beiden der Kälte des Winters nach Lanzarote. Dort, auf der bizarren kanarischen Insel, sind der Fantasie des Autors, mit Comisario Fernando, keine Grenzen gesetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756283538
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum06.06.2023
Auflage1. Auflage
Seiten316 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11849527
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Er war nahe daran, sich zu übergeben. Die ständige Schaukelei war scheußlich und machte ihm zunehmend zu schaffen. Der Comisario klammerte sich verzweifelt an die Reling der kleinen Fähre und betete, dass die Überfahrt endlich zu Ende gehe, bevor er sich total lächerlich machte. Wenigstens befanden sich nur wenige Passagiere an Bord, und sie kümmerten sich auch kaum um den älteren Mann im braunen Jackett und dunkler Hose. Fernando Romero hatte sich diesen Sonntagmorgen auf jeden Fall anders vorgestellt, aber der Anruf, mitten in der Nacht, hatte ihn aufgeschreckt.

Pablo wurde seit dem vorigen Abend festgehalten, und seine Stimme klang bedrückt und verzweifelt aus dem Hörer: Papá, ich brauche deine Hilfe.

Zum Teufel, was hatte der Junge nun wieder angestellt? Auf La Graciosa verhaftet? Etwas Blöderes konnte man sich nicht vorstellen - festgehalten, auf der kleinen unscheinbaren Insel mit dem anmutigen Namen. Der Ort war derart einsam und naturbelassen, man könnte ihn ja geradezu unschuldig nennen.

Nachdem die Fähre die schwarzen, spitz aus dem Wasser ragenden Felsen umrundet hatte, hielt sie sich leicht links. Der Kapitän suchte damit wohl den Schutz der steil abfallenden Klippen der Nordwestküste von Lanzarote, denn der steife Passatwind fegte wütend durch die Passage zwischen den beiden Inseln. Die massiven Felsen des Riscos, jetzt buchstäblich über ihnen hängend, lagen zu dieser frühen Stunde im dunklen Schatten. Sie verstärkten, zusammen mit den donnernd anbrausenden Wellen, das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber dieser Urgewalt der Natur und bestätigten die Erkenntnis der eigenen Winzigkeit, gegenüber einer höheren Macht. Fernando fror und verwünschte seine Voreiligkeit, welche ihn veranlasst hatte, die erste Fähre um acht Uhr zu nehmen.

Rechts, auf der anderen Seite, auf der Insel La Graciosa, lag der kleine Ort Sebo, mit dem einfachen Hafen. Er lag im hellen Sonnenlicht, und die Fähre stampfte unbeirrt darauf zu. Die Überfahrt dauert kaum mehr als eine halbe Stunde, aber Fernando kam es wie eine Ewigkeit vor.

Er war schon seit Tagesanbruch unterwegs und hatte sein Haus in Tías kurz nach sechs Uhr verlassen. Die Autofahrt nach Órzola dauerte knapp vierzig Minuten. Kurz vor seiner Ankunft, an der Nordspitze von Lanzarote, klaubte er sein Handy hervor und rief seinen Freund bei der Policía Nacional an. Er war sich seiner rücksichtslosen Art bewusst. Einerseits telefonierte man nicht während der Fahrt, andererseits war ein derart früher Anruf auch in Spanien äußerst unhöflich.

Dígame? , kam dann auch nach langem Läuten die unwillige Antwort.

Javier! , antwortete Fernando. Entschuldige die frühe Stunde, aber es ist dringend. Ich brauche deine Hilfe.

Mierda, du Unverbesserlicher, was um alles in der Welt treibst du jetzt wieder? Hat man denn tatsächlich niemals Ruhe?

Fernando grinste und ließ seinen Freund warten. Inspector Javier Sánchez war seit zwei Jahren der neue Leiter der Comisaría Policía National in Tías, und damit war er auch sein Nachfolger. Nachdem er selber, nach langem Zögern, in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war, rückte sein ehemaliger Assistent nach, und dessen wohlverdiente Beförderung war eine logische Folgerung. Trotzdem konnte sich Fernando oft nicht verkneifen, seinen Freund wie einen Untergebenen zu behandeln und hinzuhalten. Er wusste, das war überhaupt nicht fair, und wenn er die Unterstützung seines Freundes weiterhin erwartete, galt es, diese Macke endgültig zu begraben.

Javier, es tut mir leid , fuhr er deshalb einlenkend fort. Ich habe erfahren, dass letzte Nacht ein Tötungsdelikt bekannt wurde, drüben auf der Insel La Graciosa heißt es. - Weißt du mehr?

Der Inspector knurrte etwas Unverständliches, antwortete aber widerwillig: Ja, da fand man tatsächlich eine weibliche Leiche. Aber kann das nicht warten, die läuft schon nicht weg. - Woher überhaupt weißt du das jetzt schon wieder?

Fernando entgegnete seinerseits ungehalten: Mein Sohn Pablo, der Blödmann, ist da irgendwie hängen geblieben. Keine Ahnung, was der dort mit einer Toten zu schaffen hat. Er bat mich zu kommen, er werde festgehalten. - Wer ist denn die Tote?

