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Der Sensenmann - Wohin gehen wir, wenn er kommt?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
370 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am15.06.20231. Auflage
Mit dem Thema Tod beschäftigt sich Norbert Görg seit seinem Studium und in den letzten zehn Jahren intensiv. Das Ergebnis ist dieses Buch. Es enthält die Grundfragen des Lebens mit einigen Lösungsansätzen: Wie ist unsere Welt entstanden? Gibt es einen Gott oder einen transzendenten Welthintergrund? Und vor allem: Welche Vorstellungen vom Tod und einem möglichen Weiterleben gibt es in der Menschheit und was ist davon zu halten? Wie gehe ich mit dem Wissen um unsere Sterblichkeit um? Diese und ähnliche Fragen werden anhand der Disziplinen Mythologie, Belletristik, Psychologie, Philosophie, Religion, Esoterik und Naturwissenschaft kritisch beleuchtet. Ein interessanter Aspekt ist, dass sich Wissenschaft und Spiritualität nicht ausschließen müssen. Dass man dem Tod nicht nur mit Angst, sondern auch mit Humor und einer gewissen Gelassenheit begegnen kann, wird ebenfalls thematisiert.

Norbert Görg, Jahrgang 1959, ist in Duisburg aufgewachsen und machte seinen Magister in Germanistik und Philosophie an der Universität Essen. Seit 1999 lebt er in Köln. Nach der Veröffentlichung eines Romans und mehrerer Kurzgeschichten in Anthologien widmet er sich nun ganz seinem Jugendtraum: dem Schreiben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextMit dem Thema Tod beschäftigt sich Norbert Görg seit seinem Studium und in den letzten zehn Jahren intensiv. Das Ergebnis ist dieses Buch. Es enthält die Grundfragen des Lebens mit einigen Lösungsansätzen: Wie ist unsere Welt entstanden? Gibt es einen Gott oder einen transzendenten Welthintergrund? Und vor allem: Welche Vorstellungen vom Tod und einem möglichen Weiterleben gibt es in der Menschheit und was ist davon zu halten? Wie gehe ich mit dem Wissen um unsere Sterblichkeit um? Diese und ähnliche Fragen werden anhand der Disziplinen Mythologie, Belletristik, Psychologie, Philosophie, Religion, Esoterik und Naturwissenschaft kritisch beleuchtet. Ein interessanter Aspekt ist, dass sich Wissenschaft und Spiritualität nicht ausschließen müssen. Dass man dem Tod nicht nur mit Angst, sondern auch mit Humor und einer gewissen Gelassenheit begegnen kann, wird ebenfalls thematisiert.

Norbert Görg, Jahrgang 1959, ist in Duisburg aufgewachsen und machte seinen Magister in Germanistik und Philosophie an der Universität Essen. Seit 1999 lebt er in Köln. Nach der Veröffentlichung eines Romans und mehrerer Kurzgeschichten in Anthologien widmet er sich nun ganz seinem Jugendtraum: dem Schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757840631
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.06.2023
Auflage1. Auflage
Seiten370 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11959587
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Reisen in die Unterwelt - Die Griechen

Die Welt der griechischen Mythologie handelt von zahlreichen Göttern und Helden. Die wichtigsten sog. Olympischen Götter sind Zeus und seine Geschwister Demeter, Hera, Hades, Hestia und Poseidon. Zeus herrscht über die Erde, Poseidon über das Meer und Hades über das gleichnamige Todesreich (auch: Orcus oder Erebos).2 Hades, der kein Mitleid kennt, ist verhasst bei den Menschen. Er ist der nicht Anzuschauende, weil er eine Art Tarnkappe besitzt. Er lässt alles Lebendige verschwinden bzw. unsichtbar werden. Seine Gemahlin, Persephone, die auch seine Nichte ist, die Hades in sein Reich entführte, ohne dass Zeus es erlaubte, es aber auch nicht verhinderte, ließ auch schon mal durch Mitleid Gnade walten. Sie durfte im Sommer auf der Erde sein, im Winter im Hades.3

Der Ort Hades soll sich weit entfernt jenseits des Meeres, des Okeanos, befinden, oder aber, bildlich gemeint, unter der Erde. Einer anderen Schilderung zufolge befindet er sich im Land der sog. Kimmerier oder im Hain Persephones. Getrennt werden Ober- und Unterwelt durch den Fluss Acheron oder Styx, der von den verstorbenen Seelen überquert werden muss. Dies be sorgt der Fährmann Charon, der dafür einen Obolus erhält, eine Münze, in den Mund oder auf die Augen des verstorbenen Körpers gelegt. Kerberos, der mehrköpfige Höllenhund, bewacht den Hades, er lässt keinen Lebenden hinein und keinen Toten heraus.4

Einiges erfahren wir über den Hades in dem Werk Odyssee, das man Homer zuschreibt, entstanden im 7. oder 8. Jahrhundert v. Chr.

