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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
135 Seiten
Deutsch
artesinexerschienen am22.06.20231. Auflage
AVANTI! Leben und Werk Benito Mussolinis sind in einer umfangreichen Literatur beschrieben worden, doch die entscheidenden zehn Monate seines Lebens, vom 28. Juni bis zum 24. Mai 1915, haben 1935, als die Inauguraldissertation von Hans E. Pappenheim publiziert wurde, noch keine zusammenhängende Darstellung gefunden. Eine solche musste auch Fragment bleiben, da zum Zeitpunkt dieser Publikation die Bände des »Avanti!«, die Zeitung der Sozialistischen Partei Italiens (PSI), mit einer lückenlosen Übersicht der Artikel aus Mussolinis sozialistischer Zeit in Deutschland fehlen und die Benutzung, der in Italien noch vorhandenen nicht möglich war. Der knapp dreißigjährige Mussolini gelangte an die Spitze des ganzen italienischen Sozialismus. Die Zeitung »Avanti!« und die gesamte Bewegung erlangten eine extreme Bedeutung. Typisch war Mussolinis Anfang: »In dem Blatt, das ich redigiere, kann nur einer die Leitartikel schreiben - und der bin ich. Ein Blatt kann nur von einem Menschen und einer Idee geleitet werden. Ich bin nicht gekommen, um mir die Führung aus der Hand nehmen zu lassen.« Und schon stieg die Auflage des »Avanti!«Viele Frauen haben von jungen Jahren an Mussolinis Leben begleitet und bestimmt - auch wenn er das naturgemäß anders sah. Die Jüdin Angelica Balabanoff beschreibt einen Mann, der Angst vor Hunden hatte, Angst vor Ärzten, Angst vor Friedhöfen und Angst davor, im Dunkeln alleine auf die Straße zu gehen. Von 1912 bis 1917 gehörte Balabanoff der Führung der Sozialistischen Partei an und trat Ende 1912 zusammen mit Benito Mussolini in die Leitung der Zeitung »Avanti!« ein. Sie war die erste der beiden intellektuellen jüdischen Liebhaberinnen des zukünftigen Duce; die zweite Margherita Grassini Sarfatti, genannt »Signora di Milano«. Auszüge aus ihrer Publikation »Mussolini. Lebensgeschichte« von 1926, erzählen über die Jugend und Anfänge Mussolinis, sein Bemühen und Streben, mit dem erklärten Ziel, politische Macht zu erlangen. Sarfattis größte Bedeutung liegt jedoch in ihren kunsttheoretischen Schriften und in der Unermüdlichkeit, mit der sie besonders junge, noch unbekannte Maler unterstützt und bekannt macht. In dem Klima der Bejahung von Schönheit und Harmonie im Gegensatz zu den Dissonanzen der kubistischen, expressionistischen und futuristischen Kunst, wird Margherita Sarfatti die Sprecherin einer Gruppe von sieben Künstlern sein, u. a. Mario Sironi. Diese Künstler, die sich in Lino Pesaros Galerie 1922 in Mailand trafen, um sich unter dem Namen »Novecento« zu vereinen.Das Schicksal der »Amante« von Benito Mussolini: Clara ?Claretta? Petacci. Sie wurde von allen als seine »Geliebte und Profiteurin« betrachtet und konnte eine Situation nicht ertragen, die sie ausgrenzte und benachteiligte, daher setzte sie Mussolini öfter unter Druck, seine Frau Rachele zu verlassen. Mussolini schien diesem Vorschlag zuzustimmen, unternahm dann aber nichts und Petacci schickte ihm, vor allem von Februar bis April 1945 feurige Briefe, in denen sie ihn als Mann herabwürdigte und einen Egoisten, einen Schwächling, einen Feigling nannte. Dennoch war es sie, die bedingungslos an seiner Seite blieb und mit ihm am 28. April 1945 von Partisanen in Giulino di Mezzegra am Comer See hingerichtet wurde.Nicht zu vergessen sei Mussolinis Ehefrau Rachele Guidi, die einfache Frau mit hellem Verstand und das blieb sie auch als »First Lady« ihres Landes. Es ist der private Mensch, der Familienvater, den Rachele realistisch und nicht ohne Humor, uns in ihren Erinnerungen »Mussolini ohne Maske« 1974 in Auszügen schildert. Sie wohnte bis zu ihrem Lebensende in dem Haus in Forlì, dass ihr Mussolini kaufte, als er noch nicht der »Duce« war.

