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Familie mit Herz 156

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am11.07.20231. Aufl. 2023
Ferienlaune, Flirten - und schon beginnt ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das sich unverhofft zu einem Flächenbrand ausweitet. Gefühle, die sie nach neun Jahren Ehe nicht mehr gekannt hat, die sie verwirren und berauschen - in einer milden Sommernacht gibt Cora ihnen nach ...
Vier Monate später: Wenn sich Cora heute an diese Affäre erinnert, dann voller Verzweiflung, Reue - aber auch Dankbarkeit. Denn sie ist schwanger! Der sehnlichste Wunsch ihres Lebens hat sich doch noch erfüllt. Auch Stefan, ihr Mann, ist überglücklich. Er ahnt ja nicht, dass er sich auf das Kind eines anderen freut. Aber darf sie ihm diese Wahrheit wirklich verschweigen? Wird ihr Glück dann nicht ein dauerhafter Hochseilakt, bei dem in jeder Sekunde Gefahr droht?

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Produkt

KlappentextFerienlaune, Flirten - und schon beginnt ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das sich unverhofft zu einem Flächenbrand ausweitet. Gefühle, die sie nach neun Jahren Ehe nicht mehr gekannt hat, die sie verwirren und berauschen - in einer milden Sommernacht gibt Cora ihnen nach ...
Vier Monate später: Wenn sich Cora heute an diese Affäre erinnert, dann voller Verzweiflung, Reue - aber auch Dankbarkeit. Denn sie ist schwanger! Der sehnlichste Wunsch ihres Lebens hat sich doch noch erfüllt. Auch Stefan, ihr Mann, ist überglücklich. Er ahnt ja nicht, dass er sich auf das Kind eines anderen freut. Aber darf sie ihm diese Wahrheit wirklich verschweigen? Wird ihr Glück dann nicht ein dauerhafter Hochseilakt, bei dem in jeder Sekunde Gefahr droht?

Details
Weitere ISBN/GTIN9783751751322
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum11.07.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.156
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse801 Kbytes
Artikel-Nr.12092980
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ungewollt, aber heiß geliebt

Ist der Preis für die Wahrheit das Glück ihrer Familie?

Von Heide Prinz

Ferienlaune, Flirten - und schon beginnt ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das sich unverhofft zu einem Flächenbrand ausweitet. Gefühle, die sie nach neun Jahren Ehe nicht mehr gekannt hat, die sie verwirren und berauschen - in einer milden Sommernacht gibt Cora ihnen nach ...

Vier Monate später: Wenn sich Cora heute an diese Affäre erinnert, dann voller Verzweiflung, Reue - aber auch Dankbarkeit. Denn sie ist schwanger! Der sehnlichste Wunsch ihres Lebens hat sich doch noch erfüllt. Auch Stefan, ihr Mann, ist überglücklich. Er ahnt ja nicht, dass er sich auf das Kind eines anderen freut. Aber darf sie ihm diese Wahrheit wirklich verschweigen? Wird ihr Glück dann nicht ein dauerhafter Hochseilakt, bei dem in jeder Sekunde Gefahr droht?

Zu Beginn ihrer Ehe, als Cora und Stefan Matern noch sehr verliebt ineinander gewesen waren, hätte keiner von ihnen jemals auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet, irgendwann auch mal getrennt Urlaub zu machen. Sie hatten einander gelobt, nicht einen Tag ohne den anderen zu sein, falls es nicht schicksalhaft notwendig werden sollte.

Aber zu jener Zeit hatte so manches noch anders ausgesehen, als es dann später geworden war.

Zum Beispiel hatten sie sich damals schon ausgerechnet, bis wann sie Eltern einer ganzen Kinderschar sein würden. Nicht nur Mutter und Vater eines Einzelkindes. Sie waren beide ohne Geschwister aufgewachsen und hatten sich immer nach einem turbulenten Familienleben gesehnt.

Nach neunjähriger Ehe hatten Cora und Stefan in dieser Beziehung schon längst resigniert die Segel gestreckt. Inzwischen wären sie heilfroh gewesen, wenigstens ein Kind zu haben. Aber sogar diesen bescheidenen Wunsch schien ihnen das unberechenbare Schicksal zu missgönnen.

