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Wie ich Einstein das Leben rettete

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Gerstenberg Verlag GmbH & Co. KGerschienen am01.07.20231. Auflage
28. Februar 2020, an Bord der Queen Mary 2 nach New York, kurz vor Mitternacht. Emily hat die Schiffsreise zu ihrem 12. Geburtstag geschenkt bekommen. Doch plötzlich findet sie sich an Bord eines Auswandererschiffs wieder - im Jahr 1913! Das Gleiche ist auch Lorenzo und Malik passiert, die die Atlantiküberquerung nicht zum ersten Mal mitmachen. Nach der Ankunft in New York, erzählen die beiden, wird ein Feuer ausbrechen, bei dem es Tote und Verletzte geben wird. Das müssen sie unbedingt verhindern! Und es irgendwie schaffen, in die Gegenwart zurückzugelangen. Falls es einen Menschen gibt, der ihnen dabei helfen kann, ist das Albert Einstein ... Eine spannende und abenteuerliche Zeitreise ins Jahr 1913, als viele Deutsche alles hinter sich ließen, um in der Fremde ein neues Leben zu beginnen

Cornelia Franz studierte Germanistik und Amerikanistik. Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin arbeitete sie mehrere Jahre als Verlagslektorin. 1993 begann sie, Reiseführer, Romane für Erwachsene und vor allem Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

Klappentext28. Februar 2020, an Bord der Queen Mary 2 nach New York, kurz vor Mitternacht. Emily hat die Schiffsreise zu ihrem 12. Geburtstag geschenkt bekommen. Doch plötzlich findet sie sich an Bord eines Auswandererschiffs wieder - im Jahr 1913! Das Gleiche ist auch Lorenzo und Malik passiert, die die Atlantiküberquerung nicht zum ersten Mal mitmachen. Nach der Ankunft in New York, erzählen die beiden, wird ein Feuer ausbrechen, bei dem es Tote und Verletzte geben wird. Das müssen sie unbedingt verhindern! Und es irgendwie schaffen, in die Gegenwart zurückzugelangen. Falls es einen Menschen gibt, der ihnen dabei helfen kann, ist das Albert Einstein ... Eine spannende und abenteuerliche Zeitreise ins Jahr 1913, als viele Deutsche alles hinter sich ließen, um in der Fremde ein neues Leben zu beginnen

Cornelia Franz studierte Germanistik und Amerikanistik. Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin arbeitete sie mehrere Jahre als Verlagslektorin. 1993 begann sie, Reiseführer, Romane für Erwachsene und vor allem Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783836992084
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Auflage1. Auflage
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1720 Kbytes
Illustrationendurchgehend illustriert
Artikel-Nr.12100544
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Es roch merkwürdig brenzlig, nach qualmender Kohle und Lagerfeuer. Emilys Augen tränten und ihre Finger, die die Reling umklammerten, waren steif vor Kälte. Aber ihr war nicht mehr schwindlig. Und so ließ sie das Geländer los und rieb sich übers Gesicht, um richtig wach zu werden. War sie etwa hier oben an Deck eingeschlafen? Noch dazu im Stehen? Das konnte ja wohl nicht sein.

Die Sterne standen immer noch hoch am Himmel, unter ihr wogte das schwarze Meer, genau wie zuvor. Aber trotzdem fühlte sich alles so ganz anders an. Der Qualm in der Luft, das deutlich lautere Stampfen der Motoren, selbst das Deck unter ihren Füßen schien ungewöhnlich stark zu vibrieren. Auch das Licht an Bord hatte sich verändert. Schützend schlang sie die Arme um die Schultern. Sie zitterte, obwohl es viel wärmer war als gerade eben noch. Jetzt aber schnell ins Restaurant zurück zu Papa, der sich bestimmt schon Sorgen machte. Vorsichtig ging sie über das spärlich beleuchtete Achterdeck zur Tür, um durch die Bar zu den Treppen nach unten zu laufen.

Doch schon nach wenigen Schritten traute sie sich keinen Meter weiter. Hier stimmte ja gar nichts mehr! Sie fand den Eingang zur Bar nicht. Dort, wo eine Glastür sein sollte, war eine Wand. Und diese hölzernen Rettungsboote hatten vorhin auch nicht da gehangen. Am merkwürdigsten waren jedoch die gewaltigen gelben Schornsteine, aus denen dicker Qualm Richtung Heck zog. Die waren ihr noch nie aufgefallen ⦠»Ich versteh das nicht«, murmelte sie. Ratlos stand sie im Seewind und schaute sich mit großen Augen um.