Rengha Rodewill ist eine deutsche Fotografin, Autorin und Publizistin. Hans E. Pappenheim geb. 1908 in Gross-Lichterfelde; gest. 1973 in Berlin-Lichterfelde, Hans E. Pappenheim (auch Hans Eugen Pappenheim), war ein promovierter Geisteswissenschaftler, Kunsthistoriker und Schriftsteller.
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KlappentextAVANTI! Leben und Werk Benito Mussolinis sind in einer umfangreichen Literatur beschrieben worden, doch die entscheidenden zehn Monate seines Lebens, vom 28. Juni bis zum 24. Mai 1915, haben 1935, als die Inauguraldissertation von Hans E. Pappenheim publiziert wurde, noch keine zusammenhängende Darstellung gefunden. Eine solche musste auch Fragment bleiben, da zum Zeitpunkt dieser Publikation die Bände des »Avanti!«, die Zeitung der Sozialistischen Partei Italiens (PSI), mit einer lückenlosen Übersicht der Artikel aus Mussolinis sozialistischer Zeit in Deutschland fehlen und die Benutzung, der in Italien noch vorhandenen nicht möglich war. Der knapp dreißigjährige Mussolini gelangte an die Spitze des ganzen italienischen Sozialismus. Die Zeitung »Avanti!« und die gesamte Bewegung erlangten eine extreme Bedeutung. Typisch war Mussolinis Anfang: »In dem Blatt, das ich redigiere, kann nur einer die Leitartikel schreiben - und der bin ich. Ein Blatt kann nur von einem Menschen und einer Idee geleitet werden. Ich bin nicht gekommen, um mir die Führung aus der Hand nehmen zu lassen.« Und schon stieg die Auflage des »Avanti!«Viele Frauen haben von jungen Jahren an Mussolinis Leben begleitet und bestimmt - auch wenn er das naturgemäß anders sah. Die Jüdin Angelica Balabanoff beschreibt einen Mann, der Angst vor Hunden hatte, Angst vor Ärzten, Angst vor Friedhöfen und Angst davor, im Dunkeln alleine auf die Straße zu gehen. Von 1912 bis 1917 gehörte Balabanoff der Führung der Sozialistischen Partei an und trat Ende 1912 zusammen mit Benito Mussolini in die Leitung der Zeitung »Avanti!« ein. Sie war die erste der beiden intellektuellen jüdischen Liebhaberinnen des zukünftigen Duce; die zweite Margherita Grassini Sarfatti, genannt »Signora di Milano«. Auszüge aus ihrer Publikation »Mussolini. Lebensgeschichte« von 1926, erzählen über die Jugend und Anfänge Mussolinis, sein Bemühen und Streben, mit dem erklärten Ziel, politische Macht zu erlangen. Sarfattis größte Bedeutung liegt jedoch in ihren kunsttheoretischen Schriften und in der Unermüdlichkeit, mit der sie besonders junge, noch unbekannte Maler unterstützt und bekannt macht. In dem Klima der Bejahung von Schönheit und Harmonie im Gegensatz zu den Dissonanzen der kubistischen, expressionistischen und futuristischen Kunst, wird Margherita Sarfatti die Sprecherin einer Gruppe von sieben Künstlern sein, u. a. Mario Sironi. Diese Künstler, die sich in Lino Pesaros Galerie 1922 in Mailand trafen, um sich unter dem Namen »Novecento« zu vereinen.Das Schicksal der »Amante« von Benito Mussolini: Clara ?Claretta? Petacci. Sie wurde von allen als seine »Geliebte und Profiteurin« betrachtet und konnte eine Situation nicht ertragen, die sie ausgrenzte und benachteiligte, daher setzte sie Mussolini öfter unter Druck, seine Frau Rachele zu verlassen. Mussolini schien diesem Vorschlag zuzustimmen, unternahm dann aber nichts und Petacci schickte ihm, vor allem von Februar bis April 1945 feurige Briefe, in denen sie ihn als Mann herabwürdigte und einen Egoisten, einen Schwächling, einen Feigling nannte. Dennoch war es sie, die bedingungslos an seiner Seite blieb und mit ihm am 28. April 1945 von Partisanen in Giulino di Mezzegra am Comer See hingerichtet wurde.Nicht zu vergessen sei Mussolinis Ehefrau Rachele Guidi, die einfache Frau mit hellem Verstand und das blieb sie auch als »First Lady« ihres Landes. Es ist der private Mensch, der Familienvater, den Rachele realistisch und nicht ohne Humor, uns in ihren Erinnerungen »Mussolini ohne Maske« 1974 in Auszügen schildert. Sie wohnte bis zu ihrem Lebensende in dem Haus in Forlì, dass ihr Mussolini kaufte, als er noch nicht der »Duce« war.

