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Mensch & Mais

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
260 Seiten
Deutsch
Verlag Anton Pusteterschienen am30.05.2023
Mais, Speise der Götter und Nahrung für viele. Mais zählt neben Weizen und Reis zu den drei wichtigsten Getreidearten weltweit und ist eines der bedeutendsten Grundnahrungsmittel für Millionen von Menschen. Auf allen Kontinenten schlossen die Menschen kulinarische Freundschaften mit dem Weltenbürger Mais. 'Lo que sustenta la vida', 'er, der am Leben hält', zeigt uns, dass die Zeit für ein Umdenken in der Landwirtschaft und der globalen Ernährung gekommen ist: Ein respektvoller, achtsamer Umgang ist angesagt! In diesem Buch wird die Geschichte einer über die Jahrtausende gewachsenen Beziehung zwischen Mensch und Pflanze erzählt, um einer der ältesten Kulturpflanzen ihre Schönheit und Würde als Nahrungsmittel zurückzugeben. Und weil Liebe durch den Magen geht, gibt es auch Rezepte. - Über eine ganz besondere Beziehung zu einer der wichtigsten Getreidearten - Mit rund 60 außergewöhnlichen Rezepten - Kulturgeschichte von den präkolumbischen Amerikas bis zur Gegenwart

geboren 1946, war langjährige ORF-Redakteurin, deren Weg vom TV über Ö3, 'Musicbox', Ö-Regional und das 'Familienmagazin' bis zu Ö1 führte, wo sie die Sendereihen 'Radiokolleg' und 'Nova' sowie die Veranstaltungsreihe 'password wissenschaft' leitete. Saatgut, Landwirtschaft, globale Ernährung, Gentechnologie waren häufige Themen ihrer Reportagen. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten sowie das Buch Bald alt? Na und! und ist Performerin der AGE COMPANY.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR32,00
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR21,99

Produkt

KlappentextMais, Speise der Götter und Nahrung für viele. Mais zählt neben Weizen und Reis zu den drei wichtigsten Getreidearten weltweit und ist eines der bedeutendsten Grundnahrungsmittel für Millionen von Menschen. Auf allen Kontinenten schlossen die Menschen kulinarische Freundschaften mit dem Weltenbürger Mais. 'Lo que sustenta la vida', 'er, der am Leben hält', zeigt uns, dass die Zeit für ein Umdenken in der Landwirtschaft und der globalen Ernährung gekommen ist: Ein respektvoller, achtsamer Umgang ist angesagt! In diesem Buch wird die Geschichte einer über die Jahrtausende gewachsenen Beziehung zwischen Mensch und Pflanze erzählt, um einer der ältesten Kulturpflanzen ihre Schönheit und Würde als Nahrungsmittel zurückzugeben. Und weil Liebe durch den Magen geht, gibt es auch Rezepte. - Über eine ganz besondere Beziehung zu einer der wichtigsten Getreidearten - Mit rund 60 außergewöhnlichen Rezepten - Kulturgeschichte von den präkolumbischen Amerikas bis zur Gegenwart

geboren 1946, war langjährige ORF-Redakteurin, deren Weg vom TV über Ö3, 'Musicbox', Ö-Regional und das 'Familienmagazin' bis zu Ö1 führte, wo sie die Sendereihen 'Radiokolleg' und 'Nova' sowie die Veranstaltungsreihe 'password wissenschaft' leitete. Saatgut, Landwirtschaft, globale Ernährung, Gentechnologie waren häufige Themen ihrer Reportagen. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten sowie das Buch Bald alt? Na und! und ist Performerin der AGE COMPANY.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783702581077
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum30.05.2023
Seiten260 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse43950 Kbytes
Illustrationendurchgehend farbig bebildert
Artikel-Nr.12235395
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Ein allseits geschätzter Globetrotter

Weißt Du noch, damals ⦠- Paare in Langzeitbeziehungen lassen sich gerne von Erinnerungen an das Glück der ersten Tage bezaubern und betrachten mit Erstaunen, was die Jahre daraus gemacht haben. Wir beide, Mensch und Mais, sind seit Jahrtausenden miteinander verwoben, können nicht voneinander lassen, obwohl oder vielleicht trotzdem wir alle Phasen durchlebt haben, denen eine große Liebe ausgesetzt ist. Da wäre diese wechselseitige Abhängigkeit, von der viele Liebesbeziehungen nicht ganz frei sind. Der Mais ist auf uns Menschen angewiesen, denn durch die Züchtungen hat er die Fähigkeit verloren, frei in der Natur zu überleben. Wir hingegen haben uns ihm nahezu völlig ausgeliefert, sind zu Maismenschen geworden, denn er umgibt uns in Form von Streichhölzern, Waschmitteln, Schlaftabletten, Eiscreme, Salatsaucen, Eiern, Steaks und noch vielem mehr.

