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Das Unterkind

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
306 Seiten
Deutsch
Lilienfeld Verlagerschienen am01.08.2023
Die Kraft dieser Autobiografie liegt in der literarischen Klarheit und persönlichen Offenheit, mit der Karen Gershon ihre Kindheit und Jugend als Käthe Löwenthal in Deutschland bis zu ihrer Abfahrt nach England im Dezember 1938 beschreibt. Sie hat mit ihren Erinnerungen nicht nur eine wertvolle historische Quelle, sondern auch ein bemerkenswertes Stück wirkmächtiger Literatur über das Heranwachsen als Mädchen verfasst. Käthes Vater ist ein aufstrebender Architekt in Bielefeld und ihre Mutter die Tochter des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde der Stadt. Was als normales Leben einer bürgerlichen Familie mit drei Töchtern beginnt, wird schließlich mehr und mehr überschattet von den Auswirkungen der ­politischen Entwicklung ab 1933. Sprachlich klar und auf zurückhaltende Weise intensiv beschreibt Karen Gershon das Verhältnis zu ihren Eltern, deren Verhältnis zueinander, die Charaktere der drei sehr verschiedenen Schwestern und deren Wechselwirkungen untereinander, aber auch das Leben im Jüdischen Landschulheim Herrlingen, ihre ­literarischen Anfänge, erste irritierende ­Liebesgefühle und bittere Selbsterkenntnisse. Das alles geschieht vor dem Hintergrund des erzwungenen Abstiegs der Familie und der sich immer weiter steigernden Diskriminierung. Die ­extrem bedrohliche Situation und die Auswirkungen des November­pogroms in ihrer Stadt sind dann der Endpunkt des Lebens der drei Mädchen in Deutschland. Karen Gershons Kunst ist es, all dies auf sehr nahekommende Weise in Worte zu fassen und ein Kinderschicksal des 20.??Jahrhunderts sehr lebensecht in Erinnerung zu bringen.

Karen Gershon, geboren am 29.8.1923 als Käthe Löwenthal in Bielefeld, gelangte als 15-Jährige 1938 nach Großbritannien, während ihre Eltern in Deutschland zurückblieben und ermordet wurden. Ende der 60er Jahre zog sie nach Israel, kehrte aber Mitte der 70er wieder zurück und ließ sich in Cornwall nieder. Sie veröffentlichte im Laufe ihres Lebens Gedichtbände, Sachbücher, Autobiografisches sowie Romane und wurde für ihr Werk mehrfach mit Preisen gewürdigt. Bisher ins Deutsche übertragen wurden eine Auswahl ihrer Lyrik (''Mich nur zu trösten bestimmt'', 2000), ihr Roman 'The Fifth Generation' ('Die fünfte Generation', 1988) und das außergewöhnliche Sachbuch 'We Came as Children' ('Wir ­kamen als Kinder', 1988), in dem sie 1966 anhand vieler ­autobiografischer Stimmen das Schicksal der aus dem Machtbereich der ­Nazis nach England geretteten Kinder nachzeichnete und in seinen zahlreichen Nuancen bewusst machte. Ihre Autobiografie 'Das Unterkind' erschien 1992 zuerst in der deutschen Übersetzung ­Sigrid Daubs, die sie noch redigieren konnte, und postum 1994 im englischen Original ('A Lesser Child'). Ein zweiter Teil über die Jahre 1938 bis 1943 wurde unter dem Titel? 'A Tempered Wind' erst 2009 veröffentlicht. ­Karen Gershon starb 1993.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextDie Kraft dieser Autobiografie liegt in der literarischen Klarheit und persönlichen Offenheit, mit der Karen Gershon ihre Kindheit und Jugend als Käthe Löwenthal in Deutschland bis zu ihrer Abfahrt nach England im Dezember 1938 beschreibt. Sie hat mit ihren Erinnerungen nicht nur eine wertvolle historische Quelle, sondern auch ein bemerkenswertes Stück wirkmächtiger Literatur über das Heranwachsen als Mädchen verfasst. Käthes Vater ist ein aufstrebender Architekt in Bielefeld und ihre Mutter die Tochter des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde der Stadt. Was als normales Leben einer bürgerlichen Familie mit drei Töchtern beginnt, wird schließlich mehr und mehr überschattet von den Auswirkungen der ­politischen Entwicklung ab 1933. Sprachlich klar und auf zurückhaltende Weise intensiv beschreibt Karen Gershon das Verhältnis zu ihren Eltern, deren Verhältnis zueinander, die Charaktere der drei sehr verschiedenen Schwestern und deren Wechselwirkungen untereinander, aber auch das Leben im Jüdischen Landschulheim Herrlingen, ihre ­literarischen Anfänge, erste irritierende ­Liebesgefühle und bittere Selbsterkenntnisse. Das alles geschieht vor dem Hintergrund des erzwungenen Abstiegs der Familie und der sich immer weiter steigernden Diskriminierung. Die ­extrem bedrohliche Situation und die Auswirkungen des November­pogroms in ihrer Stadt sind dann der Endpunkt des Lebens der drei Mädchen in Deutschland. Karen Gershons Kunst ist es, all dies auf sehr nahekommende Weise in Worte zu fassen und ein Kinderschicksal des 20.??Jahrhunderts sehr lebensecht in Erinnerung zu bringen.