Als sie suchend weiterging, fand sie eine Tür, die in ein schlichtes Treppenhaus führte, das so gar nicht zur sonstigen Einrichtung der Queen Mary passte. Vielleicht war sie ja doch an der Reling eingeschlafen und dann geschlafwandelt, sodass sie sich jetzt in einem anderen Teil des Schiffes befand? Früher war sie manchmal im Schlaf in der Wohnung herumgegeistert, bis Mama sie geweckt und ins Bett zurückgebracht hatte.

Ein junger Mann kam ihr entgegen. Er trug einen schlecht sitzenden Anzug mit viel zu kurzen Ärmeln und ausgebeulten Knien, dazu Hosenträger und eine Schiebermütze auf dem Kopf. Mitleidig sah er an ihrem nassen Kleid hinunter. »Na, Lütte, hast dich verlaufen? Du bist doch bestimmt nicht dritte Klasse, oder?«

Sie rollte mit den Augen. Dritte Klasse? Nach den Sommerferien kam sie in die siebte! Und was ging das diesen Typen in seinen altmodischen Klamotten überhaupt an? »Pfff«, machte sie. Doch dann guckte sie freundlicher. Denn verlaufen hatte sie sich wirklich und der Mann konnte ihr vielleicht helfen. »Ich suche den Queen s Room«, sagte sie. »Mein Papa wartet da auf mich.«

Der Mann zuckte die Schultern. »Queen s Room? Kenn ich nicht. Der Adel kann mir den Buckel runterrutschen.« Immer noch musterte er sie von Kopf bis Fuß. »Also, wenn du in die zweite Klasse willst, solltest du ein Stück bugwärts gehen. Oder fährst du Luxus? Dann musst du noch weiter zur Schiffsmitte.«

Jetzt verstand Emily ihn endlich. Er glaubte also, dass sie in einer der tollen großen Außenkabinen schliefen. Nein, so spendabel war Papa nun auch wieder nicht. »Wir haben Kabine 11017, auf Deck elf«, antwortete sie.

Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich kenn nur die dritte Klasse. Viel Glück bei der Suche.« Er ging an ihr vorbei die Treppe hoch.

Ja, Glück konnte Emily wirklich gebrauchen. Noch nie in ihrem Leben war sie so verwirrt gewesen. Treppauf und treppab lief sie, doch es war wie verhext. Sie fand nicht zurück in den schönen warmen Queen s Room, wo ihr Vater auf sie wartete. Wenn sie doch nur ihr Handy nicht in der Kabine gelassen hätte, dann könnte sie ihn anrufen.

Schließlich traf sie am Eingang zu einem weiteren Gang auf einen Steward in Uniform, der sie genauso musterte wie der junge Mann zuvor. Doch leider längst nicht so freundlich. »Was läufst du hier mitten in der Nacht herum?«, herrschte er sie an, während er ihr den Weg versperrte. »Geh zurück in deinen Schlafraum! Wenn ich dich noch einmal hier erwische, gibt s Ärger!«

Mit Tränen in den Augen biss sich Emily auf die Unterlippe. Sie war erschöpft, das nasse Kleid klebte ihr am Körper und sie wollte endlich ins Bett.

Aber der Steward zeigte wenig Mitleid. »Ab hier kommt nur noch die zweite Klasse. Ihr wisst doch, dass ihr dort nichts zu suchen habt«, sagte er barsch. Er packte sie fest am Arm und schleppte sie den Korridor hinunter. »Schläfst du hier?«, fragte er vor der ersten Kabine.

Sie nickte, damit er sie endlich losließ. Und so öffnete er die Tür und schob sie in den Raum hinein. Im Dunkeln nahm sie erst nur die abgestandene, nach Schlaf riechende Luft wahr. Dann sah sie die beiden Stockbetten - und das Mädchen, das von einer der oberen Pritschen auf sie hinunterschaute. »Was machst du hier?«, flüsterte es.

»Ich hab mich verlaufen«, flüsterte Emily zurück und fing an zu weinen.

Drei Sekunden später war das Mädchen vom Bett geklettert. In dem wenigen Licht, das unter der Tür hindurch in die Kammer fiel, sah Emily, dass die Kleine vielleicht acht Jahre alt war und lange Zöpfe hatte, die ihr über das Nachthemd hingen. »Wo ist denn deine Kabine?«, fragte sie leise.

