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Friesisch herb Friesisch tot

Frieslandkrimi
tolino mediaerschienen am01.07.2023
DER TOTE IM BIER Mitten in der Urlaubszeit wird in einer Brauerei in Jever ein Toter im Gärbehälter entdeckt. Alles spricht für Mord. Der Tote ist ein reicher Chinese aus Wilhelmshaven, der dort eine große Import-Export-Firma betreibt. Da die Kripo Jever auf einer Fortbildung ist, muss LKA-Mann Lukas Jansen übernehmen. Der Fall ist ein großes Rätsel; wie ist der Mann dort reingekommen? Der Amtsarzt entdeckt Faserspuren im Mund und Urinspuren im Magen. War der Tote Opfer eines widerlichen Urinboardings? Als Lukas auf der Suche nach Zeugen in Holland eine chinesische Reisegruppe vernimmt, wird in der gleichen Brauerei in Jever ein weiterer Toter in der Kläranlage entdeckt, völlig geschreddert und wohl schon länger tot. Auch er arbeitete in der Importfirma aus Wilhelmshaven. Doch Zusammenhänge zur Brauerei erschließen sich nicht. Doch dann steht plötzlich der Verfassungsschutz in Lukas' Büro und nimmt ihm den Fall weg; übergeordnete Interessen. Wer Lukas Jansen kennt, weiß, dass er das nicht so einfach hinnehmen wird. Er nutzt die Verfolgung von kleineren Fällen, die sich am Rande ereignet haben, zur weiteren Spurensuche. Alle warnen ihn: Das ist ein paar Nummern zu groß für dich, Lukas. Folgerichtig findet er sich bald gefesselt im Kofferraum eines Autos wieder. Wo es hingehen soll, kann er sich nur ausmalen. In ein feuchtes Grab auf dem Grunde der Nordsee? Verscharrt in irgendeinem Moor? Ihn erwartet etwas noch viel Schlimmeres. Er findet sich inmitten einer Aktion wieder, die alles über den Haufen werfen soll, was er kennt und was ihm lieb und teuer ist. Und nur er allein kann großes Unheil verhindern - wenn er es schafft, alle Zweifel abzuschütteln und alles auf eine Karte zu setzen ...

Nick Stein, Autor mit friesischen Wurzeln, braut auch selbst Bier, vor allem Bio-Craftbeer. Grund genug, beides zu verbinden. Sein neuester Thriller beginnt mit einer Leiche im Gärtank ...
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Produkt

KlappentextDER TOTE IM BIER Mitten in der Urlaubszeit wird in einer Brauerei in Jever ein Toter im Gärbehälter entdeckt. Alles spricht für Mord. Der Tote ist ein reicher Chinese aus Wilhelmshaven, der dort eine große Import-Export-Firma betreibt. Da die Kripo Jever auf einer Fortbildung ist, muss LKA-Mann Lukas Jansen übernehmen. Der Fall ist ein großes Rätsel; wie ist der Mann dort reingekommen? Der Amtsarzt entdeckt Faserspuren im Mund und Urinspuren im Magen. War der Tote Opfer eines widerlichen Urinboardings? Als Lukas auf der Suche nach Zeugen in Holland eine chinesische Reisegruppe vernimmt, wird in der gleichen Brauerei in Jever ein weiterer Toter in der Kläranlage entdeckt, völlig geschreddert und wohl schon länger tot. Auch er arbeitete in der Importfirma aus Wilhelmshaven. Doch Zusammenhänge zur Brauerei erschließen sich nicht. Doch dann steht plötzlich der Verfassungsschutz in Lukas' Büro und nimmt ihm den Fall weg; übergeordnete Interessen. Wer Lukas Jansen kennt, weiß, dass er das nicht so einfach hinnehmen wird. Er nutzt die Verfolgung von kleineren Fällen, die sich am Rande ereignet haben, zur weiteren Spurensuche. Alle warnen ihn: Das ist ein paar Nummern zu groß für dich, Lukas. Folgerichtig findet er sich bald gefesselt im Kofferraum eines Autos wieder. Wo es hingehen soll, kann er sich nur ausmalen. In ein feuchtes Grab auf dem Grunde der Nordsee? Verscharrt in irgendeinem Moor? Ihn erwartet etwas noch viel Schlimmeres. Er findet sich inmitten einer Aktion wieder, die alles über den Haufen werfen soll, was er kennt und was ihm lieb und teuer ist. Und nur er allein kann großes Unheil verhindern - wenn er es schafft, alle Zweifel abzuschütteln und alles auf eine Karte zu setzen ...

