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VANDERLOH STARTET DURCH

Ein Hamburg-Krimi
Eigenverlagerschienen am01.07.2023
VANDERLOH ist anders, sagen die selbst ernannten Normalen. VANDERLOH hat die Schnauze voll vom Job, von seinem Chef und seinem öden Leben. VANDERLOH träumt davon, der Magnum P.I. des Hamburger Nord-Ostens zu werden. Aus dem hochstrukturierten Buchhalter wird auf wundersame Weise VANDERLOH der Schrecken der Mafia. OMG! Lesespaß nach Hamburger Art.

Nach seiner Manager-Karriere in einem Hamburger Konzern machte sich der Autor als Systemischer Coach selbstständig, unterstützte seine Klienten bei der beruflichen Neuorientierung, speziell Menschen mit Persönlichkeitsmerkmalen im Autismus-Spektrum. CLASEN entwickelte VANDERLOH STARTET DURCH als Wohlfühl-Krimi, der vordergründig die Veränderung eines typischen Anti-Helden und bekennenden Loser beschreibt, der seine Ängste überwindet und mithilfe zahlreicher Unterstützter zum Hamburg-Hero wird.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,99

Produkt

KlappentextVANDERLOH ist anders, sagen die selbst ernannten Normalen. VANDERLOH hat die Schnauze voll vom Job, von seinem Chef und seinem öden Leben. VANDERLOH träumt davon, der Magnum P.I. des Hamburger Nord-Ostens zu werden. Aus dem hochstrukturierten Buchhalter wird auf wundersame Weise VANDERLOH der Schrecken der Mafia. OMG! Lesespaß nach Hamburger Art.

Nach seiner Manager-Karriere in einem Hamburger Konzern machte sich der Autor als Systemischer Coach selbstständig, unterstützte seine Klienten bei der beruflichen Neuorientierung, speziell Menschen mit Persönlichkeitsmerkmalen im Autismus-Spektrum. CLASEN entwickelte VANDERLOH STARTET DURCH als Wohlfühl-Krimi, der vordergründig die Veränderung eines typischen Anti-Helden und bekennenden Loser beschreibt, der seine Ängste überwindet und mithilfe zahlreicher Unterstützter zum Hamburg-Hero wird.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757952600
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse405
Artikel-Nr.12274163
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Belastende Headline

Während seiner Heimfahrt dachte der mittelalte Mann darüber nach, wieso er laut dem Polizisten ein Täter sein soll, sogar ein Wiederholungs-Täter? Er war doch schließlich der Bestohlene, das eindeutige armselige Opfer, die beklagenswürdige Gestalt. Hatte der Beamte möglicherweise etwas falsch verstanden? Sehr seltsam. Da muss ich morgen unbedingt noch mal mit ihm schnacken, diesen Irrtum auf alle Fälle aufklären. Das geht ja gar nicht, geht das nicht.

Oder hatte Hauptwachtmeister Schneider das gaaanz anders gemeint?

Um sich abzulenken, kaufte er am Bahnhofskiosk schnell noch eine Morgenpost, die an einem späten Nachmittag ihrem Namen nicht wirklich Ehre machte, aber egal, dachte Vanderloh. Eigentlich interessierte ihn nur der Sportteil, genauer gesagt Nur der HSV , aber heute blieb er bereits auf der Titelseite bei einem Polizeibericht hängen.

Oha, was ist denn da Schlimmes passiert? , überflog er neugierig geworden den Artikel.

ERST BETROGEN, DANN ERMORDET

lautete die unübersehbare fette Schlagzeile.

Berichtet wurde von miesen Trickbetrügern, die sich alten Menschen gegenüber als Polizisten ausgeben, ihnen vorgaukeln, dass es Räuber auf ihr Bargeld und ihren Schmuck abgesehen haben. Die Betrüger bieten an, alle Wertgegenstände abzuholen und sicher zu verwahren. Die falschen Polizisten klingeln kurz darauf bei ihrem Opfer, greifen sich alles Wertvolle und verschwinden damit auf Nimmerwiedersehen. Bei einer achtzigjährigen Frau in Poppenbüttel klappte dieser Trick nicht, sie stutzte wahrscheinlich bei dem Verhalten des falschen Polizisten, wurde wohl misstrauisch, wollte sofort die 110 anrufen, drohte dem unechten Beamten mit einer Anzeige, ihn ins Gefängnis zu bringen. Dazu hatte der getarnte Gangster keine Lust, schlug ohne Vorwarnung brutal zu, sodass die alte zierliche Dame mit voller Wucht gegen eine Kommode knallte und bewusstlos liegenblieb. Eine direkte Nachbarin wurde zur Ohrenzeugin des Verbrechens, konnte durch die dünnen Wände des Fünfzigerjahre-Baus das ganze Drama mitbekommen, rief sofort die Polizei und meldete den Vorfall.