Zeitweise hatten sie auch mal daran gedacht, sich beide gründlich von Fachärzten untersuchen und vielleicht beraten zu lassen. Doch schließlich hatten sie diesen Gedanken wieder verworfen. Was hätte es ihnen genützt, zu wissen, wer von beiden schuld an der Kinderlosigkeit war? An der Tatsache selbst hätte sich damit auch nichts geändert.

Also hatten die Materns auf entsprechende Untersuchungen verzichtet und sich letztlich in das Unvermeidliche ergeben. Getreu dem Wahlspruch: Wer keine Kinder bekommt, dem entgeht viel Freude; aber ihm bleiben auch viele Sorgen erspart.

Nach neun Ehejahren hatten sich so auch ihre einstigen Urlaubsabsichten geändert. Vielleicht tat nach dieser langen Zeit ein getrennter Urlaub einer Ehe sogar mal ganz gut. Wenigstens, wenn man ihn nicht mit dem Vorhaben antrat, unbedingt etwas erleben oder nachholen zu wollen, was man verpasst zu haben glaubte.

Da praktische Gründe dafür sprachen - weshalb sollten sich Eheleute dann nicht mal für ein, zwei Wochen trennen? Da sie mittlerweile längst wussten, was sie voneinander zu halten hatten, barg so ein Solo-Urlaub für ihre Ehe doch kaum Gefahren.

Diese Meinung vertraten sie mittlerweile übereinstimmend.

Und so war Stefan Matern, ein blonder hochgewachsener Mann von siebenunddreißig Jahren, auch keineswegs geschockt, als seine Frau beim Abendbrot mit ihrem Vorschlag herausrückte.

»Sieh mal, Stefan, dann bräuchte auch endlich mal keiner auf den anderen Rücksicht zu nehmen«, argumentierte Cora, während sie eine Tomate zerteilte und Pfeffer und Salz darüber streute. »Du weißt, dass ich das Meer ebenso fanatisch liebe wie du deine Berge. Bisher haben wir in dieser Beziehung alljährlich Kompromisse schließen müssen. Doch wenn wir mal getrennt Urlaub machten, dann könnte endlich jeder von uns mal so ganz nach seiner eigenen Fasson selig werden. Du könntest deine geliebten Berge erklimmen und von mir aus an jedem neuen Tag ein anderes Gipfelkreuz umarmen - ohne dass ich wie meistens mit wenig Lust, dafür aber hängender Zunge hinter dir herstapfe. Und ich, ich könnte mich stundenlang am Meer aalen, ohne dass du mich mit immer neuen Besichtigungstouren quälst.« Sie lächelte. »Was meinst du, wären das nicht mal tolle Aussichten für uns beide?«

Stefan Matern biss krachend in eine Scheibe Knäckebrot, die er dick mit Quark bestrichen hatte, dem kleingeschnittener Schnittlauch beigemengt war.

»Hm. Eigentlich hast du gar nicht so unrecht, Cherie«, überlegte er kauend. »Da du es selbst vorschlägst, müsste ich dann auch wohl kein schlechtes Gewissen mehr haben, weil ich dich mit unserem diesjährigen Urlaub auf den Oktober vertröstet hatte? Aber du siehst doch sicher ein, dass die leitenden Herren nicht für sich selber in Anspruch nehmen können, was sie ihren Mitarbeitern abschlagen.«

»Vollkommen. Deshalb habe ich dich ja auch gar nicht bedrängt, sondern nach einer anderen Lösung gesucht«, antwortete Cora.

Stefan Matern, studierter Bauingenieur, war Leiter des Konstruktionsbüro bei der »Dräger Bau-AG«. Wegen des zunehmenden Baubooms hatte die Firmenleitung für manche Abteilungen einen branchenbedingten Urlaubsstopp ausgesprochen, der von Juni bis Mitte September galt. Urlaub wurde nur in besonderen Ausnahmefällen genehmigt. Als kleines Dankeschön für das Verständnis der betroffenen Mitarbeiter war diesen pro Urlaubswoche ein zusätzlicher halber Tag versprochen worden, was die anfangs erhitzten Gemüter wieder abgekühlt hatte. Dennoch blickten manche neidvoll auf jene Kollegen mit einer Sonderregelung.