Nick Stein, Autor mit friesischen Wurzeln, braut auch selbst Bier, vor allem Bio-Craftbeer. Grund genug, beides zu verbinden. Sein neuester Thriller beginnt mit einer Leiche im Gärtank ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757942021
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse252
Artikel-Nr.12095847
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

Die Kurzen gingen jetzt zur Schule und hatten Fragen. Zu viele Fragen für einen müden Oberkommissar beim LKA in Wittmund.

»Nein, Onno. Der Kreis Friesland liegt im Osten, Ostfriesland liegt im Westen.«

Sohnemann zog eine Schnute. »Aber das ist doch verkehrt! Dann müssen wir doch Westfriesland heißen und Jever müsste in Ostfriesland liegen, oder?« Er und seine Zwillingsschwester Ella sahen mich fragend an. Ihre heile Welt war gerade komplett in sich zusammengebrochen.

»Nein, Onno. Westfriesland liegt in Holland, südlich von Friesland, in Nordholland, Onno. Das ist alles friesisches Geheimwissen«, behauptete ich. »Damit unsere Gegner sich verlaufen. Das war schon gegen die Römer so, und damals haben wir immer gewonnen.«

Ellas Stirn zog sich zusammen. Ich konnte fast sehen, was sie dachte. Friesland kann doch nicht in Nordholland und gleichzeitig im Osten von Ostfriesland liegen. Aber sie überraschte mich.

»Papa, das heißt Niederlande, nicht Holland. Das weiß doch sogar ich. Und...«

Zum Glück klingelte mein Handy. Das Display zeigte den Namen von Erika Meier, der Ersten Hauptkommissarin aus Wittmund.

»Jansen, Sie müssen sofort nach Friesland«, sagte sie unvermittelt. »Da liegt etwas im Argen. Genauer gesagt, im Bier. Ein toter Chinese. Ich kann hier nicht weg, und die Kripo-Kollegen aus Jever sind zu einer wichtigen Fortbildung.«

Mir gingen verschiedene Antworten durch den Kopf. Ich bin beim LKA, nicht bei der Mordkommission. Welches Friesland meinen Sie? Das in den Niederlanden? Hatte der Tote vielleicht einfach nur Durst gehabt? Die gönnen sich doch sonst nichts, die Chinesen. Aber ich ahnte schon, dass ich bei der klugen und ernsthaften Frau damit nicht durchkommen würde.

»Im Friesisch Herben?«, fragte ich zurück. Ich ahnte bereits, dass es sich nur um die berühmte Großbrauerei handeln konnte. Es gibt noch weitere Brauereien in der Gegend, aber die waren viel kleiner, machten dafür aber meist extrem gutes Bier. In Varel zum Beispiel. Aber dort war niemand umgebracht worden, sonst wäre ich da sofort hingefahren.

»Wo sonst? Machen Sie hin, Jansen, die wollen weiterbrauen, und das wollen Sie doch nicht, dass die deswegen ihre Pilsproduktion für längere Zeit unterbrechen müssen, oder?«

Sie hatte mich an meiner bekannt schwachen Stelle erwischt. Nein. Das wollte ich bestimmt nicht. Ich lugte aus den Augenwinkeln in die Ecke hinter dem Kühlschrank. Da stand noch eine fast volle Kiste vom Friesisch Herben, was mich minimal beruhigte.

»Bin schon unterwegs«, sagte ich und legte auf. Meine beiden Zweitklässler sahen mich an wie die zukünftigen Ermittler, die sie bestimmt einmal sein werden.

