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Die Meute der Mórrigan

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
574 Seiten
Deutsch
Verlag Freies Geisteslebenerschienen am23.08.2023
Beste irische Erzähltradition - Abenteuer trifft Fantasy und verzaubert beim Lesen! Die Welt der irischen Götter ist in Aufruhr - Mórrígan, die Göttin des Krieges und des Schlechten überhaupt, will die Herrschaft über alle Lebewesen übernehmen. Der zehnjährige Pidge und seine kleine Schwester Brigit geraten zwischen die Fronten von Gut und Böse. Ein ungleicher Kampf beginnt... Können sie die mächtige Mórrígan und ihre Meute aufhalten? Pat O'Shea hat eine einzigartige Geschichte über zwei mutige Kinder im Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt der irischen Mythologie geschaffen. Ein fantasiereiches Buch voller Spannung, Humor und Tiefe in bester irischer Erzähltradition.

Pat O'Shea, 1931-2007, wurde in Galway, Irland geboren. Die Meute der Mórrígan war ihr literarisches Debüt, an dem sie 13 Jahre lang gearbeitet hat. Märchen und Geschichten, die sie in ihrer Kindheit gehört hat, eigene Träume und nicht zuletzt Gespräche notierte sie auf Papierfetzen, Streichholzschachteln und Quittungen und wob daraus mit Gestalten der irischen Mythologie ihre originelle Geschichte, die im Verlag Freies Geistesleben zum Klassiker avancierte und zudem bei dtv junior, Fischer Taschenbuch und in der Jungen Bibliothek der Süddeutschen Zeitung erschien.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextBeste irische Erzähltradition - Abenteuer trifft Fantasy und verzaubert beim Lesen! Die Welt der irischen Götter ist in Aufruhr - Mórrígan, die Göttin des Krieges und des Schlechten überhaupt, will die Herrschaft über alle Lebewesen übernehmen. Der zehnjährige Pidge und seine kleine Schwester Brigit geraten zwischen die Fronten von Gut und Böse. Ein ungleicher Kampf beginnt... Können sie die mächtige Mórrígan und ihre Meute aufhalten? Pat O'Shea hat eine einzigartige Geschichte über zwei mutige Kinder im Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt der irischen Mythologie geschaffen. Ein fantasiereiches Buch voller Spannung, Humor und Tiefe in bester irischer Erzähltradition.

Pat O'Shea, 1931-2007, wurde in Galway, Irland geboren. Die Meute der Mórrígan war ihr literarisches Debüt, an dem sie 13 Jahre lang gearbeitet hat. Märchen und Geschichten, die sie in ihrer Kindheit gehört hat, eigene Träume und nicht zuletzt Gespräche notierte sie auf Papierfetzen, Streichholzschachteln und Quittungen und wob daraus mit Gestalten der irischen Mythologie ihre originelle Geschichte, die im Verlag Freies Geistesleben zum Klassiker avancierte und zudem bei dtv junior, Fischer Taschenbuch und in der Jungen Bibliothek der Süddeutschen Zeitung erschien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783772540608
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.08.2023
Seiten574 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5618 Kbytes
Artikel-Nr.12321945
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Einkäufe für Tante Bina und seine zusammengefaltete Jacke sicher in der Satteltasche verstaut waren, schob Pidge sein Fahrrad durch die überfüllten Straßen. Der Tag war unangenehm heiß. Die Menschen bewegten sich langsam, als seien sie erschöpft, und selbst der junge Polizist auf seinem Posten machte einen verschlafenen Eindruck. Er stand schwankend da und winkte die Autos nur mit einer leichten Bewegung aus dem Handgelenk weiter; und als er schließlich den Arm in die Höhe streckte, um den Verkehr anzuhalten, und sich umdrehte, zum Zeichen, dass die Wartenden die Straße überqueren konnten, bemerkte Pidge einen großen feuchten Schweißfleck auf seinem Hemd. Der Fleck sah aus wie die Landkarte von Australien.

Die Glocke im Turm der St.-Nicholas-Kirche schlug halb.

Erst halb drei, sagte Pidge zu sich selbst. Dann muss ich noch nicht so bald nach Hause.

Er ging weiter und blieb einmal stehen, um zwei Nonnen hinterherzuschauen, die durch die leicht bekleidete Menschenmenge gingen.

Sicher ist ihnen heiß in ihren schweren Gewändern, dachte er. Und sie müssen sogar Strümpfe tragen. Das ist bestimmt kein Vergnügen.