Eine junge Frau. Wie die auf La Graciosa kommt ist ein Rätsel. Ist doch kein Ort um zu sterbenâ¦

Womit wieder einmal bewiesen ist, dass der Tod überall lauert , sagte Fernando und dachte an die, vor ein paar Monaten an der Küste von Lanzarote, ertrunkenen Flüchtlinge. Plötzlich war die beschauliche, friedliche Insel der Kanaren, wo normalerweise kaum einmal eine Beerdigung stattfand, zum Schauplatz einer Tragödie geworden. Die Welt schien im Chaos zu versinken, und selbst ein unschuldiger Ort wie die kleine Insel La Graciosa war nicht ausgenommen.

Javier war jetzt hellwach. Du sagst es! Die Tote wurde gestern am späten Nachmittag gefunden. Wie sie zu Tode kam ist noch unklar. Ein natürlicher oder gewaltsamer Tod wäre möglich.

Und da war mein Sohn zur Stelle? , fuhr Fernando auf. Vielleicht noch mit dem blutenden Messer in der Hand.

Der Inspector grunzte: Unsinn! Das wird sich klären, sobald der Bericht eintrifft. Im Moment tappen wir völlig im Dunkeln, und die Guardia Civil wird sicher auch noch auftauchen und sich der Sache annehmen.

Inzwischen hatte Fernando den Ort Órzola erreicht und lenkte seinen alten Skoda zum kleinen Hafen. Nachdem er das Telefonat recht abrupt, mit einem unverständlichen Vale beendet hatte, fluchte er leise vor sich hin. Eigentlich war nichts anderes zu erwarten. Die Polizei arbeitete in diesem Land in einem besonderen, schlampigen Tempo. Die Rangelei über Zuständigkeiten schien manchmal wie zähflüssige heiße Suppe im Topf zu brodeln. Jeder wollte sie probieren, aber keiner sich die Zunge verbrennen. Die Guardia Civil würde bestimmt auftauchen, und er konnte nur hoffen, dass er ihnen zuvorkam.

Die Fähre steuerte inzwischen zielstrebig die enge Hafeneinfahrt an. Fernando richtete sich mühsam auf und blickte verstohlen um sich. Die Fahrt war jetzt gedrosselt und etwas ruhiger. Noch immer klammerte er sich an die kalten Eisenrohre der Reling, aber die Übelkeit nahm langsam ab. Bleich und elend blickte er um sich und hoffte, dass keiner der Mitreisenden seine Schwäche bemerkt hatte. Er wusste seit langem von seinem Problem mit dieser verfluchten Kinetose, der Seekrankheit, und mied deshalb nach Möglichkeit jede Schifffahrt. Kürzlich hatte er eine, von Ilona vorgeschlagene, Kreuzfahrt mit der fadenscheinigen Begründung abgesagt, er hätte einfach zu viel zu tun. Ilona, seine neue, unerwartete Liebe, hatte die Ausrede natürlich schnell durchschaut, sich dann aber damit abgefunden. Fernando war im wohlverdienten Ruhestand und von zu viel Arbeit konnte nun wirklich keine Rede sein. Aber der Comisario Fernando war stolz und nicht gewillt, seine Reputation durch solch eine Bagatelle, wie Seekrankheit, zu gefährden. Am besten, man blieb auf sicherem Boden und vermied Wind und Wellen auf unruhigem Wasser.

Während sie langsam zwischen die Molen des kleinen Hafens glitten, musterte er die wenigen Passagiere genauer. Waren da vielleicht Beamte der Guardia Civil an Bord? - Kaum. - Ein alter Mann, wahrscheinlich ein Fischer, saß geduldig auf der Bank im Bug. Eine Frau, mit schweren Taschen, vermutlich direkt vom Markt kommend, wartete ungeduldig neben dem Ausstieg. Ein junges Paar, Touristen, zu leicht bekleidet für die kalte Überfahrt, drückte sich an die Wand in den notdürftigen Windschatten. Unten in der Kabine hockten zwei Arbeiter in blauen Overalls. Sie hatten schwere Werkzeugkisten vor den Füssen. Niemand hatte das Aussehen eines Beamten und besonders auch nicht die stolze Haltung der Offiziere der Guardia Civil. Wenn diese Männer nicht mit einem eigenen Motorboot unterwegs waren, dann hatte er tatsächlich einen Vorsprung. Den galt es auszunützen.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis die Taue befestigt waren und die Rampe endlich auf den Pier schrammte. Rasselnd gaben die Ketten den Weg frei. Fernando überquerte den großen Platz und eilte zielstrebig durch eine enge Gasse neben dem verwaisten Restaurant El Varadero . Er kannte den Weg zur kleinen Polizeistelle des Ortes. Gleich um die Ecke war er da.

Als er die kleine Rampe, welche zum blau gestrichenen Eingang führte, erreichte, stockte er und blickte auf die neue, glänzende Tafel über der Tür. Da stand protzig auf grünem Grund: GUARDIA CIVIL und darunter, (Oficina de Atencion al Ciudadano). Ja, waren die jetzt total verrückt? Versuchten sie nun selbst dieser kleinen Insel den Stempel der orangen katalanischen Partei aufzudrücken. Nicht dass die Ciudadano , was für Bürgerschaft stand, eine besonders extreme Politik vertrat, aber was hatte die Guardia Civil damit zu schaffen. Bei seinem letzten Besuch der Insel war...
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