»Kinder, ich muss leider los. Nach Friesland. Da hat ein Chinese zu viel Bier getrunken.«

»Siehst du!«, sagte Ella triumphierend. »Mama sagt dir das auch immer!«

»Welches Friesland?«, wollte Onno wissen. »Südfriesland?«

»Nee. Das liegt im Süden von Sylt und damit in Nordfriesland«, erklärte ich ihm. »Ist doch logisch, oder?«

Ich nutzte das kurze Protestgeheul meiner Kurzen, um meiner entzückenden Frau Lisa einen Kuss auf die vollen Lippen zu drücken, mich für den Rest des Sonntagnachmittags zu entschuldigen, obwohl es später noch Ostfriesentorte geben sollte, die zu verpassen eine unverzeihliche Sünde war, und machte mich auf den Weg.

Als ich mich in Jever den blauen Türmen der Brauerei näherte, hatten die Streifenpolizisten bereits den ganzen Bereich mit rotweißen Flatterbändern abgesperrt. Einer von ihnen, Volker Volkerts, wartete geduldig, bis ich mein E-Auto ordnungsgemäß geparkt hatte, und hielt dann das Band für mich hoch.

»Komm mit«, sagte er. »Wir müssen in den Gärkeller.«

Volkerts führte mich durch die Brauerei, die ich mir gern mal in Ruhe angesehen hätte, zu einer Halle mit riesigen Edelstahltanks, die anders als erwartet gar nicht mal im Keller lag. Heute war zwar Sonntag, trotzdem wuselten noch etliche Mitarbeiter durch die Brauerei, nur im oberirdischen Gärkeller war es bis auf zwei weitere Uniformierte menschenleer.

»Hier rauf.« Wir erstiegen eine Treppe aus Stahlgittern und gelangten auf ein Gerüst. Vor uns ragte ein Kran empor, von dem ein Deckel herabhing, der auf einen Kessel von einer Größe passte, in dem man Zaubertrank für ganze friesische Stämme hätte brauen können. Was in gewisser Weise ja tatsächlich zutraf. Die Friesen hatten genau wie die Gallier ganze römische Legionen in Klump gehauen, auch wenn es diesen speziellen Zaubertrank damals noch gar nicht gegeben hatte. Oder doch? Bier wurde ja schon seit Jahrtausenden gebraut. Vermutlich hatten die Friesen das sogar erfunden, wundern würde mich das nicht.

Halb bedeckt von hellbraunem Schaum trieb rücklings ein nackter Mann mit schwarzen Haaren und Mandelaugen, der selbst im Tod noch glücklich aussah. Kein Wunder, dachte ich, eine schönere Todesart hätte er sich kaum aussuchen können.

»Können wir ihn jetzt rausholen?«, fragte ein Mann in einer Schürze, auf welcher der Schriftzug Jever prangte. »Ich muss das leider alles ablassen und reinigen. Das Bier ist leider verdorben.«

Volkerts warf ihm einen kritischen Blick zu. Der Mann auch, sagte sein unausgesprochener Kommentar. Wie kann man denn die ganze Zeit nur an Bier denken?

Ich nickte. »Ja. Holt ihn da raus. Vielleicht sind da noch andere Dinge mit drin, Bekleidung, ein Handy. Können Sie das so ablassen, dass nichts Größeres verloren geht?«

Der Mann, auf dessen Schürze ein Namensschild aufgestickt war, das ihn als Jonas Janssen auswies, rieb sich das Kinn. »Natürlich. Ich frage ich bloß, wer der Kerl ist und wie der da reingekommen ist. Eigentlich ist das völlig unmöglich.«

Er griff zu einer Art Ruder mit Löchern und pullte den Leichnam damit vorsichtig an den Rand. Als er nahe genug herangetrieben war, griffen er und Volkerts zu und zogen. Der Tote platschte wie ein nasser Sack auf den Gitterboden des Gerüstes, auf dem wir standen, und verbreitete einen stechenden Geruch nach Hefe und Bier.