»Irgendwo ganz vorne im Schiff. Ich finde den Weg nicht mehr.«

Das Mädchen nickte wissend. »Ach so, vierte Klasse, Zwischendeck«, sagte sie. »Da kommt man von hier aus nicht hin. Aber ich weiß einen Weg.«

Vorsichtig öffnete sie die Tür und gemeinsam lugten sie in den Korridor. Der Steward hatte ihnen den Rücken zugewandt. »Komm schnell.« Sie nahm Emily bei der Hand und zog sie in die andere Richtung.

Eilig ging es einige Treppen hinunter, bis sie zu einer Metalltür kamen. »Schau, dahinter ist ein Gang. Der führt zu den Turbinenräumen. Und von dort aus kannst du durch die Kesselräume laufen. Du musst dann nur noch durch einen Gang, von wo aus du ins Treppenhaus für die vierte Klasse kommst«, sagte das Mädchen stolz.

»Woher weißt du das?«, fragte Emily.

Ein Schatten ging über das Gesicht des Mädchens. »Mein Bruder und ich, wir haben uns überall umgeschaut. Wegen dem, was auf der Titanic passiert ist. Damit wir nicht eingesperrt sind, wenn s ein Unglück gibt ⦠Auf der Titanic, da haben sie ja fast nur die reichen Leute gerettet.« Sie stockte und ihre Unterlippe zitterte. »Das muss schrecklich gewesen sein«, murmelte sie. »Meine Cousine Gertrud ist auch ertrunken, und deshalb hab ich schreckliche Angst vor dieser Schiffsfahrt gehabt.«

Emily schaute sie fragend an. Die Titanic? Das war doch über hundert Jahre her! Ihre Urgroßcousine meinte sie wohl.

»Eigentlich ist der Gang nur für die Besatzung, falls sie was an der Schiffswand reparieren müssen oder so«, erklärte ihr das Mädchen jetzt. »Aber Heinzi und ich, wir haben uns sogar schon mal in die Luxusklasse geschlichen. All die feinen Pinkel ⦠Heinzi meint, das ist dort fast so schön wie beim Kaiser.«

»Aha«, erwiderte Emily immer noch irritiert.

Während das Mädchen Emily die Tür aufhielt, flüsterte sie: »Du musst gut achtgeben, wenn du im Kesselraum bist, dass sie dich nicht erwischen.« Sie schüttelte sich, als sähe sie ein Gespenst, sagte: »Atschüss, ich geh wieder ins Bett«, und schon rannte sie auf ihren nackten Füßen davon. Am Ende des Gangs drehte sie sich noch einmal um. »Es ist soo gruselig da!«

»Oh ⦠und vielen Dank!«, rief Emily ihr zu. Dann schlüpfte sie in den schmalen Gang, in dem nur eine Notbeleuchtung für etwas Licht sorgte. Mit klopfendem Herzen machte sie sich auf den Weg.

Gruselig - das war es wirklich hier unten im Bauch des Schiffes, wo sie nur eine Metallwand vom Meer trennte. Und wie laut man die Schiffsmotoren hören konnte! Je näher sie dem ersten Turbinenraum kam, desto stärker wurde das Dröhnen. Angstvoll öffnete sie schließlich die Tür, die in den Raum mit den großen Turbinen führte. Hoffentlich war hier niemand. Sie traute sich nicht, sich umzuschauen, sondern lief mit gesenktem Kopf zum nächsten Raum. Wenn man so tut, als wäre man gar nicht da, dann wird man nicht so leicht entdeckt. Das hatte sie beim Versteckspielen gelernt. Und tatsächlich schaffte sie es durch beide Turbinenräume hindurch, ohne gesehen zu werden.

Dann kam der erste Kesselraum. Emily stemmte die schwere Tür auf - und prallte entsetzt zurück. Das war ja die Hölle! Ohrenbetäubender Lärm schlug ihr entgegen. Es war so heiß, dass sie kaum Luft bekam. Blinzelnd schaute sie...
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Autor

Cornelia Franz, geb. 1956 in Hamburg, studierte Germanistik und Amerikanistik. Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin arbeitete sie mehrere Jahre als Verlagslektorin. 1993 begann sie, Reiseführer, Romane für Erwachsene und vor allem Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Wie ich Einstein das Leben rettete ist ihr erstes Buch bei Gerstenberg.
Weitere Artikel von
Baan, Petra
Illustrationen