Karen Gershon, geboren am 29.8.1923 als Käthe Löwenthal in Bielefeld, gelangte als 15-Jährige 1938 nach Großbritannien, während ihre Eltern in Deutschland zurückblieben und ermordet wurden. Ende der 60er Jahre zog sie nach Israel, kehrte aber Mitte der 70er wieder zurück und ließ sich in Cornwall nieder. Sie veröffentlichte im Laufe ihres Lebens Gedichtbände, Sachbücher, Autobiografisches sowie Romane und wurde für ihr Werk mehrfach mit Preisen gewürdigt. Bisher ins Deutsche übertragen wurden eine Auswahl ihrer Lyrik (''Mich nur zu trösten bestimmt'', 2000), ihr Roman 'The Fifth Generation' ('Die fünfte Generation', 1988) und das außergewöhnliche Sachbuch 'We Came as Children' ('Wir ­kamen als Kinder', 1988), in dem sie 1966 anhand vieler ­autobiografischer Stimmen das Schicksal der aus dem Machtbereich der ­Nazis nach England geretteten Kinder nachzeichnete und in seinen zahlreichen Nuancen bewusst machte. Ihre Autobiografie 'Das Unterkind' erschien 1992 zuerst in der deutschen Übersetzung ­Sigrid Daubs, die sie noch redigieren konnte, und postum 1994 im englischen Original ('A Lesser Child'). Ein zweiter Teil über die Jahre 1938 bis 1943 wurde unter dem Titel? 'A Tempered Wind' erst 2009 veröffentlicht. ­Karen Gershon starb 1993.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783940357984
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.08.2023
Seiten306 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2679 Kbytes
Artikel-Nr.12208258
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEI

Die Mädchen kannten nur Selmas Eltern als Oma und Opa. Pauls Mutter war vor Annes Geburt gestorben, und Anne war nach ihr benannt worden. Als die Familie zum ersten Mal in Scharbeutz Ferien machte, muss auch Pauls Vater schon tot gewesen sein, sonst hätten sie ihn sicher auf seinem Gut nordöstlich von Berlin besucht, wo er Pferde züchtete. Urahnen der Löwenthals hatte es in Eberswalde schon zur Zeit der Pest gegeben; sie müssen schon damals so weit assimiliert gewesen sein, dass sie nicht vertrieben wurden.

Adolf Schönfeld war ein kleiner, schlanker Mann; er trug ein goldenes Pincenez und hatte, als er Großvater wurde, bereits eine Vollglatze. Er sprach eindringlich, aber ohne Anmaßung und verfügte über so viel Wissen und Autorität, dass er zum Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde gewählt wurde, obwohl er nicht aus Bielefeld stammte; seine Familie war, als Selma zwei Jahre alt war, aus Aschaffenburg zugezogen.

Gemessen an den ortsüblichen Vorstellungen, war er orthodoxer Jude. Er setzte sich nicht an den Esstisch seiner Tochter, seit Paul, der Atheist war, seine Frau von der koscheren Küche abgebracht hatte. Aber solange ihr Vater noch lebte, zündete Selma an jedem Freitagabend die Kerzen an. Er sorgte auch dafür, dass seine Enkelinnen alle Regeln eines traditionsbewussten jüdischen Hauses kannten und das Hebräische ihren Ohren vertraut klang. Er nahm sie mit in die Synagoge, als Erste Anne, kaum dass sie groß genug war, um allein bei den anderen Mädchen zu bleiben. Die Gemeinde war zwar so liberal, dass sie eine Orgel angeschafft hatte, aber Männer und Frauen, Jungen und Mädchen saßen getrennt. Lise, von der man wusste, dass sie artig sein würde, durfte mitkommen, als sie noch jünger war, und Käthe war sogar noch ein bisschen kleiner, denn die beiden Schwestern konnten ja auf sie aufpassen.