Er bog in eine Seitenstraße ein und sah zu seiner Freude, dass dort ein Antiquariat eröffnet hatte. Das Schaufenster war mit roten Zetteln beklebt, die das Ereignis verkündeten, und alle Arten von Büchern waren hübsch dahinter angeordnet. Über dem Eingang hingen, wie seit jeher, drei Messingglocken.

Dieser Laden war jahrelang mit Brettern vernagelt - jedenfalls, solange ich mich erinnern kann, überlegte Pidge. Vor langer Zeit gab es da einmal ein Pfandhaus. Wie schön, dass es jetzt ein Buchantiquariat ist!

Außen war der Laden unverändert; man konnte das Schild unter den Messingkugeln noch genauso wenig lesen wie früher; immer noch war die abgeblätterte blaue Farbe zu sehen, mit der einmal ein Name geschrieben stand.

Er schob sein Fahrrad zum Schaufenster und sah durch die Scheibe.

Drinnen war alles freundlich und hell erleuchtet; die Regale, die schon mit Büchern gut gefüllt waren, prangten in neuem Holz, und den Boden hatte man, soweit er das überblicken konnte, mit einem dunkelbraunen Teppich ausgelegt. Die Kasse stand gleich neben dem Schaufenster, und der Buchhändler saß dahinter. Er verhandelte mit irgendjemandem am Telefon.

Auf einem kleinen Schild aus weißem Karton vorne im Schaufenster stand, dass Bücher angekauft würden, allerdings nur solche in gutem, sauberem Zustand. Als Pidge die Auslage musterte, bedeckte der Buchhändler die Sprechmuschel des Telefonhörers mit der Hand und rief hinaus:

«Lehn das Fahrrad nicht an die Scheibe!»

Pidge war betroffen. Er hätte am liebsten geantwortet: «Das wollte ich doch gar nicht!»

Aber dazu war er viel zu höflich, und so schob er stattdessen sein Fahrrad ein Stück weiter, lehnte es an die Wand neben dem Schaufenster und dachte: Diese Ladenbesitzer sind doch alle gleich. Na meinetwegen, aber ich habe noch nie gesehen, dass jemand mit einem Fahrrad eine Schaufensterscheibe zerbrochen hätte.

Bei dieser Vorstellung musste er lächeln. Er lächelte immer noch, als er durch die geöffnete Tür ins Innere des Ladens ging. Der Buchhändler runzelte die Stirn.

Der Laden war voll von Büchern. In den Regalen standen sie dicht an dicht, und fast überall türmten sich Kisten und Bücherstapel zu kleinen Mauern, die nur noch schmale Durchgänge entlang den Regalen und in der Mitte des Ladens frei ließen. Pidge ging an den Regalen entlang, nahm sich ab und zu ein Buch heraus und blätterte darin.

Schließlich war er ganz hinten im Laden angekommen. Da stand eine Tür offen, die zu einem kleinen Nebenraum führte. Neugierig ging Pidge hinein.

Es war dunkel in dem kleinen Raum. Nur durch ein kleines Spitzbogenfenster hoch oben konnte etwas Licht einfallen; und da es im Laden so hell gewesen war, brauchten seine Augen eine Weile, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.

Der Raum war voll von Trödel aller Art, ganze Schachteln und Säcke voll. Manche Sachen aus Seide oder Satin, bestickt mit Pailletten, waren einmal sehr fein gewesen, jetzt aber sahen sie schäbig und fleckig aus vom Alter und vom Staub. Da waren Teekisten voller verschimmelter Schuhe und Stiefel. Auf einer davon lag eine Ziehharmonika mit einem Riss, auf einer anderen eine Sammlung alter Fächer, manche aus Federn, deren einstige Schönheit nur noch ein paar zerzauste Büschel an den kahlen, ehemals weißen Kielen erahnen ließen. Es gab Tennisschläger, die verbogen waren und keine Saiten mehr hatten, einen Spiegel, blind vor Schmutz, und ein paar verrostete Schlittschuhe.

«Das müssen die Sachen sein, die von dem Pfandhaus übrig geblieben sind», sagte er sich und war betrübt.

In diesem Augenblick knallte es dreimal laut am Himmel.

Der Buchhändler im Laden sprang auf, und als Pidge den Hals nach ihm reckte, sah er ihn auf die Straße laufen. Gerade wollte er dem Buchhändler folgen, um herauszufinden, was los sei, da fiel ein schmaler Lichtstrahl aus dem kleinen Fenster herab.

