Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
Einband grossKorallenkinder
ISBN/GTIN

Korallenkinder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
326 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am18.07.20231. Auflage
Auf Mallorca werden fünf Jugendliche von Rosa, der letzten Überlebenden eines Geheimbundes, entführt. Rosa glaubt, sie sind die Korallenkinder und haben übernatürliche Fähigkeiten. Nur sie können den Schatz der Tempelritter finden. Gleichzeitig werden die Eltern in einer weiteren Höhle gefangen gehalten. Die Jugendlichen glauben weder an Schätze noch an Übersinnliches. Die spektakuläre Suche führt die Korallenkinder tief in unerforschte Höhlenlabyrinthe, wo gefährliche Fallen auf sie warten. Tage und Nächte voller Streit, Frust und Todesangst. Bis sie auf eine Unterwassergrotte stoßen, von der aus es nicht mehr weiter geht. Entwickeln sich ihre Fähigkeiten? ... wer hat die Fallen gebaut? ... finden sie den Schatz? ... werden sie gerettet?

Georg Steinweh war während der Schulzeit drei Jahre lang Minigolf-Pächter, Shakespeare-Fan und Motorrad-Schrauber. Nach dem Kamerastudium in Berlin drehte er weltweit Imagefilme, Dokumentationen und SWR-Tatorte. Zwischendurch erzählte er seinen drei Kindern selbsterfundene Einschlafgeschichten. Die Kinder sind aus dem Haus, die Phantasie lässt sich nicht stoppen ... Bisherige Veröffentlichungen: DIE GABE DES ERBEN DER ZEIT / Roman mit Zeitreise (2011) KORALLENKINDER / Jugend-Fantasy auf Mallorca (2014) BERBER UND DER TOD AM KARPFENTEICH / Krimi (2018) BERBER UND DIE FLOTTE LOTTE / Krimi (2020) BERBER UND DER RAUB DER RAUBKUNST / Krimi (in Arbeit) Er fand es an der Zeit, die KORALLENKINDER komplett zu überarbeiten. Diese 2. Auflage liegt nun vor. Weitere Informationen über den Autor und seine Werke: www.georg-steinweh.de
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAuf Mallorca werden fünf Jugendliche von Rosa, der letzten Überlebenden eines Geheimbundes, entführt. Rosa glaubt, sie sind die Korallenkinder und haben übernatürliche Fähigkeiten. Nur sie können den Schatz der Tempelritter finden. Gleichzeitig werden die Eltern in einer weiteren Höhle gefangen gehalten. Die Jugendlichen glauben weder an Schätze noch an Übersinnliches. Die spektakuläre Suche führt die Korallenkinder tief in unerforschte Höhlenlabyrinthe, wo gefährliche Fallen auf sie warten. Tage und Nächte voller Streit, Frust und Todesangst. Bis sie auf eine Unterwassergrotte stoßen, von der aus es nicht mehr weiter geht. Entwickeln sich ihre Fähigkeiten? ... wer hat die Fallen gebaut? ... finden sie den Schatz? ... werden sie gerettet?

Georg Steinweh war während der Schulzeit drei Jahre lang Minigolf-Pächter, Shakespeare-Fan und Motorrad-Schrauber. Nach dem Kamerastudium in Berlin drehte er weltweit Imagefilme, Dokumentationen und SWR-Tatorte. Zwischendurch erzählte er seinen drei Kindern selbsterfundene Einschlafgeschichten. Die Kinder sind aus dem Haus, die Phantasie lässt sich nicht stoppen ... Bisherige Veröffentlichungen: DIE GABE DES ERBEN DER ZEIT / Roman mit Zeitreise (2011) KORALLENKINDER / Jugend-Fantasy auf Mallorca (2014) BERBER UND DER TOD AM KARPFENTEICH / Krimi (2018) BERBER UND DIE FLOTTE LOTTE / Krimi (2020) BERBER UND DER RAUB DER RAUBKUNST / Krimi (in Arbeit) Er fand es an der Zeit, die KORALLENKINDER komplett zu überarbeiten. Diese 2. Auflage liegt nun vor. Weitere Informationen über den Autor und seine Werke: www.georg-steinweh.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757841744
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.07.2023
Auflage1. Auflage
Seiten326 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse740 Kbytes
Artikel-Nr.12162117
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Tag 1
kein Familienurlaub ohne Rituale

Nicht ein Foto, kein einziges hat einen waagerechten Horizont. Dabei kreuzen sie nicht gerade auf hoher See. Sophie steht mit ihrem Vater auf dem Oberdeck eines mittelprächtigen Ausflugs-Kahns, dessen übergewichtiger Kapitän sie gemütlich durch Palmas Hafenzone schippert. Böig dreht der Wind, weht ihre dunkelbraunen Locken unversehens vors Gesicht, dann wieder schaukelt das Schiff zu sehr - es ist verhext. Frank grinst in sich hinein, wenigstens das ist auf den Fotos gut zu sehen. Falls er nicht gerade aus den schiefen Bildkanten rutscht.