Rengha Rodewill ist eine deutsche Fotografin, Autorin und Publizistin. Hans E. Pappenheim geb. 1908 in Gross-Lichterfelde; gest. 1973 in Berlin-Lichterfelde, Hans E. Pappenheim (auch Hans Eugen Pappenheim), war ein promovierter Geisteswissenschaftler, Kunsthistoriker und Schriftsteller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783982161488
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.06.2023
Auflage1. Auflage
Seiten135 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8669 Kbytes
Artikel-Nr.12055493
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Prolog
Teil 1
Mussolinis Wandlung zum Interventionismus von Hans E. Pappenheim (1935)
Agro Pontino / Der Kanal von Mussolini
Vahdah Jeanne Bordeux / Benito Mussolini - Margherita of Savoia - Eleonora Duse
Claretta Petacci / Amante
Claretta Petacci / Mein Tagebuch
Angelica Balabanoff / Rebellin
Benito Albino Dalser / Der Ungewollte
Marsch auf Rom / Alles hängt jetzt vom König ab
Teil 2
Partisanen / Fratelli Cervi - Quarto Camurri
Villa Feltrinelli / Letzter Wohnsitz
Benito Mussolini - Claretta Petacci / Fine
Eva Braun - Adolf Hitler / Bis dass der Tod euch scheidet
Teil 3
Margherita Grassini Sarfatti / Signora di Milano
William Randolph Hearst / Attentat ist eine gute Sache
Mario Sironi - Margherita Sarfatti / Novecento Italiano
Mussolini. Lebensgeschichte von Margherita G. Sarfatti (1926)
Teil 4
Rachele Guidi Mussolini / Chiletta
Mussolini ohne Maske von Rachele Mussolini (1974)
Edda Mussolini Ciano / Senza paura
Teil 5
Una vita per immagini
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
mehr
Leseprobe

Vahdah Jeanne Bordeux116
Benito Mussolini - Margherita of Savoia - Eleonora Duse

Diese Lebensgeschichte Benito Mussolinis erhebt nicht den Anspruch, ein politisches Dokument zu sein. Nicht italienisch zu sein von Geburt, habe ich nicht das Gefühl, dass ich es mir erlauben kann, für oder gegen den Faschismus Partei zu ergreifen; daher ist keine Aussage auf den folgenden Seiten als verleumderisch anzusehen oder in der Absicht geschrieben, Mussolini oder das Land, das er vertritt, zu verletzen.

»Benito Mussolini - The Man«, By Vahdah Jeanne Bordeux Hutchinson & Co. (Publishers) Ltd. London, 1927

Von den unzähligen Büchern, die von Ausländern geschrieben wurden und sowohl dem Menschen als auch der Sache, für die Mussolini steht, abträglich sind. Ich habe nichts zu sagen, außer dass ich es nicht für mich oder einen anderen Ausländer berechtigt finde, ein Urteil zu fällen. Mussolini steht für die größte Nachkriegsleistung aller Länder, und diejenigen, die ihn herabsetzen wollen, schaffen es nur, sich selbst herabzusetzen. Er kann ein Revolutionär, ein Pfuscher, ein Journalist und irgendetwas anderes sein, dass gewisse Männer, die nicht mehr als würdig erachtet werden sollten italienische Staatsbürger zu sein, ihn anklagen; aber die Tatsache bleibt unbestreitbar, dass er Italien vor der Katastrophe bewahrt hat, dass er, als 1922 der entscheidende Moment kam, aus der Ruhe seines Redaktionsbüros hinausging, um sich ihm zu stellen, den Mob und möglicherweise den Tod, mit der gleichen Furchtlosigkeit, wie er es unzählige Male zuvorgetan hatte. Er führte die »Schwarzhemden« nach Rom, um Italiens König die Treue zu schwören.