Er war unglaublich hell und beleuchtete einen kleinen Packen, der auf dem Boden lag. Pidge hob ihn auf und sah, dass er nur aus ein paar Seiten eines alten Buches bestand, die mit einer Schnur zusammengebunden waren. Der Einband fehlte, aber die Titelseite war noch da. Er betrachtete sie, um festzustellen, wovon das Buch handelte und ob es sich lohnte, darin zu lesen. Die Buchstaben waren seltsam und breitgedrückt, aber er konnte doch entziffern, dass da «Aus Patricks Schriften» stand. Die Seiten hatten Eselsohren und eingerissene Ränder; die obersten und untersten Blätter waren ziemlich grau.

Wahrscheinlich ist es sehr langweilig, dachte er.

Während er das Titelblatt betrachtete, wanderte der Sonnenstrahl und ließ die Seiten in seinen Händen aufleuchten. Pidge dachte sich nichts dabei, weil ihm klar war, dass das Licht den ganzen Tag weiterwandert, auch wenn es eben gerade ziemlich schnell gegangen war; doch plötzlich wusste er, dass er sie haben musste! Er musste diese Seiten haben!

Ohne an den mürrischen Buchhändler oder die plötzlichen Knalle am Himmel zu denken, ging er in den hell erleuchteten Laden zurück.

Der Buchhändler war noch nicht zurückgekommen, aber es saß jemand anders hinter der Kasse, ein schmächtiger alter Mann mit einem großen weißen Schnauzbart. Er war ganz versunken in die Lektüre eines Textes, der in einer seltsamen, fremden Sprache geschrieben war.

Bestimmt ein Gelehrter, dachte Pidge.

Er wartete eine Weile darauf, dass der Mann ihn bemerken würde. Als er gerade etwas sagen wollte, sah der Mann ihn an.

«Bedienen jetzt Sie?», fragte Pidge.

Der Mann nickte und lächelte.

«Ich habe es immer getan», sagte er.

Bevor Pidge antworten konnte, fügte der Mann hinzu:

«Möchtest du das loswerden, was du da in der Hand hältst? Es ist in schlechtem Zustand - dafür wäre jeder Preis zu hoch.»

«O nein, das ist ein Missverständnis», beeilte sich Pidge zu sagen. «Ich habe dieses Päckchen im Nebenraum gefunden. Wie viel soll es bitte kosten?»

«Ah», sagte der Mann freundlich. «Ein Pfand aus alten Zeiten. Bist du sicher, dass du es haben möchtest?»

«Wenn es nicht zu teuer ist», sagte Pidge.

«Teuer ⦠ja, teuer», sagte der Mann nachdenklich. «Der Preis könnte hoch sein, wie ich schon sagte. Aber das Geld ist nicht das Entscheidende, nicht wahr?»

«Nein», antwortete Pidge, der nicht ganz verstand, was er meinte.

«Alles, was in diesem Nebenzimmer brennbar ist, gehört auch verbrannt, aber dass dies da verbrannt wird, wollen wir doch nicht. Willst du es vor dem Feuer retten?»

«Ja, das möchte ich», sagte Pidge.

Er betrachtete das Päckchen. Ich weiß nicht, warum ich es unbedingt haben möchte, aber ich will es wirklich, dachte er.

«Könnte ich irgendetwas sagen, das dich von deinem Wunsch abhalten würde?», fragte der Mann.

«Nein», sagte Pidge und wunderte sich über die sonderbare Frage. «Ich habe das Gefühl, dass es wichtig für mich ist.»

«Dann nimm es und viel Glück», sagte der Mann.

«Und es kostet wirklich nichts?», fragte Pidge.

«Keinen Penny.»

Vor der Kasse lag ein kleiner Stapel mit Kärtchen, auf denen stand:

Das neue Buch-Antiquariat

TEL. 7979

Ich nehme eins davon, damit er sieht, dass ich in Zukunft ein richtiger Kunde sein werde, dachte er; und er schob ein Kärtchen in seine Hosentasche.

«Ich danke Ihnen sehr», sagte er, als er den Laden verließ.

«Ich danke dir»,...
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Autor

Pat O'Shea, 1931-2007, wurde in Galway, Irland geboren. Die Meute der Mórrígan war ihr literarisches Debüt, an dem sie 13 Jahre lang gearbeitet hat. Märchen und Geschichten, die sie in ihrer Kindheit gehört hat, eigene Träume und nicht zuletzt Gespräche notierte sie auf Papierfetzen, Streichholzschachteln und Quittungen und wob daraus mit Gestalten der irischen Mythologie ihre originelle Geschichte, die im Verlag Freies Geistesleben zum Klassiker avancierte und zudem bei dtv junior, Fischer Taschenbuch und in der Jungen Bibliothek der Süddeutschen Zeitung erschien.
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Übersetzung