Hier oben ist es zu hell. Ich schau mir die Bilder unten an. Wo ist eigentlich Johanna? Wieder auf´m Klo? Außerdem habe ich Durst. Dürfen wir uns was kaufen? Mit diesem kurzen Redeschwall überfällt Sophie ihren Vater, hält ihm die offene Hand entgegen. Du sagst doch immer: viel trinken, viel trinken.

Frank hebt beschwörend die Hände. Hab ich irgendwas Gegenteiliges gesagt?

Fünf Euro wechseln den Besitzer, Sophie klettert die schmale Eisentreppe hinunter - und Frank genießt. Lässt sich den salzigen Wind durch die Haare wehen, die, was er immer öfter zu hören bekommt, nun doch schon langsam grau werden - und genießt den Stolz auf seine Töchter. Sophie war dieses Jahr sitzen geblieben. Warum ihm das gerade jetzt einfällt, ist ihm nicht klar. War schlimm, aber nicht zu ändern. Andererseits doch nicht ganz schlimm, sie war vorzeitig eingeschult worden und mit vierzehn mit der neunten Klasse durch. Oder eben nicht.

Hat sie ihr Abi halt nicht mit siebzehn, dachte er im Frühjahr großmütig. Seine Ex warf ihm das natürlich vor, er sähe seine Kinder zu wenig, kümmere sich nicht. Das übliche Programm. Aber was hat das mit Sitzenbleiben zu tun? Eben. Er selbst hat sein Klassenziel ja auch nicht erreicht. Zwei gescheiterte Beziehungen mit drei Kindern. Das reicht erstmal. Voller Fokus aufs Schreiben. Ist viel wichtiger. Frauen ja, aber nur noch gelegentlich als Abenteuer. Schmerzfrei für alle Beteiligten.

Frank mustert die schwindelerregend teuren Yachten und malt sich sofort aus, wie die Oligarchen dank ihrer üppigen Crew diese High-Tech-Segler übers offene Meer manövrieren. Natürlich keine Vorurteile, alles Realität. Sie selbst manövrieren doch höchstens mit Aktien, Firmenverkäufen und feiern die Entlassung von 10.000 Mitarbeitern. Er spürt heftig, wie er sich in Rage denkt. Und da sind noch nicht einmal diese riesigen CO2-Fußabdrücke dabei, die diese Umweltverschmutzer mit ihren Schiffen auf die Erde stampfen. Vielleicht wird er darüber mal ein Buch schreiben. Irgendwann.

Die Töchter kommen zurück.

Johanna bietet ihrem Vater gleich ihr 7up´ an. Magst einen Schluck?

Sind ja immer noch aus Plastik , meckert er. Trotzdem saugt er an dem dünnen Strohhalm und ist froh, zur Abwechslung mal keine Cola in den Händen seiner Mädels zu sehen. Was will er auf diesem Kahn auch erwarten.

Please look and see, schauen sie ... bitte ... diese zwei Schiffe. Direkt hinter den Töchtern drängt der Bootsmann - so besetzt zumindest Frank den mit einem strahlend weißen Hemd Uniformierten - aufs Oberdeck, um den wenigen Touristen, die unverbesserlich genug sind, sich der prallen Mittagssonne auszusetzen, einige der außergewöhnlichen Prunkstücke des Hafens zu erklären. Nicht ohne den zugehörigen Unterton in der Stimme, als gehören sie alle, wirklich alle, ihm. Sehen sie die Eclipse ... neue Giga-Yacht ... bestimmt teuerste Yacht von privat vielleicht von ganzer Welt ... fast eine Milliarde Euro. Mit U-Boot, Hubschrauber, Torpedos. Verrückt oder? Gehört Russem Abramovich. Hat gerade Chelsea verkaufen müssen. Der Bootsmann lacht. Frank überlegt, welche Figur in seinem nächsten Buch dieser originelle Zeitgenosse ausfüllen könnte. Eine Minute später, nächste Yacht. Und hier, wirklich sehr schönes Schiff ... Limitless. Gehört einem Amerikaner.

Das klingt fast gelangweilt, nur ein Amerikaner. Der Erzähler wechselt winkend zum Vordeck und erzählt die Geschichte den wenigen Touristen, die vorne am Schiff stehen, als wollen sie diejenigen sein, die als erste ein neues Land entdecken.

Und wo ist die Wasserstoff-Gigayacht von Bill Gates?

Frank schaut erstaunt. War das seine Tochter Sophie? Sie schaut immer noch so blasiert, wie sie geredet hat. Super. Er lächelt. Woher weißt du das?

Steht sicher in der Vogue , lästert Johanna.

Stimmt, Schwesterherz. Ich lese natürlich nur noch Online. Papiersparen, verstehst du?

Johanna versteht nicht. Zumindest bei Konsumthemen leben sie auf weit entfernten Planeten.