Sicherlich hätte es zu einem - wenn auch vielleicht nur versteckten - Aufstand geführt, falls auch einer der Vorgesetzten eine Sonderregelung für sich in Anspruch genommen hätte. Ja, ja, die da oben ...

In dem Werbeverlag, in welchem Cora Matern als Chefsekretärin arbeitete, gab es keine solche saisonbedingte Einschränkung. Hier mussten sich nur die Kollegen untereinander einigen, die bei der jeweiligen Abwesenheit des anderen dessen Arbeit mit übernehmen mussten. Und das war längst geschehen.

»Dann hast du also nichts dagegen, Stefan, dass ich mich in den nächsten Tagen mal im Reisebüro über Angebote informiere? Ich dachte an einen zweiwöchigen Urlaub, vielleicht so ab Mitte August.« Cora schob ihren leer gegessenen Teller von sich und goss den letzten Rest Tee aus der Kanne in ihre Tasse. »Oder wolltest du den noch?«, fragte sie, bereit, Stefan ihre Tasse hinüberzuschieben.

»Danke, nein. Ich hab' noch.« Er trank einen Schluck. »Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Nein, ich habe nichts dagegen, Cherie. Such dir nur was Reizvolles aus.«

Schon seit ihrer Verlobungszeit hatte Stefan für seine Frau diesen Kosenamen. Damals hatte er behauptet, mit ihrer schlanken, biegsamen Gestalt, ihrem slawischen Aussehen, wie den hohen Wangenknochen, dunklen Augen und lackschwarzen Haaren, die sie auch damals schon in der Mitte gescheitelt und meistens streng zurückgekämmt getragen hatte, sähe Cora aus wie eine geheimnisvolle französische Prinzessin.

»Also gut«, sagte Cora. »Dann werde ich mir in den nächsten Tagen mal Prospekte besorgen. Und für dich bringe ich auch gleich welche mit, Stefan. So kannst du dir während meiner Abwesenheit schon mal Routen für herbstliche Bergwanderungen zusammenstellen und kommst gleichzeitig nicht auf dumme Gedanken«, fügte sie anzüglich hinzu.

Stefan trank seine Tasse leer und schob sie von sich. Er lehnte sich zurück und blickte Cora amüsiert an.

»Um mich brauchst du dich nicht zu sorgen«, grinste er. »Ich werd' mich schon beschäftigen. Du weißt doch, dass mir einfach nur zu faulenzen überhaupt nicht liegt. Hier im Haus gibt es genug zu tun, was eigentlich schon längst hätte gemacht werden müssen. Das hol' ich dann nach. Sieh du lieber zu, wie du deinen Urlaub diesmal ohne mich gestaltest. Ich fürchte, du wirst vor Langeweile umkommen.« Er drohte Cora scherzhaft mit dem Finger. »Dass du mir bei dieser Faulenzerei aber nicht auf dumme Gedanken kommst und mir unter Umständen noch untreu wirst, hörst du?« Sein Blick bekam etwas Funkelndes, als er jetzt genüsslich über sie hinweg glitt. »Ich könnte mir schon vorstellen, dass so mancher Nichtstuer dort unten gern Jagd auf dich machen würde. Mitunter habe ich das Gefühl, als seist du in dem vergangenen Jahrzehnt noch schöner geworden. Da kann ein Ehemann nicht wachsam genug sein.«

»Wer weiß?«, zog Cora ihren Mann gespielt kokett auf. »Vielleicht habe ich ja sogar selbst vor, auf die Jagd zu gehen?« Sie versuchte ihrem Gesicht einen verruchten Ausdruck zu geben. »Unter Umständen angele ich mir im Urlaub einen orientalischen Scheich, falls sich die Gelegenheit dazu ergeben sollte. Und dann werde ich seine juwelenbehängte dreihundertste Nebenfrau.«

»Und verschwindest, statt das Lager mit ihm zu teilen, auf Nimmerwiedersehen hinter Haremsmauern«, lachte Stefan lauthals.

»Würde dich das unglücklich machen, Schatz?«

Stefan nahm eine drohende Haltung ein. »Unglücklich? Zuerst einmal würde ich dich dort mit Waffengewalt rausholen.«

»Und...
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