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Herbsthimmel über der kleinen Ambulanz in Wales

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am28.09.20231. Auflage
Ein unterhaltsamer Feel-Good-Roman über Freundschaft und Familie, Mütter und Töchter vor der wildromantischen Kulisse des herbstlichen Wales. Für alle Leser:innen von Jenny Colgan und Julie Chaplin  »Das Leben fühlte sich richtig und gut an. Wie eine dicke, weiche Strickjacke, die sie sich nur schnell überwerfen wollte und die nun saß wie angegossen. Sie würde sie nie wieder ausziehen.«  Holly ist seit wenigen Wochen die neue Gemeindeschwester im beschaulichen Örtchen Telynport an der walisischen Küste, und vollauf damit beschäftigt, sich einzuarbeiten. Ihre alte Kollegin Claire ist schwer an Krebs erkrankt und Holly fürchtet um ihr Leben, Hollys kleines Cottage ist nach einem Sommersturm noch immer nicht bewohnbar und bei ihrer Freundin Lady Beringford wird eingebrochen. Holly unterstützt Lady Beringford und ihre Freundin Jane zusammen mit der Polizistin Anne Hô bei der Jagd auf die Einbrecher und stürzt sich zur Ablenkung in einen Flirt mit dem attraktiven Umweltschützer Oscar. Als eines Tages auch noch ihre Mutter vor der Tür steht, ist das Chaos komplett. 

Kate Rapp liebt Asamtee und Schafe. Nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich hat sie mit dem Schreiben begonnen und bereits einen Krimi veröffentlicht. Ihre Familie lebt in England und Deutschland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin unterhaltsamer Feel-Good-Roman über Freundschaft und Familie, Mütter und Töchter vor der wildromantischen Kulisse des herbstlichen Wales. Für alle Leser:innen von Jenny Colgan und Julie Chaplin  »Das Leben fühlte sich richtig und gut an. Wie eine dicke, weiche Strickjacke, die sie sich nur schnell überwerfen wollte und die nun saß wie angegossen. Sie würde sie nie wieder ausziehen.«  Holly ist seit wenigen Wochen die neue Gemeindeschwester im beschaulichen Örtchen Telynport an der walisischen Küste, und vollauf damit beschäftigt, sich einzuarbeiten. Ihre alte Kollegin Claire ist schwer an Krebs erkrankt und Holly fürchtet um ihr Leben, Hollys kleines Cottage ist nach einem Sommersturm noch immer nicht bewohnbar und bei ihrer Freundin Lady Beringford wird eingebrochen. Holly unterstützt Lady Beringford und ihre Freundin Jane zusammen mit der Polizistin Anne Hô bei der Jagd auf die Einbrecher und stürzt sich zur Ablenkung in einen Flirt mit dem attraktiven Umweltschützer Oscar. Als eines Tages auch noch ihre Mutter vor der Tür steht, ist das Chaos komplett. 

Kate Rapp liebt Asamtee und Schafe. Nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich hat sie mit dem Schreiben begonnen und bereits einen Krimi veröffentlicht. Ihre Familie lebt in England und Deutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783377900241
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.09.2023
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7233 Kbytes
Artikel-Nr.12234818
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Atmet sie noch?«

Mr Woods Stimme drang zischend in ihr Ohr, als Holly sich über den Körper von Mrs Peabody beugte, der vor ihr auf den Fliesen lag. Sie trug ihren Hausmantel, der sich tiefrot neben ihrem Körper ausbreitete. Ihre Beine waren nackt und lagen abgewinkelt wie bleiche, gebrochene Zweige auf ihrer linken Seite. Holly griff nach dem fragilen Handgelenk. Der Puls pochte so kräftig wie das Ticken von Janes altem Wecker in Hollys provisorischer Unterkunft.

»Ja, sie atmet und ihr Herz schlägt regelmäßig«, sagte Holly zu dem aufgebrachten Besitzer des Gemischtwarenladens, der sich an der Straßenkreuzung am Ortseingang des südwalisischen Fischerdörfchen Telynport befand. Sein Kopf legte sich beinahe auf Hollys Schulter, neugierig, sensationslüstern und kein bisschen diskret. Sein Atem stank nach Essigchips.