Volkerts fühlte ihm aus Sicherheitsgründen den Puls und schüttelte den Kopf. »Ruf einen Leichenwagen«, empfahl ich ihm. »Der muss in die Gerichtsmedizin. Ich sage gleich meiner Frau Bescheid.«

Mein altes Problem. Lisa ist die Gerichtsmedizinerin für Ostfriesland, und wenn ich mal wieder irgendwo eine Leiche ausbuddelte, musste sie ran, und dann war niemand bei den Kiddies. Also musste ich auch noch meine Mutter in Carolinensiel anrufen, damit sie zu Hause auf die kleinen Friesen aufpasste.

»Kennen Sie den Toten?«, fragte ich den Braumeister, nachdem ich meine Telefonate erledigt hatte. »Wer hat hier Zugang? Wie kann der hier in diesen Tank kommen? Und wann und wie haben sie den entdeckt?«

Janssen machte sich an einem Bildschirm zu schaffen, der Bierspiegel sank wie in Zeitlupe nach unten, der Schaum am Rand blieb an den Wänden haften. »Schade um das schöne Bier«, konnte er sich nicht verkneifen. »Tja, wie ist der da wohl reingekommen? Entweder hat jemand den Deckel abgehoben, das geht aber nicht einfach so. Oder durch das Mannloch da.« Er zeigte auf ein rundes Loch im Deckel, das ich vorher gar nicht bemerkt hatte. »Da muss er vorher das Sichtglas aufschrauben, das dauert. Und das ist zu, also war er auf keinen Fall allein. Ein Zufall war das nicht, wenn Sie mich fragen, Herr Kommissar. Der ist da von anderen reinbugsiert worden.«

Ich dachte das durch und stieß noch auf eine andere Möglichkeit. »Er könnte auch selbst da reingestiegen sein und hat die Öffnung offenstehen lassen. Ein Brauereimitarbeiter hat das dann geschlossen, ohne ihn zu bemerken. Passt das?«

Jetzt überlegte er und schüttelte dann den Kopf. »Theoretisch schon. Wir lassen die Tanks aber niemals offenstehen. Und falls das mal jemand vergisst, würde der Nächste auf jeden Fall reinschauen, was los ist. Halte ich für sehr unwahrscheinlich.«

Das hatte ich mir schon gedacht. Dennoch, Nachlässigkeit konnte ich nicht völlig ausschließen.

»Wo läuft das ganz Bier jetzt eigentlich hin?«, fragte ich. Wenn das in das Grundwasser geriet, würde sich Friesland in das Land der Glückseligen verwandeln, wie ein kleiner Teil von mir insgeheim hoffte.

»Wir haben eine eigene Kläranlage für solche Fälle«, erklärte Janssen. »Das Jungbier wäre ein Festessen für alle möglichen Mikroben, und das Wangerland bekäme eine wunderschöne Schaumkrone. Ins Meer kommt davon nichts, Herr Kommissar, seien Sie da mal ganz beruhigt.«

Mir ging bei der Polizei ja ein Ruf als Umweltschützer voraus. Nicht ganz unverdient, wie ich fand. Trotzdem, daran hatte ich gerade gar nicht gedacht.

Ich hatte mir schon eine schön krustige Scholle in Biersoße ausgemalt. Ich merkte mir das für alle Fälle, wenn ich mit Kochen dran war. Für die Kleinen und mich, Lisa aß keinen Fisch. Und kein Fleisch. Bier trank sie allerdings.

Wir wandten uns wieder der Leiche zu, nachdem Volkerts uns mit mehrfachem Hüsteln an ihre Existenz erinnert hatte.

Janssen erinnerte sich an meine Frage. »Ach so, nee, den kenne ich nicht, den Herrn. Der ist doch höchstens dreißig, oder? Chinese oder Japaner oder Vietnamese, würde ich sagen. Arbeiten tut der bei uns nicht, habe ich noch nie gesehen, den Kerl.«

Ich wandte mich an Volkerts. »Habt ihr hier alles abgesucht, Volker? Klamotten, Spuren, Ausweise, Brieftasche?«

»Wir haben die Spurensicherung informiert«, murmelte er. »Wir wollten ja nichts kontaminieren.«

Er hatte sich mit anderen Worten noch nicht selbst umgesehen. Die Ausrede hatte ich selbst schon oft benutzt.

»Schaut euch trotzdem schon mal um. Auf dem Gitterrost werden wir sowieso keine Spuren...

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