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Uncaged - Die Bestie

Dark Paranormal-Historical Romance
tolino mediaerschienen am01.07.2023
Er ist eine reißende Bestie. Eine wilde, blutgierige Kreatur. Sie haben ihn gefangen und eingesperrt. Im Käfig führen sie ihn vor. Sie quälen ihn zu ihrem Vergnügen. Wie sie es mit mir tun ... Bis ein Unglück geschieht. Sie zwingen mich, ihn zu versorgen. Ich hasse ihn wegen dem, was er ist. Er riecht meine Angst. Doch meine Hand beißt er nicht. Weiß er, dass er meine Träume beherrscht? Dark Paranormal-Historical Romance aus dem Hause Stone, das ist anders als sonst üblich. Ebenso heiß, ebenso düster und spannend, aber auch überraschend und tiefgehend. Es gibt eine Inhaltswarnung. Man sollte sie lesen.

Kitty & Mike Stone - das sind die Darkstones. Das ist Grenzen überschreitende Dark Romance & Dark Fantasy voller Spannung, tiefer Emotionen und niveauvoller Erotik. Das ist heißer Scheiß, der ganz schön heftig und ganz schön anrührend sein kann.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99

Produkt

KlappentextEr ist eine reißende Bestie. Eine wilde, blutgierige Kreatur. Sie haben ihn gefangen und eingesperrt. Im Käfig führen sie ihn vor. Sie quälen ihn zu ihrem Vergnügen. Wie sie es mit mir tun ... Bis ein Unglück geschieht. Sie zwingen mich, ihn zu versorgen. Ich hasse ihn wegen dem, was er ist. Er riecht meine Angst. Doch meine Hand beißt er nicht. Weiß er, dass er meine Träume beherrscht? Dark Paranormal-Historical Romance aus dem Hause Stone, das ist anders als sonst üblich. Ebenso heiß, ebenso düster und spannend, aber auch überraschend und tiefgehend. Es gibt eine Inhaltswarnung. Man sollte sie lesen.

Kitty & Mike Stone - das sind die Darkstones. Das ist Grenzen überschreitende Dark Romance & Dark Fantasy voller Spannung, tiefer Emotionen und niveauvoller Erotik. Das ist heißer Scheiß, der ganz schön heftig und ganz schön anrührend sein kann.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757932183
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten244 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1376
Artikel-Nr.12144570
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 
Erstes Kapitel

 

 

Ljljana

 

 

 

 

Die Hand, in der er das Messer hält, zittert leicht. Tief atme ich ein und wappne mich für den Wurf. Es herrscht absolute Stille. Gebannt sehen sie zu. Alle halten die Luft an, als er ausholt und die Klinge auf mich zufliegt. Sie wird ihr Ziel nicht verfehlen. Genauso wie die anderen drei Messer davor. Tief stecken sie im Holz.

Nur eine Winzigkeit bewege ich meinen Arm. Das Messer bohrt sich unterhalb meines Oberarms durch meine Bluse und bleibt im Holz stecken. Laut stoßen die Menschen um mich herum die Luft aus. Doch die Zuschauer haben keine Zeit zum Durchatmen, denn schon blitzt die nächste Klinge im Schein der Fackeln auf und saust auf mich zu. Diesmal war der Wurf etwas besser. Die nächste Klinge verschwindet in meinem Haar und ich fühle, wie die abgeschnittenen Strähnen auf meine nackte Schulter fallen.

Ich konzentriere mich auf Laszlo, der zum letzten Wurf für diese Darbietung ausholt. Diesmal halte ich ganz still, erstarre sogar, als die Klinge durch die Luft auf mich zufliegt. Ich fühle die Erschütterung, als sich das Messer ins Holz gräbt. Ganz nah über meinem Kopf. Das war knapp. Sehr knapp!

Als die Zuschauer applaudieren, legt sich automatisch ein Lächeln auf mein Gesicht. Es gehört zur Darbietung. Ebenso, wie erwartungsvoll dem Mann entgegenzusehen, der nun auf mich zukommt. Er lässt sich feiern, doch ich sehe seine Unsicherheit in seinem ganzen Auftreten. Er ist noch lange nicht soweit, dass er die Messerwerfer-Nummer übernehmen könnte. Normalerweise trete ich mit meinem Bruder Franjo auf. Aber er ist nicht da. Weiß der Teufel, wo er sich herumtreibt. Trotzdem muss die Vorstellung stattfinden.