Auf seiner Heimreise nach dem Trojanischen Krieg der Griechen gegen die Trojaner, beschrieben im 11. Gesang , kommt der griechische König Odysseus auf die Insel Aiaia, wo er der Göttin und Zauberin Kirke begegnet. Auf ihren Rat hin sucht er die Seele des Sehers Teiresias im Hades auf, um nach seinem weiteren Weg und Schicksal zu fragen. Bei seinem Gang durch die Unterwelt erlebt Odysseus Abenteuerliches. Z. B. kommen aus dem Erebos viele Seelen der abgeschiedenen Toten herauf, gramgebeutelte Mädchen , kriegs erschlagene Männer mit blutbesudelter Rüstung , mit graunvollem Geschrei . Odysseus empfindet ihn als ein Ort des Entsetzens. Es gelingt ihm, mit einigen Toten zu reden. Der Seher prophezeit ihm eine gelungene, wenn auch nicht glückliche Heimkehr. Dann spricht Odysseus mit der Seele seiner Mutter Antikleia und erfährt, dass sie vor lauter Sehnsucht nach ihm gestorben war. Sie erklärt ihm, was mit den Toten geschieht: Der Geist verlässt den Körper und die Seele entflieht wie ein Traum zu den Schatten der Tiefe . Odysseus will sie umarmen, aber da entschwebte sie leicht, wie ein Schatten oder Traum bild . Anschließend erblickt Odysseus noch einige andere Geister der Toten, ehemalige Kameraden, aber auch berühmte Persönlichkeiten aller Epochen, unter anderem Tantalos mit seinen Qualen und Sisyphos, den Gefolterten, und das Abbild Herakles.

Beim weiteren Eindringen in die Totenwelt erkennt Odysseus den Zeussohn Minos, der im Hades das Totenrichteramt innehat. Auf einem Thron sitzend, in der Hand ein goldenes Zepter, teilt er den Toten für ihre Taten Lohn und Strafe zu - als Ausgleich für ihre irdischen Handlungen. Schließlich wird Odysseus in den Bereich ewiger Urbilder versetzt . Sie zeugen mehr oder weniger von der furchtbaren Situation, der Trost- und Ausweglosigkeit der Unterwelt5, jedenfalls für die meisten.

Ein anderer bekannter Mythos, der ein Beispiel für den Besuch eines Lebenden in der Unterwelt schildert, rankt um Orpheus, dem Sänger, und seiner Frau Eurydike. Beide galten als überglückliches Paar. Auf der Flucht vor einem Vergewaltiger tritt Eurydike auf eine Schlange, deren Biss tödlich endet. Nach seiner maßlosen Trauer sucht Orpheus die Unterwelt auf, die er mit seinem Gesang und seiner Lyra betört. So überwindet er den Höllenhund Kerberos und bewegt den Gott Hades und Persephone dazu, ihm Eurydike zurückzugeben. Einzige Bedingung: Orpheus muss auf dem Rückweg in die Oberwelt vorangehen und darf sich nicht nach Eurydike umsehen. Als er aber kurz vor Erreichen des Ziels seine Gattin nicht mehr folgen hört, dreht er sich um und sie verschwindet für immer.

Ursprünglich hieß es, die Toten leben nicht weiter, sondern existieren als scheue Schattenwesen. Der personifizierte Tod ist Thanatos, die Verkünderin des Todes ist Ker und der Totenbegleiter Hermes. Der Hades bleibt nur wenigen erspart, die anderen werden zu den Göttern auf den Olymp gestellt, z. B. Herakles. Nach späteren griechischen Vorstellungen entscheiden, wie erwähnt, der Totenrichter Minos mit seinem Bruder Rhadamanthys und der Halbbruder Aiakos nach dem Tod über das Schicksal der Seele.6

Die Unterwelt besteht aus drei Teilen:

1. Frevler kommen in den Tartaros, das ist das Schattenreich, eine Art Hölle, um den der Pyriphlegethon (Feuerstrom) fließt.