Holly machte eine schnelle Bewegung, die ihn zurückfahren ließ und sortierte die Unterschenkel der alten Dame, die mit ihrem Mundwerk üblicherweise so manchen das Fürchten lehrte. Ihr plötzliches Schweigen war noch sehr viel furchteinflößender, dachte Holly. Sie mochte diese zierliche Drachenlady mit der spitzen Zunge, obwohl sie ihr das Leben schwer gemacht hatte, als Holly vor vier Monaten das erste Mal hier auftauchte.

Sie hob die erschreckend leichten Beine über ihren Kopf. So würde das Blut zurück in Miss Peabodys Hirnwindungen fließen, damit sie aufwachte und wieder meckern konnte. Sie würde Holly zur Ordnung rufen oder den neuesten Klatsch verbreiten und Verdächtigungen anstellen und Hinweise auf ihre angeblich geheime Vergangenheit beim MI5 vor sechzig Jahren abgeben. Wenn es kein Schlaganfall war. Was Holly nur hoffen konnte.

»Was soll der Aufruhr?«

Anne stand mit glänzend polierten Stiefelspitzen und in ihrer gut gebügelten Polizeiuniform plötzlich neben ihr. Ihr Büro lag direkt neben dem Gemischtwarenladen, sie teilten sich sogar die Eingangstür. Es war ein winziger Ableger der South Wales Police, wie diese in Supermärkte integrierten Poststationen. Anne Hô betreute von hier aus den kleinen Ort Telynport sowie das daneben liegende Newport und gehörte zur Polizei-Einheit von Cardigan, dem pittoresken walisischen Hafen fünfzehn Meilen weiter nördlich.

»Machen Sie mal Platz«, herrschte sie Mr Woods an. »Haben Sie den Notruf gewählt, Woods? Krankenwagen? Irgendetwas?«

Der korpulente Mann richtete sich auf, strich über seine Glatze und sah unglücklich drein. »Ich kann ihren Schlüpfer sehen!«, rief er entsetzt.

Miss Peabodys Kleid war hochgerutscht, während Holly noch immer ihre Beine hochhielt.

»Er kann meinen Schlüpfer sehen?«

Miss Peabody schlug ihre hellblauen Puppenaugen auf, die wie gläserne Tümpel in den Tälern ihrer Gesichtsfalten lagen, und fing an, zu strampeln. Holly ließ überrumpelt ihre Beine fallen.

»Aua, passen Sie doch auf! Wenn ich außer der Hirnblutung auch noch einen Fersenbruch habe, ist das alles Ihre Schuld!«, beschwerte sich die alte Dame, kampflustig wie eh und je.

Holly grinste erfreut, als Miss Peabody sich zur Seite rollte und Anstalten machte, aufzustehen.

»Sie haben weder eine Hirnblutung noch einen Fersenbruch, nehme ich an.«

»Sie sind Krankenschwester, kein Durchleuchtungsapparat. Wie wollen Sie das so genau wissen? Und wann kommt endlich mein Krankenwagen?«

Sie tat so, als habe man ihr eine Limousine gerufen und Holly entschied, dass es das Beste wäre, sie einmal gründlich in der Klinik durchchecken zu lassen. Als die Sanitäter endlich eintrafen, hoben sie sie mit Schwung auf die Trage und ließen die Fixiergurte klicken.

»Ich brauche keine Zwangsjacke! Ich bin doch keine Irre!«

Anne und Holly sahen sich an und versuchten, das Lachen zu unterdrücken, während die Sanitäter sie in den Wagen schoben, die Türen schlossen und losfuhren.

 

Holly war im Sommer für einige Wochen nach Telynport gekommen, um eine Auszeit zu nehmen, nachdem einer ihrer Patienten im King´s College Hospital in London unter ihren Händen gestorben war. Es hatte eine unschöne Untersuchung gegeben und Anschuldigungen waren seitens eines Oberarztes erhoben worden, die sich als haltlos erwiesen hatten. Sein eigener Kunstfehler wurde erst gar nicht thematisiert, geschweige denn geahndet, seine sexuellen Übergriffe kosteten ihn dennoch die Stellung.

Sie hätte in London bleiben können, doch Holly hatte sich in die wilde walisische Küste, die Schafe und den merkwürdigen Menschenschlag der Waliser verliebt und beschlossen, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Deswegen hatte sie die Stelle der Gemeindeschwester von Claire Ambrose in Cardigan übernommen, da diese an Krebs erkrankt war.