Der Opa unterwies seine Enkelinnen, indem er ihnen Geschichten erzählte, hauptsächlich von den Helden aus alter Zeit. Von Judas Makkabäus und Bar Kochba sprach er zum Beispiel, als ob er sie selbst gekannt hätte und als ob es keinen Unterschied gäbe zwischen ihnen und dem legendären Siegfried oder dem historischen Friedrich, die den Kindern aus ihrem Alltag, und sei es nur durch Straßennamen, vertraut waren. Der Judaismus, den er lehrte, war eine Festung, und innerhalb ihrer Mauern zu leben war ein Privileg. Dass es eine Zeit gab, in der Käthe das anders sah, muss man ihrer Natur zuschreiben: Alles, was innerhalb ihrer Reichweite lag, hielt sie erst mal für nicht begehrenswert.

Die Inflation hatte ihn, wenn man in Betracht zog, wie reich er vorher gewesen war, nur relativ arm gemacht, das sah er genauso wie seine Familie. Er blieb Verkaufsdirektor des Zementwerkes, das ihm vorher selbst gehört hatte; er fuhr weiter in einer Limousine mit Chauffeur herum, und das zu einer Zeit, als die Leute noch stehen blieben, wenn ein Auto vorbeikam. Sein Haus hatte er verkaufen müssen. Das Haus, das er in Brackwede gemietet hatte, lag oberhalb des Dorfes und stand an einer Privatstraße inmitten einer Reihe von Doppelhäusern mit großen Gärten. Es hatte Zentralheizung und Doppelfenster und große Schiebetüren zwischen Empfangsräumen, die so groß waren, dass sie allen jüdischen Honoratioren der Stadt Platz boten, als er sie eingeladen hatte, mit ihm zusammen Gott für seine glücklich überstandene Magenkrebsoperation zu danken.

Ihre Oma starb zuerst, damals war Käthe sieben Jahre alt, und sie starb unter mysteriösen Umständen. Vielleicht war die Klinik, in die sie eingeliefert worden war, ein Nervensanatorium. Vielleicht stimmte, was Käthe viele Jahre später erzählt bekam, dass sie nämlich aus dem Fenster gesprungen und so zu Tode gekommen sei.

Ihr Opa kam spät am Nachmittag mit der Nachricht in die Rolandstraße. Alle waren zu Hause. Sogar Anne musste ihn in Ruhe lassen und ins Kinderzimmer gehen. Aber sie war sein Liebling, und so machte er sich schon bald auf die Suche nach ihr. Der Anblick der drei Kleinen ließ ihn vor Kummer aufschluchzen. Er setzte sich auf einen der niedrigen Kinderzimmerstühle, bedeckte sein Gesicht mit den Händen und konnte nicht aufhören, Laute von sich zu geben, die sich anhörten, als würde er lachen. Seine Enkelinnen standen vor ihm in einer Reihe, und ihre Reaktionen waren nicht allein auf ihr Alter zurückzuführen: Käthe zog sich ratlos in sich zurück, Lise empfand ein bedrückendes Mitleid, Anne dachte, wenn das Leben so grausam ist, wird es auch zu mir grausam sein.

Für ihren Opa zogen sie nach Brackwede, in ein Haus zwei Häuser neben seinem, das zufällig gerade frei wurde. Das war im Sommer 1930, als Bielefeld seine erste antisemitische Zeitung herausbrachte.

Anne bekam jetzt ein eigenes Zimmer, womit ihre Unabhängigkeit von den anderen beiden noch unterstrichen wurde, die ohne ausdrückliche Erlaubnis keinen Fuß in diesen Raum setzen durften. Lise und Käthe teilten sich weiterhin ein Zimmer und hätten es gar nicht anders gewollt: Am liebsten sahen sie sich als unzertrennliche Zwillinge. Manchmal fragten sie Anne, ob sie nicht mit ihnen spielen wolle. So auch an jenem ersten Morgen in dem neuen Haus; bei Tagesanbruch standen sie auf, um auf Entdeckungstour zu gehen, denn sie waren am Abend davor im Dunkeln angekommen. Unternehmungen mit Anne zusammen waren königliche Sondervergnügen.

Der Garten lag vor dem Haus. Er war länger, als er breit war, und leicht abschüssig; es hatte ihn schon so lange niemand mehr gepflegt, dass der Rasen eher einer völlig verunkrauteten Wiese ähnelte. Ein Dickicht von Sträuchern begrenzte ihn an den Seiten. Hinter dem Haus lag ein von einer Backsteinmauer umsäumter Hof. Jenseits der Mauer, etwas weiter oben, sah man noch einige Häuser und Gärten; dahinter erstreckte sich ein richtiger Wald. Die drei Stadtkinder fühlten sich wie ins Märchenland versetzt.