Du bist für mich etwas Besonderes , diesen Satz sagen Liebende gerne zueinander und ja, der Mais ist wirklich außergewöhnlich. Seine Körner verblüffen mit ihrem Farbenreichtum von goldgelb über rot, blau bis weiß und schwarz. Er kann eine enorme Bandbreite vorweisen, wenn es um die Zubereitung von Speisen geht: Cornflakes, Popcorn, Tortilla, Polenta, gegrillter Maiskolben, Maisstärke, Maiskeimöl, Hominy, Masa Harina, Maismehl, Maisgrieß. Und ein ganz besonderes Plus: Er ist von Natur aus glutenfrei.

Dazu kommt noch, er ist nach dem Weizen die weltweit wichtigste Getreideart und eines der bedeutendsten Grundnahrungsmittel für 900 Millionen Menschen.

Keine Liebe ohne Krisen. Das kennen wir alle. Die Beziehung Mensch und Mais war und ist nicht frei von Spannungsverhältnissen. Unser Liebespartner ist in Verruf gekommen. Er soll an den hohen Nitratwerten im Grund- und Trinkwasser schuld sein, er verdrängt mit seinem Größenwahn andere Pflanzen und verbraucht Unmengen an Pestiziden. Ja, wir Menschen haben toxische Elemente in die Beziehung eingebracht. Wir füllen das Getreide in Autotanks, benutzen es für Biogasanlagen, verfüttern die Pflanze an Tiere und verarbeiten sie für industrielle Zwecke. Mais ist der führende Agrar-Rohstoff der Welt und er spielt eine wachsende Schlüsselrolle im globalen Agrar- und Lebensmittelsystem.

Liebe geht auch durch den Magen, heißt es in einem alten Sprichwort - und eine Möglichkeit, mit dem Getreide eine intime Beziehung aufzubauen, ist das Abknabbern eines Kolbens.
Der Maiskolben

Ein frischer Maiskolben an einem heißen Sommertag am Strand, in der rauchigen Dämmerung eines Volksfestes, beim Grillen im Grünen oder aus dem Backrohr. Dieses animalische Abnagen des Knochens in Form eines Kolbens ist selbst für Vegetarier*innen vertretbar. Was für ein sinnlicher Genuss und noch dazu ein bekömmlicher, denn frischer Zuckermais mit seiner Zusammensetzung aus Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett, Mineralien (Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen und Natrium), Provitamin A und den Vitaminen B1, B2, B3, B6 und Vitamin C ist so gesund wie ein besonders gehaltvolles Gemüse.

Der österreichische Schriftsteller Hermann Broch erinnert sich in seinem Gedicht Kulinarisches Liebeslied an den jungen weißen Mais mit weichen Spitzen, den er mit seiner Geliebten genossen hat - und er kommt zu dem Schluss, dass sich die Liebe in der Freude zeigt, dem anderen beim Essen zuzusehen.

Meine Erinnerungen führen mich zurück ins Salzkammergut, seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Urlaubsziel, wo der schmackhafte Kolben einfach zum Sommer dazugehörte, und in die Steiermark, wo der Mais immer noch Woazstriezel genannt wird. Dann wären da noch Kroatien und Frankreich, wo Kukuruzni klip und Épis de maïs mit Butter, Salz und Pfeffer oder Petersilie bestrichen werden. In Ungarn, das in der EU neben Frankreich, Italien und Rumänien zu den Hauptexportländern von Mais gehört, nennt sich der Mais Kukorica. Der Maiskolben ist als gegrillter Imbiss, versehen mit Butter und Gewürzen, im ganzen Land zu bekommen.

Das Getreide ist ein echter Globetrotter. Es wächst auf allen Kontinenten, abgesehen von der Antarktis, und es gibt kaum eine Nation auf unserem Globus, wo Corn on the Cob nicht als Street-Food angeboten wird. Kleine Kohleherde und darauf gekochte oder gegrillte Kolben sind auf den Straßen in aller Welt zu finden, garniert mit den typischen Saucen des jeweiligen Landes wie in China die Hoisin-Sauce, in Indien eine geschmackliche Hülle aus Ghee, Garam Masala und Zitronensaft, in Mittel- und Südamerika eine Kombination aus Limettensaft, Chili, Cayennepfeffer und manchmal auch Parmesan und in den Sub-Sahara-Ländern gibt es häufig eine Mischung aus Chiliflocken, Salz, Pfeffer, Zitrone und geräuchertem Paprika zum Kolben.

