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Dark Fantasy

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX EPICerschienen am11.09.20231. Auflage
Wenn Geister, Monster und Mythen die Hauptrolle verkörpern, verschwimmen die Grenzen zwischen Horror und Fantasy. Es sind die Motive der Ungeheuer, die entscheiden, welches Genre letztendlich erzählt wird. In dieser Sammlung finden sich dreizehn illustrierte Geschichten rund um die Phantastik und das Grauen, wo Geschöpfe der Finsternis und der Zwischenwelten sich ihr Stelldichein geben und in ihrer ganz eigenen Welt entführen. Ob sie Gutes oder Böses im Sinn haben, bleibt abzuwarten, ebenso, wo sich die Monster verbergen. Auf jeden Fall in diesem Buch.

Galax Acheronian ist ein Autor und Illustrator, der bereits in jungen Jahren Geschichten schrieb. Anstatt über sich selbst zu sprechen konzentriert er sich darauf, gute Geschichten zu erzählen. Seit 2009 veröffentlicht er regelmäßig Kurzgeschichten, Novellen und Romane aus dem Bereich Science-fiction und Fantasy. Gelegentlich versucht er sich auch als Herausgeber. Mehr Informationen gibt es auf www.acheronian.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextWenn Geister, Monster und Mythen die Hauptrolle verkörpern, verschwimmen die Grenzen zwischen Horror und Fantasy. Es sind die Motive der Ungeheuer, die entscheiden, welches Genre letztendlich erzählt wird. In dieser Sammlung finden sich dreizehn illustrierte Geschichten rund um die Phantastik und das Grauen, wo Geschöpfe der Finsternis und der Zwischenwelten sich ihr Stelldichein geben und in ihrer ganz eigenen Welt entführen. Ob sie Gutes oder Böses im Sinn haben, bleibt abzuwarten, ebenso, wo sich die Monster verbergen. Auf jeden Fall in diesem Buch.

Galax Acheronian ist ein Autor und Illustrator, der bereits in jungen Jahren Geschichten schrieb. Anstatt über sich selbst zu sprechen konzentriert er sich darauf, gute Geschichten zu erzählen. Seit 2009 veröffentlicht er regelmäßig Kurzgeschichten, Novellen und Romane aus dem Bereich Science-fiction und Fantasy. Gelegentlich versucht er sich auch als Herausgeber. Mehr Informationen gibt es auf www.acheronian.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740742614
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum11.09.2023
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12403001
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Clewin Thoralfson schämte sich.

Dass er trotz Verbot die Waffenkammer betreten hatte, war das Eine, dass er gestohlen hatte, etwas anderes. Wie sollte er ein Ritter werden, wenn er schon als Page darin versagte, was einen Edelmann ausmachte? Schlimmer aber war, dass sein Handeln nur eine Lüge deckte, welche noch nicht einmal seine eigene, sondern die seines Freundes Simon Michelson war.

Kurz nach Sonnenuntergang hatte der nur wenige Jahre ältere Knappe mit seinen Fäusten gegen die Tür von Clewins Herrn, Sir Ragnar, getrommelt.

Das heftige Schlagen Simons gegen die Tür hatte den schmächtigen Jungen bis ins Mark erschrocken, schließlich erwartet niemand zu dieser Zeit noch Besuch. Sein Hausherr würde sicher nicht klopfen.

Kaum war der Schrecken verflogen, wuchs Ärger über sich und sein schreckhaftes Wesen in seiner Brust. Nach Sir Ragnars Aussage war Clewin einer der schreckhaftesten Pagen, die je am Hofe gedient hatten.

Ragnar selbst war hingegen ein Ritter ohne Furcht und Tadel. Als Hauptmann der Wache führte er derzeit einen kleinen Trupp Männer zur Landesgrenze, an der Trolle gesichtet worden sind. Diese nur in der Dunkelheit aus ihren Verstecken kommenden Kreaturen konnten einzig durch das Schwert vertrieben werden. Sein Page sollte währenddessen am Hof bleiben und das Abendessen zubereiten.

Sich über sich selbst noch immer ärgernd öffnete Clewin langsam die Tür und sah in das runde und verschwitzte Gesicht Simons.

»Ich brauche deine Hilfe«, hatte dieser geradeheraus gesagt und deutete unter seinem Mantel auf einen Schwertknauf.

Clewin erschrak erneut. Wollte er ihn etwa bedrohen?