2. Die Guten, Gerechten, Frommen gehen in das elysische Gefilde ein, das vom Lethe-Strom (Strom des Vergessens) umgeben ist, auch Elysion genannt, die Insel der Seligen, eine Art Paradies. Diese ist nur Auserwählten vorbehalten.7

3. Als weiteren Teil der Unterwelt gibt es den Asphodeliengrund mit den trostlosen Asphodelischen Feldern. Dort wachsen die Asphodelen als mythische Blumen. Und dort hausen auch die meisten Toten als Schatten, die erst nach langer Zeit verschwinden.8

Im Totenreich gibt es viele andere Wesen, z. B. die Erinnyen, das sind unterirdische Rachegöttinnen, die in der Unterwelt ihre Opfer quälen, die sich durch Untaten schuldig gemacht haben.9 Man kann sie als personifizierte Gewissensbisse sehen.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Moiren, die drei Schicksalsgöttinnen, die unsere Lebenstage spinnen. Jeder Mensch hat seine individuelle Moira. Sie sind auch von Zeus nicht beeinflussbar. Es sind die Moiren:10

1. Klotho, die den Lebensfaden spinnt

2. Lachesis, die das Lebenslos zuteilt. Sie hält den Lebensfaden aufrecht durch alle zufälligen Wirrnisse.

3. Atropos bzw. Moira, die den Lebensfaden durchschneidet

Berühmt sind die Mysterien (altgriechisch mystérion = Geheimnisse) der Antike. Die Mysterien von Eleusis entstanden vermutlich ab 1500 v. Chr. Ab 300 v.Chr. wurden sie auch vom athenischen Staat organisiert. Es handelte sich um Einweihungsriten, die sich um die Gottheiten Demeter (Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides und der Saat) und Persephone drehten.11 Sie wurden zwei Mal jährlich gefeiert. Die Mysterien bestanden aus umfangreichen kultischen Vorbereitungen, auf die ein Umzug von bis zu 3000 Teilnehmern auf der heiligen Straße von Athen nach Eleusis folgte. Während des Zuges wurden Szenen nachgestellt, die die Geschichten der Demeter und des Dionysos (der Gott des Weines, der Freude, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase) darstellten. Die Teilnehmer dieses exklusiven Zirkels der Mysterienfeiern mussten die Geschehnisse geheim halten. Andernfalls drohte ihnen der Tod.12 Sie hatten die Funktion, mit dem Jenseits zu kommunizieren und sie sollten die Menschen mit ihrem unvermeidlichen Schicksal versöhnen. Der Mensch sollte lernen, mit seiner Sterblichkeit umzugehen, den Tod zu bejahen und sich auf den Nachtod vorzubereiten. Die Einweihung der Mysterien als eine Initiation veränderte den Status des Menschen. Oberste Ziele waren: an einer höheren, göttlichen Macht teilzuhaben und das Streben nach Unsterblichkeit in einem glücklichen Leben. Auch der Glaube an Metempsychose 1 entstand. In diesem Mysterienkult hatten höchstwahrscheinlich berauschende Getränke und andere Drogen, sowie Gesang und Tanz eine Rolle gespielt.13
Das Totenreich in anderen Mythologien

Die Römer übernahmen zum großen Teil die Mythen der Griechen, allerdings mit geänderten Namen. Persephone z. B. heißt hier Proserpina. Hades ist der einzige Gott ohne Namen. Er wird Dis Pater ge nannt.14

Der Dichter Vergil (eigentlich Publius Vergilius Maro), (70 -19 v. Chr.) nahm sich Homers Werke als Vorbild und schrieb sein berühmtes Epos Aeneis zwischen 29-19 v. Chr., also über 700 Jahre nach Homers Odyssee. Geschildert wird die Flucht von Aeneas aus dem brennenden Troja und seine abenteuerlichen Irrfahrten.

In 6. Gesang wird beschrieben, wie Aeneis mithilfe der Prophetin Sibylle von Cumae in die Unterwelt hinabsteigt. Er trifft dort Dido wieder, seine ehemalige Geliebte, die er wegen seines Schicksalsauftrags verließ und die sich daraufhin umbrachte. In der Unterwelt ignoriert Dido Aeneis. Aeneis begegnet unter anderem seinem toten Vater Anchises. Der erklärt ihm den Lethe-Strom: Die Seelen, für welche das Schicksal neue Körper bestimmt, trinken am Strand des lethaeischen Stromes die kummerstillende Flut und langes Vergessen . Sobald die Schuldigen Buße getan haben, können selbst sie nach tausend Jahren in neue Körper wandern. Der Gedanke der Reinkarnation (Wiedergeburt) ist offen dargelegt.

Ein wichtiger Unterschied zur...
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