Ist Bill Gates nicht geschieden? Kann er sich so eine Yacht noch leisten? Frank versucht, seinen Beitrag zu leisten.

Papa , stöhnt Sophie, du lebst auch meistens allein in deinem Mallorca-Haus. Du hast´s gut.

Was für ein Vergleich , mault Frank. Ich musste ja auch keine 30 Milliarden an eure Mütter zahlen.

Ich finde , warnt Johanna, wir sollten lieber das Thema wechseln. Leichter wird das nicht für dich.

Frank gibt lächelnd auf. Meine Töchter. Er ist richtig gut drauf, schließlich verbringt er seligmachende Wochen mit seinen Töchtern auf der Insel der Ruhe - und im ererbten Haus mit Pool in Nierentischform. Leider auch in ähnlicher Größe.

Papa! Mehr braucht es nicht von Johanna oder Sophie, um ihrem Vater klar zu machen, wie sich ein Mittfünfziger mit grauen Haaren mal wieder nicht benehmen soll.

Trotzdem würde mir etwas mehr Erfolg nicht schaden.

Du musst immer das letzte Wort haben, gell , meint Johanna bedauernd, widmet sich ihrem 7up´ und saugt lautstark den letzten Schluck heraus.

Ich wusste ja nicht, dass ihr nix mehr sagen wollt , hebt Frank hilflos die Schultern und neigt den Kopf. Eine Geste, der nicht mal seine floskelgestählten Töchter widerstehen können.

Nach diesem typischen Schlagabtausch, der eher rituellen Charakter hat, sind alle zufrieden, lehnen erwartungslos an der Reling und schauen vor sich hin. Frank beobachtet weiter die Menschen, jeden Menschen. Könnte ja sein, dass der Eine oder die Andere merkenswürdige Eigenarten offenbart, eine Physiognomie hat, die zum Beispiel zu einem besonders fiesen Erpresser passen könnte, wie er ihn gerade sucht. Der dicke Kapitän schaut teilnahmslos aus dem offenen Fenster der Kajüte, als kann er die Yachten, die Fischerboote, die alten Kräne einfach nicht mehr ertragen. Eine Figur in seinem neuen Buch könnte sich Frank so vorstellen. Und zwar den zur unerträglichen Gleichgültigkeit neigenden Honorarkonsul von Malta. Das ist so einer, der die Wucht seines Körpers durch geistige Starre zu kompensieren sucht. Ein schöner Gedanke. Den will Frank beim Abendessen unbedingt seinen schärfsten Kritikerinnen anvertrauen.

Doch vor dem Abendessen wollen die Mädels ihre Schnorchellust stillen. Ist ja mehr als reichlich Zeit. Wieder einmal freut sich Frank, wie vorausschauend seine Eltern geplant hatten. Hoch im Norden, in Cala Sant Vicenc geht es auch vierzig Jahre nach der Eroberung durch Engländer und Deutsche nicht ganz so turbulent zu wie in anderen Küstenregionen der Insel. Mallorca ist voller schöner Flecken, aber hier, hier ist der Schönste. Vom Pinienwäldchen, der das Haus schattenspendend umhüllt, sind es keine zehn Minuten bergab bis zur Bucht Cala Molins. Wenn keine Ferienzeit ist und er monatelang seine Töchter bei ihren Müttern lässt, um ganz in Ruhe an der dritten Korrektur eines Manuskriptes zu arbeiten, häufen sich die Momente, in denen die Bucht sein eigen ist. Dann sitzt er abends am Strand auf einem der schwarzbraunen Wellenbrecher und beobachtet die Wellen, die mal links, mal rechts an die Felswände schlagen, die die Bucht hoch aufragend einfassen.

Mehr braucht er nicht. Denkt Frank.

Denn so sehr die Bucht mit touristischen Überangeboten geizt, so sehr geizt sie auch mit dem Angebot allein reisender Frauen. Es gab Tage, da taxierte Frank die Anziehungskraft der Bucht ähnlich niedrig wie seine eigene.

Frank findet die Handtücher seiner Töchter sofort, obwohl der Strand gut belegt ist - nach Franks Maß an Trubel-Erträglichkeit. Wertfrei betrachtet herrscht gemütliches Treiben in der Bucht, die die Badegäste im engen Schwung wie ein Hufeisen fasst. Er lässt sich neben Johannas lila Badetasche nieder, wirft sein Ringbuch auf ihr lila Handtuch, atmet entspannt durch. Und schaut einfach nur geradeaus. Auch er hat schließlich Urlaub. Wobei er das nie trennen kann. Wenn ihm was einfällt, fällt ihm was ein. Wenn ihm jemand oder etwas ins Auge sticht, wirft sich seine Gedankenmaschinerie an. Heute ist es das Meer. Weit draußen schwimmt niemand, sein Blick fängt sich an zwei Segeljachten, die...
mehr