Simon griff den Knauf, bemerkte dabei nicht, wie sein Freund schon kurz davor war, die Tür wieder zuzuschlagen und sich zu verstecken. In seiner fleischigen Hand hielt er ein zerbrochenes Schwert. »Sieh!«

Clewin hob erleichtert seine dunklen Augenbrauen. »W-wie hast du das g-geschafft?«

»Ich sollte es reinigen, ⦠dann aber versuchte ich mich in Übungen.« Der kräftige Junge senkte den Kopf. »Es glitt mir aus der Hand und schlug gegen die Wand. Hilf mir bitte.«

Clewin runzelte die Stirn. »Was könnte ich da tun?«

»Die Waffenkammer«, sagte Simon und trat unaufgefordert ein. Der Blick des Knappen haftete dabei am Schlüsselbund an der Wand. Als Hauptmann der Wache hatte Sir Ragnar unter anderem auch darüber die Verantwortung.

Clewins Augen folgten Simons Blick, und er verstand sofort. »Was?«

Es war streng verboten, die Waffenkammer zu betreten. Dies galt einzig nicht für den Herzog, Clewins Herrn und ein gutes Dutzend Wächter hier am Hof.

»Nur eine passende Klinge ⦠Peter hat schon ein Feuer in der Schmiede gemacht.«

»Aber das wäre falsch ⦫ Er sah sich um. »Und ich muss noch das Essen machen. Sir Ragnar kehrt bald zurück.« Wobei diese Annahme reine Vermutung war. Trolle waren nicht nur groß, stark und dumm, sondern auch langsam, sodass sich die Nacht für die Männer durchaus ziehen konnte. Ragnar selbst hatte diese Vermutung geäußert und Clewin eine Reihe an Aufgaben dagelassen, die er Simon gegenüber nun aufzuzählen begann: »Ich muss noch die Stiefel und den Prunkschild polieren, die Pferde versorgen, das Haus aufräumen, seinen Mantel bürsten, Feuerholz holen ⦫ Clewin wurde beinahe ein wenig schwindlig, als er daran dachte, was noch alles vor ihm lag. Stets monierte Ragnar, dass sein Page in vielen Bereichen einfach unfähig war. So hatte es ganze drei Wochen gedauert, bis Clewin ein Gedeck auftragen konnte, ohne einen Fehler zu machen. Zudem sei er verweichlicht, tollpatschig und im Kampftraining viel zu steif, ängstlich und unglaublich langsam. Sir Ragnar war allerdings ein entfernter Verwandter, weshalb Clewin noch immer hier am Hofe des Herzogs dienen durfte. Einzig Simon Michelson war im Kampftraining noch schlechter, was auch der Grund ihrer Freundschaft war.

»Bitte! Sir Levan wird mich aus dem Dienst entlassen! Du musst mir helfen.« Der deutlich zu gut genährte Knappe sah den dunkelhaarigen Jungen flehend an. Beinahe meinte Clewin gar, Simon würde jeden Augenblick anfangen, wie ein Mädchen zu heulen. Es wäre nicht das erste Mal. »Ich mache auch das Essen und versorge eure Pferde«, bot er an.

Erneut sah sich Clewin um. Simon konnte deutlich besser kochen; es war eine seiner Stärken. »Gut, aber du hilfst mir die ganze Woche.« Sofort hatte Simon eifrig zustimmend genickt und seinen Umhang abgelegt.

Die Klinge eines alten Kurzschwertes unter seinem Mantel verborgen verriegelte Clewin die Waffenkammer so, wie er sie vorgefunden hatte. Um keine Spuren zu hinterlassen, hatte er vorsichtshalber gezählt, um wie viele Male er den Schlüssel zuvor hatte umdrehen müssen. Er griff die Fackel, die ihren orangefarbenen Schein auf die ihm gegenüberliegende Tür warf. Schon damals, als er unter der Aufsicht seines Herrn verschiedene Waffen die steile Treppe hochbringen und in die Hände anderer Pagen hatte geben müssen, war ihm die massive Eisentür aufgefallen. Einmal wegen der rostigen Scharniere, die ihm zeigten, dass sie schon sehr lange nicht mehr benutzt wurde, vorrangig aber, weil sie entgegen des Kellergewölbes ausgerichtet war. Natürlich hatte er in seiner kindlichen Neugierde Sir Ragnar offen danach gefragt. Dieser hatte jedoch nur den Kopf geschüttelt und gemeint, es ginge ihn nichts an und er dürfte niemals allein hier herunterkommen.