Er ist es, der Italien modernisiert, macht es größerer Tag für Tag: sauber, ordentlich, wohlhabend. Noch nie in der modernen Geschichte war ein Ereignis beeindruckender, herzzerreißender als sein Abgang aus Mailand; nie gab es einen ergreifenderen Anblick als Mussolini, wie er auf dem Bahnsteig stand; sein bemerkenswertes Gesicht blass über dem schwarzen Hemd, als sein Zug nach Rom abfuhr. Zehntausend Menschen waren in und um den Bahnhof versammelt in jener ereignisreichen Nacht, und als er seine rechte Hand zum faschistischen Gruß erhob, hallte der Jubel, der von der dichten Menge aufstieg, in der ganzen Stadt wider.

Ich habe während der sozialistischen Herrschaft in Italien gelebt und war dort, als die Faschisten an die Macht kamen. Ich war eine in der Menge, um Mussolini triumphierend abreisen zu sehen, meine Stimme, eine von zehntausend, die erhoben wurde, um ihn auf seinem Weg anzufeuern. Ich lebte in Italien, nachdem er Premierminister geworden war, und ich weiß, wie sein Reglement Ordnung und Wohlstand aus dem Chaos gemacht hat.

So schreibe ich ohne Vorurteile und in aller Aufrichtigkeit über Benito Mussolini, den Mann, nicht nur wie ich ihn sehe, sondern wie er wirklich ist, und als solcher muss die Welt ihn beurteilen. Vahdah Jeanne Bordeux 1926/27

Das 1927 verfasste Buch von Vahdah Jeanne Bordeux ist eine profaschistische Biografie von Benito Mussolini, geschrieben zu einer Zeit, als viele Staatsmänner und Intellektuelle noch in den Mann vernarrt waren. Hier ist eine Gelegenheit, in eine andere Zeit und Denkweise einzutauchen. Vahdah war eine persönliche Vertraute des Diktators und schrieb, als wäre sie absolut verliebt. Obwohl sie die Vorläufer des Faschismus in Napoleon und Oliver Cromwell findet, erzählt sie, dass der junge Mussolini Julian den Abtrünnigen und Garibaldi als seine politischen Idole und Vorbilder nahmen, dass er trotz seiner antireligiösen Neigungen eine Faszination für Astrologie hatte, dass er seine fromme Mutter verehrte und einen heftigen Gegensatz zu seinem Vater, einem sozialistischen Schmied, hatte.

Der junge Mussolini war in seiner Zeit als Revolutionär mit Lenin und Trotzki vertraut. Zu einem Treffen während seiner Zeit mit Lenin, der sechs Jahre in Genf, Bern und Zürich lebte, soll es nicht gekommen sein, was sehr bedauert wurde, da man Mussolini für die »Sache« verloren hatte. Lenin kehrte im April 1917 nach Russland zurück und stürzte mit seinen Bolschewiki im Oktober die provisorische Regierung. Der britische Historiker A.J.P. Taylor (1906-1990) beschrieb Mussolini einmal als »einen eitlen, ungeschickten Prahler, der weder Ideen noch Ziele hat« und seinen Staat als »korrupt, inkompetent und leer«, »eine Mischung aus Terror und Glamour« und »eine Farce ohne Substanz«. Bei all ihrem mädchenhaften Schwärmen untergräbt das Buch von Bordeux Taylors Urteilsvermögen nicht und unterstützt es erheblich. Sie bewunderte seine übertriebene Männlichkeit und Entschlossenheit, aber die einzig konsistenten Ideen, die sie während seines opportunistischen Drifts von links nach rechts finden konnte, sind ein vager Glaube an italienische Größe (gepaart mit einer Verachtung für das tatsächliche italienische Volk) und eine Begeisterung für und der Glaube an Gewalt, die bis in seine frühe Kindheit zurückreichen. Der junge Mussolini befürwortete einen Königsmord, der mittleren Alters, schwor dem König Viktor Emanuel III. seine ewige Treue. Es ist klar, dass seine Bewegung in hohem Maße das Produkt des Ersten Weltkriegs war. Wenn die Soldaten, die den Hintergrund seiner »Schwarzhemden« bilden sollten, in den Schützengräben von ihrem Wunsch sprachen, »in mein Land zurückzukehren«, meinten sie zum ersten Mal eine Rückkehr nach Italien als Ganzes und nicht in ihre lokale Provinz oder ihr Dorf. Mussolinis erste öffentliche Haltung nach der Machtübernahme richtete sich gegen Regionalismus und Separatismus sowie gegen die Durchsetzung der lokalen Kultur. Die Faschisten waren aufrichtig der Ansicht, dass sie das vereinigende Werk Garibaldis abgeschlossen hatten. Was Garibaldi von ihnen gehalten hätte, ist unklar.117