Ich lasse kurz meinen Blick durch den Wagenkreis schweifen. Es sind nur wenige Dörfler gekommen. Nicht alle Strohballen sind besetzt. Die Zeiten, als kein Platz mehr übrig war und sie dicht gedrängt standen, um unsere Darbietungen anzuschauen, sind lange vorbei. Umso wichtiger ist es, dass keine Nummer ausfällt. Ich weiß, wie wertvoll das Geld für unsere Familie ist.

»Hör auf dich zu bewegen«, zischt mir Laszlo zu, der mich erreicht hat. Ruckartig zieht er die Messer aus der Holzscheibe, vor der ich stehe. Dabei zerreißt meine Bluse an der Seite und kühle Luft dringt an die Seite meiner Brust. »Versau die Nummer nicht.«

Unverhohlener Hass schlägt mir entgegen. Er ist sauer, weil er noch lange nicht so gut ist wie Franjo. Die Menschen - vor allen Dingen die jungen Mädchen - fressen diesem aus der Hand. Er schafft es, aus einer noch so langweiligen Darbietung etwas Außergewöhnliches zu machen. Laszlo dagegen merkt, wie gelangweilt das Publikum ist. Der kurze Nervenkitzel ist schon wieder verflogen und die Dirnen schauen sich nach den anderen Burschen unserer Familie um.

Ich weiß, dass die dunklen Haare und die fremdartigen Gesichtszüge sie ansprechen. Ein Teil unserer Sippschaft sind reine Roma. Ich dagegen bin mit meinen blonden Haaren und der hellen Haut eine richtige Kuriosität. Seit ich alt genug bin, um bei den Nummern den Augenschmaus zu geben, befinden sich mehr junge Burschen und Männer mit im Publikum. Die, die alleine hier sind, starren mich lüstern an. Die anderen beobachten mich heimlich. Die Ehefrauen und jungen Mädchen dagegen haben nur abfällige und giftige Blicke für mich übrig. Doch darüber kann ich mir jetzt keine Gedanken machen.

Ich lächele weiter, während ich die Füße und Hände in die Lederschlaufen schiebe. Dabei schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Kalter Schweiß bricht mir aus, als die Holzscheibe von einem Helfer angeschoben wird und ich anfange, mich zu drehen. Laszlo schreitet zurück zu seinem Wurfplatz. Es ist mir egal, dass meine Bluse mehr als sonst aufklafft und ganz sicher den Blick auf meine Brüste freigibt, als ich kopfüber hänge. Hauptsache, ich überstehe diese Nummer lebend. Ich habe oft genug bei den Proben zugesehen und weiß, wie viele seiner Würfe ihr Ziel noch verfehlen.

Als er zum ersten Mal ausholt, schließe ich die Augen. Ich spüre die Vibration, als sich das Messer ins Holz gräbt. Im Geist zähle ich mit. Viermal geht es gut, nur noch zwei sind übrig. Scharfer Schmerz schießt durch meinen Körper und ich atme laut ein. Der Schnitt am Oberschenkel brennt fürchterlich und ich fühle warmes Blut auf meiner Haut. Als endlich das letzte Messer in der Scheibe steckt, atme ich erleichtert auf und öffne meine Augen. Ich sehe Laszlos grimmiges Gesicht, als er auf mich zugeht.

Der Helfer stoppt die Drehung der Scheibe. Ich lasse mir nicht anmerken, dass ich verletzt bin, obwohl mir das Blut am Bein hinabläuft. Stattdessen lächele ich, wie es von mir erwartet wird. Normalerweise würde mir an dieser Stelle mein Bruder die Hand reichen und mir aus den Schlaufen helfen. Laszlo ist so wütend, dass er weder daran denkt, noch ist ihm danach, sich von den Menschen feiern zu lassen. Dabei sollte er froh sein, dass er mich nicht durchlöchert hat. Es war besser als bei den Proben.

»Das war gut«, flüstere ich ihm zu, was mir ein abfälliges Schnauben einbringt.

»Halts Maul«, fährt er mich leise an und zieht die Messer aus dem Holz, während ich aus den Schlaufen schlüpfe und vor der Scheibe stehen bleibe. Die letzte Darbietung folgt noch und gerade davor graut es mir. Laszlos Anspannung überträgt sich auf mich und doch versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen. Jede schlechte Darbietung bringt weniger Geld ein.

Ich presse mich an die harte Holzscheibe in meinem Rücken, während dem Werfer nur noch ein Messer gelassen wird und er sich einen schwarzen Sack über den Kopf zieht. Auch wenn das Publikum diese Nummer kennt, so spürt es deutlich, dass heute etwas anders ist. Dementsprechend wird es mucksmäuschenstill und auch ich halte die Luft an, als Laszlo mehrmals im Kreis gedreht und dann wieder angehalten wird. Er steht so, dass er genau zu mir sieht, aber ich weiß von meinem Bruder, wie schwer es ist, obwohl die Kapuze nicht blickdicht ist.