Eine der Pflichten eines jeden Pagen war es, den Worten seines Herrn zu folgen. Daher nahm Clewin gleich zwei Stufen, um diesen Ort schnellstens hinter sich zu lassen, denn die Neugierde über das, was sich hinter dieser alten Tür verbarg, zog an seinem Geist wie ein Unwetter am offenen Umhang.

Ein tiefes Rumpeln und Grollen ließ ihn jedoch auf halbem Weg innehalten. Clewin erstarrte, seine Hand umklammerte den Schaft der Fackel und seine Füße verweigerten strikt den tiefen Wunsch, fortzulaufen. Wie winterliche Kälte schlich sich Angst in seine Glieder. Er war sich vollkommen sicher, dass dieses Geräusch hinter ihm erklungen war. Mit gespitzten Ohren lauschte er. Von oben hörte man die Grillen zirpen und den Wind wehen, von unten drang nur Stille herauf. Langsam kam er zu der Überzeugung, sich das Geräusch eingebildet zu haben, als erneut ein Schurren und Rasseln an sein Ohr drang. Äußerst behutsam griff er zur Klinge. Auch ohne Heft war es ein tödliches Instrument, das er im Ansatz zu führen wusste. Ruckartig wandte er sich um und leuchtete die Treppe hinunter. Die leeren Stufen warfen das leicht flackernde Licht der Flammen zurück. »Hallo?«, fragte er unsicher. »I-ich bin bewaffnet.« Seine Stimme hatte noch lange nicht das Gewicht eines Mannes; sollte sich dort unten jemand oder etwas aufhalten, so hatte er die Wirkung der Einschüchterung sicherlich verfehlt. Wieder erklang ein Geräusch, diesmal fest und kräftig, wie er es aus der Schmiede kannte. Clewin war nun sicher, dass sich dort jemand in der Waffenkammer aufhielt. Aber wie? Er hatte den einzigen Schlüssel - abgesehen vom Herzog natürlich. War ihm jemand gefolgt und hatte er diesen Jemand eingeschlossen?

Langsam stieg er wieder herab und legte unten angekommen sein Ohr an die Tür zur Kammer. Hinter ihr lag einzig Stille.

»Wer ist da?«, rief er erneut und versuchte dabei so kraftvoll wie nur möglich zu klingen. Ein Krächzen erklang plötzlich von der anderen Seite. Clewin fuhr erschrocken herum, und die Fackel warf ihr Licht auf die alte gegenüberliegende Eisentür. Vorsichtig näherte er sich ihr und legte dort ebenfalls sein Ohr an das kalte Metall. Er konnte eindeutig Geräusche ausmachen. Jemand befand sich im Inneren.

»Ist da jemand?«, flüsterte er mit versagender Stimme. Natürlich könnte es auch Wild sein, eine Fuchsfamilie zum Beispiel, Kaninchen oder andere unter der Erde lebende Tiere, die sich im Laufe der Jahre hinuntergegraben hatten und diesen Raum aufgrund der dort herrschenden Ruhe als natürliche Höhle betrachteten. So musste es sein, beschloss Clewin und sah auf die rostigen Scharniere. Ein Mensch wäre im Inneren längst gestorben. Erleichtert atmete er auf und schämte sich zugleich. Sir Ragnar hatte schon recht, er war ein Feigling. Sich darüber ärgernd stieg er abermals die Stufen hinauf.

»Warte!«, erklang eine grollende Stimme, als würde man grobe Steine aneinander reiben. Clewin ließ vor Schreck die Fackel und die Klinge fallen. Sein Magen zog sich zusammen, als hätte er ein Übungsschwert hineinbekommen. Alle seine Gedanken waren darauf beschränkt, an sich zu halten, damit sein Körper nicht noch andere Dinge fallen ließ, über die er keine Kontrolle hatte. Seine entsetzten Augen sahen der Fackel und der Klinge nach, die klirrend und polternd die Stufen herunterstürzten. Der Schrecken hielt ihn regungslos auf den Stufen, während das am Fuß der Treppe liegende Feuer die Eisentür wie ein böses Zeichen beschien. Mit allem Mut und Verstand, den er noch besaß, stieg Clewin zumwiederholten Male die...
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