Immer wenn Anne mitmachte, war es selbstverständlich, dass sie das Kommando übernahm. Nach dem, was an diesem Morgen passierte, mussten sich von da an die Schwestern einer Musterung unterziehen, ehe Anne zustimmte, etwas mit den beiden gemeinsam zu unternehmen. Sie war damals neun Jahre alt und hatte sich fix und fertig angezogen - anders hätte sie sich überhaupt nicht sehen lassen. Lise und Käthe konnten ihre Zöpfe noch nicht selber flechten, und sie hatten sich auch keine Mühe gegeben, das Haar wenigstens zu kämmen oder alle Knöpfe zuzumachen. Als ihre Mutter sie im Garten herumtollen hörte, rief sie die Mädchen zurück ins Haus, es war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen das Verständnis für ihre Töchter aufhörte.

»Was sollen die Nachbarn von uns denken!«, schimpfte sie.

»Das kommt davon, wenn man sich mit euch einlässt«, sagte Anne. Lise war auf ihre beiden Schwestern stolz; Käthe war nur auf Anne stolz; Anne war meistens auf keine von beiden stolz.

Sie gingen alle drei in die Dorfschule. Käthe war in der ersten Klasse, aber da sie dabei zugehört hatte, wie Anne und Lise aus der gleichen Fibel lesen gelernt hatten, konnte sie, als sie eingeschult wurde, schon alles auswendig; das nahm ihr jeden Ansporn, dem Unterricht zu folgen. Eines Tages wurde sie aufgerufen, als sie wieder einmal träumte, und wusste nicht, wo sie anfangen sollte, obwohl ihre Nachbarin ihr die Seite zeigte, denn sie konnte den Text nicht mit den Bildern in ihrem Kopf in Einklang bringen. An diesem Tag wartete Anne nach der Schule auf sie. Normalerweise wartete Anne nicht auf ihre Schwestern, und wenn sie sie zufällig traf, nahm sie sie nicht zur Kenntnis - es konnte ja sein, dass andere, mit denen sie gerne zusammen gehen wollte, etwas gegen die beiden hätten, wenn auch nur, weil sie jünger waren.

Sie sagte zu Käthe: »Dein Lehrer hat gesagt, du bist eine Niete. Was glaubst du, wie ich mich da gefühlt habe?«

Käthe legte sich also ins Zeug, nur um Anne nicht zu blamieren, bis sie, genauso wie Anne, Klassenbeste war. Im darauffolgenden Jahr stellte sie nach einer Mathematikarbeit fest, dass sie nicht die Einzige war, die alle Aufgaben richtig gelöst hatte: Auch ein schäbig gekleideter, dunkelhäutiger Junge, der viel zu verlottert herumlief, um von ihr bis dahin beachtet zu werden, hatte null Fehler. Er hatte braunes, krauses Haar und schelmische braune Augen. Er hieß Günther. Nach der Stunde rempelte er sie in der Klassentür an und grinste. Nach Schulschluss stand er draußen und wartete auf sie. »Ich hab eine Elster, der ich das Sprechen beigebracht hab«, sagte er. »Wenn du willst, zeig ich sie dir.«

In ihrer Begeisterung dachte sie überhaupt nicht mehr an Lise, die die Aufgabe übernommen hatte, sie sicher über die Hauptstraße zu bringen.

Günther lebte auf einem Bauernhof, der wahrscheinlich gar nicht so heruntergekommen war, wie Käthe erst meinte, aber sie sah ihn mit den Augen ihrer Mutter und hatte den Eindruck, als müsste der Hof so wie dieser Junge...
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Autor

Karen Gershon, geboren am 29.8.1923 als Käthe Löwenthal in Bielefeld, gelangte als 15-Jährige 1938 nach Großbritannien, während ihre Eltern in Deutschland zurückblieben und ermordet wurden. Ende der 60er Jahre zog sie nach Israel, kehrte aber Mitte der 70er wieder zurück und ließ sich in Cornwall nieder. Sie veröffentlichte im Laufe ihres Lebens Gedichtbände, Sachbücher, Autobiografisches sowie Romane und wurde für ihr Werk mehrfach mit Preisen gewürdigt. Bisher ins Deutsche übertragen wurden eine Auswahl ihrer Lyrik ("'Mich nur zu trösten bestimmt'", 2000), ihr Roman "The Fifth Generation" ("Die fünfte Generation", 1988) und das außergewöhnliche Sachbuch "We Came as Children" ("Wir ­kamen als Kinder", 1988), in dem sie 1966 anhand vieler ­autobiografischer Stimmen das Schicksal der aus dem Machtbereich der ­Nazis nach England geretteten Kinder nachzeichnete und in seinen zahlreichen Nuancen bewusst machte. Ihre Autobiografie "Das Unterkind" erschien 1992 zuerst in der deutschen Übersetzung ­Sigrid Daubs, die sie noch redigieren konnte, und postum 1994 im englischen Original ("A Lesser Child"). Ein zweiter Teil über die Jahre 1938 bis 1943 wurde unter dem Titel¿ "A Tempered Wind" erst 2009 veröffentlicht. ­Karen Gershon starb 1993.
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Gershon, Karen