Er holt aus und ich weiß schon, bevor das Messer in der Luft ist, dass dieser Wurf in die Hose gehen wird. Ich denke nicht über die Konsequenzen nach, sondern handele und drehe mich seitlich. Ein Raunen geht durch die Menge, als das Messer knapp vor meinem Gesicht ins Holz einschlägt und mich ein Holzsplitter an der Wange ritzt. Wäre ich nicht ausgewichen, würde die Klinge jetzt in meinem Auge stecken.

Laszlo reißt sich den Sack vom Kopf und will sich wütend abwenden, als die Zuschauer schließlich anfangen zu applaudieren. Anscheinend halten sie die letzte Darbietung für neu. Endlich mal ein wenig Nervenkitzel, den sie die ganze Zeit nicht hatten. Die Nummer war anders - gefährlicher als sonst. Automatisch knickse ich lächelnd, während Laszlos Gesichtszüge ein wenig weicher werden. Seine Wut ist jedoch noch lange nicht verraucht.

Beim Hinausgehen aus dem Wagenkreis kommt uns Magda, die bärtige Frau entgegen. Sie hat als Nächste ihren Auftritt. Dem Burschen klopft sie auf die Schulter. »Beim nächsten Mal wirds besser sein, Laszlo«, ermutigt sie ihn. Für mich hat sie dagegen wieder nur einen abfälligen Blick übrig. Als ob ich Schuld daran bin, dass er nicht gut geworfen hat.

Die Ablehnung, die mir jeden Tag entgegenschlägt, ist nicht neu. Ich bin anders und das lassen sie mich immer wieder spüren. Einzig der Schutz meiner Urgroßmutter hält die Menschen um mich herum ab, mir ihren Hass noch deutlicher zu zeigen und mich aus der Sippe zu werfen. Die Tatsache, dass ich die Tochter des Familienoberhauptes bin, spielt dabei keine Rolle. Meinen Vater, obwohl auch er kein reiner Roma ist und man es ihm deutlich ansieht, hat man akzeptiert. Mich nicht, was nicht nur an meinen hellen Haaren liegt ...

»Was sollte das?«, faucht mich Laszlo an und drückt mich gegen einen der Wagen. »Du hast mich vorgeführt, du kleines Miststück.«

»Ich musste ausweichen. Das Messer hätte mich getr...«

»Willst du damit sagen, dass ich schlecht geworfen habe?«

»Nein! Du warst wirklich gut«, versuche ich ihn zu beschwichtigen, obwohl genau das zutrifft.

Er spuckt mir ins Gesicht. »Ein Lob aus deinem unreinen Mund ...«

Er drängt sein Knie zwischen meine Beine. Der Schnitt brennt unangenehm, aber ich bewege mich nicht. Seine Hand legt sich fest auf meine Brust und drückt das Fleisch zusammen. Sein Atem kommt stoßweise. Er stinkt nach dem Schnaps, den er gegen seine Nervosität vor der Darbietung getrunken hat. Ich fühle seinen Harten an meinem Bauch.

Ein Teil von mir will aufbrausen. Wenn ich für ihn, den geborenen Roma, so unrein bin, was bedrängt er mich dann? Was würde seine Frau sagen, wenn sie uns sieht? Ist meine Unreinheit nur ansteckend, wenn uns jemand beobachtet? Oder sind die Roma-Sitten, die in unserer Sippe so gern besonders hochgehalten werden, nur von Bedeutung, wenn sie demjenigen gerade in den Kram passen?

»Laszlo!«, donnert die Stimme meines Vaters und der Dreckskerl lässt von mir ab, als wäre ich glühende Kohle und er hätte sich verbrannt. »Wenn du noch einmal deine Finger an sie legst, hacke ich sie dir zusammen mit deinem mickrigen Schwanz ab! Wenn du keinen Sack voll Gold für mich hast, komm nie wieder in die Nähe ihrer Fotze, hast du das verstanden?«

Er packt ihn am Kragen und schnauzt ihm mitten ins Gesicht. Laszlo sinkt in sich zusammen. Stefano, mein Vater, ist eine imposante Erscheinung. Groß, breitschultrig, mit heller Haut und hellbraunen Haaren. Er ist kein Roma, selbst wenn er einen Schnauzer trägt und sich die Haare mit Ruß schwärzt, um wie einer auszusehen. Und doch würde ihn keiner so respektlos ansehen oder behandeln, wie sie es mit mir...
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