»Mit siebzig ist ein guter Zeitpunkt, in den Ruhestand zu gehen, nehme ich an«, hatte Claire gesagt, und sie mit dem ihr eigenen Gesichtsausdruck angesehen, von dem Holly nie wusste, ob sie wütend war oder sich die Tränen verkniff, als sie ihr vor zwei Wochen die Schlüssel zur Ambulanz überreichte. »Niemand kann behaupten, ich hätte nicht meine Pflicht getan.«

Dass Holly nun ihre eigene Chefin war, fühlte sich großartig und auch ziemlich beängstigend an. Im Moment hatte sie noch alle Hände voll damit zu tun, die Unterlagen der Ambulanz zu sortieren, die Claire in ihren letzten Monaten nur lückenhaft geführt hatte. Zu allem Überfluss hatte ein Sommersturm das Cottage, das sie beziehen wollte, verwüstet, sodass sie vorläufig in der winzigen Wohnung ihrer Freundin Jane, der ansässigen Tierärztin, unterschlüpfen musste.

»Wieder einen Großeinkauf gemacht?«, fragte Anne grinsend und deutete auf Hollys halb gefüllten Rucksack, der auf dem Boden neben der Kasse des Gemischtwarenladens stand. Eine Dose Kokosmilch lag neben einem mickrigen Bund Karotten, darauf zwei Tüten Chips. »Und so gesund, Frau Gemeindeschwester.«

»Ich geh abends zum Essen zu Charlotte und Jane. Nach dem Welsh Rarebit dort bin ich immer drei Tage lang satt.«

Anne schüttelte angewidert ihren glänzend schwarzen Bob. »Habe diese Käse-Kartoffeln ein einziges Mal probiert. Meine Laktoseintoleranz hat meinen Bauch in einen brodelnden Vulkan verwandelt ... Vierundzwanzig Stunden auf der Toilette und du siehst die walisische Küche mit anderen Augen.«

»Du Ärmste! Dann kannst du auch die grandiosen Glamorgan Sausages nicht essen.«

Holly liebte diese vegetarischen Würste, die aus Lauch und Käse geformt wurden, seitdem sie im Dryffryn Arms, dem Pub am Hafen, das erste Mal davon gekostet hatte.

»Ich halte mich lieber an Fish und Chips, aber wenn ich dummerweise einen schweren Diätfehler begangen habe, hilft nur die Reisnudel-Suppe meiner Mutter.«

»Dann bist du also nicht wirklich erpicht auf ein Abendessen bei Jane und Charlotte?«

Anne warf ihren runden Hut durch die offene Bürotür auf ihren Schreibtisch.

»Bloß nicht! Nimm es mir nicht übel, aber Jane kann nur diese unverdaulichen walisischen Spezialitäten zubereiten und Charly kann gar nicht kochen. Wozu auch, sie hatte immer eine Köchin auf ihrem Schloss.«

»Und du bist nicht sauer?«

»Es ist Freitagabend, Holly.« Anne zwinkerte ihr zu und schloss ihr Büro ab. »Ich habe ein Date. Nicht jede ist so glücklich gebunden wie Jane und Charlotte. Jetzt schau mich nicht so finster an.« Sie wandte sich zum Gehen. »Nur, weil du momentan schlecht auf das andere Geschlecht zu sprechen bist, werde ich nicht leben wie eine Nonne.«

»Ich sag doch gar nichts.«

»Du guckst ganz streng mit deinen grauen Kulleraugen, das reicht. Aber frag Charly und Jane von mir, was bei ihnen passiert ist. Anscheinend ist eine Anzeige bei der Cardigan Police eingegangen, als ich im Urlaub war. Und grüß die beiden Turteltauben von mir!«

Holly trat neben Anne auf das Kopfsteinpflaster vor Woods Laden und hielt die Nase in Richtung Meer. Der Himmel hing voller dunkler Wolken, doch am Horizont glitzerte das Wasser in der Nachmittagssonne. Der Wind war lau, herbstmild und feucht und schüttelte träge erstes Laub auf die Wege. Holly warf sich den Rucksack über die Schulter und winkte ihrer Freundin nach, die in ihrem kleinen Polizeiauto nach Hause flitzte. Dann bog sie auf die abschüssige, gewundene Straße ein, hinunter zum...
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