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Der italienische Traumprinz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
124 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am28.07.2023
Ein Leben in Rom mit Prinz Gustavo - für Joanna wäre es der Himmel! Doch er lässt sie sitzen! Jahre später führt das Schicksal sie erneut zusammen. Sofort flammt die Leidenschaft wieder auf. Aber Joanna hat geschworen, sich nicht noch einmal das Herz brechen zu lassen ...mehr

Produkt

KlappentextEin Leben in Rom mit Prinz Gustavo - für Joanna wäre es der Himmel! Doch er lässt sie sitzen! Jahre später führt das Schicksal sie erneut zusammen. Sofort flammt die Leidenschaft wieder auf. Aber Joanna hat geschworen, sich nicht noch einmal das Herz brechen zu lassen ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783745753257
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.07.2023
Seiten124 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12160654
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
Klingle, verflixt noch mal, klingle! Starr sah Prinz Gustavo auf das Telefon. Du solltest jede Woche anrufen, und jetzt sind schon zwei Wochen verstrichen.

Ärgerlich stand er vom Schreibtisch auf, ging zur Tür und ließ den Blick über die Terrasse schweifen. Auf der letzten der breiten Stufen, die zum Rasen hinunterführten, saß seine neunjährige Tochter mit vorgebeugten Schultern und war ein einziges Bild des Jammers.

Noch aufgebrachter machte er wieder kehrt und wählte dann energisch eine Nummer. Niemand hatte seine geschiedene Frau je zu etwas gezwungen, das ihr nicht passte, doch heute würde er es tun, und zwar um des kleinen Mädchens willen, das sich verzweifelt nach einem Zeichen sehnte, dass die Mutter es nicht vergessen hatte.

Crystal? , meinte er schließlich schroff. Du solltest dich regelmäßig melden.

Caro , erwiderte sie mit säuselnder Stimme, die ihm einst erregende Schauer über den Rücken hatte laufen lassen. Wenn du wüsstest, wie beschäftigt ich bin â¦

Zu beschäftigt, um Zeit für deine Tochter zu haben? , fragte er.

Meine arme kleine Renata? Wie geht es ihr?

Sie verzehrt sich nach ihrer Mutter , antwortete er wütend. Und da du jetzt am Apparat bist, wirst du auch mit ihr sprechen.

Aber Schatz, ich habe es eilig. Ich bin gerade im Aufbruch, und bitte ruf nicht wieder an â¦

Eine Minute wirst du wohl erübrigen können. Renata ist draußen und kann sofort ans Telefon kommen , erklärte er und hörte das Mädchen bereits über die Terrasse rennen.

Ich muss weg. Sag ihr, dass ich sie liebe.

Ich denke nicht daran. Sag es ihr bitte selbst. Crystal ⦠Crystal?

Sie hatte genau in dem Moment aufgelegt, als die Kleine ins Zimmer stürmte.

Lass mich mit Mamma reden! Schon entriss sie ihm den Hörer. Mamma, Mamma.

Gustavo beobachtete, wie die Freude aus ihrem Gesicht verschwand, als sie merkte, dass niemand mehr am anderen Ende der Leitung war, und wie er befürchtet hatte, sah Renata ihn vorwurfsvoll an.

Warum hast du mich nicht mit ihr sprechen lassen?

Liebling, sie musste dringend weg. Es war ein schlechter Zeitpunkt für sie â¦

Nein, es war deine Schuld. Du hast sie angeschrien. Du willst nicht, dass sie mit mir redet.

Das ist nicht wahr ⦠Er versuchte, seine Tochter zu umarmen, doch sie versteifte sich und setzte eine ausdruckslose Miene auf.

Sie macht es wie ich, verschließt ihr Inneres auf die gleiche Weise, wie ich es schon oft getan habe, dachte er traurig. Ja, Renata war zweifellos sein Kind, anders als Crystals zweites Baby, dessen Geburt die Scheidung beschleunigt hatte.

Liebling ⦠, probierte er es erneut, schwieg dann aber, als sie ihn nur stumm und feindselig betrachtete.

Die Kleine lastete es ihm an, dass ihre Mutter weggegangen war und sie nicht mitgenommen hatte, denn sie konnte es nicht ertragen, etwas anderes zu glauben. Wenn er nur wüsste, was letztlich besser für sie war: ihr die Wahrheit aufzuzwingen oder sie weiter in dem Glauben zu lassen, dass ihre Mutter sich nach ihr sehnte und ihr grausamer Vater das Zusammensein verhinderte.

Widerstrebend ließ er Renata los, die sofort nach draußen rannte, setzte sich wieder hinter den Schreibtisch und barg das Gesicht in den Händen.

Komme ich ungelegen?

Gustavo blickte auf und sah einen älteren Mann in schäbiger, mit Erde beschmutzter Kleidung auf der Schwelle der Terrassentür stehen. Nein, tritt ein. Schon erhob er sich und wandte sich einer kunstvoll verzierten alten Kommode zu, in der ein kleiner Kühlschrank versteckt war. Wie läuft es? , fragte er, während er ihnen ein Bier einschenkte.

Ich bin so weit vorangekommen, wie ich konnte, doch meine Fähigkeiten sind leider begrenzt , antwortete Professor Carlo Francese.

Nicht meiner Erfahrung nach.

Sie beide hatten sich vor acht Jahren kennengelernt, als er, Gustavo, den Palazzo für eine Archäologentagung zur Verfügung gestellt hatte, und seither waren sie befreundet. Carlo war ein renommierter Altertumsforscher, weshalb er ihn auch sofort kontaktiert hatte, nachdem hier auf Montegiano vor Kurzem alte Grundmauern entdeckt worden waren.