Dem Betrüger war es offensichtlich egal, was er angerichtet hatte. Er überließ die arme alte ohnmächtige Frau ihrem Schicksal, verließ den Ort seines Verbrechens, verschloss nicht einmal die Haustür hinter sich.

Der Peterwagen und der Notarzt kamen nicht mehr rechtzeitig, die Rentnerin stand nie wieder auf, erlag noch vor dem Eintreffen der Helfer ihren schweren Verletzungen.

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang auf erhöhte Aufmerksamkeit.

Bitte warnen Sie ältere Mitbürger vor dieser dreisten Masche.

So ein mieses Schwein. Den sollte man lebenslänglich hinter Gittern bringen. Besser noch, ihn auf einer einsamen Insel im Ozean aussetzten. Das spart wenigstens Steuergelder!

Vanderloh war wütend und absolut erschüttert, dachte an seine eigene schon ältere Mutter. Was wäre, wenn bei ihr solch betrügerisches mieses Subjekt an der Tür klingeln würde?

Er nahm sich vor, seine alte Dame so bald als möglich zu informieren und so dem Verbrecher zuvorzukommen. Mehr konnte er im Moment nicht tun. Was kann ein grauer Buchhalter mit Tendenzen zum Asperger-Syndrom schon gegen solch einen brutalen Gangster unternehmen?

Die Antwort auf seine Frage bekam er einen Tag später.

Und Action

Vanderloh ging die arme alte Dame und die Umstände ihres Todes nicht aus dem Kopf.

Da muss man doch etwas unternehmen, den Täter überführen, einfangen, lebenslänglich wegsperren.

»Diese miese Ratte sollte ein für alle Mal in der Kanalisation verschwinden«, erzählte er in einem seiner eher seltenen Versuche von Small Talk seinem Sitznachbarn in der S-Bahn, der sich ebenfalls laut über diesen Verbrecher aufregte.

»Die alten Menschen müssen unbedingt vor solch einem Verbrecher geschützt werden«, erwiderte seine Zufallsbegegnung etwas vornehmer.

Von seinem Büro aus recherchierte Vanderloh am Vormittag die Telefonnummer des Verfassers des Artikels in der Morgenpost, der über diesen Betrug und den brutalen Mord in Poppenbüttel berichtet hatte. Er fand heraus, dass es sich um Dieter Beck von der Alstertaler Lokalredaktion handelt und ließ sich zu ihm durchstellen. Beck meldete sich etwas verschlafen, brubbelte etwas mit deutlichem Berliner Dialekt und verstand zuerst nicht, was der unbekannte Anrufer von ihm wollte.

»Wat wollen se? Verbrecher fangen? Räuber und Jendarm spielen? Na klasse. Und dafür rufen sie mich mitten in der Nacht mittags um Elwe an?«

Vanderloh unterbrach den Redeschwall des Journalisten, bevor dieser auflegen und das Gespräch beenden konnte.

»Ich möchte lediglich potenzielle Opfer, ältere Damen und Herren in meinem Umfeld warnen, darauf vorbereiten, wie sie sich zu verhalten haben, falls dieser Betrüger sich bei ihnen meldet.«

»Jetze versteh icke. Det is jut. Wie kann ich ihnen dabei helfen?«

»Indem sie mir etwas mehr erzählen, wie der Verbrecher vorgegangen ist und an wen sich mögliche Betroffene bei der Polizei wenden sollten, falls der Gauner sich bei ihnen meldet. Gibt es dort einen Ansprechpartner?«

»Allet klaro. Det iss so. Es beginnt in der Regel mit einem Anruf, der das Opfer einschüchtern soll, ihm ordentlich Angst macht. Der Ganove behauptet, dass sich eine Diebesbande in der Gegend seines Opfers rumtreiben würde, von dieser Truppe hat die Polente eine Liste jefunden. Auf der steht auch Name und Adresse des neuen Opfers drauf. Die Leute werden also sehr jeschickt breitjequatscht, ihnen wird mächtig Angst einjejagt. Sie sitzen nun zitternd in ihrem zu Hause und wissen nicht, was sie machen sollen. Wenige Minuten später klingelt es an der Haustür, eine vertrauenerweckende Gestalt, schnieke anjezogen, mit Anzug und Krawatte, stellt sich als Kripobeamter vor, zeigt einen gefälschten Dienstausweis und der perfide Plan nimmt seinen Lauf.«