Ich möchte Sie in diesem Buch zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Weltreise einladen und meine Beobachtungen über den Mais und die Speisen, die aus ihm entstehen, mit Ihnen teilen, da ich die meisten dieser Länder selbst besucht habe. Für diese Reise braucht es weder teure Flugtickets noch Versicherungen, sie findet unabhängig von Einreisebestimmungen, Regenzeiten und Unterkunftsreservierungen statt, zudem enthält sie Anregungen, Mais-Spezialitäten in der eigenen Küche auszuprobieren.
Woran erkenne ich, ob der Kolben frisch ist?
Die Blätter sind noch grün, die Fäden leicht feucht. Die Spitze des Kolbens sollte nicht vertrocknet wirken und die Maiskörner müssen prall, glänzend und keineswegs verschrumpelt aussehen. Achtung auf die Spitze: Weiße oder blaue Flecken sind Anzeichen von Schimmel. Tritt beim Eindrücken frischer Maiskörner milchweißer Saft aus, so ist das ein gutes Zeichen. Am besten schmeckt Zuckermais, wenn er so bald als möglich verarbeitet wird, denn sein wundervoller süßer Geschmack geht schnell verloren. Ist das nicht möglich, dann den von Blättern umhüllten Kolben in ein feuchtes Tuch wickeln und in den Kühlschrank geben. Dort hält er maximal drei Tage. Einfrieren ist eine weitere Möglichkeit, wobei es sich empfiehlt, die Körner kurz vorher zu blanchieren.
Grillen, kochen, dämpfen oder in das Backrohr geben?
Zuerst muss der Kolben geputzt werden: Blätter und Fäden von der Spitze nach unten ablösen. Den Kolben unter fließendem Wasser abspülen und mit der Hand oder der Gemüsebürste so viele Fäden wie möglich entfernen. Dann die Hüllblätter entfernen, die Kolbenspitzen und das Kolbenende abschneiden, Kolben waschen und trocknen.
Maiskolben kochen
Methode 1: Den geputzten und gewaschenen Kolben in leicht gezuckertem Wasser 15 bis 30 Minuten kochen. Die einen geben Salz ins Wasser, die anderen empfehlen, erst nach dem Kochen zu salzen, damit die Körner weich bleiben und sich leicht vom Kolben abknabbern oder ablösen lassen. Danach mit der gewünschten Marinade oder nur mit Butter und Salz bestreichen.

Methode 2: Den geputzten und gewaschenen Kolben in einem Milch-Wasser-Gemisch mit etwas Butter kochen und erst nach dem Kochen salzen.

Methode 3: Den Kolben in einem Wasser-Kokosmilch-Gemisch kochen. Die Kochdauer variiert je nach Größe der Kolben. Er ist fertig, wenn sich ein Zahnstocher leicht in die Körner stechen lässt.
Maiskolben grillen
Methode 1: Maiskolben putzen und etwa 20 Minuten vorkochen und abtrocknen. Danach die Kolben für 10 bis 15 Minuten auf den vorgeheizten Grill legen und immer wenden. Anschließend mit der gewünschten Marinade bestreichen.

Methode 2: Einige harte, nicht aber die transparenten Hüllblätter sowie die feinen Fäden entfernen, auf den Grill legen und alle paar Minuten wenden. Die Kolben sind gar, wenn die Körner goldgelb durchschimmern. Kolben vom Grill nehmen, etwas auskühlen lassen, die restlichen Hüllblätter entfernen und die Kolben nochmals ohne Hüllblätter für ca. 5 Minuten auf den Grill legen. Danach würzen.

Methode 3: Die Kolben vorher ins kalte Wasser legen. Da gibt es ebenfalls mehrere Variationen.

Die einen legen den Kolben ohne Blätter und Haare 60 Minuten in kaltes Wasser. Die anderen entfernen nur die Seidenhaare, lassen aber die Blätter am Kolben und legen diesen 15 Minuten in kaltes Wasser. Danach werden die Blätter vorsichtig zurückgezogen, der Kolben wird mit der Sauce eingestrichen, die Blätter kommen darüber und erst jetzt wird der Kolben auf den Grill gegeben.

Wieder andere lassen die Kolben mit Blättern sogar einige Stunden im kalten Wasser liegen.

In einigen Ländern wird vor dem Grillen gewürzt, in anderen danach oder sogar davor und danach. Die einen entfernen vor dem Grillen Blätter und Fäden, die anderen...
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Autor

geboren 1946, war langjährige ORF-Redakteurin, deren Weg vom TV über Ö3, "Musicbox", Ö-Regional und das "Familienmagazin" bis zu Ö1 führte, wo sie die Sendereihen "Radiokolleg" und "Nova" sowie die Veranstaltungsreihe "password wissenschaft" leitete. Saatgut, Landwirtschaft, globale Ernährung, Gentechnologie waren häufige Themen ihrer Reportagen. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten sowie das Buch Bald alt? Na und! und ist Performerin der AGE COMPANY.
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Aschacher, Nora