Gustavo, es handelt sich möglicherweise um einen Jahrhundertfund. Du brauchst für die Arbeiten echte Profis. Fentoni ist der Beste und wird sich begeistert darauf stürzen. Carlo betrachtete ihn prüfend. Du hörst mir überhaupt nicht zu.

Natürlich tue ich es. Es ist nur ⦠Ach, verdammt!

Crystal?

Wer sonst? Dass sie mich betrogen, von diesem Mann ein Kind bekommen und mich lächerlich gemacht hat, verüble ich ihr sehr, aber ich kann es ertragen. Was ich ihr nicht verzeihen kann, ist, wie grausam sie Renata zurückgelassen hat und dass sie sich nicht darum kümmert, mit ihr in Verbindung zu bleiben. Mein kleines Mädchen leidet fürchterlich, und ich kann ihm nicht helfen.

Ich habe Crystal nie so recht gemocht , erklärte Carlo bedächtig. Ich erinnere mich, dass wir uns einige Jahre nach eurer Hochzeit zum ersten Mal begegnet sind. Du warst ganz verrückt nach ihr. Mir erschien sie immer etwas distanziert.

Ja, das war ich , bestätigte Gustavo leise und lächelte spöttisch. Ich habe viel zu lang meine Hoffnungen in sie gesetzt, doch das musste ich wohl. Denn bevor ich sie geheiratet habe, habe ich mich gegenüber einer anderen Frau, mit der ich verlobt war, sehr schlecht benommen. Vermutlich musste ich glauben, dass Crystal es wert gewesen ist.

Du hast dich so richtig schlecht benommen? Interessiert blickte Carlo ihn an.

Es tut mir leid, dich zu enttäuschen. Es gab kein großes Drama. Jene andere Frau und ich, wir haben uns nicht geliebt. Unsere Hochzeit war abgesprochen.

Der Professor war nicht im Mindesten bestürzt. Selbst heute war es in hohen Adelskreisen noch üblich, Geld und Titel zu vereinen. Wo es um große Ländereien und alte Geschlechter ging, galt es als Familienpflicht, diese zu erhalten. Und Gustavo war zweifellos ein pflichtbewusster Mann.

Wie ist es zu der Absprache gekommen?

Mein Vater lebte damals noch und hatte etwas Pech gehabt. Eine Freundin meiner Mutter hatte von einer sehr vermögenden jungen Engländerin gehört. Wir haben uns kennengelernt und uns gut miteinander verstanden.

Wie war sie?

Gustavo überlegte einen Moment. Sie war liebenswürdig und gescheit, jemand, mit dem ich reden konnte. Wir hätten wohl eine angenehme, gewissermaßen geruhsame Ehe geführt. Aber dann tauchte Crystal auf, und plötzlich war geruhsam nicht mehr genug. Crystal war ⦠wie ein Komet am Himmel. Sie hat mich völlig verwirrt. Ich war blind und habe erst nach unserer Hochzeit gemerkt, wie egoistisch und rücksichtslos sie war.

Wie hast du dich von deiner Verlobten getrennt? , fragte Carlo.

Nicht ich habe die Verlobung gelöst, sondern sie hat es getan. Sie war wunderbar. Sie hat gesehen, was passierte, und gesagt, es wäre kein Problem, wenn ich lieber Crystal heiraten wolle.

Hätte sie dich nicht freigegeben, hättest du sie dann geheiratet?

Natürlich. Schließlich hatte ich es versprochen.

Wie hat deine Familie reagiert?

Meine Eltern waren nicht begeistert, konnten jedoch nichts machen. Wir haben es allen als gemeinsame Entscheidung hingestellt, die es in vieler Hinsicht auch war, da ich glaube, dass meine Verlobte insgeheim froh gewesen ist, mich los zu sein. Gustavo lächelte. Wenn ich von wir rede, meine ich eigentlich sie, denn sie hat es allen erklärt, während ich wie ein Idiot daneben gestanden und wahrscheinlich auch wie einer gewirkt habe. Mein Vater war wütend, weil ihr Erbe nun für uns verloren war.

Und Crystal war arm?

Nein, allerdings war ihr Vermögen deutlich kleiner.

Du hast damals also dem Familieninteresse nicht den Vorrang eingeräumt? Dann muss Crystal dich sehr beeindruckt haben.

Gustavo nickte und schwieg. Ja, sie war für ihn das Lachen, die Sinnesfreude und Leidenschaft in Person gewesen. Erst später hatte er erkannt, wie begrenzt sie zu ehrlichen Empfindungen fähig war. Weil sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, hatte er geglaubt, dass sie tief sein müssten. Welch ein Irrtum. Er selbst verhielt sich ganz anders. Er verbarg seine starken Emotionen, sprach nicht darüber und galt deshalb als kühl.

Aber Carlo, der den Freund mitfühlend betrachtete, wusste es besser und wechselte das Thema. Du solltest das Gelände so schnell wie möglich von Fentoni und seinem Team erforschen lassen.

Vermutlich ist er sehr teuer.

Das ist der Beste immer. Ist das Geld momentan wieder knapp?

Crystal will jeden Cent zurück, was ihr gutes Recht ist. Doch bedeutet es eine ziemliche Belastung für mich.

Vielleicht entwickelt sich der Fundort ja zu einer Goldgrube.

Sicher , erwiderte Gustavo ohne Überzeugung. Okay, rufen wir ihn...
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