»Okay, das habe ich verstanden. Sie wissen sicherlich, wo der Täter zum letzten Mal zugeschlagen hat, oder?«

»Ja klar, nachdem er in Poppenbüttel die alte Dame auf dem Gewissen hatte, dachten alle, er würde fürs Erste untertauchen, pausieren, verduften. Weit gefehlt, Herr Kommissar. Aktuell haben sich neue Opfer aus Sasel, Bergstedt und Umgebung gemeldet, die den fiesen Rentnerschreck eindeutig beschrieben haben. Groß, dunkelhaarig, sportliche Figur und ein fast akzentfreies Deutsch. Mehr kann ich ihnen leider auch nicht verraten. Wenn sie mehr wissen wollen, müssen sie sich direkt an die Bullerei wenden.«

»Vielen Dank, Herr Beck. Das genügt mir erst einmal. Ich werde mit dieser Information einige potenzielle Opfer in meiner persönlichen Umgebung warnen. Wenn ich etwas mitbekomme, informiere ich sie.«

»Tschüss Herr Vanderloh. Danke, das wäre nett. So machen wir das.«

Vanderloh beschloss, sofort nach Feierabend seine Eltern persönlich zu informieren und stieg am Hauptbahnhof direkt in die U1 nach Volksdorf, stieg extra eine Station früher aus.

Anti-Held

Die letzten Schritte durch den Volksdorfer Wald genoss der gestresste Finanzexperte, atmete mehrmals die herrliche Luft tief ein, beherrschte sich gerade noch und verzichtete darauf, eine der alten Buchen zu umarmen.

Waldbaden ist zwar in Mode, aber mit einem Baum knutschen geht mir zu weit, so doll liebe ich mein altes Revier auch wieder nicht.

Bereits vor dem Haus seiner Eltern, einer typischen Hamburger Kaffeemühle, hörte er durch die geöffneten Flügelfenster das Gegacker im Inneren der alten Villa. Er besaß zwar einen Schlüssel, zog es höflichkeitshalber vor, die Klingel zu benutzen. Einmal kurz. Zweimal kurz. Dreimal kurz und zweimal lang. Erst nach mehrmaligen intervallartigen Betätigen des Klingelknopfs öffnete ihm sein alter Herr, dem er am Gesicht ansah, dass er ziemlich genervt war. Als er seinen Sohn erkannte, war er darüber erleichtert, dass nicht noch eine alte Kaffeetante um Einlass bettelte, sondern ein Gleichgesinnter vor ihm stand. Sein Gesichtsausdruck ging über in ein entspanntes Strahlen.

»Endlich ein männliches Wesen als Verstärkung«, seufzte er voller Verzweiflung. »Dich schickt der Himmel. Komm rein, Junge und rette mich vor diesen kaffeeschlürfenden Walküren.«

Beim Betreten der geräumigen Diele vernahm Vanderloh bereits den Klang zusammenstoßender Likörgläser, ein lautes Scheppern in unterschiedlichen Tonlagen, je nach Füllstand der gut beschäftigten Trinkgefäße. Das anschließende gesungene Ein Prosit der Gemütlichkeit deutete darauf hin, dass diese Alt-Damen-Party sich bereits in einem gefährlich fortgeschrittenen Zustand befand. Das laute Juchzen und Kreischen der anwesenden Damenwelt versetzte auch Vanderloh Junior in Angst und Schrecken. Ihn ergriff dieselbe Panik wie seinen Vater. Fluchtgedanken stiegen in ihm hoch. Reitende und feiernde Walküren sind bekannterweise unberechenbar und wirken auf die meisten Männer furchteinflößend. Mit Recht!

Ich hasse besoffene Weiber jeglichen Alters. Auch, wenn eine davon meine Mutter ist.

Vanderloh Senior versuchte seinen Jungen vorsichtig, ohne dass seine Mutter es bemerkte, in sicheres Terrain zu bringen. Er wollte ihn unauffällig in sein Arbeitszimmer lotsen, doch vergeblich, es war zu spät.

»Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, so rette das eigene Leben,« hörte er seinen alten Herren murmeln, bevor sich dieser rechtzeitig verdünnisierte.

Die Mehrzahl der likörtrinkenden Freizeit-Walküren war dramatischerweise im selben Moment dazu bereit, ihren Heimritt anzutreten und strömte bereits gackernd zum Garderobenschrank,...

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