»Margherita of Savoia - Late Queen Mother of Italy«
By Vahdah Jeanne Bordeux
Hutchinson & Co. (Publishers) Ltd. London, 1929

Vahdah Jeanne Bordeux schildert in dem 1929 erschienenen Werk »Margherita of Savoia - Late Queen Mother of Italy«,118 die Unterzeichnung des Hochzeitsvertrags Margheritas am 21. April 1868 im Ballsaal des königlichen Palastes in Turin, mit ihrem Cousin ersten Grades, Umberto, Prinz von Piemont, gefolgt von einer zivilen und einer religiösen Trauung am nächsten Tag. Nach der Hochzeit ließ sich das Kronprinzenpaar in Neapel nieder. Am 11. November 1869 brachte Margherita in Capodimonte in Neapel Viktor Emanuel, Prinz von Neapel, später Viktor Emanuel III. von Italien, zur Welt. Die Beziehung zwischen Margherita und Umberto war in Bezug auf persönliche Gefühle kein Erfolg; vor ihrer Hochzeit war Umberto bereits in eine Affäre mit seiner langjährigen Geliebten Eugenia Attendolo Bolognini verwickelt, und zwei Jahre nach ihrer Hochzeit beendete das Paar Berichten zufolge ihre ehelichen Beziehungen. Ihr Sohn sollte daher ihr einziges Kind bleiben. Bordeaux beschreibt die innerlichen Konflikte und Zweifel Margheritas über den Zustand ihrer Ehe, aber auch den starken Willen eigene Aufgaben zu finden. Im Januar 1871, nach der endgültigen Vereinigung Italiens und der Proklamation Roms als Hauptstadt Italiens, ließen sich der Kronprinz und die Kronprinzessin in Rom nieder. Dort setzte Margherita ihre Ziele erfolgreich fort, indem sie ihre Empfänge am königlichen Hof zum Zentrum der römischen High Society machte, um den Widerstand gegen die Vereinigung innerhalb der römischen Aristokratie zu unterdrücken. Schließlich gelang es ihr, ihren Salon zu einem der exklusivsten und berühmtesten im zeitgenössischen Europa zu machen. Umberto I., der bereits in der Vergangenheit zwei Mordversuche der Anarchisten Giovanni Passannante und Pietro Acciarito überlebt hatte, wurde am 29. Juli 1900 von einem anderen Anarchisten, Gaetano Bresci, getötet. Als Witwe eines ermordeten Monarchen stößt Margherita auf enorme Sympathien, was einen regelrechten Mythos um sie kreiert, aber Margherita trat einen Schritt zurück und überließ ihrer Schwiegertochter Elena den Vorrang, da dies Teil des monarchischen Systems war, das ihr Ideal war. Sie mochte die von ihrem Sohn, dem König, gezeigte Toleranz gegenüber der Demokratie nicht, die sie als eine Form der sozialistischen Monarchie ansah, und setzte sich dafür ein, die monarchischen Traditionen so weit wie möglich gegen demokratische Tendenzen zu sichern. Ihr Sohn wollte ihr keinen Einfluss auf Staatsangelegenheiten lassen, aber sie blieb durch ihre Verbindungen in der Politik engagiert und eine politische Figur. Im Gegensatz zu den meisten Nationalisten widersetzte sich Margherita jedoch dem Ersten Weltkrieg. Während des Krieges verwandelte sie eine ihrer Wohnungen in ein Krankenhaus und engagierte sich aktiv im Roten Kreuz.

Brustbild Umberto I. und Margherita
Holzstich anl. der silbernen Hochzeit des ital.
Königspaares, 1893

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fürchtete Margherita eine sozialistische...
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Autor

Rengha Rodewill ist eine deutsche Fotografin, Autorin und Publizistin.
Hans E. Pappenheim geb. 1908 in Gross-Lichterfelde; gest. 1973 in Berlin-Lichterfelde, Hans E. Pappenheim (auch Hans Eugen Pappenheim), war ein promovierter Geisteswissenschaftler, Kunsthistoriker und Schriftsteller.